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5G Interferenzen ins C-Band

Dieses Thema im Forum "C-Band Empfang" wurde erstellt von CreLox, 31. Dezember 2023.

  1. CreLox

    CreLox Silber Member

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    Mit der Vergabe von 5G Lizenzen im Frequenzbereich von 3.4 - 3.7 GHz an die 4 Mobilfunkbetreiber Vodafon, Telekom, O2 und 1&1 und deren Druck auf eine beschleunigte Abdeckung mit superschnellem Mobilfunk erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass es zu gravierenden Verschlechterungen des C-Band Satellitenempfanges kommt. [​IMG] Die Ursache dafür ist, daß am Empfangsort durch nahe gelegene Mobilfunk-Basisstationen die Feldstärke des 5G Signals oft bis zum Faktor 10.000 höher ist als die schwachen DVB-S2 Signale der geostationären Satelliten. Dadurch kann es zu massiven Störungen bei letzteren kommen, selbst wenn es theoretisch einigige 100MHz Abstand zwischen beiden gibt. Der Grund hierfür ist, daß bereits am LNB der Verstärker und Mixer in die Sättigung gerät, bevor überhaupt am Receiver eine Kanalselektion erfolgt. Und das passiert selbst dann, wenn sich die störende 5G Basisstation garnicht in "Blickrichtung" der Satellitenschüssel befindet. Das 5G Signal ist stark genug um direkt in den LNB zu strahlen.In diesem Artikel aus Satmagazin ist das recht genau beschrieben.

    Viele Leute, speziell in den USA , wo C-Band DTH Empfang noch eine grössere Rolle spielt als in Europa berichten, dass sich mit dem Aufkommen von 5G im Bereich zwischen 3.4 und 3.8GHz, die Empfangsbedingungen signifikant verschlechtert haben. In den USA hat die Aufsichtsbehörde FCC bereits 2020 entschieden, alle Frequenzen bis einschließlich 3.98GHz für den 5G Mobilfunk frei zu geben.
    In Deutschland geht speziell in Großstädten der Ausbau der 5G Infrastruktur im 3.6GHz Bereich sehr schnell voran, mit den absehbaren, nachteiligen Folgen für C-Band Satellitenempfang wie oben beschrieben.
     
    Zuletzt bearbeitet: 31. Dezember 2023
  2. CreLox

    CreLox Silber Member

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    Mich würde interessieren, welche Erfahrungen es gibt um seine C-Band Anlage 5G-resistent zu machen.
    Es gibt da einfache, billige Ideen (L-Band-Filter im Kabel zum Reciever für wenige Euro), über anspruchsvollere (C-Band LNBs mit internem 5G Filter, Kostenpunkt um die 100€) bis zu Profilösungen, bei denen durch einen geometrisch abgestimmten Waveguide vor dem LNB das 5G Signal geblockt werden soll (erfordert Umbau des LNB Halters, kostet >300 €).
    In Empfehlungen der australischen Firma StepElectronics sind die verschiedenen Optionen erläutert. Ein US-Bürger mit C-Band DTH Technik scheint gute Erfahrungen mit einem 5G-resistenten LNB gemacht zu haben, wie er in einem Youtube video berichtet.
    Aber alles scheint davon abzuhängen, wie stark die 5G Störung relativ zum C-Band Satellitensignal ist. Einen Hinweis liest man deshalb immer wieder, und zwar die Möglichkeit die Störung zu reduzieren durch eine möglichst bodennahe Aufstellung der C-Band Schüssel. Das ist für Leute, die freie Sicht zu Positionen mit sehr niedriger Elevation haben wollen sicherlich keine Option. Andererseits verdeutlicht es aber auch, dass hier nicht das Empfangsgerät oder die Kabelzuführungen mit der Zwischenfrequenz der kritische Teil der Anlage sind (wie bei Mobilfunk- oder DECT-Störungen bei Ku-Band DVB-S Empfang) sondern der C-Band LNB selber.
     
