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[Berlin-DVB-T] Vorläufiges Resüme (lang.)

Dieses Thema im Forum "Digital TV über die Hausantenne (DVB-T/DVB-T2)" wurde erstellt von sys3175, 21. März 2003.

  1. sys3175

    sys3175 Neuling

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    Hallo,

    damit es nicht heißt, hier schreibt keiner mehr, schreib ich also mal was. Und zwar meine ganz subjektive Meinung zum Berliner DVB-T.

    1) Positives

    Hier bekamen wir früher nur dreieinhalb Kanäle mit der Zimmerantenne gescheit rein: ARD, ORB, RTL II (zuletzt) und mit Schnee die BBC.

    Jetzt gibt es mit der selben Antenne in (zumindest auf den ersten Blick, s.u.) brillanter Qualität z.Zt. 25 Programme, und man muß sich nicht mehr mit Geisterbildern, Farbverschiebungen, Moire oder Funkenstörungen rumärgern.

    2) Die Boxen

    Box-technisch hatten wir zunächst die Pannensonic-Box, die ich nicht unbedingt empfehlen kann. Sie paßt ganz gut zu Fernsehern desselben Herstellers, da die FB auch diesen steuern kann. Die Bildqualität ist zunächst sogar besser als die der TechniSat DigiPal1, die wir jetzt nutzen, da die Farbsättigung und der Kontrast besser sind - die TechniSat-Box hat einen Graustich.

    Das ändert sich aber, sobald das Signal gestört wird (Lichtschalter oder im Raum herumgehende Personen) - dann baut die Panasonic-Box schnellstens ab, das Bild bleibt stehen, der Ton kriegt einen Eichhörnchenschluckauf und läuft mitunter minutenlang asynchron zum Bild.

    Nicht so bei der Technisat-Box - dort bilden sich zwar auch einmal Klötze, aber ein Einfrieren des Bildes oder solche Tonprobleme gibt es bei dieser Box nicht, dazu muß man schon das Antennenkabel abziehen.

    Außerdem hat diese Box ein Kanaldisplay und einen eigenen Videotext, der netterweise einen größeren Cache hat als der unseres Fernsehers.
    Und sie hat einen EPG, der anders als bei Panasonic auch mehr als zwei Sendungen in der Zukunft zeigen kann (s. auch unten).

    Mit der TechniSat-Box funktioniert die Sache also wirklich gut.

    Es gibt natürlich immer was zu meckern, und darum nun

    3) Negatives

    Der EPG geht bei vielen Sendern nur über die aktuelle und die folgende Sendung. Tages- oder gar Wochenvorschauen sind die Ausnahme. Außerdem wird der EPG schlechter gepflegt als der Teletext, dessen Zeittafeln an Sondersendungen etc. angepaßt werden.

    Außer bei arte wird die Möglichkeit zweier Tonkanäle nicht ausgenutzt. Der deutschsorbische Wirrwar auf dem ORB, der hier schon angesprochen wurde, hat sich mittlerweile wiederholt! An lizenzrechtlichen Problemen kann es bei der terrestrischen Ausstrahlung ja eigentlich nicht liegen...

    Teilweise sind auf manchen Sendern bei genauem Hinsehen noch immer Kompressionsartefakte vorhanden (Überblendklötzchen, matschige Flächen etc.) - ich habe aber den Eindruck, daß dies abnimmt (oder ist das der Gewöhnungseffekt?).

    Es gibt keine Möglichkeit mehr, den Videorekorder wie mit VPS zu steuern (die TechniSat-Box hat einen LSI-Chip, der kann das wohl nicht mal theoretisch). Ob PDC geht (das arte anbietet), habe ich nicht probiert (wenn ich dazu komme, melde ich das Ergebnis hier).

    Die beiden ersten negativen Erscheinungen kann ich mir eigentlich nicht erklären. Die technischen Möglichkeiten sind vorhanden, sie werden aber aus unerfindlichen Gründen nicht genutzt. Ist das Unfähigkeit oder weiß man es nicht besser?

    Die Fernsteuerung von Aufnahmezeiten scheint dagegen zwar technisch möglich zu sein, von den Boxenherstellern aber unter den Tisch fallen gelassen worden zu sein. Dabei müßte ja eigentlich nur die Box auf PDC- oder andere Steuersignale reagieren, der VCR schaltet sich ja in Aufnahmebereitschaft meist von selbst ein, wenn er ein Signal auf der SCART-Buchse erkennt...

    Zuletzt kann man sich auch noch über die Programmzusammenstellung streiten: die beiden neuen ZDF-Dauerwiederholungskanäle könnten meiner Meinung nach besser 3Sat und anderen Stationen Platz machen, aber das ist natürlich Geschmackssache.

