Dreht Erdogan jetzt völlig durch?

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AW: Dreht Erdogan jetzt völlig durch?

Erdoğan wurde doch jahrelang von den Europäern hofiert. Seine Bemühungen, die Kontrollfunktion des Militärs durch eine Verfassungsänderung auszuhebeln, wurde als Sieg der Demokratie angesehen. Leider haben die Europäer zu spät die wahren Absichten von Erdoğan erkannt, dabei war von Anfang an klar, in welche Richtung er gehen will.

Das kommt halt dabei raus, wenn man versucht eine fremde Gesellschaft zu verstehen, die man im Grunde nur klischeehaft kennt. In diesem Sinne verstehe ich auch den zitierten Beitrag. Andererseits kennt man das ja auch bei den Anti-Merkel-Demonstrationen in Südeuropa. Dort sieht man dann den einfach gestrickten Blickwinkel mancher Leute auf die Deutschen.

Den Erdoğan müssen die Türken wohl noch länger ertragen, genauso wie die Russen Putin, die Weißrussen Lukaschenko, die Nordkoreaner die Kims, ...

 

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Im Internet kursieren Anleitungen dazu, wie man die Sperre umgehen kann.

 

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Ja, das tun Sie. Trotzdem, kann man das nicht voraussetzen. Wie schon in der Debatte erwähnt. Alle gehen hier davon aus, dass es jeder können muss.

In Deutschland kann das noch nicht mal jeder oder jeder zweite Otto/Mehmet-Normal-Bürger

 

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Natürlich nicht. Es will/ kann aber auch nicht jeder Twitter nutzen. Wer es können will, wird es auch können, da er es dann muss. Insbesondere bei der Altersstruktur der Türkei:
Demografie der Türkei

 

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Alter spielt da keine Rolle. Es gibt so viele junge Leute, die noch nicht mal wissen wie ein Computer funktioniert oder WLAN richtig einstellen müssen. Das sind nur die, die sich wirklich damit auseinander setzen wollen bzw. Zeit dafür haben.

Es gibt auch über 60 Jährige, die wissen wie das geht. Das Alter spielt hier eine unter geordnete Rolle. Erst, wenn man sich informiert, dann kannst du es auch. In der Türkei wird man das wohl jetzt in den nächsten Monaten spüren, wer sich dafür interessieren wird.

 

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So einfach darf man es sich aber auch nicht machen.

Es ist nämlich auch so das viele Menschen in der Türkei durchaus Erdogan etwas zu verdanken haben, vorallem in Ostanatolien. Denn Erdogan hat schon die Wirtschaft und Tourismus gestärkt und vorallem in in Infrastrukur investiert. Und das danken ihn natürlich die dortigen Wähler.

Das er die Freiheitsrechte untergräbt und sich korrupt verält wird dann von vielen Wählern einfach schweigend hingenommen.

Da ist aber die Türkei kein Einzelfall - das ist in vielen anderen Ländern genauso.

 

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Davon abgesehen, dass es mir für die türkische Bevölkerung Leid tut wie sich Erdogan aufführt, muss ich sagen, für mich als Deutschen finde ich es gut. Denn je länger Erdogan so wütet, desto ferner ist noch bzw. wieder ein Beitritt der Türkei zur EU.

 

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Was hast du den nur für eine Phobie gegen einen EU-Beitritt der Türkei?

Unter Erdogan ist die Türkei natürlich nicht EU-Beitrittsfähig, aber unter neuer Regierung und neuem Präsidenten könnte mich einen EU-Beitritt der Türkei schon sehr gut vorstellen.

Und ich denke für die EU wäre es ganz gut wenn neben Deutschland, Frankreich, Grossbritannien und Italien noch ein fünfter grosser Staat dabei wäre.

 

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Ganz einfach, mal abgesehen davon, dass nur ca. 5 % des türkischen Staatsgebietes auf europäischem Boden liegen:

Eine neue Regierung und ein neuer Präsident können die Verhältnisse in der Türkei bestenfalls sehr langsam auf europäische Standards bringen. Und ob das z.B. in Teilen Anatoliens überhaupt jemals gelingen wird, darüber kann man trefflich streiten.

Von ihren Ansichten, Wünschen, Gewohnheiten und Bedürfnissen her sind die Menschen in der Türkei einfach eher Richtung Asien orientiert. Und es würde wohl (hoffentlich) der EU nicht einfallen, ein Land wie z.B. Japan, Indien, Thailand oder Saudi-Arabien in die EU zu holen.

Und was den von dir angesprochenen 5. großen Staat angeht: Schon jetzt kann man sich in der EU viel zu oft nicht einigen, mit jedem zusätzlichen Staat würde das sicher nicht besser werden.

 

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Es gibt ja keine wirkliche Grenze zwischen Europa und Asien.

Das Uralgebirge ist deutlich niedriger und als die Alpen oder Pyrinäen, und der Bosporus ist deutlich schmaler als die Belts in Dänemark.

Auch das ist Unsinn. Weder die Türkei noch die anderen Turkstaaten (Ascherbeidschan, Turkmenistan, Usbekistan, Kirgisistan) sind nach Asien orientiert.

Sondern die Türkei war schon immer hin zu den EU Staaten (Grossbritannien, Deutschland, Italien) orientiert und die anderen Turkstaaten in Richtung Russland.

Nach Asien ist jedenfalls kein einziger Turkstaat orientiert.

Wenn man schnelle Einigungen will, dann darf ein Büdniss eigenltich kaum mehr als 5-10 Staaten umfassen.

Ist diese Grenze erstmal überschritten dann ist es völlig egal ob es wie jetzt 28 Mitgliedsländer oder in Zukunft vielleicht etwa 35 Mitgliedsländer sind.