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Antennen-Technik

Dieses Thema im Forum "Digital TV für Einsteiger" wurde erstellt von widiotter, 28. Oktober 2004.

  1. widiotter

    widiotter Junior Member

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    Wenn man sich mit DVB-T beschäftigt, stösst man immer wieder auf Diskussionen um optimale Antennen. Dabei fällt oft der Begrifft "dB". Gibt es hierzu irgendwo einen auf für Laien verständlichen Text, der das ganze klärt? Zum Beispiel: Wie stark dämpfen Bäume oder andere Häuser vor dem Haus das Signal, und wie kann ich "berechnen", welchen Verstärkungsfaktor ein Verstärker haben muss, um das auszugleichen resp. welchen Antennengewinn eine Antenne aufweisen muss, um die "Störung" auszugleichen?

    Gibt es eine Art "Faustregeln" dazu?
     
  2. senderlisteffm

    senderlisteffm Senior Member

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    AW: Antennen-Technik

    Nein, das ist eine Wissenschaft für sich.

    Zwar gehorcht das im Prinzip dieser Theorie
    aber nur im Prinzip. Wald hat bei Regen eine andere Dämpfung als bei Sonne und im Winter ist´s wieder ganz anders als im Sommer.

    Ein Bauwerk dämpft nicht nur, es reflektiert auch noch, daß Superposition berücksichtigt werden muß.

    Die Netzplaner haben dafür sündhaft teure Software und Topographiedaten. Damit kann man eine halbwegs zutreffende Vorhersage machen. Aber in der Praxis sieht es oft wieder komplett anders aus.

    Und dann machen die exakt das, was uns auch bleibt. Raus fahren, messen und staunen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 28. Oktober 2004
  3. tarzaaan

    tarzaaan Silber Member

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    AW: Antennen-Technik

    Hallo widiotter!

    Endlich mal Jemand, der diesen ganzen Antennenfragen hier im Forum mal von Grund auf angehen will!

    Also: Das DeziBel (dB) ist eigentlich der Begriff für ein Verhältnis zweier Werte zueinender – ganz ähnlich dem Prozent. Es braucht also immer eine Bezugsgröße, wenn man einen Wert in DeziBel angibt – so wie bei Prozent immer die Frage ist: Soundsoviel prozent von WAS?

    Bei Aussteuerungsanzeigen z.B. (wo man ja auch immer wieder 'dB' liest) handelt es sich um den Bezug zum 'Normalpegel' (ich nenn' den jetzt mal so, ohne die exakte Bezeichnung zu kennen) – der ist glaub' ich 1 Volt Effektivspannug. Wenn da also meine Anzeige anzeigt '0 dB', dann ist die Wechselspannung dort genau dieses ein Volt Effektivspannug.

    Allerdings funktioniert das Prozent linear, das DeziBel dagegen Exponentiell bzw. Lgarithmisch – d.h. der doppelte Wert (also z.B. 800% statt 400%) ergibt nicht den doppelten DeziBel-Wert, sondern z.B. (analog dem Prozent-Beispiel) 9dB statt 6dB. Es ist also so, daß jeder 3dB-Sprung eine Steigerung des Wertes auf das Doppelte angibt. Kurze Beispieltabelle:

    12,5% = -9dB
    25% = -6dB
    50% = -3dB
    100% = 0dB
    200% = 3dB
    400% = 6dB
    800% = 9 dB
    1600% = 12 dB

    In der Empfangs- bzw. Antennentechnik wird das dB für gewöhnlich in Bezug zu der 'Normalantenne' gesetzt – einem idealen Ganzwellendipol. D.h., wenn ich angebe, daß eine Antenne einen Gewinn von 6dB hat, so ist ihre Ausgangsspannung 400% (also 4mal so hoch) wie die eines Ganzwellendipols (der übrigens garnicht so schlecht empfängt).

    Nun kann man natürlich ganz schlau sein und einfach einen Verstärker dahinterpacken – damit kann ich natürlich die Ausgangsspannung in ungeahnte Höhen treiben. Für ein Signal in der Nachrichtentechnik ist allerdings nur die Spannungsdifferenz zwischen Signal und Rauschen (und jedes Empfangssystem Rauscht!) wirklich wichtig – und das Verhältnis zwischen Signal und Rauschen (genannt 'signal-to-noise-ratio' – übrigens meist auch wieder in dB angegeben) kann man durch einen Verstärker NICHT verbessern!

    Alles-in-allem ist das was Du (anscheinend) suchst – nämlich eine Quantifizierbarkeit (zu Deutsch: die Möglichkeit etwas in Zahlen auszudrücken) des Systems Antenne/Empfänger so gut wie nicht möglich – das liegt schonmal an den unendlich vielen Störmöglichkeiten eines Signals – und durch den Begriff des DeziBel läßt sich daran auch nichts ändern – auch wenn es viele (vor allem Verkäufer) immer wieder versuchen!

