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Arbeits-Agentur umwirbt Fachkräfte aus EU-Krisenländern

Dieses Thema im Forum "Politik" wurde erstellt von praktiker06, 18. Juli 2011.

  1. skykunde

    skykunde Talk-König

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    AW: Arbeits-Agentur umwirbt Fachkräfte aus EU-Krisenländern

    Das war bestimmt nur eine Fake-Stellenausschreibung, denn auch Aktionäre lesen gerne mal Stellenausschreibungen, um zu prüfen, wie gut es dem Unternehmen geht. War das Unternehmen eine Aktiengesellschaft? Oder ein Unternehmen, das mit vielen Partnern bzw. Aufträgen punkten muss?
     
  2. Worringer

    Worringer Guest

    AW: Arbeits-Agentur umwirbt Fachkräfte aus EU-Krisenländern

    Ich rede nur von den fachlichen Anforderungen. Wenn ein Unternehmen schreibt, daß man bspw. ein Regelwerk beherrschen soll und sowohl die Kenntnis und Anwendung dessen nachweist, dann ist eine Absage mit der Begründung, daß man den Anforderungen in diesem Bereich nicht genügen würde, einfach eine Lüge.
    Klar, spielen auch menschliche Werte eine große Rolle. Wenn man sich unsympathisch ist, dann nützt einem alle Fachkenntnis nichts. Nur das wird kein Personaler in die Absage reinschreiben. Da steht dann schlicht, daß man sich für einen anderen Kandidaten entschieden habe.

    Ob es der gesamte "Fachkräftemangel" ist, ist sicherlich übertrieben.

    Normalerweise müßte eigentlich das gesamte Ingenieurswesen unter einem Fachkräftemangel ächzen. Die Industrie hat es verpennt, eine Zwischengeneration aufzubauen. Es war mal so, daß man die Ingenieurs"grade" "Jungingenieur", "Ingenieur" und "Senioringenieur" hatte. Mitte/Ende der 1990er fand im Maschinenbaubereich ein sehr großer Kahlschlag statt und es wurden keine Jungingenieure mehr eingestellt. Gleichzeitig verließen aber Senioringenieure die Unternehmen teilweise in den Ruhestand oder wurden schlicht und ergreifend rausgeschmissen, weil sie "zu alt sind".
    Was ist die Folge: Die damaligen Ingenieure sind rund 15 Jahre später Senioringenieure, aber es gibt weder die Ingenieure noch Jungingenieure. Somit fehlt eine Generation Ingenieure und damit das Fachwissen. Jungingenieure müssen alles selbst erlernen statt mit den älteren Ingenieuren zusammenzuarbeiten. Das führt letztendlich zu einem Problem im Produkt. Ein Lernprozeß ist - naturgemäß - mit Fehlern behaftet.

    Nun haben die Firmen das auch erkannt und was suchen sie? Richtig, sie suchen den Ingenieur, der jung ist und Erfahrung in dem jeweiligen Fachgebiet hat, weil es die Lücke von gleich zwei Ingenieursgenerationen zu schließen gilt. Nur diesen werden sie nicht bekommen. Aber in der Hoffnung, daß ein Unternehmen einen solchen Ingenieur findet, werden Bewerbungen abgelehnt, weil der Bewerber nicht über die Fachkenntnis verfügt. Und da beißt sich die Katze in den Schwanz: Man will erfahrene Leute, ist aber nicht bereit in deren Ausbildung zu investieren. Und nein, ein Ingenieur, der frisch von der Hochschule kommt, weiß nicht, wie ein Auto oder Wärmetauscher im Detail aufgebaut ist. Er weiß auch nicht, warum etwas so gemacht, wie man es macht - oftmals sind es eben nicht nur fachliche Dinge, die zu einem Design beitragen. In den Schulen und Unis lernt man einen "Werkzeugkasten" mit Verfahren kennen, die zur Problemlösung beitragen. Welches Werkzeug das richtige ist, lernt man nur durch Erfahrung.

    Ich sage immer scherzhaft, daß der 20jährige Ingenieur mit 30 Jahren Berufserfahrung gesucht wird.
     
  3. Worringer

    Worringer Guest

    AW: Arbeits-Agentur umwirbt Fachkräfte aus EU-Krisenländern

    Aktiengesellschaft
     
  4. Gag Halfrunt

    Gag Halfrunt Lexikon

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    AW: Arbeits-Agentur umwirbt Fachkräfte aus EU-Krisenländern

    Ja. Aber es ist eine Lüge, für die du sie anschließend nicht nach dem tollen Gleichstellungsgesetz auf Einstellung verklagen kannst. Würden sie ehrlich schreiben: "Uns gefällt Ihre Nase nicht!", wäre dies Diskriminierung. Pervers, aber ist so.

