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Disney macht wieder Gewinn – und greift Netflix an

Dieses Thema im Forum "DF-Newsfeed" wurde erstellt von DF-Newsteam, 12. Februar 2021.

  1. DF-Newsteam

    DF-Newsteam Moderator Mitarbeiter

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    Die Streaming-Dienste des Micky-Maus-Konzerns bleiben in der Pandemie ein Hit. Disney+ hat inzwischen fast halb so viele Nutzer wie der große Rivale Netflix.

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  2. Gast 222768

    Gast 222768 Guest

    Die absolute Anzahl der Disney+-Abonnements sagt überhaupt nichts aus, da hier auch alle Gratis- und Aktionsabos mit eingerechnet sind.

    Der durchschnittliche Umsatz pro Disney+-Kunde ging zurück, und zwar um deutliche 28%:

    [​IMG]
    Quelle: https://thewaltdisneycompany.com/app/uploads/2021/02/q1-fy21-earnings.pdf

    Disney+ ist keine Erfolgsstory, sondern aufs Ganze gesehen bis dato wohl ein deutliches Verlustgeschäft für den Konzern.
     
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  3. Wambologe

    Wambologe Board Ikone

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    Kostenlose Abos sind dort nicht eingerechnet.

    Die 94,9 Mio. Disney+-Kunden sind explizit paid subscribers - also Kunden, für die Disney in irgendeiner Form von irgendjemanden bezahlt wird. Kunden mit "richtigem" Gratis-Abo sind hier nicht eingerechnet. It ain't Premiere. Deine Grafik weist ebenfalls explizit darauf hin, dass es sich um paid subscribers handelt. Kunden mit Gratisabo machen die Rechnung nicht kaputt.

    Auch abseits davon ist deine Rechnung eine Milchmädchenrechnung. In den gesunkenen Durchschnittsumsatz fallen mehrere Faktoren rein, mit jeweils unterschiedlicher Gewichtung
    - 2021 war Disney+ in mehr Ländern verfügbar, teilweise sind die Abos dort etwas billiger als in den USA (extreme Unterschiede wie bei Netflix gibt es afaik aber nicht)
    - Jahresabos sorgen für weniger Umsatz als Monatsabos. Wenn die Zahl der Jahresabos zunimmt, hat das zwar einen negativen Effekt auf die Zahlen, ist für Disney aber kein negatives Ereignis. Jahresabos sind gut für den Konzern!
    - Disney verdient über die einzelnen Ausspielwege unterschiedlich viel Geld. Wenn die Zahl der über Apple und Google Play abgeschlossenen Abos steigt, macht Disney weniger Umsatz als mit Abos, die direkt über die Webseite abgeschlossen worden sind.
    - Disney hat selbst attraktive Bundles eingeführt, die den Durchschnittsumsatz sinken lassen. Mitte 2020 sind deswegen bei Hulu, ESPN+ und Disney+ die Durchschnittsumsätze deutlich gesunken. ESPN+ hatte im Juni 2019 z.B. noch einen Umsatz von 5,33 Dollar generiert. Dass inzwischen wieder mehr Geld mit ESPN+ gemacht wird, liegt daran, dass die Preise für ESPN+ im Jahr 2020 gestiegen sind. Für Disney+ gab es das nicht.
    - Und natürlich - das dürfte der gravierendste Faktor sein - haben auch Bundles der Telcos einen negativen Effekt auf die Abozahlen. Wenn alle Breitbandkunden von Verizon dauerhaft ein kostenloses Disney+ Abo erhalten, bekommt Disney dafür pro Kunde natürlich weniger Geld. Aber gleichzeitig hatte Disney auch keine Kosten für die Kundengewinnung. Die Ausgaben fallen niedriger aus, zudem hat Disney auf diese Weise mehr Kunden.

    Weniger Umsatz pro Kunde ist insofern nichts schlechtes, wenn das in deutlich mehr Kunden resultiert und der Umsatzrückgang sich im Rahmen hält. Gerade diese Deals wie mit Verizon sind hochattraktiv. Es sind Exklusivdeals. Das Sümmchen, das Verizon und Co. überweisen, dürfte sehr attraktiv sein, auch wenns auf den Einzelkunden heruntergerechnet einen unbedeutenden Durchschnitt kaputt macht. Nicht umsonst hat Disney seine Zusammenarbeit mit Verizon ja ausgebaut. Und nicht umsonst machen das andere ganz genau so. T-Mobile-Kunden können in den USA z.B. kostenlos Netflix und Quibi bekommen.

    Und ganz unabhängig von all dem: Disney hat seinen Gesamtumsatz mit Disney+ mehr als verdoppelt, fast sogar verdreifacht. Natürlich ist das ein toller Erfolg. Wäre der Durchschnittsumsatz aufgrund fehlender Wholesale-Deals um 15% höher, die Abozahlen aber um 15% niedriger, hätte Disney weniger Gesamtumsatz mit Disney+.
     
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  4. Eike

    Eike von Repgow Premium

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    Unabhängig davon, kann Disney inhaltlich Netflix gar nicht "angreifen". Netflix wird im Stremingbereich der Primus bleiben neben den "Paketdienst".
     
