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"Briten und Franzosen schließen Atom-Allianz", Spiegel.de

Dieses Thema im Forum "Politik" wurde erstellt von Worringer, 22. März 2008.

  1. Worringer

    Worringer Guest

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    AW: "Briten und Franzosen schließen Atom-Allianz", Spiegel.de

    Die Karte ist aber schon etwas älter. Stade ist seit Jahren im Rückbau und Forsmark in Schweden fehlt. Barsebäck (Schweden) befindet sich ebenfalls im Rückbau. Dafür plant man aber in Oskarshamn (Schweden) einen vierten Block zu bauen. Derzeit stehen dort drei Siedewasserreaktoren und ein Gaskraftwerk.
    Mit veraltetem Kartenmaterial zu arbeiten, ist auch von seiten der grünen Parteien und Vereinigungen sicherlich nicht gerade unabsichtlich.

    In der Schweiz wird seit einiger Zeit diskutiert einen EPWR am Standort Beznau zu bauen, wenn die momentan dort vorhanden zwei Blöcke nicht mehr betrieben werden. Das soll in rund 20 Jahren der Fall sein. Beznau liegt ungefähr 10 km hinter der deutsch-schweizer Grenze.

    Ich dachte, daß die Unterschiede und das Störfallverhalten von westeuropäischen KKW in der Diskussion um den Brand im Trafo von Krümmel ausreichend dargelegt worden sind.
    Merke: Nicht jedes KKW ist ein RBMK-Reaktor, das sind ausschließlich die sowjetischen. Selbst die Sowjetunion hat aber erkannt, daß der RBMK-Reaktor zu gefährlich ist und hat in den 1980er Druckwasserreaktoren gebaut und exportiert (siehe Greifswald und Stendal). Der RBMK bildet als Abfallprodukt allerdings spaltbares Uran für die Waffenindustrie, weshalb man inder Sowjetunion diesen Reaktortyp jahrelang favorisiert hat.

    Für wen arbeitest Du, daß ich zukünftig Deine Aussagen zu verschiedenen Dingen besser einschätzen kann? Muß man für einen Energieversorger/-erzeuger arbeiten, um Kernenergie zu befürworten?

    Ehrlich, mit den Grünen hat sich Deutschland keinen Gefallen getan und der Beschluß des Ausstiegs war ein großer Fehler, welcher die deutsche Kraftwerksindustrie zurückwarf. Wohin das führt, sieht man ja schön an der tollen Allianz zwischen Frankreich und Großbritannien auf diesem Gebiet. Wenn die KKW dort tatsächlich von Alstom kommen, wovon auszugehen ist, wird _kein_ deutsches Unternehmen einen Fuß in die Türe bekommen.
    Meine Hoffnung ist allerdings, daß wir ab Herbst 2009 eine reinere Regierung haben und damit auch der Ausstieg gekippt wird.

    Nachtrag:
    "Briten und Franzosen bereiten großes Atom-Comeback vor - Deutschland planlos", Spiegel.de: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,542933,00.html
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 23. März 2008
  2. ackerboy

    ackerboy Wasserfall

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    AW: "Briten und Franzosen schließen Atom-Allianz", Spiegel.de

    Na. Hier wird ja ganz schön aufgefahren :rolleyes:

    Der Hinweis, sich mit einem Thema richtig zu beschäftigen ist schon richtig. Mach ich schon seit über 20 Jahren. Das ganze dann aber nur aus einer Sicht darzustellen und gleichzeitig andere Ansichten zu diffamieren ist schon nicht mehr so ganz der feine Diskussionsstil. Selbstverständlich gibt es auch sehr fundierte und sinnvolle Argumente gegen Atomkraft.

    Eins vorweg: Niemand kann bestreiten, dass die Klima-Diskussion natürlich ein schwerwiegendes Argument gegen fossile Träger und für Atomstrom ist.

    Ein paar andere Punkte sollten nicht unter den Tisch fallen:

    1. Auch wenn der Traum vom stetigen Wachstum und ständiger technologischer Aufrüstung nach wie vor weit verbreitet ist (warum eigentlich?), wird das Energieproblem spätestens mittelfristig ein weltweit zentrales Problem sein. Es wird definitiv keine Alternative dazu geben, den globalen Energieverbrauch zu senken. Die Bereitschaft dazu scheint nicht da zu sein, weder in der Produktion noch beim Konsument. Dann wird das böse Erwachen in ein paar Jahrzehnten halt umso bitterer.

    2. Es wird dringend Zeit, viel Geld in Forschung und Entwicklung zu stecken, sei es im Bereich regenerativer Energie, sei es im Bereich Fusion. Wäre auch nur ein Bruchteil des Geldes, das seit den 60ern in die KKW-Lobby fließt in FuE investiert worden, sehe es schon heute ganz anders aus. Aber dann hätten viele Leute nicht so herrlich abkassieren können.

