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Deutschland trägt Mitschuld an dem Mord an den Armeniern

Dieses Thema im Forum "Politik" wurde erstellt von Worringer, 23. April 2015.

  1. Gorcon

    Gorcon Kanzler Premium

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    AW: Deutschland trägt Mitschuld an dem Mord an den Armeniern

    Die Hoffung stirbt zuletzt.
    Nein das wäre dann ja auch nur noch eine Partei die dann gewählt wird.

    Aber ich bin der Meinung das man keine Partei wählen sollte die die Rüstungsindustrie und ihre Lobbyisten so dermaßen unterstützt das die ihre Waffen an jeden liefern der dafür bezahlt.:rolleyes:
     
  2. Robert Schlabbach

    Robert Schlabbach Talk-König

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    AW: Deutschland trägt Mitschuld an dem Mord an den Armeniern

    Ja, die beliebte bequeme Variante. Die Schuldigen sind tot, oder es waren halt andere, oder einfach nur andere Zeiten, in denen "nur getan wurde, was getan werden musste", weil "wenn wir das nicht mit denen gemacht hätten, hätten die das mit uns gemacht".

    Sorry, ich finde diese Einstellung widerlich und schäbig gegenüber den Opfern. Immer wieder dieselbe Leier, die Opfer gibt es, aber keiner ist's gewesen - und sowieso sind die Opfer doch nicht so wichtig, viel wichtiger ist doch, darauf zu beharren, dass man selbst völlig ohne Schuld ist. Was soll das für eine persönliche "Ehre" sein, die man sich damit erhält? Schlimmer kann man sie wohl nicht beschädigen.
     
  3. Schnellfuß

    Schnellfuß Guest

    AW: Deutschland trägt Mitschuld an dem Mord an den Armeniern

    Inwieweit und wofür genau fühlst du dich denn persönlich schuldig?
     
  4. plutonium

    plutonium Senior Member

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    AW: Deutschland trägt Mitschuld an dem Mord an den Armeniern

    @Robert Schlabbach
    So langsam wird's lächerlich. Vielleicht hilft Dir ein Psychiater.
     
  5. Dirk68

    Dirk68 Guest

    AW: Deutschland trägt Mitschuld an dem Mord an den Armeniern

    das ist - glaube ich - gar nicht der Punkt. Manche Menschen fühlen sich eben nur dann gut, wenn sich alle anderen schlecht fühlen. Generationen von Pfaffen haben sich damit den Sinn ihres Lebens verdient.
     
  6. Anton_Wurst

    Anton_Wurst Senior Member

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    AW: Deutschland trägt Mitschuld an dem Mord an den Armeniern

    Wäre mein Vater, der Anfang der 60er geboren wurde, ein verurteilter Straftäter, dann würde ich mich trotzdem nicht für seine Tat schuldig fühlen.

    Meine Großeltern waren Ende des 2.Weltkriegs noch nicht volljährig - was soll ich denen denn bitte schön vorwerfen?

    Und meine Urgroßväter sind bereits vor meiner Geburt bzw. kurz danach gestorben. Inwiefern soll ich mich schuldig fühlen für etwas, was Leute, zu denen ich keine emotionale Bindung hatte, eventuell getan haben.

    Ich kann sogar belegen, dass einer meiner Urgoßväter gegen Ende des Krieges entflohene KZ-Häftlinge, die von der SS gejagt wurden, auf seinem Bauernhof versteckt hat und dadurch das Leben seiner Familie gefährdet hat. Die polnischen Zwangsarbeiter, die auf seinem Hof gearbeitet haben, hat er jedenfalls sehr gut behandelt - das steht in den Briefen, die sie ihm nach dem Krieg geschrieben haben. Macht diese (vielleicht nicht ganz selbstlose) Tat mich, seinen Urenkel, deshalb zu einem besseren Menschen? Ich sage nein. Jeder Mensch wird unschuldig geboren.

    Die Kinder der Täter sind nicht weniger unschuldig als die Kinder der Opfer.
     
    Zuletzt bearbeitet: 26. April 2015
  7. Robert Schlabbach

    Robert Schlabbach Talk-König

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    AW: Deutschland trägt Mitschuld an dem Mord an den Armeniern

    Drücke ich mich so undeutlich aus? Dann will ich es noch mal versuchen:

    Was mich anwidert:

    1945, der Krieg ist gerade vorbei, die ganze Welt sieht das Ausmaß der Naziverbrechen. Die Reaktion der meisten Deutschen: "Davon haben wir nichts gewusst.", "Davon wussten nur ganz wenige.", "Ich bin's nicht, Adolf Hitler ist's gewesen!". Nur persönliche Rechtfertigungen, kein Wort, kein Mitgefühl für die Opfer, kaum einer reagiert mit: "Oh Gott! Wie konnte es nur so weit kommen?"

