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DVB-C (Vodafone) Anschluss Schema / Änderung Verkabelung

Dieses Thema im Forum "Digital TV über Kabel (DVB-C)" wurde erstellt von forum-user, 6. September 2023.

  1. forum-user

    forum-user Guest

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    Hallo,

    ich hoffe mir kann jemand hier weiterhelfen.
    Ich habe im Haus meiner Mutter wieder einen Kabelanschluss (vodafone) für meine Mutter bestellt.
    Der Hausanschluss sitzt im Keller. Aktuell wird DVB-T2 genutzt.

    2 TV sind vorhanden und müssen angeschlossen werden.
    Da es in der Vergangenheit nur funktional sein musste, fehlen aktuell Dosen.

    Gibt es bei Herstellung bzw Änderung der Verkabelung für DVB-C etwas zu beachten?
    Möchte es gerne jetzt alles vernünftig und störungsarm haben.

    Mein Gedanke ist: Kabel für beide TV würde ich in den Keller ziehen und dort dann einen 2-fach Verteiler verwenden? (z.b.: Axing BVE 2-01X 2-Fach Verteiler 4 dB 5-1800 MHz )

    Und in den Räumen muss ich dann welche Dose verwenden?
    Achso und vielleicht auch wenn ich schon ggf. neues Kabel ziehe, gibt es Empfehlungen oder Besonderheiten welches Kabel ich verwenden sollte?

    Vielen Dank
    Gruß
     
  2. lg74

    lg74 Board Ikone

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    Hallo und willkommen!

    Damit wird das Bild also künftig schlechter. Statt 1080p gibt es dann bei den Öffis 720p - und zwar nicht die originale Qualität, die ARD und ZDF abliefern, sondern nochmals von der Vodafone durch den Fleischwolf gedrehte Qualität. Bleibt zu hoffen, dass Deine Mutter das nicht bemerkt.

    Ja. Über das TV-Kabelnetz ist seit langem schon auch Internet und Telefonie möglich - fast überall jedenfalls, auch bei der Vodafone natürlich. Damit ist das Kabelnetz jetzt keine Einbahnstraße mehr, es fließen nicht nur Signale vom Netzbetreiber in die Wohnungen, sondern auch Signale von den Wohnungen zum Netzbetreiber. Sonst wäre Internet (Anforderung von Datenpaketen, Upload von Daten) genauso wie Telefonie nicht möglich.

    Während Störungen, die irgendwo ins Kabelnetz geraten, im "Downstream" nur die Haushalte stören, die ab der Einstrahlstelle liegen, laufen Störungen im "Upstream" knallhart bis in die Kommunikations-Gegenstelle für Internet und Telefonie beim Netzbetreiber und können dort die Performance oder sogar die generelle Nutzbarkeit der Datendienste für alle an diesen Cluster angeschlossenen Haushalte beeinträchtigen. Das können einige 100 Haushalte sein und die Störstelle ist schwer zu lokalisieren.

    Deshalb lassen die großen Netzbetreiber da eigentlich nichts anbrennen und gestatten nur noch vertraglich gebundenen Unternehmen die Installation. "Heimwerker-Pfusch" ist dort nicht mehr gestattet und im Falle eines mit gebuchten Datendienstes (Internet, Telefonie) muss ohnehin jemand zum Einmessen des Hausanschlussverstärkers kommen.

    Auch steht das bei Neubauten zu verwendende Material (Kabel, Verteiler, Abzweiger, Dosen, Stecker, Verstärker, ...) auf Freigabelisten, an die man als Laie kaum rankommt. Anderes als das dort angegebene Material darf nicht verbaut werden (auch wenn es qualitativ gleichwertige Alternativen gäbe). Wie genau das genommen wird, weiß ich nicht, denn Bestandsanlagen werden ja auch nicht abgerissen und neu gebaut, wenn sie fehlerfrei funktionieren.

    -> Kläre bitte mit der Vodafone, wer die notwendigen Installationen durchführt und zu welchen Kosten.

    Du brauchst am Hausüberhabepunkt (HÜP) erstmal eine sauber funktionierende Steckdose für den Hausanschlussverstärker und eine vom Installateur verwendbare grüngelbe Potentialausgleichsleitung (die muss zur "Potentialausgleichsschiene" / Haupterdungsschiene). Sonst wird gar nichts installiert.

    Dann kommt dort an den HÜP (den Du offiziell auch nicht öffnen darfst) ein Kabel ran, das auf einen "Erdwinkel" führt, der wiederum den Kabelschirm auf den grüngelben Leiter zur Haupterdungsschiene verbindet.

    Vom Erdwinkel geht es dann mit einem kurzen Patchkabel (also Koaxkabel mit zwei Kompressionssteckern drauf) zum Hausanschlussverstärker. Welche Verstärkungsfaktor-Klasse da verwendet wird, entscheidet sich anhand des vorgefundenen Pegels am HÜP und anhand der Hausinstallation, die danach kommt.

    Vom Hausanschlussverstärker geht es wieder mit einem Patchkabel auf den Erdwinkel und von dort z.B. auf ein Kabel in die Wohnung, an dem dann beide Dosen in Reihe hängen. Dafür bräuchte man Durchgangsdosen.

    Oder auf einen (ebenfalls von der Vodafone freigegebenen) Verteiler, an dem zwei Leitungen abgehen - wieder auf den Erdwinkel - und von dort eben zwei Leitungen in die Wohnung mit jeweils einer intern mit 75 Ohm abgeschlossenen Durchgangsdose oder zwei echten Enddosen.

