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Digitales Kabel als offene Plattform

Dieses Thema im Forum "Lob, Kritik, Anregungen" wurde erstellt von beiti, 10. Mai 2002.

  1. beiti

    beiti Platin Member

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    Als Kabelfernsehen in D eingeführt wurde, schätzten die Kunden (neben der größeren Programmauswahl) die Tatsache, daß sie endlich ihre häßlichen Antennen vom Dach bekommen haben.

    Eine völlige realitätsferne Gebührenpolitik innerhalb der Kabelgesellschaften hat nun dazu geführt, daß auch in verkabelten Gegenden immer mehr Satellitenschüsseln die Dächer und Fassaden "verzieren". Wer die Alternativen kennt, wird eben nicht für Leistungen bezahlen, die er woanders kostenlos kriegt. Auch schüsselfeindliche Vermieter und Denkmalschützer können dem Druck auf Dauer nicht standhalten, denn das Recht auf freien Rundfunkempfang steht im Grundgesetz.

    Nun planen die Kabelanbieter milliardenteure Erweiterungen; dabei weiß niemand, ob sich neue Dienstleistungen (Internet übers Kabel, Pay-Per-View usw.) überhaupt verkaufen lassen. Die klassischen Kabelkunden, die einen problemlosen Zugang zu einem großen Fernsehangebot suchen, werden quasi davongejagt. Dabei wären sie die Stütze des ganzen Systems.
    Die Amerikaner, die sich derzeit am deutschen Kabel versuchen, wollen ihre amerikanischen Geschäftsmodelle nach Deutschland übertragen. Dabei haben sie offenbar übersehen, daß man in Deutschland Satellitenempfang gratis kriegt, während er in den USA in etwa auf Kabel-Kostenniveau liegt und damit keine so große Konkurrenz ist.

    Meine Konsequenz (wenn ich bei den Kabelanbietern was zu sagen hätte) wäre daher eine völlig andere: Um mit Astra-Direktempfang zu konkurrieren, muß das Kabel eine digitale, offene Plattform ohne Grundverschlüsselung und ohne Grundgebühr werden. Warum sollte das Astra-Geschäftsmodell nicht aufs Kabel übertragbar sein?

    In der Praxis hieße das: Das Kabel finanziert sich nur noch durch die Beiträge der Programmanbieter. Jeder Hausbesitzer kann das Kabel frei im Haus verteilen; niemand zahlt dafür Grundgebühr. Pay-TV-Anbieter könnten (wie auf Astra) ihre Inhalte selbst verschlüsseln und direkt mit den Kunden abrechnen. Auch ohne jeden Ausbau müßten sich ins vorhandene Kabel mindestens 150 Programme digital einspeisen lassen. Selbst für einen schrittweisen Übergang zum Digitalempfang wäre also genug Reserve.
    Entfallen würden für die Kabelgesellschaften alle Kosten, die mit der Überwachung ihres Zugangs zu tun haben. Es läge ja vielmehr in ihrem Interesse, daß das Kabel innerhalb der Häuser bis in die letzte Ecke verlegt wird, was sie bisher selbst durch ihre hohen Gebühren verhindern.

    Die Zahl der Satellitenschüsseln in den Städten würde rapide zurückgehen. Ein zusätzlicher Anreiz fürs Kabel wäre die Einspeisung regionaler Programme, die über Satellit nicht rentabel sind. Durch die fehlende Grundverschlüsselung wären Kabelboxen nicht teurer als digitale Sat-Receiver. Vielleicht könnte man sogar mit denselben Geräte DVB-T und DVB-C empfangen. Verteilanlagen in großen Häusern könnten beibehalten werden.

    Wenn das Kabel gebührenpflichtig bleibt, wird es für normale Fernsehzuschauer zunehmend uninteressant.

    <small>[ 10. Mai 2002, 11:49: Beitrag editiert von: beiti ]</small>
     
  2. Roger 2

    Roger 2 Guest

    ...Und dann steigt Gott herab und sagt: Das habt ihr Super hingekriegt,meine LIEBEN
    und guckt mit uns zusammen GZSZ...

    Lieber Beiti !

    Du bist bestimmt ein ganz lieber Kerl,aber solche Sachen wirst Du in diesem verknöcherten System nicht durchsetzen können,aber unter uns gesagt: Davon geträumt habe ich auch schon... winken breites_
     
  3. beiti

    beiti Platin Member

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    Ich fand, daß es mal öffentlich dargelegt werden mußte. Nur so fürs Protokoll.

    Der denkende Mensch wechselt ja zwischen verschiedenen Realitätsebenen, und diese hier ist schon ziemlich abgehoben.

    Eine totale Umkehr in so kurzer Zeit ist nicht wahrscheinlich. Deshalb setze ich mich ja auch (auf Augenhöhe) für Leute ein, die auf Sat-Empfang umsteigen wollen.