    Ich hab mich über eine Absage letztes Jahr gefreut. Dort hat sich der Chef aus dem Fenster gelehnt und mir eben begründet, aus welchen fachlichen Gründen sie sich für einen anderen Bewerber entschieden haben. Da weiß man wenigstens, woran man ist.


    Das Hochschulstudium, die Auslandserfahrung, Reisebereitschaft, usw. nicht zu vergessen. ;)

    Natürlich ist das Problem zum Teil hausgemacht. Aber ändert nix dran, dass jetzt in manchen Bereichen Leute fehlen.
     
  5. Worringer

    Worringer Guest

    AW: Arbeits-Agentur umwirbt Fachkräfte aus EU-Krisenländern

    Ja, leider ist das so. Aber die emotionelle Komponente sollte man nicht unterschätzen. Ich habe auch schon die Erfahrung gemacht, daß es fachlich alles paßte, aber als ich dann dem zukünftigen Chef vorgestellt wurde, war das Thema durch. Da paßte die Chemie nicht. Und ich bin der Meinung, daß man sich mit seinen Vorgesetzten schon verstehen sollte. Damit meine ich nicht, daß man immer zu allem nickt, aber es sollte ein oKlima des Vertrauens existieren. Ein Klima, indem man auch mal einen Fehler zugeben kann, ohne gleich angebrüllt zu werden.
    Ich will es mal ganz salopp auf den Punkt bringen: Das menschliche Miteinander ist mir wichtiger als alles Geld, was ich für eine Arbeit bekomme. Ich würde keine Arbeit antreten, bei der ich Phantastilliarden bekomme, aber immer in einer Gruppe arbeiten würde, wo ein Hauen und Stechen herrscht.

    Das ist doch auch in Ordnung und so sollte es auch sein, wenn es nicht paßt. Ich finde, daß man objektive Punkte (z.B. fehlende Qualifikation) schon klar benennen sollte. Es kann auch eine Chance für einen selbst sein, da nochmal nachzubessern.

    Stimmt, ich vergaß. *lach*
     
  6. Gag Halfrunt

    Gag Halfrunt Lexikon

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    AW: Arbeits-Agentur umwirbt Fachkräfte aus EU-Krisenländern

    Sehe ich genauso. Aber irgendwie ist es ja "diskriminierend", wenn man ein Arschloch nicht einstellt, weil es ein Arschloch ist.

    Deshalb war ich dankbar für diese ehrliche Antwort. Die Qualifikation war in diesem Fall ein Spezialwissen in einem bestimmten Fachbereich, über das ich nicht verfüge, aber mir durchaus zugetraut hätte, mich einzuarbeiten.
    Laut der Absage haben sie einen Bewerber den Vorzug gegeben, der dieses Spezialwissen bereits mitbringt. Dafür habe ich absolut Verständnis und würde mich als Chef genauso verhalten.
     
  7. grummelzack

    grummelzack Platin Member

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    AW: Arbeits-Agentur umwirbt Fachkräfte aus EU-Krisenländern

    Die Arbeitsagentur wird diese aus der EU angeworbenen Fachkräfte über Zeitarbeitsfirmen weitervermitteln. Quelle: Interne Jobbörse-Stellenangebote Arbeitsagentur.

    Die online vertretenen Zeitarbeitsfirmen vermitteln schon jetzt diese Fachkräfte. Erschwerend für inländische Jobsucher kommt hinzu, daß seit Mai dieses Jahres auch Zeitarbeitsfirmen aus osteuropäischen Ländern ihre "Leiharbeiter" ( und darunter befinden sich auch Fachkräfte) auf dem deutschen Arbeitsmarkt anbieten dürfen. Deren Tarif dürfte nochmal 20% unter dem Mindestlohn für Zeitarbeiter im deutschen Raum liegen, da der Mindestlohn nicht für osteuropäische "Verleiher" gilt.

    Unternehmer werden bevorzugt Personal über Zeitarbeitsfirmen anforden um Personalkosten zu senken.
     
  8. grummelzack

    grummelzack Platin Member

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    AW: Arbeits-Agentur umwirbt Fachkräfte aus EU-Krisenländern

    Hier eckst du mit jedem an. Fakt. sorry für ot.
     
  9. camaro

    camaro Foren-Gott

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    AW: Arbeits-Agentur umwirbt Fachkräfte aus EU-Krisenländern

    Irgendwie haben die bei der Agentur doch nicht alle. :eek:
    Bezahlen Deutschen Fachkräften Finnisch-Sprachkurse damit die in Skandinavien gut bezahle Jobs bekommen und hier aus der Statistik raus sind, jetzt müssen sie sicher EU Fachkräften Deutschkurse bezahlen damit die in Deutschland arbeiten können. :eek:
     
  10. hopper

    hopper Lexikon

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    AW: Arbeits-Agentur umwirbt Fachkräfte aus EU-Krisenländern

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