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Genauigkeit von handelsüblichen Pegel-Messgeräten

Dieses Thema im Forum "Digital TV über Satellit (DVB-S)" wurde erstellt von eskar, 22. Juni 2021.

  1. eskar

    eskar Neuling

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    Hallo,

    ich habe ein Megasat HD 3 kompakt v2 Sat-Messgerät. Ich habe damit bisher an 2 Anlagen gemessen (meiner eigenen und einen Anschluss an einer "professionell" bzw. eher kommerziell installierten Kaskade mit 24 Teilnehmern). Was mich etwas wundert ist die Tatsache, dass mein Messgerät immer ziemlich hohe Pegel angezeigt hat (78-82 dBuV).

    Wie genau misst so ein Gerät denn die Pegelwerte? In beiden Fällen wäre der Pegel ja schon recht hoch bzw. zu hoch, aber gerade bei meiner eigenen Anlage kann ich mir das gar nicht so recht erklären. Der Fernseher zeigt mir auch "nur" eine Signalstärke von 70% an (ich weiß, dass diese Prozentuale Angabe Quatsch ist, würde aber bei so einem Pegel irgendwas >90% erwarten. Auch nach Dämpfen des Signals wird die Prozentanzeige im TV nicht "besser".). Auf der anderen Seite hat das Einsetzen eines Dämpfungsgliedes an der oben beschriebenen Kaskade auch diverse Probleme behoben, sodass das mit dem zu hohen Pegel schon plausibel war.

    Wie sind die Erfahrungen hier mit solchen Geräten? Das ist zwar nun kein Profi-Gerät, aber durchaus auch kein absoluter Billigheimer. Kann man sich auf den gemessenen Pegel halbwegs verlassen? Wie genau kann sowas sein?

    Es grüßt,
    eskar
     
  2. Volterra

    Volterra in memoriam †

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    Der Pegel /SIG ist nicht wichtig.
    Wichtig ist der maximale Wert der Signalqualität und das kann fast jeder Receiver anzeigen.
     
  3. DVB-T2 HD

    DVB-T2 HD Foren-Gott

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    Neben der Einhaltung des max. zulässigen Signalpegels ist ein hoher SNR-Wert in dB und ein niedriger BER-Wert (optimal gleich 0) das Kriterium für die Signalqualität eines empfangbaren Transponders/Programms, die so kaum ein TV oder Receiver anzeigen kann, aber ein brauchbares Messgerät anzeigen können sollte.
     
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  4. KlausAmSee

    KlausAmSee Wasserfall

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    Bei einem Gerät, welches die Bezeichnung "Messgerät" zurecht trägt, ist bei der Gerätespezifikation immer auch eine Angabe zur Messtoleranz zu finden. Dann sind auch Kalibrierintervalle spezifiziert.
    Bei einem üblichen Installateurs-Gerät würde ich mal von einer Toleranz von +- 3dB im Pegel ausgehen. Die MER wird vom Demodulator bestimmt und da sollte die Abweichung unter 0,5 dB bleiben.

    "Damals" in meiner Kalibrierlabor-Zeit hatten wir einen Messplatz von Weinschel, bei dem wir die dBs mit zwei Nachkommastellen gemessen haben. Unsere Referenzen wurden von der PTB kalibriert.
     
    Zuletzt bearbeitet: 23. Juni 2021
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  5. onzlaught

    onzlaught Platin Member

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    eigene Satanlage
    Ich habe mir eines dieser 100-200€ Geräte zugelegt als ich die Branche verlassen habe, für den Heimanwender sind die auf alle Fälle besser als die Anzeige eines Receivers oder Fernsehers. Auch das die Messwerte nicht die wünschenswerte Genauigkeit haben ist klar. Aber Satanlage richtet man eh immer auf Maximum aus, da interessieren die absoluten Werte nur am Rande. Zur Gegenkontrolle dann noch mal über die BER an der Schüssel wackeln ist für mich ein Mehrwert. Das Spektrum hilft bei der Erstausrichtung einer neuen Schüssel oder bei der Suche nach Schräglagen.

    Wenn es dann an mal an Fehlersuche geht gibt es ja auch schon ein zu beobachtendes Fehlerphänomen, Sender verpixelt oder ganz weg. Da zeigt der Blick auf die Werte auch die Tendenz. Kein/ Kaum Pegel oder hoffnungslos übersteuert. Auch da braucht man es (als Hobbyschrauber) ja nicht aufs dB genau. Da bügelt Erfahrung aber auch viele Unzulänglichkeiten solcher Geräte aus.

    Für Hobbyschrauber mit 1-3 Einsätzen im Jahr ist diese 100-200€ Geräteklasse völlig in Ordnung, aber mMn verdient man die Bezeichnung "Profi" nicht wenn man sowas im täglichen Arbeitseinsatz nutzt.
     
