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Droht den USA der Kollaps?

Dieses Thema im Forum "Politik" wurde erstellt von Dirk68, 27. Dezember 2012.

  1. selassie

    selassie Platin Member

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    AW: Droht den USA der Kollaps?

    Noch dazu, wenn unsere Politikkasper nicht einen großen Teil ausgerechnet der Firmen in Billiglohnländer verschoben hätte, die gering qualifizierte überhaupt beschäftigt haben. Früher hat man ein T-Shirt für 20 DM gekauft und von den 20 DM landete jeweils ein Viertel beim Fiskus, Händler, Unternehmer und Arbeiter. Heute kostet das T-Shirt 20 EUR und es landen beim Fiskus vielleicht 3 EUR, beim Arbeiter in Bangladesh 5 Cent und der Rest beim Händler, der heute auch noch gleichzeitig Produzent ist und weil beim Arbeiter hier in Deutschland logischerweise heute gar nichts mehr bleibt wird der Arbeiter heute vom Staat unterstützt.

    Man muss kein Wissenschaftler sein um zu sehen, dass etwas ganz gewaltig stinkt im Staate Deutschland. Das nennt sich dann Globalisierung und unsere Politik hält die Hände vor die Augen und wirft mal immer wieder raus, dass das ja so sein muss im globalisierten Markt. Gequirlte *******. Nichts muss sein und nichts ist unabänderlich. Das ist kein Erdbeben oder ein Vulkanausbruch. Das ist politisch genauso gewollt und ein Verbrechen an diesem Land und den Leuten, die in diesem Land wohnen.
     
  2. Robert Schlabbach

    Robert Schlabbach Talk-König

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    AW: Droht den USA der Kollaps?

    Na, da hast Du aber wohl z.B. die Berliner Luftbrücke und den Korea-Krieg unter Harry S. Truman, "Ich bin ein Berliner" von John F. Kennedy und die sofortige Unterstützung der deutschen Wiedervereinigung - während EU und SU noch skeptisch, wenn nicht dagegen waren - durch George Bush (sen.) vergessen. Selbst Richard Nixon hat nicht nur die Weiterführung des Vietnam-Kriegs und Watergate auf dem Kerbholz, sondern auch die Öffnung zum kommunistischen China initiiert. Also von "einer einzigen Katastrophe" kann man da kaum sprechen.

    Zumal die Politik der USA vorher auch nicht immer das Gelbe vom Ei war - Bürgerkrieg, vom ersten Weltkrieg unvorbereitet überrascht, Börsenkrach und große Depression, vom zweiten Weltkrieg wieder unvorbereitet überrascht. Also da gab es auch einige "Katastrophen".
     
  3. Idiot

    Idiot Senior Member

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    AW: Droht den USA der Kollaps?

    Das mit der unsozialen Wirtschaft ist aber auch ein Henne-Ei-Problem. Warum soll sich die Wirtschaft um Soziales kümmern, wenn das schon der Staat macht?

    Und wenn die Unternehmer auf Gewinne verzichten würden, bräuchten sie zum einen ein Unternehmergehalt, und zum Anderen müsste auch irgend jemand Verluste ausgleichen und investieren. Sollen das lieber die Arbeitnehmer durch Gehaltsverzicht oder der Steuerzahler machen? Glaubst Du, dass dann noch nennenswert Gewinne anfallen würden, oder sind eher die Probleme einer Planwirtschaft vorprogrammiert?

    Das wiederum ist die Schattenseite des international gesehen hohen Lohnniveaus in Deutschland und würde durch höhere Mindestlöhne (die natürlich auch eine gute Seite haben) weiter verschärft. Welcher Verbraucher ist bereit, für einfache Kleidung die hohen deutschen Löhne zu bezahlen, wenn er das Gleiche aus ausländischer oder aus automatisierter Deutscher Produktion viel billiger bekommen kann?

    Diese Produktionsverlagerung wäre übrigens auch gekommen, wenn die Politik alles richtig gemacht hätte. Es gibt in Deutschland genug Potential für besser bezahlte Arbeit. Und dann können ruhig die Länder, in denen das (noch?) nicht so ist, die einfachen und schlecht bezahlten Tätigkeiten übernehmen. Die internationale Arbeitsteilung hat nicht nur Nachteile.
     
