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Chancen der Globalisierung

Dieses Thema im Forum "Politik" wurde erstellt von gabbiano, 23. September 2006.

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  1. gabbiano

    gabbiano Junior Member

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    Die rasante Integration der Weltwirtschaft verspricht viele Vorteile. Aber sie wird sich nur aufrechterhalten lassen, wenn die internationale Politik ihre Nebenwirkungen anerkennt und besser managt.

    Ich habe wiederholt über die Probleme der Globalisierung geschrieben. Dazu gehören ein unfaires Handelssystem, ein instabiles globales Finanzsystem sowie ein System zum Schutz geistigen Eigentums, das Entwicklungsländern sogar in Zeiten des Wütens von Aids den Zugang zu bezahlbaren lebensrettenden Medikamenten verwehrt. Ich habe auch über Anomalien der Globalisierung geschrieben: Die Finanzströme sollten eigentlich von den reichen in die armen Länder fließen, aber zuletzt war es genau umgekehrt.
    Tatsächlich habe ich mich so laut und unüberhörbar geäußert, dass manche fälschlich schlossen, ich gehöre zur Bewegung der Globalisierungsgegner. Dabei bin ich der Ansicht, dass in der Globalisierung enormes Potenzial steckt - solange man sie richtig gestaltet.

    Keynes, Retter des Kapitalismus


    Vor 70 Jahren, während der großen Depression, formulierte John Maynard Keynes seine Theorie der Arbeitslosigkeit, in der er beschrieb, wie staatliche Maßnahmen dazu beitragen, die Vollbeschäftigung wiederherzustellen. Obwohl er von den Konservativen geschmäht wurde, trug Keynes mehr zur Rettung des kapitalistischen Systems bei als alle Verfechter des freien Marktes zusammen. Hätte man die Ratschläge der Konservativen befolgt, wäre die große Depression noch schlimmer ausgefallen, und die Forderung nach einer Alternative zum Kapitalismus wäre noch stärker geworden.
    Auch die Globalisierung wird nur aufrechtzuerhalten sein, wenn wir ihre Probleme erkennen und bewältigen. Die Globalisierung ist nämlich nichts Unausweichliches: Schon in der Vergangenheit gab es Rückschläge, und sie können auch in Zukunft eintreten.
    Die Verfechter der Globalisierung sind zu Recht der Ansicht, dass sie das Potenzial hat, den Lebensstandard aller zu erhöhen. Dazu ist es allerdings bislang nicht gekommen. Die Frage junger französischer Arbeiter, wie die Globalisierung ihnen nützen soll, wenn sie ihnen niedrigere Löhne und geringere Arbeitsplatzsicherheit aufzwingt, darf nicht länger ignoriert werden. Ebenso wenig sind solche Fragen hoffnungsfroh damit zu beantworten, dass wir eines Tages alle profitieren werden. Wie Keynes schon sagte: Auf lange Sicht sind wir alle tot.

    Ein Allokationsproblem


    Wachsende Ungleichheit in den Industrieländern ist eine seit langem prognostizierte, aber selten öffentlich dargestellte Folge der Globalisierung. Vollständige Wirtschaftsintegration bedeutet auch weltweite Angleichung der Löhne für unqualifizierte Arbeitskräfte, und obwohl wir von diesem "Ziel" noch weit entfernt sind, ist der Druck auf die unteren Einkommen offenkundig.
    Die Bürger können wenig dagegen tun, dass der technische Fortschritt in den vergangenen 30 Jahren in den USA und anderswo zu annähernd stagnierenden Reallöhnen für gering Qualifizierte beitrug. Sehr wohl können sie aber etwas in Sachen Globalisierung tun.
    Die Wirtschaftstheorie sagt nicht, dass alle zu Globalisierungsgewinnern werden, sondern nur, dass die Nettoeffekte positiv sind, die Gewinner daher die Verlierer entschädigen und trotzdem noch Gewinne verbuchen können. Die Konservativen meinen jedoch, um wettbewerbsfähig zu bleiben, müsse man die Steuern senken und den Sozialstaat einschränken.

    Vorbild Skandinavien

    So wurde es in den USA auch gemacht. Die Steuersenkungen kamen jedoch denjenigen zugute, die sowohl von der Globalisierung als auch vom technischen Fortschritt profitieren. Die skandinavischen Länder haben gezeigt, dass es auch anders geht. Natürlich muss sich der Staat ebenso wie die Privatwirtschaft um Effizienz bemühen. Aber Investitionen in Bildung und Forschung können zusammen mit einem starken sozialen Netz zu einer produktiveren und wettbewerbsfähigeren Wirtschaft führen, wobei größere Sicherheit und ein höherer Lebensstandard allen zugute kommen. Ein starkes soziales Netz und eine Wirtschaft mit annähernder Vollbeschäftigung bieten allen, Arbeitern, Investoren und Unternehmern, ein gedeihliches Umfeld, in dem sie Risiken eingehen können.
    Das Problem ist, dass die Globalisierung der Wirtschaft schneller war als die Globalisierung der Politik und in den Köpfen. Wir sind immer stärker voneinander abhängig, was die Notwendigkeit der Zusammenarbeit vergrößert, aber uns fehlt der institutionelle Rahmen, um diese Kooperation effektiv und demokratisch zu gestalten. Nie waren internationale Organisationen wie der IWF, die Weltbank und die WTO so notwendig, und selten war das Vertrauen in sie so gering. Die USA, die einzige Supermacht der Welt, haben ihre Verachtung supranationaler Institutionen unter Beweis gestellt und eifrig an deren Aushöhlung gearbeitet. Das sich abzeichnende Scheitern der Doha-Entwicklungsrunde und das lange Zögern, bis der Uno-Sicherheitsrat einen Waffenstillstand im Libanon forderte, sind nur die jüngsten Beispiele für Amerikas Geringschätzung multilateraler Initiativen.

    Unausweichliche Veränderungen


    Ein vertieftes Verständnis der Globalisierung wird uns helfen, Lösungen zu finden, die sowohl die Symptome als auch die tieferen Ursachen der Probleme behandeln. Es gibt eine Reihe von Strategien, von denen die Menschen in Entwicklungsländern und Industrieländern gleichermaßen profitieren können, wodurch der Globalisierung auch jene Legitimität verliehen würde, die ihr momentan fehlt.
    Anders gesagt: Der Ablauf der Globalisierung kann verändert werden. Eigentlich ist klar, dass er sich verändern wird. Die Frage ist nur, ob das durch eine Krise erzwungen oder das Ergebnis sorgfältiger, demokratischer Diskussionen sein wird.

    http://www.ftd.de/meinung/kommentare/115091.html
     
  2. BigPapa

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    AW: Chancen der Globalisierung

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    So funktioniert das hier nicht.
    Daher Geschlossen.
     
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