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Frankreichs Mindestlohn steigt auf 8,71 Euro

Dieses Thema im Forum "Politik" wurde erstellt von moonwalker5, 29. Juni 2008.

  1. ukroll96

    ukroll96 Guest

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    AW: Frankreichs Mindestlohn steigt auf 8,71 Euro

    Es gibt hier in Berlin einige solcher Firmen, die der christlichen Gewerkschaft angehören und z. B. für eine Tätigkeit bei SNT, die für E+ abeitet in der Stunde 6,55 € zahlt. Und das ist keine Tätigkeit als einfacher CC-Agent, sondern als Kundenbetreuer im Back-Office im Second-Level. Zulagen gibt s da keine, nur einen Fahrtkostenzuschuss für die Monatskarte von 40 € und die meisten müssen dafür nach Potsdam fahren, da dort die meisten tätig sind. Und das ist leider immer noch Standard, das dort Löhne gezahlt werden, die lächerlich sind.

    Liegt wahrscheinlich auch daran, das hier in Berlin und Umgebung genug Menschenmaterial vorhanden ist, um solche niedrigen Löhne zu zahlen!
     
  2. selassie

    selassie Platin Member

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    AW: Frankreichs Mindestlohn steigt auf 8,71 Euro

    Du meinst Scheinselbständige Selbstausnutzer, die als Paketfahrer o. ä. auf einen Maximalstundenlohn von vlt. 5 EUR kommen, eher aber weniger und meistens noch nicht mal rudimentär sozialversichert sind.

    Das ist doch noch viel schlimmer als aller andere. Wenn du einen kleinen Kiosk oder sowas hast und deinen Aushilfen 6,50 EUR zahlst, weil der Laden einfach nicht mehr hergibt, die Leute damit aber zufrieden sind, weil in solchen geringfügigen Beschäftigungen (400 EUR-Jobs) ja schließlich auch neben der Hauptbeschäftigung Brutto für Netto gezahlt werden kann, finde ich das in Ordnung. Wenn jmd. in seiner Hauptbeschäftigung nur 7,21 EUR brutto verdient und davon noch Steuern und Sozialversicherung zahlen muss, finde ich das eben nicht in Ordnung.

    Problem ist da aber auch oft, entweder so oder gar nicht. Es gibt nun mal Tätigkeiten, für die die Kunden nicht bereit sind, viel mehr zu zahlen. Nehme mal einen kleinen Friseursalon mit einer Aushilfe, dem Meister und einer Angestellten. 70 TEUR Umsatz, die Aushilfe bekommt 4.800 EUR pro Jahr, die Knappschaft dafür 1.200 EUR, die Angestellte kostet inkl. Arbeitgeberantei zur Sozialversicherung rd. 20 TEUR pro Jahr (8 EUR Stundenlohn) und andere Kosten für den Laden belaufen sich auf rd. 10 TEUR pro Jahr. Da bleiben für den Meister noch 34 TEUR, von denen er sich versichern muss, von denen er Steuern bezahlen muss, von denen er irgendwann mal investieren muss usw.. Da verdient der Meister dann ähnlich wenig wie seine Angestellte, hat aber auch noch das volle unternehmerische Risiko.

    Was willst du da machen? Den Lohn erhöhen? Dann kann der Meister bald nicht mehr und der Laden macht zu und die Leute rennen zu irgendeiner Shop-in-Shop Friseurfiliale irgendeiner großen Kette im nächsten Supermarkt oder lassen sich die Haare von der Nachbarin schneiden.

    Solche Beispiele findet mal überall in allen Branchen. Da passt das mit dem Mindetlohn dann einfach nicht mehr. Da gehen alle schon jetzt auf dem Zahnfleisch und das Ergebnis vom staatlich bestimmten Lohn wären drei Arbeitslose mehr.
     
  3. AW: Frankreichs Mindestlohn steigt auf 8,71 Euro

    Friseurgeschäft ist ein sehr schönes Beispiel. Ich kenne noch keinen verhungerten Inhaber, eher im Gegenteil.:)

    Was , oder sollte man besser fragen Wem bringen diese staatlich subventionierten Niedriglöhne (etwas)?

