FRK: Kartellbeschwerde gegen ARD und ZDF

Die gewinnen eher 5€ pro Wohneinheit, denn ohne die ÖR würde kaum einer mehr die Kabelangebote nutzen.

Jammern auf hohem Niveau.

 

Ich hab erst FKK gelesen....

 

Die sind halt noch in den 1980er oder 1990er Jahren stehen geblieben. Kabel-TV hat nicht mehr den Stellenwert und wenn in 2 Jahren auch der Zwang zum Kabel wegfällt, wird halt nach neuen Einnahmequellen gesucht. ;-)

 

Und wie soll man dann TV empfangen? Und komm nicht mit DVB-T, das ist vielen Gebieten einfach schlecht oder gar nicht empfangbar. Und Sat kann auch nicht jeder nutzen.

 

Es ist schon was oberschräg an der Situation: an die Vodafone wird seitens ARD und ZDF Geld abgedrückt (weil sie es müssen, die Sache ist juristisch wasserdicht und geht auf uralte Kabelnetz-Aufbau-Gelder aus den 1980er Jahren zurück), dafür bekommen die Vodafone-Kunden nochmals durch den Encoder gedrehtes Material zweiter Wahl, bei TV durchaus mit halber Videobitrate dessen, was Sat-Zuschauer und Kunden kleiner Kabelnetze mit 1:1-Sat-Durchleitung bekommen.

Beispiel Bayerisches FS Süd HD:

Sat DVBS DVBS2 DVBS2X Bitrate Monitoring BR Fernsehen Süd HD - 11582 H - Astra 19.2East
Videobitrate um 12 MBit/s

Vodafone KD DVBC Bitrate Monitoring BR Fernsehen Süd HD - C029 - Vodafone German Cable
Videobitrate um 4,7 MBit/s


Beispiel ZDF HD

Sat DVBS DVBS2 DVBS2X Bitrate Monitoring ZDF HD - 11361 H - Astra 19.2East
Videobitrate 14 MBit/s CBR (!)

Vodafone KD DVBC Bitrate Monitoring ZDF HD - C043 - Vodafone German Cable
Videobitrate 4,6 MBit/s

Beim DVB-Hörfunk wurde, solange die ARD in MP2 sendete, statt 320 kBit/s bei Vodafone KD (und vorher Kabel Deutschland) nur 192 kBit/s eingespeist - natürlich aus diesen angelieferten 320 kBit/s durch erneutes Encoding gewonnen mit entsprechendem Qualitätsverlust. So ging der Audiofrequenzgang z.B. statt bis teils fast 20 kHz bei der Vodafone nur bis 13,5 kHz (!). Immerhin werden hier seit der Umstellung auf AAC die Originaldatenströme durchgeleitet, ein Transcoding von 128 kBit/s LC-AAC auf 192 kBit/s MP2 unter weiterem Qualitätsverlust wäre ja auch irre, bis auf den Aspekt der Kompatibilität, der nun also für alle Hörer nicht mehr gegeben ist, egal ob via Satellit, Vodafone oder andere Kabelnetze (Netze, die Programme zusätzlich in MP2 bereitstellen aus Kompatibilitätsgründen gibt es einige wenige).

Die Vodafone kassiert vom Lieferanten dafür, dass der sein "Produkt" auf ihrer Plattform anbieten darf (und damit dafür, das eigene Kabelnetz attraktiver zu machen, denn ein Kabelnetz ohne Programminhalt taugt nichts, zumindest taugt es nicht mehr für Nutzung mit linearem TV/Hörfunk) und sie kassiert vom Endkunden dafür, dass er die Angebote nutzt. Ich halte das für mehr als nur skurril.

Die Einspeisegebühren müssten einheitlich für alle Programmanbieter und alle Kabelnetze weg. Dann hätte der FRK nichts mehr zu beklagen und die Programmanbieter müssten nicht an jemanden zahlen, der andererseits wieder vom Endkunden Geld nimmt. Gerade die kleinen unabhängigen Kabelnetze beweisen seit Jahrzehnten, dass sie auch ohne die Zahlungen von ARD und ZDF eine technisch ordentliche Leistung erbringen können - sogar in voller Qualität (was viel einfacher und kostengünstiger zu realisieren ist als ein Herabsetzen der Qualität, die können also gar nicht anders) und oft genug auch zeitiger als die "Großen". In vielen Kleinnetzen waren die HD-Versionen der ARD-Programme z.B. mit Aufschaltung auf Satellit sofort da (weil man den Kanalumsetzer vorab schon eingerichtet hatte), während dann beim Großbetreiber, der für die Einspeisung die Hand aufhält, nach Monaten mit viel Marketing-Geschrei eine "HD-Offensive" lief, bei der ein Teil der Programme in reduzierter Bitrate aufgeschaltet wurde.

Andererseits: 5 EUR je Haushalt... wären in meinem Heimatnetz wohl um die 6500 EUR. Damit könnte der Netzbetreiber sogar bei nur Einmalzahlung den von der ARD durch die Hörfunkumstellung auf AAC angerichteten Schaden an der UKW-Umsetzung kompensieren.

 

OTT/IPTV!?

 

Als ob jeder schnelles Internet hätte...

 

Also in den meisten Fällen wieder mit externer Box und damit "für Freaks".

 

Dann ändert sich gar nichts! Hier (und in anderen Städten) gibts schon seit über 20 Jahren keine "Zwangsverkabelung" mehr. Die Kabelzuschauer haben deswegen nicht gewechselt. (warum auch?!)