    3. Die Frage der Endlagerung ist DAS K.o.-Kriterium für Atomstrom auf Uranbasis schlechthin. Dass das immer wieder kleingeredet wird ist in höchstem Maße verantwortungslos, außer man gibt der Menschheit eh nur noch ein paar Jahrzehnte. Wär aber schon ziemlich zynisch eine solche Einstellung. Die Angst vor GAUs hingegen ist sicherlich eher im Bereich der Wahrscheinlichkeitsrechnung interessant.

    4. Die Energieversorgung muss dezentralisiert werden. Das heutige Modell mit gewinnorientierten Großkonzernen stellt einen Anreiz dar, immer mehr Energie zu produzieren, zu handeln, zu verbrauchen. Exakt der Holzweg. Einige kleinere Gemeinden haben - trotz heftigem Widerstand von EnBW und Co. - bewiesen, dass man in der Versorgung der Endverbarucher ganz andere Wege gehen kann, als es heute üblich ist. Weitgehend autarke Endverbraucher-Haushalte sind schon heute vorstellbar. Aber billig ists natürlich nicht.

    5. Bei den Windrädern hab ich manchmal das Gefühl, dass die von den Gegnern solcher Energieformen absichtlich in die Landschaft gestellt werden, um schöne Argumente von wegen verschandelter Landschaft zu liefern ;-) Btw: So ein gepflegtes Autobahnkreuz schmiegt sich hingegen so richtig anmutig in das zarte Grün der Landschaft drumrum ...

    6. (nochmal, auch wenn ich mich wiederhole) Es führt kein Weg dran vorbei, weniger Energie pro Kopf zu verbraten. Definitiv.
     
    Zuletzt bearbeitet: 23. März 2008
  3. atomino63

    atomino63 Board Ikone

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    AW: "Briten und Franzosen schließen Atom-Allianz", Spiegel.de

    @ Muhase ...1.1 Schonmal neben einem Windrat übernachtet ? Schon mit Menschen geredet die so ein Teil vor ihrer Türe stehen haben?

    Diese Frage stellt sich mir bei einem AKW und dessen Zwischen- bzw. Endlager aber auch.
     
  4. solid2000

    solid2000 Lexikon

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    AW: "Briten und Franzosen schließen Atom-Allianz", Spiegel.de

    Eben, ich würde lieber am Windrad wohnen als neben einem Endlager oder am AKW.
     
  5. Worringer

    Worringer Guest

    AW: "Briten und Franzosen schließen Atom-Allianz", Spiegel.de

    Das ist definitiv ein Problem. Ich denke, daß es nicht so einfach sein wird, den globalen Energieverbrauch zu senken. Man muß sich doch nur die o.g. Spaßindustrie ansehen, da wird u.a. mit den Plasmabildschirmen, welche einen Verbrauch von 350+ W haben, genau das Gegenteil praktiziert und die Dinger gehen weg wie geschnitten Brot.
    Das trifft aber auch auf andere Bereiche zu. Da wären beispielsweise die EDV-Anlagen, welche gerade in Büros, für richtigen Verbrauch sorgen. Rechner, welche 1.000+ W ziehen, sind doch überflüßig wie ein Kropf.
    Dann kommt noch hinzu, daß es auch sehr anstrengend ist, als einziges Land etwas gegen Energieverschwendung zu unternehmen. Wenn ich mir unsere Nachbarstaaten ansehe (da brauch ich garnicht erst nach Nordamerika schielen), kommen mit schon arge Bedenken, ob da der Wille da ist.
    Ich möchte gerne ein kleines Beispiel aus Schweden geben. Wir hatten im Dezember 2006 einen Einsatz in Forsmark und haben uns in einem Hotel, 20 km davon entfernt, einquartiert. Die Temperaturen lagen Nachts bei -20°C. Interessanterweise war keines der Hotelfenster Iso-Verglasung noch waren die Wände gedämmt. Es war eine Einfachverglasung und wenn man die Heizung ausmachte, war es in Nullkommanichts eiskalt. Nun rat mal, womit diese Heizungen, welche voll aufgedreht waren, betrieben wurden? Richtig, mit Strom. Das Hotel war allerdings nichts das Einzige, was so die Räume heizt. Selbst das kraftwerkseigene Hotel wurde mit solchen Energieverschwendern betrieben. In Oskarshamn war auch so ein Hotel.
    Da muß man sich natürlich nicht wundern, daß der Bedarf an Strom immer weiter wächst.

    Ich gebe der Kernfusion ebenfalls eine gute Chance, unsere Energieprobleme für die Zukunft zu lösen. Leider ist das Ganze nicht sehr einfach, aber man wird es in den Griff bekommen.

    Kann man mit solchen dezentralen Lösungen Fabriken betreiben? Damit meine ich richtige Verbraucher, wie Schmelzöfen, Pressen, Walzen usw. Im Ruhrgebiet, dem Rhein- und Siegerland gibt es zahlreiche solcher Verbraucher.
    Eine dezentrale Energieversorgung funktioniert für den privaten Endverbraucher oder den Einzelhandel, aber nicht für solche o.g. Verbraucher.
    Das Preisargument wird sich in Zukunft erübrigen, so wie momentan an der Preisschraube der Energieerzeuger gedreht wird.