    4) Resüme des Resümes

    Insgesamt kann man also zusammenfassen: Einer insgesamt deutlich besseren Bildqualität und einem weitaus größeren Programmangebot stehen eine gewisse Lieblosigkeit (?) der Verantwortlichen und ein technischer Rückschritt durch den Wegfall der VCR-Steuerung gegenüber.

    Dennoch überwiegt für mich das Positive.

    Ich denke, man kann inzwischen auch den Kabelkunden guten Gewissens empfehlen, ihren Vertrag zu kündigen (wenn sie nicht auf Sender angewiesen sind, die es nur im Kabel gibt...), denn auf Dauer ist die DVB-T-Box ja auch noch erheblich preisgünstiger.

    So, jetzt hör ich endlich wieder auf...

    Viel Spaß beim Kommentieren!
     
  2. Lechuk

    Lechuk Institution

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    Heimkino Boxensystem eingerichtet nach 3.1.13 ITU.R 3/2

    Samsung BD-D6500 3D
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    EgoIggo S95 X Pro mit nightly Build Kodi
    Rii i8 Minitastatur

    LD
    Denon LA-2300A
    Na dann stellt sich wieder die Frage für mich.
    Was passiert wenn ich nur das Kabelgrundangebot nehmen will,weil ich Premiere weiter nutzen möchte?
    Ist das möglich?Die Bosch Telekomm äußert sich dazu nicht.
    Dann dazu diese/irgendeine DVB-T box.
     
  3. Asket

    Asket Senior Member

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    Es ist tatsächlich noch so - ich kann mich daran nicht gewöhnen. Das Qualitätsniveau ist noch nicht so wie es sein könnte; zwar hat es sich gegenüber den ersten Tagen der ,,Wende" gebessert, aber die Projektphase zeigte bessere Bilder.
    Deshalb sollte man sich auch nicht damit abfinden, das digital-TV so etwas eben mit sich bringt.
     
  4. sys3175

    sys3175 Neuling

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    ...stimmt, so war das auch nicht gemeint. Ich wollte einklich sagen, daß es am Anfang wirklich auffällig schlecht war und jetzt besser geworden zu sein schien - mit der Qualität vor der 'Wende' kann ich leider keinen Vergleich anstellen.

    Leider scheint es so zu sein, daß die Kinderkrankheiten und das entsprechende Echo in den Medien das Vorurteil geprägt haben, daß DVB-T ziemlicher Schrott ist (so jedenfalls mein Eindruck, wenn ich mich darüber unterhalte...) - und das stimmt eben nicht. Im Gegenteil - bei ein bißchen mehr Liebe könnte das Ganze wirklich genial sein - das wollte ich 'rüberbringen.
     
  5. Wocker

    Wocker Senior Member

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    Was mich zunehmend verärgert:

    Die MABB ist kaum noch bereit, Antworten zu geben.
    Anfragen werden meist unkommentiert an die "zuständigen" Sendeanstalten weitergeleitet, die dann oft nicht reagieren.
    Ausnahme darin bis jetzt: ProSieben/Sat1

    Und die von der MABB Anfang März im TV-Interview versprochene Ausstrahlung von 3sat steht wohl noch immer hinterm Horizont... von WDR wohl ganz zu schweigen.

    Nach dem "Stress" der letzten Wochen/Monate der Verantwortlichen bei der MABB sind die wohl inzwischen in die altgewohnte Lethargie(*) der vergangenen Jahre verfallen..... :-/

    ---------
    (*)Lethargie -> Zustand hochgradiger Teilnahmslosigkeit.
     
  6. Asket

    Asket Senior Member

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    Genau so sieht's aus - das Projekt ist abgeschlossen - der Regelbetrieb läuft (wie ist ja egal) - und wir legen uns wieder hin.
    Wenn das die Haltung der (ehemals) Projektverantwortlichen ist dann DVB-T ade.
    Dann werde selbst ich als anfänglicher Befürworter meine Boxen wieder verkaufen und zu SAT wechseln (zu Kabel nimmer breites_ ).
    Eigentlich würde ich mich als Programmanbieter auf die Hinterhufe stellen, wenn meine Sendungen in schlechter Qualität übertragen werden. Dann gibt's eben weniger oder keine Einspeisegebühren, bevor das nicht ordentlich funzt. Sollt mal sehen wie schnell die Probleme dann aus der Welt wären !

