ES IST WIRKLICH EGAL, wer gewählt wird ...

Anzeige

AW: ES IST WIRKLICH EGAL, wer gewählt wird ...

@jmittelst: Da gebe ich Dir vollkommen Recht. Das Prinzip "Junge zahlen für Alte" funktioniert nicht mehr. Ich glaube, dass das der größte Flopp des Sozialsystems überhaupt ist.

Wenn es tatsächlich so wäre, dass jeder selber sein Geld für die Rente ansparen würde, nur dann kann es auch langfristig funktionieren. Wenn ich das Geld, was ich für meine Rentenversicherung zahle, privat in eine Lebensversicherung o.ä. stecken könnte, wäre meine Altersversorgung gesichert.
Und ich denke auch mal, dass es mittel- bis langfristig darauf hinauslaufen wird: Ein Grundbetrag, der meinetwegen aus Steuergeldern finanziert wird, für alles weitere muss der Arbeitgeber selber (vor)sorgen.

Ich kenne mich nicht so darin aus, wie die Rente in anderen Ländern organisiert ist. Aber ich denke mal, dass überall dort, wo jeder quasi für sich ansparen muss, es diese Probleme mit der Alterspyramide nicht gibt.


Und was die Problematik mit den Ü50-Arbeitslosen angeht. Ohweh. Manche Firmen verschenken da wirklich wertvolle Arbeitskräfte. Sei es ein erfahrener Schlosser oder ein Ingenieur. Allerdings lässt sich das auch nicht pauschal sagen. Ehrlicherweise muss man nämlich auch sehen, dass es Arbeitnehmer über 50 gibt, die eben nicht mehr die Arbeitskraft zur Verfügung stellen können, wie jüngere. Sofern sie das eben nicht durch andere Qualitäten -- im Bereich Erfahrung und Kompetenz -- kompensieren können, muss man hier ganz klar sehen, dass diese Leute weniger Arbeit leisten und auch entsprechend weniger wert ist.
Doch wenn man die Tarifverträge so sieht, bestimmen ja die Berufsjahre die Gehaltsklasse und nicht die tatsächliche Leistung. In der freien Wirtschaft ist es aber egal, ob dieselbe Arbeit von einem 30- oder 50-jährigen erledigt wird. Und wenn der 30-jährige bei gleicher Arbeit eben billiger ist, dann entscheidet sich der Arbeitgeber selbstverständlich für den jüngeren.

Bei meinem letzten Arbeitgeber waren wir eine Gruppe im Alter von 20 bis 40. Einziger Ausreißer war unsere Sektretärin, die schon 50 war. Eine absolut bewundernswerte Frau, die schon einiges erlebt hat in ihrem Leben. Ihr verstorbener Mann war dick im Immobiliengeschäft. Nach seinem Tod ging selbiges nach und nach den Bach runter, so dass die Frau praktisch vor dem Nichts stand -- und hat einen "einfachen" Job als durchschnittlich bezahlte Sekretärin angenommen.
Ich habe sie als Kollegin sehr geschätzt, da sie absolut zuverlässig und engagiert war. Und ein bisschen war sie auch "unsere Mutter"

Gag

 

AW: ES IST WIRKLICH EGAL, wer gewählt wird ...

Tja, dann haben wir ja sogar eine Parallele (schreibt man das nach aktuell gültiger Reform so? Ist dazu wichtig wo man schreibt? ) zwischen Politik und Rechtschreibung. Alles egal und keinen interessiert es wirklich, wenn er sich nicht damit auseinander setzen muß.
cu
Jens

 

AW: ES IST WIRKLICH EGAL, wer gewählt wird ...

Der Aufstand -> aufstähen?!?

 

AW: ES IST WIRKLICH EGAL, wer gewählt wird ...

@Gag: Genau das ist es doch. Durch unser (ich sag das mal der Einfach heit halber) "gestörtes" System, sind wir im Prinzip alle aufgeschmissen. Alt oder krank darf niemand mehr werden und trotzdem zahlen wir für die Institutionen, die sich um Alter und Krankheit kümmern sollten riesige Beträge. Ausland ist ein gutes Stichwort. Könnte man sich durchaus was abschauen.
Dänemark z.B.: Kündigungsrecht: Der Arbeitgeber muß nach Kündigung noch Geld für 3 Arbeitstage zahlen. Werden jetzt viele denken: Sowas fieses. Wirklich? Ein Däne bekommt 95% Arbeitslosengeld. Schon wieder ein Schock - dann machen die es den faulen ja leicht. Wieder nix - die haben fast keine Langzeitarbeitslosen. Warum: Zu einem schon mal sicher, weil es kein Risiko für den Arbeitgeber ist, jemanden einzustellen. Weil man ihn problemlos loswerden kann, wenn man ihn nicht braucht. Da kann jedes faule Ei aussortiert werden. Zum anderen sind Arbeislose da nicht auf sich gestellt. Ein gut geschultes und engagiertes Personal kümmert sich darum, die Leute zu motivieren und einen Job zu finden, Vorraussetzungen zu schaffen.
Aber das ist ja ein Beispiel, an dem man sich nicht orientieren darf.
Schweden: Ärzte verdienen gut, aber nicht übermäßig. Gesundheitssystem bezahlbar und recht gut. Zwar herrscht leichter mangel an Ärzten, aber dadurch muß niemand länger auf Behandlung warten, als in D. Hier in K gibt es z.T. in Kliniken für OPs extreme Wartezeiten, die in Schweden nicht mal vorstellbar wären. Und wir haben keinen wirklichen Ärzte-Mangel.
Aber kein Beispiel. Dazu ist die Ärzteschaft ja auch zu mächtig um hier Pfründe zu lassen.
Und das könnte ich sicher bis heute abend weiter führen. Machen kann man viel, aber es findet sich immer eine Lobby, die dagegen ist. Dabei geht es einem Staat immer nur so gut, wie seinen Bürgern. Und denen kann es nur dann gut gehen, wenn sie auch ein soziales Netz haben.
cu
Jens

 

AW: ES IST WIRKLICH EGAL, wer gewählt wird ...