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  6. KlausAmSee

    KlausAmSee Wasserfall

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    Die Antenne richtet man auch nicht nach dem Pegel, sondern der MER aus. Und ja, wenn es nicht um kniffelige Fehlersuchen geht, sondern um die Antennenausrichtung inklusive Skew, ist die Genauigkeit der Angaben nicht wichtig, hauptsache man findet das Maximum.
    Wichtig ist zu sehen, ob irgendwo in der Verteilung Signalqualität verloren geht. Wenn man es dann mit Kaskaden und Verstärkern zu tun hat, sollte man den Pegel auch halbwegs genau messen können. Aber wie gesagt, +- 3 dB im Pegel sind immer drin. Wenn ein Verstärker übersteuert wird, merkt man es am einbrechenden MER.
    Man muss nur eben einschätzen können, was so alles hochlobend angepriesen wird. Ein "Messgerät" ohne Toleranzangabe ist kein Messgerät. Ähnlich wie "Koaxialkabel mit höchster Leitfähigkeit" aber CCS-Innenleiter und keinem spezifizierten Schleifenwiderstand.
     
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  7. MartinP

    MartinP Talk-König

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    Naja, trotzdem sollte bei einer Verteilanlage auf die Signalpegel an den Antennendosen geschaut werden. Da ist aber das "Fenster" ziemlich groß, was die Eingangsstufen der Endgeräte an Maximal/Minimal-Pegel verkraften ...

    Irgendwo habe ich etwas von 50 ... 65 dBµV gelesen ... da könnte die Eingangsstufe eines Receivers mit realen 82 dBµV schon Probleme bekommen ... immerhin 17 dB zu viel ...
     
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  8. eskar

    eskar Neuling

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    Danke für die Antworten. Ich denke mir ist damit erstmal geholfen. Ich hatte den Pegel vor allem wegen der Übersteuerung im Blick, was bei eingangs erwähnter Kaskade wohl auch der Fall war (Dämpfung brachte einen besseren SNR und MER). Demnach scheint die Hausnummer beim Pegel wohl erstmal zu stimmen.

    Fürs Ausrichten schaue ich also demnächst nicht mehr so genau auf den Pegel, sondern auf SNR/CNR, MER und BER. Ich probiere gleich, bei mir noch was an Reserven rauszuholen. Danke euch, ich bin dann mal auf dem Dach :)
     
  9. KlausAmSee

    KlausAmSee Wasserfall

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    Ausschlaggebend ist MER, BER reagiert zu langsam.
    Denke daran, das LNB in der Halterung auch zu drehen (Skew) und vor- und zurück zu schieben.
    Ich teste immer mit der 11494 H, dieser Transponder (auch die anderen S2-Transponder der ARD) hat mit die besten Modulatoren im Uplink und liefert das sauberste Signal. Man misst da also wirklich die Übertragunsstrecke und nicht den Modulator.
     
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  10. eskar

    eskar Neuling

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    Eben, genau deswegen hatte ich mich ja gewundert, wie genau die Pegelanzeige bei so einem Mainstream-Gerät sein kann. Und du hast Recht, die 82 dBuV, die das Gerät angezeigt hatte, hat mich auch auf das Problem hingewiesen. Nach DIN EN 60728-1 sollte der Pegal ja minimal bei 47 und maximal bei 77 liegen.

    Ich habe mir auch mal so ein justierbares Dämpfungsglied dazu gekauft. Wenn ich einen zu hohen Pegel vermute, stecke ich das nun noch vor das Messgerät und schaue, ob sich SNR, MER und BER verbessern. Als Hobbyist tut das denke ich.

    Sehr gute Tipps, danke. Das mit dem vor- und zurückschieben hat auch noch etwas gebracht. Habe an meiner CAS75 so einen Adapter für eine herkömmliche LNB-Aufnahme, da war etwas Spiel. Habe jetzt aufs Maximum von 11494H ausgerichtet und die anderen TPs dann kontrolliert, alles super. Vor allem habe ich auch mein Problem mit dem leidigen 12545H lösen können, da hatte ich nämlich immer recht schlechtes Signal und gelegentlich Klötzchen (auch ohne DECT-Telefon). Das Signal auf der 12545 ist nun auch vieeel besser.

    Ich nehme an, der mir angezeigte MER-Wert im Messgerät ist auch nur eine grobe Schätzung, oder? Weil der Wert laut DIN EN 60728-1 ja mindestens 14 dB betragen sollte (bei 8 PSK) und ich aber je nach TP zwischen 12 und 13.5 liege.

    Grüße,
    eskar
     
    Zuletzt bearbeitet: 23. Juni 2021
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