    Zuletzt bearbeitet: 31. Dezember 2023
  3. TV_WW

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    Ausser Umziehen in ein Gebiet in dem (noch) kein Mobilfunkanbieter das 3,5 GHz Band nutzt fällt mir da nichts ein.
    Es gibt keinen Rechtsanspruch (in Deutschland) was den Empfang von Rundfunkinhalten aus dem Ausland betrifft... und es nutzt kein dt. Rundfunkanbieter das C-Band, von daher betrifft es keine Inlandsprogramme.
     
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  4. CreLox

    CreLox Silber Member

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    5G hat einfach eine verdammt starke Lobby, aus der Industrie, Konsumenten, Politik. Da mussten auch schon andere C-Band Nutzer nachgeben (Radar, Flugsicherung, Katastrophen-Notdienste weltweit) Ich werde trotzdem noch versuchen, durch Wechsel auf einen 5G gefilterten C-Band LNB etwas Verbesserung zu erzielen. Ein C-Band DTH Nutzer aus den USA hat da recht vielversprechende Ergebnisse gezeigt. Hier ist das Youtube video.
     
  5. TV_WW

    TV_WW Lexikon

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    Mit LNBs die Mobilfunkfrequenzen filtern können habe ich mich noch nicht beschäftigt, aber danke für den Hinweis.

    In Europa wird der Frequenzbereich 3,8 bis 4,2 GHz allerdings nicht für 5G Mobilfunk verwendet, in Deutschland wird nur der Bereich 3,4 bis 3,8 GHz, eigentlich flächendeckend nur 3,4 bis 3,7 GHz für 5G genutzt. 3,7 bis 3,8 GHz ist 5G für Unternehmens-interne Funknetze.

    Ein Problem besteht demnach nur falls Satellitenkanäle welche im Bereich 3,4 bis 3,8 GHz liegen empfangen werden sollen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 1. Januar 2024
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  6. CreLox

    CreLox Silber Member

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    In den technischen Artikeln, die ich weiter oben verlinkt hatte, wurde gezeigt, dass die extrem starken 5G Signale (verglichen mit den um bis zu 50dB schwächeren C-Band Satelliten Signalen) selbst dann zu Interferenzen führen, wenn sie um bis zu 100MHz entfernt liegen. Das liegt wohl daran, dass die Elektronik im LNB (die ja noch gar keine Frequenz-Selektivität hat) einfach durch das starke Signal runtergeregelt bzw. übersättigt wird. Also das sind garnicht im strengen Sinne Mischfrequenzen, die durch Überlagerung zu Stande kommen (und die man ja eigentlich durch Low-Pass Filter hinter dem LNB blocken könnte), sondern es handelt sich bei den Störungen um eine Übersättigung der Verstärker und Mischer in der LNB Elektronik. Diese ersten Stufen können ja überhaupt nicht unterscheiden zwischen dem (schwachen) Sat-Signal und der super-starken 5G-Einstreuung (die ja aus allen Richtungen kommen kann), weil in der Stufe noch alle Frequenzen gleich behandelt werden. Deshalb scheint die einzige Lösung zu sein, die 5G Störsignale selektiv vor der ersten Verstärkerstufe im LNB zu blocken (entweder mit einem selektiven, abgestimmten Waveguide vor dem LNB, oder mit einem Hochpass-Filter im LNB). Zum Glück gibt es für letzteres inzwischen eine ganze Reihe Anbieter, aus den USA (Titanium Satellite), Australien (Mediastar) und China (Satking). Die Preise sind auch o.k.
    Allerdings tut sich dabei das Problem auf, dass der eingebauten Hochpass-Filter auf das jeweils regional spezifische 5G Signal angepasst sein sollte. Also theoretisch müsste ich dazu erst einmal raus bekommen, welcher 5G Anbieter bei mir in der Gegend die schlimmsten Störungen verursacht (Vodafon: 3.4 - 3.49GHz, 1&1: 3.49-3.54GHz O2: 3.54 - 3.61GHz oder Telekom: 3.61 - 3.7GHz).
    [​IMG]
    Ich werde mal auf Nummer sicher gehen und einen bestellen, der alles unterhalb von 3.7GHz unterdrückt. Damit wären dann natürlich auch einige der C-Band Transponder nicht mehr zu empfangen (alles unterhalb von 3700MHz), aber bei 40°O würde das nur 11 von 54 TPs betreffen. Damit könnte ich leben.
     
