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BBC: Mehr Reporter, weniger Verwalter

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von TV.Berlin, 8. Dezember 2004.

  1. TV.Berlin

    TV.Berlin Wasserfall

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    Die Wohlfühltage in der BBC sind vorbei. Das war eigentlich schon zu befürchten, als Mark Thompson, 47, im Frühjahr den Posten als Intendant übernahm. "Die BBC badet im Geld wie in einem warmen Strudelbad", hatte der im Privatfernsehen gestählte Fernsehjournalist kurz zuvor gesagt. Es ist insofern keine Überraschung, dass er nun alles daran setzt, die Temperatur im Strudelbad ein wenig abzukühlen - mit einem radikalen Sparkurs.

    Am Montagabend hatte Thompson die Spitzenmanager zusammengerufen, am Dienstagmorgen konnten die 27 600 Angestellten über den Hauskanal hören, dass 2 900 Stellen gestrichen werden, hauptsächlich in Verwaltungsabteilungen. Außerdem will die BBC nicht mehr so London-dominiert sein: Redaktionelle Abteilungen wie Kinderfernsehen, Sport und das 5. Radioprogramm werden nach Manchester verlegt. "Das wird unseren Ton verändern und unsere Tür neuen Talenten und Perspektiven öffnen", verspricht Thompson. Nicht unbedeutend dürfte auch der Faktor sein, dass Lebenshaltungskosten und Immobilienpreise in Manchester bis zu ein Drittel billiger sind als in London. Von dem Umzug sind insgesamt 1 800 Beschäftigte betroffen. Mit den Kürzungen will die BBC, die im vergangenen Geschäftsjahr rund 248 Millionen Pfund (360 Millionen Euro) Verlust gemacht hat, 320 Millionen Pfund (474 Millionen Euro) sparen.

    Der britische Journalistenverband NUJ fürchtet nun, dass die Zukunft der alten Tante "Beeb" bedroht ist. "Wer hochwertige Sendungen haben will statt marktschreierischem, kommerziell betriebenem Fernsehen und Radio, muss dafür auch die Gelder zur Verfügung stellen", kritisiert NUJ-Generalsekretär Jeremy Dear im "Guardian". Die Fernseh-Gewerkschaft Bectu droht mit Streik.

    Jährlich nimmt die BBC rund vier Milliarden Euro Rundfunkgebühren ein. Wer nicht die jährlichen 121 Pfund (180 Euro) zahlt, kann sogar ins Gefängnis wandern. Wenn im nächsten Jahr die BBC-Verfassung verhandelt wird, braucht die BBC die Zustimmung der Regierung für eine Gebührenerhöhung. Und die ist nach allem, was Regierung und BBC miteinander erlebt haben, nicht ganz sicher. Erst kam der Irak-Krieg, dann die Kelly-Affäre. Der Sender bezichtigte die Regierung der Kriegspropaganda, später sorgte Lord Hutton dafür, dass zwei der Spitzenmanager gehen mussten.

    Plötzlich wurde die Leistung der BBC in Frage gestellt, mehrere Untersuchungskommissionen durchforschten im Auftrag der Regierung die Abteilungen. Thompsons Vorgänger Greg Dyke habe die BBC den Privaten zu ähnlich gemacht, lautete ein Vorwurf. Eine andere Kommission empfahl gar die komplette Zerschlagung der BBC. So weit wird es nicht kommen.

    Intendant Thompson sagt, dass die Einnahmen sinnvoller ausgegeben werden müssen: weniger Verwalter, mehr Reporter. Er will das Geld in die Entwicklung von Nachrichten, Dokumentationen und Spielfilmen stecken. Die Real Life Shows sollen verschwinden. Das könnte der Regierung gefallen.

    Q: Berliner Zeitung
     
  2. uli12us

    uli12us Platin Member

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    AW: BBC: Mehr Reporter, weniger Verwalter

    Sowas wäre bei vielen unserer Firmen, nicht nur Fernsehsendern mehr als Nötig.

    Gruss Uli
     
  3. H.-E. Tietz

    H.-E. Tietz Guest

    AW: BBC: Mehr Reporter, weniger Verwalter

    Und fortsetzen sollte man das hier auch bei einigen unserer Behörden, z. B. der in Nürnberg, die - von punktuellen Erfolgen abgesehen - nichts, aber auch gar nichts bewirkt.