    Cheers
     
  7. Gummibaer

    Gummibaer Platin Member

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    Schlecht gepflegter EPG ist bei DVB-S genauso -> mangelnder Wille der Senderbetreiber. Bei den privaten halbwegs erklärlich. Für die ÖR-Sender aber eine unsägliche Schande.
    Richtig KRANK finde ich es ja, wenn der Videotext aktueller ist oder ausführlichere Infos zeigt. 1.) ist für sowas IMHO der EPG zu bevorzugen, wenn schon irgendwas bevorzugt wird und 2.) erweckt das immer den Eindruck, als wenn einer den Text von einem Fax abschreibt und in den Videotext eintippert und ein anderer (der allerdings nur als Halbtagskraft) tippert das Fax mit dem aktuellen Programm in den EPG ein. Computer haben die jedenfalls noch nicht entdeckt...

    Wenn der EPG immer aktuell wäre, würde er ja als VPS-Ersatz taugen. Man wird aber wohl in den nächsten 5 bis 10 Jahren erstmal mit einem Festplattenrecorder, der vorne und hinten 30 Minuten zuviel aufnimmt und die man anschließend passend wegschneidet das Problem umschiffen müssen. In 10 Jahren hat eh' jeder so ein Ding und dann braucht auch keiner mehr ernsthaft VPS.

    Der zweisprachige Ton auf R/L verteilt anstatt in zwei Tonspuren ist ganz klar Unfähigkeit, vermutlich gepaart mit "ismirdochegal-GEZ-fließt-auch-so"-Einstelleung der Verantwortlichen.

    Die Klötzchen oder unschönen Überblendungen werden Dir bis zur Umstellung auf HDTV (die in D terrestrisch vermutlich nie erfolgen wird) erhalten bleiben. Denn diese Artefakte sieht man auch bei DVB-S. Vergleiche einfach mal bei einem Bekannten, der per DVB-S empfängt. Wenn es bei ihm genauso aussieht, wird's bei Dir mit Sicherheit auch nicht mehr weiter verbessert werden können.
     
  8. Wocker

    Wocker Senior Member

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    Das würde ich dann aber als "Vortäuschung falscher Tatsachen" bezeichnen wollen, denn was wir lange Monate im Projektbetrieb als "die Qualität, die erreicht werden wird" demonstriert bekommen haben, hatte diesen Mangel nicht.

    Wer nun dafür verantwortlich zeichnet, daß jetzt eine gegenüber dem Projektbetrieb mangelhafte Signalquelle als der technische Stand der nächsten Jahre gelten soll, gehört schnellsten auf den freien Arbeitsmarkt, sprich des Jobs enthoben und zum Arbeitsamt.
     
  9. Gummibaer

    Gummibaer Platin Member

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    Hmm, wenn im Projektbetrieb das Bild besser war (waren da auch 4 Programm auf einen Kanal? Ich denke mal ja, oder?), dann sehe ich auch nicht den Grund, weshalb man jetzt Bauklötze bestaunen sollte.

    Per DVB-S liegen die Datenraten so ca. zwischen 2,5 und 3,5 Mbps. Wenn man genau drauf achtet, dann findet man da bei jeder Überblendung und bei jeder schnellen Bewegung Kompressionsartefakte.

    Ich hoffe mal, dass so schnell wie möglich analoge Sat-Transponder in digitale umgewandelt werden und dann die Bitrate um ca. 50% erhöht wird. Das dürfte schon einiges bringen (mehr muß aber auch nicht sein, sonst paßt zu wenig auf die Festplatte im DVB-S-Receorcer ;-)

    Bei geschätzten 30 ÖR-Sendern würden also 30x 1,5 Mbps benötigt. Sind 45 Mpbs. Ein Transponder hat ca. 38 Mpbs - man müßte also nur EINEN EINZIGEN analogen Sender kicken und auf dem Transponder digital senden und könnte dann bei den meisten Sendern in der Qualität einer "miesen" DVD senden und es gäbe nahezu keine erkennbaren Klötzchen mehr. Nimmt man zwei Transponder, geht's noch etwas besser und ausserdem ist dann noch Platz für arte+KiKa gleichzeitig.

    Als erstes würde ich einen der beiden SWF Sender kicken, die senden eh' fast immer identisches Zeugs.

    Hast Du denn das Bild mal mit dem eines DVB-S-Signals verglichen?
     
  10. W. Neuert

    W. Neuert Senior Member

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    Damit werden nicht nur die Verbreitungskosten um 50 % erhöht, sondern auch DVB-T für die Programmanbieter (Private) nun recht erst unwirtschaftlich. Ergebnis: Ohne Private der sichere Tod von DVB-T. Und nun?