    Zuletzt bearbeitet: 2. Januar 2024
  7. TV_WW

    TV_WW Lexikon

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    Ok, ich hatte nicht bedacht dass im LNB Interferenzen ein solches Problem sein können, aber nachvollziehbar, Frequenzfilter können nur eine begrenzte Steilheit haben.
     
  8. GüntherM

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    Ich habe derzeit auch das Problem der 5G Interferenzen, mit den Standard LNBs funktioniert bei mir gar nichts im C-Band. LNBs mit Filter und Bandpassfilter habe ich schon bestellt, für den Bereich 3,8-4,2 GHz, die Lieferung kann aber ein paar Wochen dauern. Schneller hoffe ich einen "Spektrum Analyser" zu bekommen um zu versuchen die Störquellen auszumachen, um dann eventuell doch auch LNBs mit einem etwas weiteren Spektrum verwenden zu können.
    Den Hinweis auf die Untersuchung der Störungsquellen habe ich aus einem Dokument von Asiasat: https://asiasat.com/sites/default/f...n Solving a Problem with BPF Installation.pdf
    Darin ist auch die behelfsmäßige Abschirmung von ungeschirmten LNBs mit Alufolie erwähnt.
    In den Unterlagen von Asiasat und Norsat wird empfohlen die Stärke der störenden Signale zu messen, und dann je nachdem geschirmte LNBs, Bandfilter, oder beides einzusetzen, da man weder zu viel, noch zu wenig Filterung haben sollte.
    Könnte man eventuell die Antenne in Richtung bekannter Störer z.B. mit Metallgitter abschirmen wenn es der Aufstellungsort erlaubt? Als Reflektor für das C-Band funktioniert es ja auch.
    Bisher habe ich noch keine Erfahrung mit dem C-Band, ich hoffe es aber doch irgendwie zu schaffen.
    Mit einer 1,2m Offsetantenne bin ich wohl am untersten Limit, hoffe aber mit optimierten Bauteilen doch einen brauchbaren Empfang zu schaffen.
     
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  9. Kleinraisting

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    schön, wenn Du dazu den Mut und das Stehvermögen aufbringst. Fange besser mit 150 cm an und Du wirst auch hier festellen, dass Du Dich am untersten Limit befindest. Danke für Deine Ideen wie die Störungen evtl. doch erfolgreich abgeschirmt werden könnten.
     
  10. CreLox

    CreLox Silber Member

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    Hallo Günther, vielen Dank für die interessanten Planungen und den Artikel von Asiasat. Die beschreiben natürlich eine extrem herausfordernde Umgebung, in dem Hochhaus Dschungel von Hongkong. Dort inmitten unzähliger 5G Basisstationen auch noch eine C-Band Anlage einzurichten grenzt schon an Heldenmut.
    Ganz so schlimm wird es hoffentlich hier am Ostrand von München wohl nicht sein. Wo sind Sie, Grossstadt oder eher ländlich?
    Bei der Technik von Asiasat handelt es sich ja um die 5G blockenden Waveguides. Da muss man ja mit mehreren hundert € rechnen, und außerdem die ganze LNB Halterung ändern. Wenn Sie das versuchen, würde mich sehr das Ergebniss interessieren. Ich fange erstmal "klein" an mit einem LNB mit internem 5G Filter. Welchen Satelliten versuchen Sie denn zu empfangen? Meine Beobachtungen stammen alle von 40°O, der schon eines der stärksten Signale liefert. Aber selbst mit 150cm Blech sind die 5G Interferenzen gravierend.