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DAB+ – das grüne Radio – Aktuelle Zahlen

Dieses Thema im Forum "DF-Newsfeed" wurde erstellt von DF-Newsteam, 19. Juli 2025.

  1. DF-Newsteam

    DF-Newsteam Moderator Mitarbeiter

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    Aktuelle, von WorldDAB veröffentlichte Zahlen, belegen einmal mehr, dass DAB+ seinen Beitrag zum Umweltschutz leisten kann, weil es weitaus energieeffizienter als UKW arbeitet. Jüngst wurden dazu auf internationaler ebene aktuelle Zahlen aus Deutschland veröffentlicht.

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  2. Gorcon

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  3. lg74

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    Aktuelle leistungsstarke UKW-Sender liefern einen über-alles-Wirkungsgrad von ca. 76% (Eingang Netzversorgung bis Senderausgangsleistung). UKW-Großsenderstandorte haben meist Antennengewinne von 8 bis 10 (mal ganz grob).

    Kleinere UKW-Sender für Füllfunzeln und Lokalstandorte haben teils geringeren bis deutlich geringeren (zwischen 50 und 60%) Wirkungsgrad. Die zugehörigen Antennenanlagen sind teils nur aus einer 3-elementigen Yagi bestehend, ggf. aus 2 davon, um von einem seitlichen Senderstandort ein langgezogenes Tal z.B. mit einer Stadt drin zu versorgen. Da kann man teils "Sendeausgangsleistung in Watt = ERP in Watt" beobachten, also Gewinn der Antennenanlage 0 dB. Entsprechend weniger effizient wird das ganze dann.

    Ein Hersteller (Worldcast Ecreso), dessen Sender inzwischen landesweit fast überall im Einsatz sind, wo die Uplink (die ursprüngliche Uplink, nicht der einverleibte Teil der ex-Divicon) den Senderbetrieb macht, hat noch eine "Smart FM"-Funktion, bei der die Sendeleistung dynamisch mit der momentanen Programmlaufheit zurückgefahren wird. Man hört das etwas höhere Rauschen halt nicht, wenn gerade eher lauter Programminhalt kommt. Die regeln das in Echtzeit nach, machen also letztlich "AM auf FM". Das spart je nach Programmtyp auch nochmal was.

    Aktuelle DAB-Sender der höheren Leistungsklasse (das, was man für die Standorte nimmt, die dann 10 kW ERP haben), erreichen Wirkungsgrade von inzwischen ca. 50%. Dass der Wirkungsgrad deutlich niedriger ist, liegt an den extremen Linearitätsanforderungen. DAB ist ja AM - auf 1536 Einelträgern zu je knapp 1 kHz Breite. Da steckt die Information drin und die Ausgangsleistung des Senders muss absolut linear realisiert werden, sonst werden falsche Symbole übertragen, wenn z.B. gerade eine Leistungsspitze abgefordert wird. Der Crestfaktor geht bis auf 13 dB hoch. Die Endstufen, die das mitmachen, laufen sehr linear. "Kompressionseffekte" bei der Ausgangsleistung dürfen da nicht auftreten. Das kostet Wirkungsgrad, auch wenn man mit Doherty-Verstärkern arbeitet, die für die Spitzen letztlich einen zweiten Verstärker benutzen.

    Die Antennengewinne der DAB-Sendeanlagen sind stark variierend. Da müsste man wirklich alles aus ganz Deutschland zusammensummieren, da kann man kaum sinnvolle Mittelwerte als Schätzung angeben.

    Der Bevölkerung ist das alles wohl kaum zu vermitteln. Wer da nicht Radiofreak ist und wem dann sein DLF von UKW abgeschaltet wird, ist nicht erfreut. Nicht erfreut darüber, das Programm entzogen zu bekommen und auch nicht erfreut darüber, dass nun bitte für alle Hör-Orte neue Geräte gekauft werden sollen. Ist ja nicht so, dass überall billigste UKW-only-Tröten gegen billige DAB-Tröten ausgeatuscht werden müssten. Sind teils ja auch etwas bessere Kompakt-Stereoanlagen, die auch noch zur CD-Wiedergabe dienen und keinen Aux-In haben. Mit 2 Geräten zu fummeln (Vorschalt-DAB-Gerät) ist für nicht-Freaks auch nicht attrativ. Die Folge dann u.U.: man verzichtet und zieht das bissl, was man noch hört, mit dem Smartphone aus der DRadio-Audiothek. Und belastet das DRadio damit wieder über den Traffic und die Energiebilanz über das Mobil-Streaming.