    1990, die DDR ist Geschichte, ihre Verbrechen werden aufgearbeitet. Endlich können Mauer- und Stasi-Opfer auf Gerechtigkeit hoffen. Aber was kommt? Die Mauerschützen haben nur auf Befehl gehandelt, aber einen Schießbefehl will auch keiner erteilt haben. Jeder fühlt sich als Opfer, Täter gab es offenbar keine. Und wieder kein Wort, kein Mitgefühl für die Opfer, sondern eher eine schäbige "Die sind ja selbst schuld, dass sie nicht für das Regime waren oder die DDR verlassen wollten" Einstellung.

    Was ich gut finde:

    Dass die offizielle Politik der Bundesrepublik Deutschland eben nicht in diesen Tenor der Abweisung von Verantwortlichkeit mit anstimmt, sondern Verantwortung übernimmt. Verantwortung für das, was im Namen des deutschen Volkes geschehen ist, Verantwortung, aus dem Geschehenen zu lernen, und Verantwortung, alles zu tun, dass so etwas nie wieder in Deutschland möglich sein wird, und seinen Einfluß wo möglich zu nutzen, dass das auch anderswo nicht passiert.

    Was ich schlecht finde:

    Dass zu viele Deutsche dieses Thema auf eine persönliche Schuldfrage reduzieren, und dann wieder in die Falle der Abweisung von Verantwortlichkeit geraten.
     
    Zuletzt bearbeitet: 26. April 2015
  8. Max Orlok

    Max Orlok Wasserfall

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    AW: Deutschland trägt Mitschuld an dem Mord an den Armeniern

    Sonst gehts Dir aber noch gut? :confused:

    Welche Schuld habe ich denn persönlich, der ich nach dem 2. WK geboren bin? Warum muss ich mich schuldig und schlecht fühlen?

    Warum fühlen sich andere Nationen nicht schuldig?
     
  9. Terranus

    Terranus ErdFuSt Premium

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    AW: Deutschland trägt Mitschuld an dem Mord an den Armeniern

    Ich bin da vorsichtig, da ich nicht weiß, wie ich damals reagiert hätte. Es ist immer leicht auf die damals zu zeigen. Es war gut, dass man 1946 gleich die Kriegsverbrecherprozesse gemacht hat, damit die tatsächlich direkt Schuldigen zeitnah verurteilt und bestraft wurden. So war es richtig. 70 Jahre hinterher noch nach individueller Schuld zu fahnden ist nicht zielführend. Was die Armenier angeht: da geht es rein um Politik. Schuld und Verantwortung sehen die Türken ja sogar, man hat sich ja sogar entschuldigt. Aber man will politisch den Armeniern heute nichts zugestehen müssen, darum geht es.
    Das versteckt sich nämlich hinter dem schönen Satz " die Deutschen übernehmen Verantwortung ". Das heißt nix anderes, dass die heutigen Deutschen in der einen oder anderen Form dafür zahlen müssen, was früher geschehen ist. Man kann über Schuld lange diskutieren, am Ende ist die Frage: sollen wir heute dafür immer noch groß büßen, sprich zahlen ? Das ist der Punkt. Schuld sind die nach 45 Geborenen natürlich nicht, aber zahlen, sprich büßen sollen sie trotzdem noch. Eben die "Verantwortung". Und da stellt sich eben die Frage, wie lange diese Verantwortung noch in Form von büßen/zahlen erfolgen soll, oder sich eben "nur" darum kümmern, dass der Irrsinn nicht mehr stattfindet.
    Denn was das Zahlen angeht - da muss irgendwann ein Ende kommen. Denn sonst kann man wirklich anfangen, auch die Napoleonischen Befreiungskriege aufzurechnen.
     
  10. Robert Schlabbach

    Robert Schlabbach Talk-König

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    AW: Deutschland trägt Mitschuld an dem Mord an den Armeniern

    Gerade über solch unangenehme Fragen nachzudenken ist doch ein wichtiger Bestandteil. In welche Situation, welche Rolle hätte man geraten können? Die des skrupellos mordenden? Die desjenigen, der da "hinein geraten" ist und "mitgemacht hat, weil man ihn sonst dazugestellt hätte"? Die desjenigen, der davon wusste, sich aber auch die Hände nicht schmutzig zu machen wusste? Oder die desjenigen, der unter Lebensgefahr Widerstand leistete?

    Wohl die meisten werden danach ein Problem mit ihrer Rolle gehabt haben, und vergeblich nach untauglichen Rechtfertigungen gesucht haben. Wir, diejenigen, die das Glück hatten, nicht in dieser Zeit in diese Situation geraten zu sein, haben die Chance, daraus zu lernen, damit es uns nicht ebenso ergehen muss. Nicht vergessen: Die Menschen damals unterschieden sich praktisch nicht von den Menschen heute.

    Da sehe ich schon wieder diese "Abwehrreaktion". Warum? Warum kann man nicht einfach erst einmal uneingeschränkt sagen: "Das, was damals im Namen Deutschlands getan wurde, war falsch und ist durch nichts zu rechtfertigen."? Warum diese Angst davor, sich in seiner persönlichen Ehre oder finanziell zu beschädigen?

    Ich finde es viel schädlicher, das Bekenntnis zu den eigenen Werten aus falschem Stolz oder gar des schnöden Mammons wegen nicht glaubhaft aussprechen zu können.