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BR: Radio-Pläne für Kulturreform werden konkreter

Dieses Thema im Forum "DF-Newsfeed" wurde erstellt von DF-Newsteam, 28. November 2023.

  1. DF-Newsteam

    DF-Newsteam Moderator Mitarbeiter

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    Die heftig diskutierten Reformpläne für das Kultur-Radioprogramm des Bayerischen Rundfunks (BR) nehmen konkrete Formen an.

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  2. lg74

    lg74 Platin Member

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    "Die Anstalten wollen künftig aus Kostengründen weniger Inhalte parallel produzieren und mehr gemeinsam machen oder voneinander übernehmen."

    und

    "Erneut versicherte er, durch die Reform werde kein Euro weniger für Kultur ausgegeben."

    passt irgendwie nicht zusammen - außer, wenn man den Abfluss von Geld aus dem Rundfunkprogramm in irgendwelche Onlineangebote mit berücksichtigt.

    Es war irgendwo auch von einer drohenden Kooperation zwischen Bayern 2, MDR Kultur, Radio Eins und Bremen 2 orakelt worden. Ach ja, hier:

    "Hintergrund ist eine ARD-interne Planung, nach der ab Juli 2024 zwischen 20 und 24 Uhr jeweils vier Stunden musikjournalistisches Radio von vier Sendern gemeinsam gestaltet werden soll. Nach epd-Informationen handelt es sich um Radioeins vom RBB, MDR Kultur, Bayern 2 sowie Bremen Zwei. Die Details, welche Autorensendungen dadurch gestrichen werden könnten, sind noch nicht bekannt."

    Aus Liebe zum Radio | Evangelischer Pressedienst (epd)

    Da wird nicht viel "parallel" produziert im Sinne von "das gleiche mehrfach". Da gibt es einerseits gut Verzichtbares (die Wiederholung der Talk-Sendung auf Bayern 2 oder die unmoderierte Säusel-Lala auf MDR Kultur, da gibt es andererseits Wertvolles, das bei "aus 4 mach eins" zwangsläufig teilweise beseitigt werden muss. Und von der Ansprechhaltung und damit von der Zielgruppe her sind die 4 Programme teils diametral. Sowas geht selten gut als Eintopf. Da bleibt für niemanden etwas übrig, das Identifikationswert hat.
     
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  3. lg74

    lg74 Platin Member

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    Ganz übel: Tiktok.

    Neues Programmschema für Bayern 2

    "Mit dem Moderator Knut Cordsen ist ein Literaturformat für Tiktok geplant."

    Sollen sich da jetzt volljährige deutsche Staatsbürger, die mit so viel Ernsthaftigkeit ausgestattet sind, dass sie aktuell Bayern 2 hören, bei diesem dubiosen chinesischen Portal anmelden, um von ihnen via Rundfunkbeitrag finanzierte Inhalte nutzen zu können? Ja nee, is klar.

    Ansonsten halt Bestätigung dessen, was zu befürchten war: tagsüber über große Strecken weitgehend nur noch Worthäppchen, abends "Kooperation" sowie Abschieben von Inhalten in die Audiothek als Alleinverwertung - da kann mans auch gleich bleiben lassen.

    Damit dürfte die Hinrichtung des letzten richtig hochwertigen Vollprogramms in der ARD besiegelt sein. Allein durch die Art und Weise, wie sie denen, die dieses Programm wertschätzen, regelrecht ins Gesicht spucken, dürften sie etliche dieser Menschen als Zuhörende verlieren.

    Und dann wundert sich die ARD wieder, dass die Zustimmung zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk weiter sinkt.
     
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  4. Doc1

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    Warum muss denn jede ARD-Anstalt ein eigenes Kulturprogramm für fast keine Hörer produzieren? Man könnte es doch beim Deutschlandradio konzentrieren.
     
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    Die üblichen Verdächtigen werden schon ausreden finden warum Tiktok eine gute Entscheidung ist. :(

    Aber daran sieht man den Sparwillen bei der ARD ganz deutlich. Außer Geld hin- und herschieben und Nebelkerzen kommt da nichts bei raus. Außer mehr Kohle zu wollen.
     
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  6. lg74

    lg74 Platin Member

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    Kommt doch was bei raus: Ausdünnung des linearen Programms, also des Kernauftrages. Online verpufft jeglicher Inhalt in Milliarden anderer Angebote. Online ist nach meiner bescheidenen Haltung zum Nachhören da, nicht zur Exklusivverbreitung.
     
  7. FC Fan

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    So etwas hat auf Tiktok gar nichts zu suchen. Wie ich schon ein paar mal geschrieben hatte sind die ÖR nicht dazu da die ganze Welt zu versorgen. Da fragt man sich echt welcher Dödel bei denen auf die Ideee kommt so etwas auf Tiktok verbreiten zu wollen.
     
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  8. lg74

    lg74 Platin Member

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    "Kultur" beinhaltet heute alles, was mehr ist als Pop-Hitdudel, Oldie-Hitdudel, Kiddie-Hitdudel und Nachrichten-Dauerschleife. Alles andere außer dem Genannten ist längst in die Kulturwellen abgeschoben worden.