    Und über die oft auf DAB+ gebotene Audioqualität... ach, ist ja bekannt...
     
  4. Silberling1969

    Silberling1969 Senior Member

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    Bitte damit aufhören, dass UKW-Hörer/innen plötzlich vollkommen überrascht sind, wenn ein Sender einfach nicht mehr sendet. DAB und DAB+ wird seit zig Jahren beworben sowie angekündigt und ist inzwischen auch etabliert. Wer davon noch nichts mitbekommen hat, lebt auf dem Mond oder Mars etc.

    Früher war es so, wer ein weiteres "Drittes" empfangen wollte, musste halt eine Zusatzantenne unter oder auf dem Dach montieren. Niemand hat sich dagegen gesträubt und es gemacht. Und heute? Analog gegen Digital tauschen ist ein Unding? Na dann pennt mal ruhig weiter, ihr DAB+-Gegner, ihr werdet über kurz oder lang verlieren.
     
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  5. lg74

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    Es ist aber so. Wer mit einem der auf UKW promonent verbreiteten Hauptprogramme (3 oder 4 Öffis, ein oder zwei Private) zufrieden ist und sich nicht um technischen Neuheiten auf diesem Gebiet kümmert, wird von Abschaltungen kalt überrascht. Die Welt besteht nicht nur aus Radiofreaks, die sich DAB+ schon alleine aus Neugier kaufen. Es gibt da ja Leute mit mehreren Dutzend Empfangsgeräten, die sie dann gegeneinander antreten lassen hinsichtlich Empfangsleistung. Das sind Minderheiten.

    Der Vergleich mit dem sich-Erschließen eines weiteren dritten TV-Programmes hinkt: da wurde das, was man mit seiner einfachen Antennenanlage empfangen konnte, ja nicht abgeschaltet. Man wollte mehr. Oder man wollte qualitativ besser. Das setzt Investitionsbereitschaft frei. Das gleiche hatten wir doch bei HDTV - die meisten wollten die bessere Bildqualität (bzw. überhaupt erstmal wieder nach der analogen TV-Abschaltung akzeptable Bildqualität, was DVB-T1 gar nicht und DVB-S/C SD auch nicht wirklich boten). Heute will die Mehrheit UHD, hat die entsprechenden Geräte schon aus anderen Gründen (XXL-Bildschirme, Smart-/Vernetzungsfunktionen) bereits erworben und bekommt von den linearen Programmanbietern kaum bis gar kein UHD.

    Das ist beim Hörfunk völlig anders. Sieht man schon nach einigen Jahren an den Fernbedienungen der Geräte. Die TV-Fernbedienungen sind dann "durch", P-/P+ sind abgegriffen und der Kunststoff in der Umgebung dieser Tasten glänzt speckig. Radio-Fernbedienungen (so einst dazu verkauft) liegen evtl. mit ausgelaufenem ersten Batteriesatz irgendwo noch in der Schublade, so sich daran überhaupt erinnert wird.

    Viele, viele Menschen wollen beim Radio nicht "mehr" und auch nicht "besser" (was mit DAB+ sowieso kaum je möglich ist, die Audioqualität bei DAB+ ist oft deutlich schlechter als das gleiche Programm bei gutem UKW-Empfang). Viele Menschen nutzen nur ein Radioprogramm, sei es der öffentlich-rechtliche Dudler, sei es der private Dudler, sei es der DLF. Wenn sie das auf UKW ordentlich bekommen, sind sie zufrieden.

    Maximal 2 Radioprogramme kenne ich von "Normalmenschen": den Dudler und fürs Wochenende Bayern 1 wegen der Fußballsendung. Nur Kulturfreunde und Radiofreaks nutzen mehr Programme, such(t)en sich ihre Auswahl aus den ARD-Kulturwellen und den DRadios zusammen.

    Eine Abschaltung "ihres" Programmes auf UKW nehmen sie als Affront. Hatte ich vor einem Jahr mit einer Freundin (Ende 40, Akademikerin, 4 Kinder), die in Jena den DLF und eben nur den DLF via UKW gehört hat. Andere Programme sind für sie inhaltlich indiskutabel, dafür hat sie zuviel Selbstachtung, zu hohen Anspruch und zu wenig Zeit, sich ihr Leben mit irrelevantem Zeug zumüllen zu lassen. Über die UKW-Abschaltung des DLF in Jena war sie so wütend, wie ich sie nie zuvor wütend erlebt habe. Sie hat das als politische Botschaft verstanden: die Menschen sollen nur noch idiotischen Dudel-Müll vorgesetzt bekommen. In Jena passierte genau das dann auch noch richtig präzise, da die UKW-Frequenz des DLF dann vom Schlager Radio übernommen wurde - das ist wenn auch unbeabsichtigt dann tatsächlich ein zwingend politisch zu deutendes Signal, wenn man sensibel für sowas ist.

