1. Cookies optimieren die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklärst Du dich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen
    Information ausblenden
  2. Willkommen im Forum von DIGITAL FERNSEHEN - dem führenden Portal für digitales Fernsehen, Medien und Entertainment. Wenn du hier neu bist, schau dich ruhig etwas um und melde dich an, um am Forengeschehen teilnehmen zu können.
    Information ausblenden

Erdung eines Elektrogerätes mit Metallgehäuse

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von Kalle Anka, 27. Juni 2019.

  1. Kalle Anka

    Kalle Anka Silber Member

    Registriert seit:
    19. November 2002
    Beiträge:
    723
    Zustimmungen:
    68
    Punkte für Erfolge:
    38
    Technisches Equipment:
    Samsung UE48JU7090, DM920, DM8000, CAS90 + Rotor (70° Ost - 35° West)
    Anzeige
    Meine Firma hat einen Druckluftkompressor gekauft.
    Datenblatt: http://gtek-automation.com/wp-content/uploads/2011/01/PC106.pdf
    Bei einer elektrischen Prüfung stellte sich heraus, dass das Gehäuse nicht mit der Erdung verbunden ist, sondern nur die intergrierte Pumpe, diese ist aber mit Gummipuffern gelagert und elektrisch nicht mit dem Gehäuse verbunden.
    Der Hersteller hält das für ausreichend und das Gerät hat auch ein Siegel vom TÜV Süd.
    Ich dachte eigentlich, dass Elektrogeräte mit Metallgehäuse generell geerdet sein müssen, es können sich schließlich innen Kabel lösen und das Gehäuse berühren.
    Ist das nicht so?

    Grüße
    Kalle
     
  2. Gorcon

    Gorcon Kanzler Premium

    Registriert seit:
    15. Januar 2001
    Beiträge:
    154.699
    Zustimmungen:
    30.201
    Punkte für Erfolge:
    273
    Technisches Equipment:
    VU+ Uno 4K SE mit Neutrino HD + VTi
    Nein nicht zwingend! Dafür gibts entsprechende IP Schutzklassen. ;)
    Schutzklasse (Elektrotechnik) – Wikipedia
     
  3. KlausAmSee

    KlausAmSee Wasserfall

    Registriert seit:
    8. Oktober 2004
    Beiträge:
    9.503
    Zustimmungen:
    8.061
    Punkte für Erfolge:
    273
    Wenn es nicht spezielle Produktnormen dafür gibt, die es explizit fordern, ist das nicht so.
    Grundsätzlich ist es erst mal egal, ob es sich um ein komplettes Metallgehäuse, nur eine Metalltür oder eine berührbare Buchse handelt. Es ist zwischen Schutzklasse 1 und Schutzklasse 2 zu unterscheiden.
    Klasse 1 setzt natürlich eine (einfache) Isolierung der spannungsführenden Teile voraus. Berührbare Teile müssen an den Schutzleiter angeschlossen werden. Im Falle eines Isolationsfehlers wird die gefährliche Spannung an den Schutzleiter abgeführt und die Sicherung fliegt heraus.
    Klasse 2 setzt eine doppelte Maßnahme (Isolierung) voraus. Dies könnte z.B. ein doppelter Kabelmantel sein (NYM-.Leitung) oder zusätzlich zu internen Isolierung ein nicht leitfähiges Gehäuse. Bei einem leitfähigen Gehäuse muss intern für doppelten Schutz gesorgt werden, also isolierte Leitung und es muss mechanisch dafür gesorgt werden, dass nicht versehentlich eine abgerutschte Leitung das leitfähige Gehäuse berührt.
    Grundsätzlich ist es immer so, dass nur ein einzelner Fehlerfall betrachtet wird und dieser nicht gefährlich werden darf. Doppelfehler werden bei "einfachen" Anwendungen nicht vorgesehen.
    Im konkreten Fall ist die Pumpe, die wahrscheinlich nur eine einfache Isolierung aufweist, mit dem Schutzkontakt verbunden und damit ein Klasse 1 Schutz und damit erst einmal sicher. Da das Metallgehäuse nicht am Schutzleiter hängt, müssen für die leitungen im Gerät aber die Klasse 2 Anforderungen eingehalten werden. Das bedeutet, dass die Leitungen zum Motor mechanisch so fixiert sind, dass sie wenn sie abrutschen niemals das Metallgehäuse berühren können.
    Beispiele für Metallteile, die nicht mit dem PA verbunden sind:
    - Metalltür eines Sicherungskastens
    - Antennenbuchse eines Fernsehers.
    ABER: Ein Metallschrank einer Antennenverteilung muss in den PA eingebunden werden, das fordert die Antennen-Sicherheitsnorm.
     
  4. Kalle Anka

    Kalle Anka Silber Member

    Registriert seit:
    19. November 2002
    Beiträge:
    723
    Zustimmungen:
    68
    Punkte für Erfolge:
    38
    Technisches Equipment:
    Samsung UE48JU7090, DM920, DM8000, CAS90 + Rotor (70° Ost - 35° West)
    Danke, das ist sehr aufschlussreich. Dann handelt es sich wohl um eine Klasse zwei und der zusätzliche Schutz ist die Schaumstoffisolation auf der Innenseite:
    [​IMG]
     
  5. KlausAmSee

    KlausAmSee Wasserfall

    Registriert seit:
    8. Oktober 2004
    Beiträge:
    9.503
    Zustimmungen:
    8.061
    Punkte für Erfolge:
    273
    Nein, der zusätzliche Schutz sind die isolierten Flachstecker, die auch wenn sie abgerutscht sind keinen Kontakt zum Gehäuse haben.
    Den Schaumstoff würde ich nicht als elektrische Isolierung durchgehen lassen.
     
  6. Martyn

    Martyn Institution

    Registriert seit:
    7. Juni 2005
    Beiträge:
    15.308
    Zustimmungen:
    5.569
    Punkte für Erfolge:
    273
    Technisches Equipment:
    DVB-S: 5° W / 9° E / 13° E / 19.2° E via Wavefrontier T55
    DVB-T: Hoher Bogen, Ochsenkopf, Cerchov und Plzen-Krasov
    Bin mir nicht sicher ob das zulässig ist oder nicht.

    Weil ich glaub das ich damals in der Berufsschule mal gehört habe das schutzisolierte Geräte (Schutzklasse II) keinen Stecker mit Schutzleiterkontakt haben dürfen, sondern sobald ein Stecker mit Schutzleiterkontakt vorhanden ist in jedem Fall ein elektrisch leitendes Gehäuse damit verbunden werden muss.

    Rational betrachtet finde ich das Gerät aber schon ziehmlich sicher, die Steckverbindungen sind gut geschützt, es gibt diese Schaumstoffdämmung und zudem ist das Metallgehäuse auch noch lackiert oder pulverbeschichtet. Da kann eigentlich nichts passieren.