  4. Idiot

    Idiot Senior Member

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    AW: Droht den USA der Kollaps?

    Aber zurück zum Thema:

    Das Repräsentantenhaus hat heute Nacht auch noch dem Minimalkompromiss zugestimmt, und die Börsen weltweit sind in Feierlaune. Dabei sind die Probleme keineswegs gelöst, sondern allenfalls um 2 Monate vertagt - und auch das bei der Schuldenobergrenze nur Dank der Möglichkeit, durch Buchungstricks die Zahlungsunfähigkeit noch etwas herauszuzögern... Mal sehen, wann die Ernüchterung kommt...
     
  5. Speedy

    Speedy Institution

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    AW: Droht den USA der Kollaps?

    tja, was habt ihr erwartet ?

    Ein Wunder ?
    Ein Sprung von der Klippe ?

    Oder doch Bilanztricks ;)
     
  6. Rownosci

    Rownosci Senior Member

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    AW: Droht den USA der Kollaps?

    @Idiot:
    Ich sehe das Lohnniveau in Deutschland nicht als zu hoch an. In erster Linie stehen wir in Konkurrenz zu anderen Eu-Staaten. Und da macht sich der Lohnverzicht in D in den letzten ca 10 Jahren schon bemerkbar.
     
  7. Idiot

    Idiot Senior Member

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    AW: Droht den USA der Kollaps?

    Das sehe ich absolut genauso. Deutschland verfügt prinzipiell über ausreichend Beschäftigung zu den aktuellen Löhnen. Und einfache Produktionen können wir gerne anderen Ländern überlassen - denen könnten wir gehaltstechnisch eh keine Konkurrenz machen. Aber wir dürfen uns halt nicht wundern, dass es für Geringqualifizierte eine kleinere Jobauswahl gibt als früher.
     
  8. Martyn

    Martyn Institution

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    AW: Droht den USA der Kollaps?

    Wenn genau das Gleiche in Griechenland, Irland oder Portugal passiert wäre hätten die Börsen ganz anders reagiert ... Wetten. :(
     
  9. selassie

    selassie Platin Member

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    AW: Droht den USA der Kollaps?

    Man muss denen auch gar keine Konkurrenz machen. Wenn aber bspw. die Solarindustrie in China mit Dumpingpreisen, die nur durch staatliche Zuschüsse so gestaltet werden können, an den Markt geht, dann soll die EU gefälligst Strafzölle einführen. Das gleich gilt für andere Industriebranchen, die schon längst aus Deutschland verschwunden sind ebenso, wie z. B. die Textilindustrie oder der Schiffbau. Was nützt es denn, wenn durch den Export nach China hier ein paar tausend Arbeitsplätze gesichert sind, auf der anderen Seite aber zehntausende Arbeitsplätze wegfallen.

    Wir haben jetzt schon Familien in Deutschland, die schon in zweiter Generation von staatlichen Hilfsleistungen leben und deren Kinder sicher auch wieder von staatlichen Hilfsleistungen leben werden, wenn es keine Jobs für gering qualifizierte hier in Deutschland gibt. Zusätzlich werden das immer mehr. Das ist sozialer Sprengstoff erster Güte. Gerade die, die nichts zu verlieren haben finden sich später in der Illegalität wieder oder werden einfach gewalttätig und so zu einer noch größeren Belastung für die Gesellschaft.

    Es sollte die erste Pflicht der Politik sein, sich darum zu kümmern. Das ist erstens für die Betroffenen ein unhaltbarer Zustand und für den Rest der Bürger. Zusätzlich kostet das den Fiskus viel Geld und killt die Sozialversicherungssysteme. Wenn ich diese Jubelmeldungen höre, dass die Beschäftigung in Deutschland auf einem Höchststand ist, könnte ich würgen. Niemals zuvor gab es so viele Menschen in prekären Lebenssituationen wie heute und wer einigermaßen vernünftig ist, gründet in so einer Situation keine Familie und die, die es doch tun, ziehen ihre Kinder nicht so auf, dass die jemals eine Chance in dieser Gesellschaft haben.