    Oder auf einen 2-fach-Abzweiger, dessen Stammausgang abgeschlossen wird durch einen 75-Ohm-Widerstand und an dessen zwei Abzweigen jeweils ein kurzes Kabel zum Erdwinkel kommen und von dort wieder zwei Leitungen in die Wohnung, dort jeweils mit einer Stichdose.

    Welche Struktur zum Einsatz kommt, hängt von den Gegebenheiten vor Ort ab.

    Bei den Dosen gibt es gerade einen Generationswechsel. War bislang die Trennung Upstream / Downstream zwischen 65 und 85 MHz, wandert sie nun in den Bereich 230 - 250 MHz. Ob die neuen Dosen bereits aktuell in Altnetze eingebaut werden, weiß ich nicht.

    Die Koaxkabel müssen formal auch Freigabe haben, selbst wenn es genug Fabrikate und Produkte gibt, die technisch gleichwertig wären.

    Letztlich kannst Du fast nichts selbst machen, befürchte ich - außer in Absprache natürlich Leitungswege freimachen (Leerrohre), UP-Dosen setzen und nahe des HÜP Netzstrom und Potentialausgleich bereitstellen.

    Das ist zumindest der offizielle Weg.

    Der ist sogar Vodafone-gelistet und intermodulationsfest (DOCSIS 3.1/4 geeignet), den dürfte man formal verbauen.

    Vodafone-gelistete Dosen, die verhindern, dass Signale in den Rückweg eingestreut werden können. Bislang waren das "Multimediadosen" mit Trennung 65 - 85 MHz, da gab es welche von Axing oder Astro Strobel mit sinnfreiem UKW-Ausgang (da kommt nichts mehr) und welche von Braun Telecom oder WISI - mit zwei identischen Ausgängen für TV und Radio, beide sind für TV oder DVB-Recorder oder DVB-Kabelradio nutzbar, also sinnvoller.

    Künftig gibt es Dosen mit nur noch einem TV-Ausgang, der bei etwa 250 MHz aufwärts beginnt und einem Modem-Port. Die kenne ich von Axing und von Astro Strobel. Im Detail unterscheiden sie sich, Axing ist Vodafone-gelistet, Astro war glaube ich PYUR-gelistet.

    Was Vodafone neu verbaut, weiß ich nicht. Eine alte "doppelt breitbandige" Multimediadose hätten den Vorteil von zwei gleichwertigen Anschlüssen für TV und DVB-Radio. Künftig müssen diese Dosen aber ohnehin ersetzt werden (wie auch immer das logistisch gehen soll) durch die neuen Dosen mit Trennung Vorweg/Rückweg bei 230 - 250 MHz.

    Hinter den 2-fach-Verteiler würde jeweils eine Durchgangsdose mit Abschlusswiderstand im Stammausgang eingesetzt werden. Oder eine echte Endose, keinesfalls Stichdosen oder "Einzeldosen"!

    Die Bemessung der Durchgangsdose muss in Tateinheit mit dem Hausanschlusverstärker und den Pegeln auf dem Hausanschluss erfolgen.

    Vodafone-gelistete... Das sind dann i.d.R. dreifach geschirmte 7-mm-Vollkupfer-Kabel (Innenleiter Massivkupfer, Schirm verzinntes Kupfergeflecht + 2 metallisierte Folien) mit passgenauen Kompressionssteckern (nix da Aufdrehstecker). Welche Kabel alle gelistet sind, weiß ich nicht. Typische Vertreter dieser Kategorie findet man bei Kathrein (LCD95+ wäre zweifach geschirmt, LCD111+ wäre dreifach geschirmt), WISI (MK96), Preisner (SK 2000 pus), Ören (HD 103), Sytronic (75100 AKZ 3-S), Triax (KOKA125 HD).
     
    Zuletzt bearbeitet: 6. September 2023
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  3. forum-user

    forum-user Guest

    Danke lg74 für die ausführliche Antwort.
    Dann weiß ich Bescheid. Vielen lieben Dank.
     
  4. lg74

    lg74 Board Ikone

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    Ich weiß nicht, wie und wo man das macht, aber versuche einfach (...) zu klären, was Du als Vorleistung machen kannst, was Du installieren darfst und was vom Installateur mitgebracht wird.

    Hausanschlussverstärker, Erdwinkel und Verteiler / Abzeiger kommen praktischerweise auf eine dafür vorgesehene Lochblechplatte: QMP 3045 Lochblech-Montageplatte | 300 x 400 mm - AXING AG

    Damit hat man keine Sauerei an der Wand und alles, was da aufgeschraubt ist, ist praktischerweise gleich gehäuseseitig auf dem Potentialausgleich. Sowas könnte prinzipiell so aussehen:

    https://ip2.i.lithium.com/d115eff34...f38303070785f626573636872696674756e672e6a7067

    (das galvanische Trennglied ist bei der Vodafone wohl nicht verpflichtend oder gar nicht gern gesehen, bei der Unitymedia wurde es einst verbaut)

    Die kommt mit etwas Abstand an die Wand. In Mehrfamilienhäusern kommt über alles noch ein abschließbarer Schrank, denn da drin entscheidet sich, wer aufgeklemmt wird oder nicht. Ohne Schrank wäre illegale Signalnutzung möglich. Den Schlüssel hat... na wer wohl? Der Installateur des Netzbetreibers.
     
    Zuletzt bearbeitet: 6. September 2023