Endlich wieder 40-Stunden-Woche

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AW: Endlich wieder 40-Stunden-Woche

Ja ja...das sind verschiedene Ausschüsse!! Was hat ein Agrarexperte in einer Debatte des Wahlprüfungsausschusses zu suchen?

 

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Und an genau solcher Einstellung krankt Deutschland!

 

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Ich will dir ja nicht auf die Füße treten, aber ich finde es schon merkwürdig, daß du während deiner Arbeitszeit hier so fröhlich und ausdauernd mitdiskutieren kannst. Scheint also nicht so stressig zu sein. Oder bist du selbstständig?

 

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Pssst, die meisten Leute glauben doch daß man im Ö.D. nix zu tun hat.
Die Politiker muß ich da aber mal in Schutz nehmen. Ausschüsse etc. tagen zu der Zeit usw. Der Bundestag ist kein Debattierparlament wie zb in England!

 

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Nein, im Gegenteil. Schau dir mal die Schlagzeilen der letzten Wochen an: Kein Lohn für Raucherpausen, Samstag als regulärer Werktag?, 40 Stunden-Woche ohne Lohnausgleich, Mailverkehr wird überwacht, Finanz-, Arbeits-, Bafög-Ämter und Sozialbehörden erhalten uneingeschränkten Zugriff auf die Bankdaten aller Bürger, Bundesregierung verhindert die Offenlegung von Vorstandsgehältern... wegen dir und anderen Ja-sagern geht es bergab mit Deutschland. Aber zurück zum Thema: hast du es wirklich noch nicht verstanden??? Gegen Polen, China, Bangladesch & Co haben wir keine Chance! Nach der Erhöhung auf 40 Stunden sehen die Ergebnisse der Unternehmen im nächsten Jahr besser aus, klar. Aber im darauffolgenden Jahr ist wieder alles beim Alten, denn nur GewinnZUWÄCHSE zählen. Dann heisst es wieder "in Bangladesch ist es günstiger, wir sollen in Deutschland 45 Stunden arbeiten", im übernächsten Jahr "streichen wir mal 10 Urlaubstage"...usw usf. Wir können aber nicht günstiger als die produzieren, das ist nun mal so, oder kannst du von 100 €/Monat leben? Aber solange jeder ausschliesslich nach dem "Geiz ist geil"-Prinzip sein Geld ausgibt, sind wir irgendwie selbst schuld.

 

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Moin FM, war mir klar, daß Du nicht kapierst, worauf ich hinaus wollte, aber was solls... Unterlaß aber bitte in Zukunft solche Unterstellungen wie "Ja-Sager". Das geht hier völlig nebendran, da ich deine o. g. Einschränkungen genauso wie die meisten hier im Forum verurteile.

Was mir aber nicht ganz in den Kram passt, und nur darauf wollte ich hinaus, ist die mangelnde Leistungsbereitschaft in Deutschland. Ich wollte Dich nicht persönlich angreifen, sondern nur auf dein Posting eingehen. Dein Pech, daß es von Dir war.

Mit den Billiglohnländern können wir eh nicht konkurrieren. Faszinierend (im negativen Sinne) finde ich aber, daß wir die niedrigen Steuersätze der Billiglohnländer in der EU (wie Polen etc.) noch mit unseren EU-Beiträgen finanzieren Aber selbst im Vergleich zu den anderen Nicht-Billiglohnländern ist die deutsche Arbeitkraft zu teuer. Da müssen wir schon den Hebel ansetzen, wollen wir nicht ganz ins Hintertreffen geraten. Eine Maßnahme ist da halt die 40-Std-Woche. Eine andere ist eine radikale Reform des Steuer- und Sozialsystems und der Bürokratie. Die derzeitige Lage schreckt doch potentielle ausländische Investoren und damit potentielle neue Arbeitgeber ab. Und die brauchen wir dringend.

Na, und wenn ich mir die aktuelle Bildungsmisere anschaue, wird mir um die Zukunft bange. Was da jetzt an geistigem Kapital heranreift, reicht nicht aus, um den Standort Deutschland auf längerer Sicht zu sichern. Da mußt Du dir nur mal bei uns die aktuellen Bewerbungsunterlagen anschauen, da hauts dich von den Socken.