    Die ganze Geschichte hängt natürlich mit der Globalisierung zusammen. Nur machtlos ist man gegen die Globalisierung nicht. Da gibt es jede Menge Mittel und Wege steuernd einzugreifen. Nur widerspricht das eben den Interessen der etablierten Großunternehmen, deren Besitzern und der Lobby, die diese Menschen ins politische Feld schicken um den Staat und seine Bürger auszusaugen. Die asoziale Politik der letzten 30 Jahre hat für eine gesellschaftliche Spaltung eines Ausmaßes gesorgt, die für die Zeit nach 1945 beispiellos ist und vor dem Krieg haben sich die Sturmtruppen der NSDAP genau aus denen zusammen gesetzt, die heute wieder genau in eine Situation gedrängt werden, in der sie empfänglich für sowas sind.
     
  10. Idiot

    Idiot Senior Member

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    AW: Droht den USA der Kollaps?

    Wer auf diese Wette eingeht, hat schon verloren.

    Oder sind die Weltbörsen vielleicht gestiegen, weil GR vor Zinsen das erste mal seit Jahren mehr eingenommen als ausgegeben hat??? :eek:

    Die Solarindustrie ist ein komplett anderer Fall. Hier geht es primär nicht um Billigprodukte und den Niedriglohnsektor, sondern um Vorteile auf einem wachsenden Markt für Hochtechnologieprodukte. In solch einem Fall könnte es in der Tat sinnvoll sein, über Strafzölle nachzudenken.

    Generell halte ich von Strafzöllen aber wenig. Die kann man nämlich sehr leicht missbrauchen. Und warum sollen wir uns dagegen wehren, wenn Herstellerstaaten uns für Produkte, die ohnehin nicht per Handarbeit in D hergestellt würden, einen Teil der Rechnung bezahlen?

    Du vergisst, dass Deutschland immer noch eine Exportnation ist. Wenn wir den internationalen Handel einschränken und gut bezahlte industrielle Arbeitsplätze durch eine weitgehend automatisierte Textilfertigung in D ersetzen, ist niemandem geholfen, weder hier noch bei unseren Handelspartnern.

    Das wäre aber auch nicht anders, wenn es hier mehr Jobs für Geringqualifizierte mit marktgerechter Entlohnung gäbe. Und wenn die Entlohnung über dem Marktpreis liegt, zahlt das genauso die Allgemeinheit (über die Preise oder über Steuern), wie wenn diese Leute weiter von Sozialleistungen leben.

    Übrigens leiden Dienstleistungen wesentlich weniger unter der Globalisierung als einfache Arbeitsplätze in der industriellen Fertigung. Wenn der Staat nicht meinen würde, über Niedriglohnjobs die Sozialkassen finanzieren zu müssen, wären in dem Bereich wohl auch deutlich mehr offizielle Jobs finanzierbar.

    Das sind ein paar sehr gerne gebrachte Gerüchte. Oder die Folge veränderter Definitionen, z.B. die, wann eine Lebenssituation prekär ist. Im Mittelalter gab es z.B. noch Hungersnöte in D. Du kannst nicht ernsthaft glauben, dass es den Menschen heute schlechter geht.

    Natürlich sind bestimmte Probleme in den letzten Jahren deutlich gewachsen. Das liegt aber nicht primär am Arbeitsmarkt oder der Globalisierung. Wir geben als Gesellschaft heute z.B. viel mehr für den 'Umweltschutz' aus als früher, für Solarzellen, für Plaketten auf KFZ, die die Feinstaubbelastung in Städten nicht einmal um 1% senken können, etc. Und vor Allem haben wir in den letzten Jahrzehnten auf Kosten der Zukunft gelebt. Wer jahrzehntelang mehr ausgibt, als er einnimmt, und dann immer mehr Zinsen zahlen muss, darf sich nicht wundern, wenn er sich irgendwann nicht mehr so viel leisten kann, wie während der Zeit der Neuverschuldung. Das gilt halt auch für Staaten, und deren Hauptausgaben (neben dem Schuldendienst) sind die Sozialleistungen...