    Nun mach mal mit einer bundesweiten Welle Programm für

    - ernsteKlassik
    - leichte Klassik
    - Alte Musik
    - Chormusik
    - Jazz + Bigband
    - Neue Musik
    - experimentelle Musik
    - Klassik für Kinder
    - Hörspiele
    - Hörspiele für Kinder
    - Features
    - Lesungen / Literatursendungen
    - Kabarett / Theater
    - kindgerecht aufbereitete hochwertige, Feature-ähnliche Formate bzw. Lesungen
    - Sendungen des Themenbereichs Naturwissenschaft
    - Sendungen des Themenbereichs Politik + Gesellschaft
    - Sendungen des Themenbereichs Medizin + Gesundheit
    - Sendungen des Themenbereichs Religionen / Glauben / Spiritualität
    - Sendungen mit regionalkulturellem Bezug
    - Sendungen zur Filmkultur / Kino
    - Sendungen des Themenbereichs Blick in die Welt / andere Kulturen / Reisen
    - Rock- und Popkultur historisch
    - Entdeckungen in neuer Rockmusik
    - Entdeckungen in neuer Popkultur
    - Singer / Songwriter
    - Metal
    - Punk
    - elektronische (Pop)musik
    - Jugend-Subkulturen (Plural!)

    Die Liste ließe sich fortsetzen.

    Nicht nur, dass dafür ein Programm zeitlich bei angemessener Zeitzuteilung zu den einzelnen Rubriken gar nicht ausreicht. Wenn man noch berücksichtigt, dass es Zeiten gibt, in denen lineares Hören für die meisten kaum möglich ist (ja, deshalb dann alles linear Gesendete bitte ausreichend lange in hochwertiger Qualität online zum Nachhören) und Sendungen im Livebetrieb nahezu ungehört blieben, weil sie z.B. früh um 2 Uhr kommen - das alles kann man unmöglich von der "Grundstimmung" her in ein einziges Programm stopfen. In Summe wäre das nur noch ein Programm, dass niemand mehr auch nur annähernd als "meistgenutztes Programm" bezeichnen würde.

    Eine Trennung in die grobe und weit gefasste musikalische Grundrichtung "Klassik" einerseits und "Popkultur" andererseits wäre da schon anzustreben - mit dem Jazz etc. als Grenzfall, der sowohl da als auch dort eine Heimat finden könnte. Da könnte man sogar manche wortlastigen Sendungen hinsichtlich ihres Inhalts in beiden "Grundwellen" senden - Features beispielsweise. Man würde dann ein breiter gefächertes Publikum erreichen können. Da sähe ich z.B. Chancen zur Effizienz.

    Aber alles in eine Welle geht nicht. Zu viel und geschmacklich viel zu breit.

    Früher[tm], als auch die Popwellen noch wagten, abends was anderes als die Tp40-Dauerschleife zu senden, hatten manche Inhalte dort ihre Heimat. hr3 war da ein gutes Beispiel, mit Sendungen wie "Der Ball ist rund" oder "Hard + Heavy" (wie hieß die exakt?) oder "Volkers Kramladen. Aber es musste ja alles raus aus den großen Wellen, damit niemand, der wortlose, musikalische Ödnis sucht, verschreckt wird. Das Problem ist also hausgemacht.

    Der Schweizer Cellist, Musiktheoretiker und Autor Urs Frauchiger - übrigens vergangenen September verstorben, wie ich gerade lese - hat mal gesagt "Wenn hunderttausend Rundfunkhörer James Last hören möchten und ein einziger Schönberg, dann heißt die Lösung nicht hunderttausend Sendestunden für James Last und eine für Schönberg, sondern eine für James Last und eine für Schönberg. Das ist Demokratie." und damit perfekt herausgearbeitet, dass Rundfunknutzung parallel möglich ist für viele Menschen: niemand nimmt jemand anderem durch das Hören eines Inhalts diesen Inhalt weg. Damit greift die übliche Methode "was viele wollen, wird massiv und auf allen Kanälen gespielt, was wenige wünschen, wird nur in Minimalversion gemacht oder gleich komplett weggelassen" nicht. Es gibt keine Rechtfertigung für mehrere gleich klingende Massenwellen eines Veranstalters - sei es eine einzelne ARD-Anstalt oder der gesamte ARD-Verbund, dafür gibt es eigentlich eine Verpflichtung, das kulturelle Geschehen umfassend zu begleiten, abzubilden und auch mit zu prägen.

    Und dafür braucht es mehr als eine Kultur-Resterampe, die dann vielleicht auch noch nur Häppchen versendet.
     
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  9. Doc1

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    Für die paar Höer reicht das auf einer Welle.
     
  10. lg74

    lg74 Platin Member

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    Nein. Menschen, die sich nicht anprollen, angackern und intellektuell beleidigen lassen wollen, zahlen den gleichen Rundsfunkbeitrag und haben damit fornmal auch den gleichen Anspruch auf Berücksichtigung. Ansonsten ist das "Solidarmodell" Rundfunkbeitrag nicht zu rechtfertigen.

    Wobei mindestens eine Anstalt schon Mitte der 1990er Jahre so unverschämt war, einem Menschen, der sich nichts zu Schulden kommen lassen hat außer dem, dass er sich nicht mit Dreck abspeisen lassen will, direkt schriftlich zu geben, dass man nicht gewillt sei, die geforderten Programminhalte (die es allesamt im Hörfunk gab bis zu einem bestimmten Stichtag) wieder anzubieten. Zahlen muss man freilich trotzdem.

    Es war der MDR.