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Noch ist ein Scherz:
Das Giro-Tattoo der ING

 

Apri-Scherz auf der Website der Rhein-Zeitung:

Bad Kreuznach
Stadtwerke präsentieren neues Projekt: Sonntags schmeckt das Wasser fruchtig
Marian Ristow 01.04.2019, 06:00 Uhrzuletzt aktualisiert: 17:25 Uhr


Das Jahr des Wassers wartet mit einer Überraschung auf: Wer künftig sonntags seinen Wasserhahn aufdreht, bekommt fruchtig schmeckendes Wasser frei Haus geliefert. Die Kreuznacher Stadtwerke wollen ab sofort dem Leitungswasser Geschmacksstoffe beimischen – das gab die Spitze des Energieversorgers und Wasserlieferanten am Freitag in einem Pressegespräch bekannt.






Stadtwerke-Pressechefin Chantal Rubröder (links) und Wassermeister Markus Schütz (rechts) präsentieren beim Pressetermin im Hauptquartier des Energieversorgers und Wasserlieferanten das neue Projekt.
Foto: Marian Ristow

„Anlässlich des Jahres des Wassers haben wir uns etwas Besonderes für die über 73.000 von uns versorgten Bürger überlegt“, beschreibt Chantal Rubröder, Pressesprecherin der Kreuznacher Stadtwerke, das innovative Projekt, das zunächst im Stadtgebiet getestet werden soll. Bei entsprechend positiven Resonanzen will man die Geschmacksoffensive aber auf das gesamte Versorgungsgebiet ausdehnen.
Markus Schütz, Wassermeister bei den Kreuznacher Stadtwerken, erklärt: „Nach mehreren Probeläufen in der Wasseraufbereitung ist es uns gelungen, das Trinkwasser durch natürliche Biogeschmacksstoffe anzureichern. Dadurch können wir unseren Kunden nun 13.000 Kubikmeter Trinkwasser – exakt eine Hochbehälterfüllung – mit Geschmack zur Verfügung stellen.“

Damit sind die Kreuznacher Stadtwerke der erste Trinkwasserversorger in Deutschland, dem dies gelungen ist. Bis Donnerstag in jeder Woche dürfen alle Kunden mit entscheiden, welcher Trinkwassergeschmack denn am kommenden Sonntag aus den heimischen Wasserhähnen fließen soll. Zur Auswahl stehen zunächst Apfel, Zitrone oder Himbeere. Abgestimmt wird per E-Mail (Adresse: geschmack@stadtwerke-kh.de). Die Sorte mit den meisten Mails werde ausgewählt, versichert Rubröder. Die Auswertung der E-Mails wird von einem Notar beaufsichtigt. „Wir wollen hier größtmögliche Transparenz.“ Man könne sich vorstellen, die Geschmacksrichtungen sukzessive zu erweitern.

Für die Anreicherung des Trinkwassers werden nur natürliche Stoffe verwendet, die zu keinen Beeinträchtigungen bei den Haushaltsgeräten wie Waschmaschine oder Spülmaschine führen. Selbstverständlich bleibe auch die stets einwandfreie Qualität des Kreuznacher Trinkwassers gewährt.

Unterstützung für die Innovation gibt es von der Stadtspitze. „Heutzutage kennen viele Kinder in unserer Stadt die Vielfalt der verschiedenen Obstsorten gar nicht mehr. Es ist ein wichtiger Beitrag zur Allgemeinbildung, dass zukünftig jede Woche eine andere Geschmacksrichtung und damit viele Obstsorten kennengelernt werden können“, äußert sich Oberbürgermeisterin Heike Kaster-Meurer gegenüber unserer Zeitung. Als Stadtverwaltung werde man diese Aktion ergänzen, indem man Abbildungen der verschiedene Obstsorten in der Stadt jeweils montags aufhängen werde.

Auch von der Politik gibt es größtenteils positives Feedback. Stadtrat Wolfgang Kleudgen (FWG) lobt den visionären Weitblick der Stadtwerke. Auch im Hinblick auf die Wirtschaftsförderung sei dieser Schritt richtig. „Das ist ein absolutes Alleinstellungsmerkmal für die Stadt und kann helfen, Investoren zu finden“, so Kleudgen.

Aber es gibt auch kritische Stimmen. Weniger Verständnis zeigt Jürgen Locher (Die Linke): „Haben die Verantwortlichen bei den Stadtwerken Langeweile, oder wie soll ich mir diese Idee erklären?“, fragt er im Gespräch mit unserer Zeitung. Er fordert: „Es muss selbstverständlich sein, dass nur zuckerfreie Bioprodukte aus fairem Anbau verwendet werden.“ Zu einer Erhöhung des Wasserpreises dürfe diese Aktion nicht führen. Richtig gewählt ist für Locher aber der Zeitpunkt der Geschmacksversetzung, nämlich der Sonntag: „Dann haben die Bürger auch genug Zeit, das Wasser zu genießen.“

Von unserem Redakteur Marian Ristow


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