Haftbefehl - Im Zweifel gegen den Angeklagten

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Eines Nachts in dem kleinen französischen Örtchen Outreau in der Normandie klopft die Polizei an der Tür des Gerichtsvollziehers Alain Marecaux (Philippe Torreton). Die Beamten stellen das Haus auf den Kopf, nehmen die Kinder mit, bringen diese in Pfegefamilien unter und stecken Alain und seine Frau (Noémie Lvovsky) ins Gefängnis. Am nächsten Morgen erfährt er, dass er und seine Frau angeklagt sind, mehrere Kinder vergewaltig zu haben. Völlig entgeistert protestiert der Gerichtsvollzieher. Doch der Verdacht erhärtet sich, da mehrere Mitglieder einer stadtbekannten, sozial schwachen Sippe ihn und ein Dutzend weiterer Leute als Täter genannt haben. Doch die blanke Wahrheit lautet: Sie sind unschuldig. Und so beginnt der Kampf um Gerechtigkeit.

Selten habe ich einen Film gesehen, der mich derart erschüttert hat, gerade in dem Wissen, daß sich so ein Justizskandal wirklich so zugetragen hat. Der Film hat einen Realitätsbezug auf Vinterbergs großartiges Drama Die Jagd mit Mads Mikkelsen, in dem auch gezeigt wurde, wie ein grausamer Irrtum eine Familie bzw. einen Mensch vernichten kann. Dieses Gerichtsdrama kommt durch keine musikalische Umrahmung einer realen Geschichte sehr nah und vor allem die schauspielerische Leistung von Hauptdarsteller Philippe Torreton ist bemerkenswert. Für mich unglaublich, daß sich sowas zugetragen hat. Ich bin immer noch sprachlos. 7/10 für Haftbefehl.

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