    Da muß aber auch die Industrie mitmachen. Es geht mir zu einseitig, zu Lasten der Endverbraucher. Wir als privater Endverbraucher müssen immer mehr Energievorschriften erfüllen (z.B. die Diskussion um normale Glühbirnen, Umweltplakete), während die Großverbraucher einen Freibrief ausgestellt bekommen.

    Nachtrag: Mal eine aktuelle Karte http://www.kernenergie.de/r2/docume...Downloads/056kernkraftwerke_europa2007_05.pdf
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 23. März 2008
  6. ackerboy

    ackerboy Wasserfall

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    AW: "Briten und Franzosen schließen Atom-Allianz", Spiegel.de

    Ja natürlich muss das auch die Industrie mitmachen. Das mit "pro Kopf" war statistisch gemeint. Und all das Pseudo-Energie-Spar-Gesülze ("Grüne IT") geht mir schon lange auf den Zeiger. Alles nur Show. Wirklich interessiert am Energiesparen sind doch im Moment weder die Stromkonzerne (logisch) noch z.B. die Produzenten von Endgeräten. Schon eine verbesserte Langlebigkeit elektrischer Geräte hätte ja einen enormen Spareffekt, da dann weniger neu produziert werden muss. Aber genau das passt natürlich überhaupt nicht in eine gewinnorientierte Wirtschaft. Das ist quasi eine Art Paradoxon. Schwieriges Thema. Und garantiert keine einfache Lösungen ...
     
  7. AW: "Briten und Franzosen schließen Atom-Allianz", Spiegel.de

    Hat sich mal einer der Atomstrombefürworter kundig gemacht, wo und vor allem WIE und mit welchen Folgen Uran abgebaut wird?:eek:

    Sehr "sauber"........


    Ob die Bilanz die Kosten für mehrere tausen Jahre Umweltverseuchung beinhaltet? Ich glaube kaum.
    Dann wäre Atomstrom wesentlich teurer.
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 23. März 2008
  8. emtewe

    emtewe Lexikon

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    AW: "Briten und Franzosen schließen Atom-Allianz", Spiegel.de

    Sehr guter Punkt!
    Das Uran welches in Deutschland genutzt wird stammt überwiegend aus dem sibirisch-chinesischem Grenzgebiet, und aus einer Mine in Australien. In beiden Gebieten müssen Menschen unter schlimmsten Bedingungen leben, die Lebenserwartung ist niedrig, die Todesrate hoch. Würde das Uran unter menschenwürdigen (nach unseren Massstäben) Bedingungen gefördert, dann wäre es schonmal deutlich teurer.
    Dann muss bei der CO2 Bilanz der Atomkraftwerke noch die Aufbereitung/Endlagerung der Brennstoffe, sowie der aufwendige Rückbau der Atomkraftwerke nach ihrem Betrieb mit berücksichtigt werden, das alles verbraucht sehr viel Energie, die die Betreiber der Kernkraftwerke bei ihren eigenen CO2 Bilanzen aktuell einfach komplett weglassen!

    Ich bin dafür die vorhandenen Kraftwerke bis zum Ende ihrer Laufzeit zu nutzen, sollten die Betreiber jedoch neue Kraftwerke planen, dann würde ich mir umfassende Berechnungen der CO2 Bilanzen wünschen, die nicht nur den Bau und Betrieb der Kraftwerke berücksichtigen, sondern auch die Erzeugung der Brennstoffe, die Entsorgung/Endlagerung der Rückstände, sowie den aufwendigen Abbau der Kraftwerke nach ihrem Betrieb.
    Diese Gesamtbilanz sieht nämlich lange nicht so gut aus wie es oft dargestellt wird, zumal man in einigen Bereichen noch gar keine Erfahrungen hat.
    Und ansonsten sollten wir uns alle fragen, warum eigentlich unser Stromverbrauch ständig steigt? Müssen Unterhaltungselektronik und Luxusgüter ständig mehr Strom verbrauchen?
    Dass Plasma- und LCD-Fernseher deutlich mehr Strom verbrauchen als die vorherigen Röhrengeräte scheint ja auch keinen davon abzuhalten sich diese zu kaufen, das scheint wie beim Treibstoffverbrauch zu sein, alle jammern über die Spritpreise, aber angeblich gibt es für 3 Liter Autos keine Interessenten?

    Wie auch immer, ich denke jedenfalls die Kernkraft hat in 10-30 Jahren ausgedient, wir brauchen keine neuen Kraftwerke, und wenn der Strom knapper wird, dann wird er auch teurer, und vielleicht fangen wir ja dann auch an zu sparen.

    Gruß
    emtewe
     
  9. Terranus

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    Die Argumente gegen Atomkraft sind ja sehr stichhaltig. Das Problem ist eben nur, dass ein Ausstieg international nicht durchsetzbar ist, ganz im Gegenteil. Es werden neue Kraftwerke gebaut werden, ob wir das wollen oder nicht.
     
  10. ackerboy

    ackerboy Wasserfall

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    AW: "Briten und Franzosen schließen Atom-Allianz", Spiegel.de

    Aber wieso sollte das allein ein Argument sein, es auch zu tun. Sorry, versteh ich nicht.