    Sie hat sich auch kein DAB-Gerät gekauft - es hätte auch noch die CD-Funktion neu gekauft werden müssen, die war im nur-UKW-Gerät integriert. Einen Aux-In gab es nauch nicht. Einige wenige Inhalte hat sie sich nach UKW-Abschaltung noch via Smartphone aus der Audiothek gezogen und auf dem Smartphone gehört. Nach ca. 2 Monaten bastelte ich dann eine etwas bessere Zimmerantenne, womit sie wohl nun bis heute den DLF massiv angekratzt über eine andere Frequenz (200 kHz neben einem starken Ortssender und durch eine Hügelkette deutlich abgeschwächt) empfängt. Auf die Idee, über das vom DRadio hingehaltene Stöckchen zu springen und sich eine neue Stereoanlage zu kaufen (es geht da auch um CD), ist sie nicht gekommen. Auch das war ihr "unter der Würde", obwohl sie das so nie bezeichnen würde, da ihr jegliche Spur von Arroganz femd ist.

    Die gleiche Unbereitschaft konnte ich auch anderswo im entfernten familiären Umfeld erkennen: auch da galt der DLF als das einzige akzeptable Programm und auch da hieß es nach UKW-Einstellung vor Ort oder nach der DVB-Einstellung bei der Vodafone (was das DRadio ja ausdrücklich so wollte), das Programm wäre "abgeschaltet" worden. Dort waren es aber SeniorInnen und die kauften sich nichts neues mehr, also weder IP noch DAB. Sie gehören jetzt zu denen, die den Rundfunkbeitrag ablehnen, weil sie nach ihrer Auffassung nichts Brauchbares mehr dafür geliefert bekommen. Der DLF war das letzte Hörfunkprogramm, das sie akzetierten. MDR Kultur (es ging da um Sachsen) war ihnen zu poppig und zu oberflächlich, auch fehlt da ja alles gesellschaftlich relevante außer paar Kultur-Kurzmeldungen. Ich war da überrascht, dass offenbar DVB-Empfangstechnik für Radio existierte bzw. man über den Fernseher hörte, bis es "vorbei" war.

    Auch im jungen Umfeld (IT-native Menschen in ihren 30ern!) kenne ich es so, dass Inhalte, die aus linearem UKW- oder DVB-Hörfunk entfernt und "ins Digitale" (IP-Abruf) abgeschoben werden, als nicht mehr existent betrachtet werden. Das Durchwühlen des Internets nach Spuren öffentlich-rechtlicher Inhalte tun sich offenbar auch nur extreme Freaks an.

    Wie gesagt: wenns Mehrwert verspricht. Und das ist bei gutem UKW-Empfang des Wunschprogramms eben nicht möglich. Niemand fordert Radio in Farbe oder in Surround oder was auch immer. UKW hat seit der Einführung von Stereo in den 1960er Jahren bei gutem Empfang alles befriedigt, was normale Menschen jemals vom Hörfunk wünschten. Deshalb die Investitions- umd Umstellungsträgheit beim Hörfunk.
     
  6. mischobo

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    ... das wird nicht anders verlaufen als bei, unabhängig vom Verbreitungsweg, der Analog-TV-Abschaltung. Es wurde viel gemeckert und letztendlich haben sich die meisten damit abgefunden.

    Und bei der terrestrischen Umstellung von Analog-TV auf DVB-T war man mit den Datenrate für die digitalen Programme auch eher sparsam.
     
  7. lg74

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    "Abfinden" heißt im Falle "Radio" aber vermutlich oft: "kein linearer Rundfunk mehr". Und damit auch zunehmend weniger Befassung mit öffentlich-rechtlichem Rundfunk, denn wenn man schon ins Internet muss für Inhalte, bleibt man eher woanders hängen. DAB-Radios neu zu kaufen wird vermutlich - zumindest ich vermute das - keine mehrheitsfähige Lösung sein.

    Entsprechend grottig sah der Matsch ja auch aus. Das war verglichen zu analogem Grundnetzsender-Empfang ja grauenvoll. Selbst SD via Satellit sah deutlich besser aus. Man konnte nur durch mehr Programme punkten, nicht durch Qualität - nichtmal durch vergleichbare Qualität zur analogen Lösung.