1. wieso wieder?
2. hab noch nie was bei eBay ersteigert
3. bin in keinem Chat aktiv
4. downloaden mit Modem ... nicht wirklich

Außerdem hat sich mein Posting nicht ausschließlich auf den Bundestag bezogen. Guck mal hier. Was jetzt mal ausgelassen wird/wurde wird dann demnäcst wieder draufgeschlagen. Und wenn die Aufwandsentschädigungen erst steuerpflichtig werden (wird der BFH sicher so entscheiden), dann werden diese ziemlich wahrscheinlich einfach so erhöht, dass unterm Strich das gleiche bei rauskommt.

 

AW: ES IST WIRKLICH EGAL, wer gewählt wird ...

Bei dieser Wahl geht es nicht um die Frage CDU oder SPD, sondern um Harz 4 und die so genannte Gesundheitsreform.

Ohne Harz 4 hätte der Kanzler die Vertrauensfrage nicht gestellt, weil er hierzu keinen Rückhalt in der Bevölkerung und der SPD festgestellt hat. Ohne Harz 4 gäbe es auch nicht die Neue Linke.

Somit ist die Bundestagswahl eine Abstimung über Harz 4 und Gesundheitsreform, die in Wirklichkeit keine Reform ist.

Gruß
Berry

 

AW: ES IST WIRKLICH EGAL, wer gewählt wird ...

Das isses einfach. Das ist wie ein See, der durch Überdüngung umkippt. So lange das Gleichgewicht gewahrt ist, arbeitet das System sauber. Aber wehe, ein Parameter gerät aus dem Toleranzbereich, dann stürzt alles zusammen.

Das hat bei uns bisher ja auch funktioniert. Aber lass nur mal die Wirtschaft in eine Schieflage kommen -- dann schafft es das "gut geschulte und engagierte Personal" auch nicht mehr, die Massen zu bewältigen. Der Zusammenbruch des Systems ist vorprogrammiert.

Wir haben doch die Situation, dass man die Hälfte der Arbeitslosen direkt bei der Arbeitsagentur beschäftigen müsste, um die Massen der Arbeitslosen angemessen bewältigen zu können.

Ich war letztes Jahr für ein paar Monate aufgrund der Insolvenz meines vorherigen Arbeitgebers im Sommer für ein paar Monate arbeitslos. Ich bin Software-Entwickler. Auf dem tollen Fragebogen, bei dem ich meine Kompetenzen ankreuzen sollte, damit mich mein Arbeitsvermittler vermitteln könnte, wurde noch nicht einmal gefragt, welche Programmiersprachen ich beherrsche.

Genauso gut könnte man einen Lehrer "vergessen" nach seinen Fächern zu fragen...

Fazit: Der Typ hatte nicht den blassesten Schimmer davon, wie und wo er mich hätte vermitteln können. Und was war? Ich hab mir selbstverständlich selber einen Job besorgt. War anstrengend, aber hat geklappt.

Ich hatte den Vertrag schon unterschrieben und gerade die Abmeldung an die Arbeitsagentur abgeschickt, da lagen dann in meinem Briefkasten die ersten Vermittlungsvorschläge. Der Wahnsinn! Und dann zum Teil für Stellen, auf die mein Profil überhaupt nicht gepasst hat, zum Teil bei Firmen, bei denen ich mich schon längst beworben hatte.

Und wie soll das dann erst werden, wenn jemand wirklich auf deren Hilfe angewiesen ist?

Gag

 

AW: ES IST WIRKLICH EGAL, wer gewählt wird ...

Upps, das haben sie bestimmt übersehen.
Kommt dann bei der nächsten Reform!

 

AW: ES IST WIRKLICH EGAL, wer gewählt wird ...

Und was meinst Du, müßte man ankreuzen, damit der heilige Geist erscheint und alles wieder ins Lot kommt?
@Gag: Das war es, was Dänemark und D unterscheidet. Ich sprach ja schon von kompetent. In D scheinen sich wirklich fast nur Leute auf die Beamtenlaufbahn begeben zu können, die mit einer ruhigen Kugel Richtung Pension kommen wollen. (Nein, Ausnahmen bestätigen die Regel, auch ich habe schon engagierte und interessierte Beamte kennen gelernt!)

cu
Jens

 

AW: ES IST WIRKLICH EGAL, wer gewählt wird ...

Ich glaube eher, dass eines der Hauptprobleme dabei ist, dass es einfach viel zu wenig Arbeitsvermittler sind. Wie soll ein Vermittler allein den Überblick über hundert Fälle behalten?
Und wie soll er sich in all den Branchen auskennen, in denen er seine Leute vermitteln soll?

Deshalb funktionieren die kleinen Vermittlungsagenturen teilweise (!) doch so gut: Die sind in der Regel auf Branchen spezialisiert und haben auch nur einen überschaubaren Kreis an zu vermittelnden Kandidaten.

Gag