    Gruß, Torge.
     
  4. Tassenboden

    Tassenboden Gold Member

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    AW: Antennen-Technik

    Wenn ein Antenne 6 dB Gewinn hat, dann ist die Signalspannung nur doppelt so hoch.
    Da 6 dB ein Verhältniss von 1:2 darstellt.
    Trotzdem vervierfacht sich die Leistung der Antenne, fragt mich nicht warum, das gibt sicher einen pyhsikalischen Hintergrund, den ich bis heute noch nicht erfahren konnte.
    Wenn zwei gleiche Antennen zusammenschaltet erhöht sich der Spannungsgewinn (Gewinn) nur um den Faktor 1,4 (3dB) aber die Leistung verdoppelt sich.
    Bei den Gewinnangaben der Antenne wird immer der Spannungsgewinn angeben.
    Als Referenz für die Gewinnmessung gilt aber der Halbwellendipol, im Volksmund auch "Schlaufe" genannt auf Grund seiner Optik., seine Leistung wird ein Gewinn von null dB gleichgesetzt.
    Fakt ist und bleibt der Spruch, die Antenne ist der beste Verstärker

    0 dB entspricht ein Verhältniss von 1:1
    3 dB-> 1:1,41
    6 dB-> 1:2
    12dB -> 1:4 etwa
    20dB-> 1:10

    usw.
     
    Zuletzt bearbeitet: 28. Oktober 2004
  5. senderlisteffm

    senderlisteffm Senior Member

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    AW: Antennen-Technik

    Oh - Physik 6. Klasse oder so. :rolleyes:

    P=U*I
    U=R*I

    P=U^2/R
     
  6. widiotter

    widiotter Junior Member

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    AW: Antennen-Technik

    Vielen Dank für diese sehr interessanten Infos. Das heisst also: Wenn ich eine Antenne kaufe mit "20db", dann heisst das, das die das vorhandene Signal etwa 10 mal verstärkt? Daselbe bei Verstärkern?
    Und wenn man sagt, "ein Baum dämpft das Signal um 6db", dann heisst das, dass das Signal halbiert wird und wenn man diese Halbierung ausgleichen wollte, dann müsste man eine Antenne kaufen, die mindestens 6db hat?
     
  7. widiotter

    widiotter Junior Member

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    AW: Antennen-Technik

    Kann man eigentlich auch zu stark verstärken? Das heisst, gibt es Antennen, die definitiv ungeeignet sind, weil sie einfach zu stark vertärken? Sorry, wenn diese Frage vielleicht etwas doof ist, ich denke nur, in den Shops könnte mit den DB-Angaben sicher auf Kundenfang gegangen werden, so nach dem Digitalkamera-Motto "mehr Pixel ist besser, unsre hat 8 Millionen" (interpoliert).

    "Diese Antenne verstärkt mit 100dB" und dann kaufen's die Leute und merken, dass es Schwachsinn ist? Ab wann müsste gewarnt werden?
     
  8. senderlisteffm

    senderlisteffm Senior Member

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    AW: Antennen-Technik

    Selbstverständlich.

    Ein Eingang, egal ob Hochfrequenz oder Niederfrequenz hat immer nur einen bestimmten Bereich, in dem er arbeitet.

    Kommt man über den Maximalwert, den eine Eingangsstufe verkraften kann, wird sie übersteuert und das Signal im günstigsten Fall dadurch unbrauchbar. Im ungünstigen Fall, wird die Eingangsstufe dadurch beschädigt.
     
  9. Tassenboden

    Tassenboden Gold Member

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    AW: Antennen-Technik


    Aha, so läuft das.

    Noch mal zu Antenne, der Gewinn einer Antenne ohne Verstärker ist der entscheidene Punkt. Diese dB- Werte sind ein echter Gewinn im Vergleich zu der Verstärkung von Verstärker, die nur den Pegel heben
    Normalerweise gibs einen Grundsatz, je mehr Gewinn eine Antenne hat, um so mehr Raum nimmt sie ein...
    Ein gute Antenne hat noch ein sehr entscheidenen Vorteil, durch ihre Richtwirkung werden seitlich einstrahlende Störungen unterdrückt, das macht die Antenne doppelt wertvoll, da z.B. analogen TV Bild Geisterbilder werden unterdrückt oder verringert oder Störsender oder starke Ostsender werden ab geschwächt, wenn man die Antenne nicht gerade auf den Ortssender ausrichtet. Solche Eigenschaften findet man aber meist nur bei
    Aussenantennen mit vielen Elementen
    Für die Zimmerantenne für DVB-T steht ein Beitrag in der Stiftungwarentest die es jetzt zu kaufen gibt. Ich glaub nur zwei drei Antennen waren ganz gut und brauchbar
     
    Zuletzt bearbeitet: 29. Oktober 2004