    Tabula rasa. :D
     
  4. selassie

    selassie Platin Member

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    AW: Frankreichs Mindestlohn steigt auf 8,71 Euro

    Machen wir jetzt die Mindestlohndiskussion an der Figur der Unternehmer fest :D

    Ich habe übrigens auch noch keine verhungerte Friseurangestellte gesehen ;)

    Den Arbeitnehmern, weil sie zusätzlich zum Lohn Geld bekommen, dass durch diejenigen gezahlt wird, die die Hauptsteuerlast tragen :confused:
     
  5. AW: Frankreichs Mindestlohn steigt auf 8,71 Euro

    Nunja, wäre mein Kollege und Ehemann einer solchen nicht, wäre es etwas fad mit ihrem Verdienst......


    Und wo bleibt der Gewinnanteil des Unternehmers? Der wird immer schön herausgerechnet, den bezahlt in dem Fall auch der Steuerzahler.:)
     
  6. selassie

    selassie Platin Member

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    AW: Frankreichs Mindestlohn steigt auf 8,71 Euro

    Der Steuerzahler zahlt, damit das Unternehmen bestehen weiter bestehen kann wenn der Markt eine Preisanpassung zur besseren Entlohnung der Arbeitnehmer nicht hergibt.

    Viele haben anscheinend ein grosses Problem, Unternehmen und Unternehmer zu trennen.
     
  7. AW: Frankreichs Mindestlohn steigt auf 8,71 Euro

    Aha. Nötig?
    Wenn der Markt keine unterhaltssichernde Entlohnung hergibt, ist das Unternehmen gescheitert. Fertig.
    Bei Angestellten/Arbeitern seit Jahrzehnten usus.

    Warum muss man das? Immer?
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 1. Juli 2008
  8. selassie

    selassie Platin Member

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    AW: Frankreichs Mindestlohn steigt auf 8,71 Euro

    Oft ja.

    Bei sehr kleinen Unternehmen, bei denen der Unternehmer fast den gesamten Umsatz selbst erwirtschaftet, muss man das nicht.

    Je grösser die Einheit wird, je mehr Leute beschäftigt sind, je höher der Wert des Unternehmens ist, je notwendiger wird diese Unterscheidung. Auch ein Unternehmer sollte sich immer im Klaren sein, dass er ersetzbar ist und evt. auch nicht die beste Wahl für die Unternehmensführung ist. Manchmal muss man Unternehmer sehr ernst auch darauf hinweisen. Das tue ich auch gelegentlich.
     
  9. AW: Frankreichs Mindestlohn steigt auf 8,71 Euro

    Bei Aussicht auf Besserung, OK.
    Aber sonst? Subventionierung zur privaten Gewinnerzeugung.
    Steuermissbrauch.


    Unternehmerische Qualitäten sind ein anderes Thema.
    Woher sollte ein Anspruch auf staatliche Lohnkostensubvention bestehen?
    Etwas anders sind Dumpinglöhne mit letztendlich staatlichen Zuschüssen nicht.
     
  10. selassie

    selassie Platin Member

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    AW: Frankreichs Mindestlohn steigt auf 8,71 Euro

    Nicht nur bei Aussciht auf Besserung, auch bei Unternehmen mit Beschäftigung im Niedriglohnsektor.

    Subventionierung zur privaten Gewinnerzeugung klingt immer so klassenkämpferisch. Das mag ja durchaus tatsächlich in wenigen Fällen so sein, ist aber doch nicht die Regel.

    Es besteht kein Anspruch, es ist eine volkswirtschaftliche Notwendigkeit. Mir ist jeder wie auch immer subventionierte, sonst nicht besetzbare, Arbeitsplatz lieber als ein Arbeitsloser mehr. Auch hier nochmal, auf welcher Grundlage wird denn immer wieder als Tatsache hingestellt, dass sich die Unternehmer die Löhne leisten könnten und die Subvention der Arbeitplätze sozusagen als zusätzlichen Gewinn einstreichen?