 

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Wieso mangelnde Leistungsbereitschaft? In Bangladesch ist die Produktivität GANZ sicher nicht höher als in Deutschland, die Arbeit ist einfach nur billiger. Drei Arbeiter produzieren dort soviel wie ein deutscher Arbeiter (ist nur ein Beispiel). Das spielt aber keine Rolle, denn drei Arbeiter kosten in Bangladesch insgesamt kaum mehr als 100-200 €/Monat. Einfach die Wochenarbeitszeit um 2 Std. zu erhöhen ist leider keine Lösung. Die Unternehmen nehmen diese kleine "Belohnung" mit und gehen nach 1-2 Jahren trotzdem ins Ausland. Sollen wir 150 Std./Woche ohne Lohnausgleich arbeiten oder auf 75 % des Lohnes verzichten, um konkurrenzfähig zu bleiben?

 

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Was heißt sollen, wir müssen, um konkurrenzfähig zu bleiben, uns den internationalen Gepflogenheiten anpassen. Das ist Realität. Und komm nicht immer mit Bangladesch. Es gibt Sachen, die können wir aufgrund unserer Bildung und Ausbildung wesentlich besser als die Menschen in Bangladesch, die oft keine Schulausbildung haben. Wir können, wie ich schon sagte, gehaltsmäßig nicht mit denen konkurrieren, wohl aber mit der Qualität und dem Niveau unserer Arbeit. Es gab mal ne Untersuchung, dass die Arbeit in Deutschland in Zukunft weg von der Produktion und hin zu Dienstleistungen tendiert. Aber wie soll das funktionieren, wenn unsere Bildung immer geringer wird?
Wir stehen heute mehr mit anderen Nicht-Billiglohnländern in Konkurrenz. Nimm als Beispiel nur mal das kleine Irland, daß es geschafft hat, daß sich solche großen Konzerne wie Dell oder Microsoft dort angesiedelt haben. Und die haben auch keine Dumpinglöhne da. Warum haben sich diese Firmen nicht in Deutschland niedergelassen? U. a. weil wir zu unflexibel sind durch Tarifverträge in Bezug auf Arbeitszeiten und Kündigungsschutz. Zudem sind die Lohnkosten hier einfach zu hoch. Der deutsche Michel rümpft die Nase, wenn es an solche Sachen geht, die Iren freuen sich dagegen über die Arbeitsplätze. Geht es denen deswegen schlechter als uns? Ich glaube nicht, im Gegenteil, denen geht es besser als uns. Auch da wird keiner ausgenutzt. Unternehmen sind nun mal keine barmherzigen Samariter, sondern sind einzig und alleine dazu da, Gewinne zu machen. Solange man das nicht kapieren will, wird es auch keinen deutlichen Aufschwung geben.

 

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Komisch, dass damals niemand gejammert hat, als die 38- bzw. 35-Stundenwoche ohne Lohnausgleich eingeführt wurde. Das hat jeder gerne mitgenommen. Warum ist man denn nicht einfach glücklich darüber, dass man in den letzten 10 bis 20 Jahren diesen Bonus einstreihen konnte?
Aber nein, der Deutsche an sich sieht ja immer gleich ein Anrecht auf freiwillige Zusatzleistungen... Peinlich das.

@Lechuk: Mein Arbeitgeber unterscheidet auch nicht, ob der Monat 20 oder 21 Arbeitstage hat, weil ich ein festes Monatsgehalt hat.

Gag

PS. Ich hatte noch nie weniger als 40 Stunden pro Woche. Und ich lebe auch noch!

 

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Die 40 Stunden ist doch schon längst passe´. Laut DIW arbeitet jeder ja schon bereits im Schnitt 42,4 Stunden,von all den aufgelaufenen Überstunden werden 1/3 schon längst nicht mehr bezahlt noch in Freizeit abgegolten.

Was wollen die Herren von der Wirtschaft denn noch? Wo soll das hinführen?

Wenn ich einen Herrn Stoiber höre, der fordert, weg mit Tarifverträgen, weg mit den Gwerkschaften, HARTZ IV muss gekürzt werden, wieviel lassen wir uns noch gefallen?

Für meinen Teil können sie gerne die Gehälter senken, oder Mehrarbeit ohne Lohnausgleich in der Woche einführen, kein Problem, aber wenn ich dann weniger im Portemonnai habe, dann sollen bitte schön auch meine Lebenskosten abgesenkt werden. Ich kann nicht polnische, rumänische Gehälter fordern, aber deutsche Lebenskosten bezahlen, sorry, das beisst sich!

Bestes Beispiel mein Stromverbrauch:

Habe gegenüber 2002 in 2003 weniger verbraucht und zahle durch diese Klasse Stromsteuer jetzt schlappe 48 € mehr alle 2 Monate als zuvor, als es diese v.erschissene Steuer nicht gab, danke Herr Trittin, dafür ein dickes Danke schön.