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Das Ende und der Umbruch [von www.orf.at]

Dieses Thema im Forum "Sky - Technik/Allgemein" wurde erstellt von mattiman, 12. Juni 2002.

  1. mattiman

    mattiman Senior Member

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    Die Commerzbank, einer der Hauptgläubiger von Kirch, scharrt in den Startlöchern für eine Übernahme von KirchMedia.

    Mit dem Insolvenzantrag der Dachgesellschaft TaurusHolding am Mittwoch ist die KirchGruppe jetzt vollständig zusammengebrochen. Auch die Tochtergesellschaft KirchBeteiligung sowie die Formel Eins Beteiligungs GmbH gingen mit ihr pleite.

    Die Commerzbank bekundete inzwischen offiziell Interesse an einem Einstieg bei der KirchMedia mit dem TV-Konzern ProSiebenSAT.1 und dem Rechtehandel.

    Undurchsichtige Struktur

    Die genauen Folgen der Insolvenzanträge scheinen wegen der undurchsichtigen Struktur der Kirch-Unternehmen unklar. So besitzt etwa die Insolvenz der Holding zumindest für die Arbeitnehmer nur symbolischen Charakter, da die einst etwa 70 Arbeitsplätze bereits in den vergangenen Wochen auf andere Unternehmenstöchter verlagert oder abgebaut wurden.

    Das Unternehmen gilt branchenintern als "leere Hülle" und wird nicht einmal mehr durch einen Sprecher vertreten. Laut Medienberichten könnte ein Insolvenzverfahren mangels Masse zurückgewiesen werden.

    Die ehemalige Schaltzentrale

    Ursprünglich galt die TaurusHolding als Schaltzentrale des Imperiums des mittlerweile 75 Jahre alten Leo Kirch. Sie wurde vor zweieinhalb Jahren gegründet und sollte die Strategie und das operative Geschäft der drei Hauptkonzernbereiche KirchMedia, KirchPayTV und KirchBeteiligung verantworten.

    Das Dach über dem Dach

    Auch bei der KirchBeteiligung scheinen die Folgen des Insolvenzantrags offen: Die zu den Hauptsäulen des Ursprungskonzerns zählende Beteiligung bündelt zwar die milliardenschweren Anteile an der Formel 1 und am Axel Springer Verlag. Allerdings sollen diese Beteiligungen nicht von der Insolvenz betroffen sein, weil die KirchBeteiligung lediglich das Dach für weitere Kirch-Unternehmen ist, verlautete aus der KirchGruppe.

    Nicht von der Insolvenz betroffen

    So befinde sich etwa das 40-prozentige Aktienpaket am Axel Springer Verlag bei der Tochter Print-Beteiligungen, die nicht von der Insolvenz betroffen sei. Auch die Formel-1-Anteile sollen ausgelagert sein. Bei der Beteiligung sollen zudem lediglich im "einstelligen Bereich" Arbeitsplätze bestehen bleiben. Leo Kirch ist dafür bekannt, sein Unternehmen weit verzweigt zu haben.

    WAZ in Wartehaltung

    Für die Übernahme der KirchMedia, die bereits im April Insolvenz beantragt habe, werden dem Konsortium aus Commerzbank, WAZ-Gruppe und ColumbiaTristar die besten Chancen eingeräumt.

    Vor allem der WAZ-Einstieg bei KirchMedia würde die deutsche Fernsehlandschaft grundlegend verändern. So gilt beispielsweise die WAZ-Gruppe, die auch an RTL beteiligt ist, in Branchenkreisen als SPD-nah, während die KirchGruppe und der ProSiebenSAT.1-Konzern eher dem konservativen Lager zugeordnet wurden.

    Dennoch dürfte das Engagement der WAZ, die es schon lange ins Fernsehgeschäft zieht, kaum auf politischen Widerstand stoßen. Schließlich könnte so verhindert werden, dass die KirchMedia-Investoren Silvio Berlusconi oder Rupert Murdoch die Kontrolle übernehmen.

    WAZ auch bei Springer?

    Zuletzt hatte die WAZ auch Interesse an den Springer-Anteilen von Kirch angemeldet. Aber dass die WAZ einen Fuß bei "Bild", "Welt" und Co. in die Tür bekommt, ist mehr als unwahrscheinlich. Die Verlegerwitwe Friede Springer hat den Einstieg eines Konkurrenten in das konservative Medienhaus abgelehnt.

    Grünes Licht von der Commerzbank

    Der Commerzbank-Vorstand hatte am Dienstagabend grünes Licht für ein mögliches Angebot gegeben. Grundvoraussetzung sei die Gründung des neuen Unternehmens als Aktiengesellschaft, sagte Hartmann am Mittwoch.

    Bevor die Übernahme konkretisiert werden kann, muss allerdings das Münchner Amtsgericht das am 8. April beantragte Insolvenzverfahren offiziell eröffnen. Nach Angaben eines Gerichtssprechers ist ein Termin dafür noch nicht absehbar. Er widersprach damit Berichten, wonach die Eröffnung unmittelbar bevorstehe.
     
  2. thowi

    thowi Guest

    Sieht so aus wie wenn Leo einen guten Wirtschaftsanwalt hat.

    Die Schulden in Holdings auszulagern und die dann Hopps gehen zu lassen haben ja schon diverse Baufirmen vorgehüpft. Prinzipiell kann zwar der Masseverwalter diese Transaktionen anfechten, das geht aber nur über Gericht wo man (die Schuldner) sich praktisch von Gesellschaft zu Gesellschaft vorhanteln muss, was wiederum Zeit bringt wo man weitermacht wie bisher, schlimmstenfalls gründet man noch ein paar Tochterfirmen, bzw. verkauft 'noch' lukrative Tochterfirmen in der Zwischenzeit, schliesst mit diesen lukrative Beraterverträge ab,...

    Daher ist der Schachzug den zwar leeren Mantel zu kaufen für einem Hauptschuldner durchaus der schnellere weg zum (Rest)Geld, oder um wenigstens den nötigen Einfluss zu bekommen um das abzustellen.

    Da kann man den potentiellen neuen Eigentümern
    nur viel Spass und ebenfalls gute Rechtsanwälte wünschen ! entt&aum