  5. samlux

    samlux Wasserfall

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    Chapek geht für Ende 2024 von 240-260 Mio Abonnenten aus (man darf nicht vergessen, dass in den ersten Prognosen - Disney selbst von 80-100 Mio für Ende 2024 ausging - also durchaus eine Erfolgsstory). Auch wenn viele es nicht wahrhaben wollen, aber Disney+ ist eine Erfolgsstory, wie es vorher noch keine gab. Es ist weder Netflix noch einem anderen Anbieter bisher gelungen binnen einem Jahr fast 100 Mio Abonnenten zu gewinnen und es zeigt auch beeindruckend , dass Exklusivität und weltweite Starts sich lohnen. HBO Max und Paramount+ scheinen das auch verstanden zu haben.
    Dass Disney+ Netflix bald überholen wird, ist so sicher wie das Amen in der Kirche, das müsste wohl jedem klar sein.
    Amazon Prime mag wohl ebenfalls sehr viele Abonnenten haben, aber es ist ein Gesamtpaket und der Streamingdienst nur ein Zubrot. Dieses wird einem schnell klar, wenn man sich anschaut, was die Abonnenten weltweit streamen, dort findet man in den Charts lediglich Netflix und Disney, Prime Inhalte sind dort sehr sehr selten zu finden. Man könnte also argumentieren ...jeder hat wohl den Dienst, nur niemand nutzt ihn.
     
  6. Gast 199788

    Gast 199788 Guest

    Ein reiner Paketdienst ist Amazon schon lange nicht mehr, sondern ein breit aufgestellter Weltkonzern ... ;)
     
  7. Wambologe

    Wambologe Board Ikone

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    Disney dürfte auf längere Sicht das interessantere Geschäftsmodell haben als Netflix. Noch immer kauft Netflix einen großen Teil seiner Serien bei Dritten, sei es beispielsweise bei Paramount/ViacomCBS oder Warner. Und entweder man zahlt da ordentlich, um sie wirklich langfristig exklusiv zu haben, oder ViacomCBS kann später Verwertungsrechte an der Serie verkaufen ohne dass Netflix an den Einnahmen beteiligt werden muss. Sein Archiv muss Netflix immer wieder aufs Neue lizenzieren. Wirkliches Netflix-Eigengewächs wie Stranger Things hat Netflix noch nicht.

    Disney muss dagegen nix einkaufen. Die produzieren das einmal und haben danach nur noch die bloßen Streamingkosten. Und das Archiv haben sie auch direkt im Haus, so dass da auch keine zusätzlichen Lizenzkosten anfallen. Wenn sie Content an Dritte lizenzieren, landen die Kosten direkt bei Micky Maus und keiner anderen Produktionsfirma.

    Auch die Content-Strategie dürfte sich für Disney auszahlen. Disney hat die bekannten Franchises. Es gibt Millionen Fans von Star Wars und Marvel, denen man immer wieder ein neues Serienangebot machen kann. Zwischendrin haut man einen Kinofilm raus, um die Erzählwelt zu erweitern und neues Publikum anzufixen. So etwas funktionierte für Disney schon immer gut. Seien es die Zeichentrickserien der 90er gewesen, die aus Kino bekannte Charaktere auf den Fernseher brachten, oder die ganzen Fortsetzungen der Disney-Klassiker, die Direct-to-Video erschienen sind. Und ganz davon abgesehen, sind die Filme und Serien noch eine große Werbemaschine für das ganze Merchandise- und Recreation-Angebot, mit denen man auch nochmal ordentlich Schotter verdienen kann.

    Netflix ist aber ein immer ein bisschen davon abhängig, dass ihre Produkte neu gehypet werden oder das Publikum so neugierig bleibt, immer wieder eine neue Netflix-Serie zu gucken, von der sie nicht wissen, was sie erwartet. Damit lässt sich im Zweifel mehr Hype generieren als mit der zehnten Star Wars-Serie, gleichzeitig wird aber die Konkurrenz härter. Netflix war mal die Firma, der man zugetraut hat, HBO vom Serienthron zu stoßen. Jetzt wird Netflix nur noch als einer von vielen gesehen, weil viel mehr High-End-Serien produziert werden - während Netflix immer mehr in die Breite und mainstreamiger werden muss, um neue Kunden zu finden.

    Und natürlich: Netflix hat genau dadurch das breitere Angebot als Disney+ momentan. Aber gleichzeitig ist das ja ein Vorteil, den Disney+ außerhalb der USA und Lateinamerika mit Star quasi neutralisiert. Disney ist anders als Netflix und allein durch sein Archiv in der Breite gestartet, jetzt gehen die selbst stärker in die Spitze.


    Spannend wird die Frage, ob Disney+ den Streaming-Markt verändern wird. Aus Marketingsicht ist das Veröffentlichen einer Folge pro Woche sicherlich deutlich attraktiver als alle Folgen auf einmal bereitzustellen. Netflix ist höchstens einmal mit jeder Staffel in den Twitter-Trends und allgemein Gesprächsthema. Disney ist das momentan jede Woche mit Wandavision.
     
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  8. samlux

    samlux Wasserfall

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    auch wenn ich eher lieber "binge" stimmt das natürlich, da hast du vollkommen recht und auch hier wird darauf eingegangen.

    “WandaVision” Becomes Most Popular Series In The World | What's On Disney Plus
     
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  9. Blue7

    Blue7 Lexikon

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    Vorallem muss man sagen, dass Disney+ immer noch günstiger ist als das SD Angebot von Netflix. Dazu kommt Netflix bietet hier 1 Profil mit 1 parallen Stream an. Das hat zwischenzeitlich Sky für 7,50€ schon mit 2 getoppt. Und das muss was heißen.
     
  10. Gast 222768

    Gast 222768 Guest

    @Wambologe
    Bist du Disney+-Fan? Oder warum argumentierst du immer so heftig, wenn ich dir derartige Zahlen zu Disney+ präsentiere? Lange Texte, wenig belastbare Aussagen mangels Zahlen.

    Fakt ist, dass der Gewinn gegenüber dem Vorjahr um 99% eingebrochen ist. Woah, was für eine Erfolgsgeschichte:
    Quelle: https://thewaltdisneycompany.com/app/uploads/2021/02/q1-fy21-earnings.pdf und Disney is still getting hammered by the pandemic, but Disney+ is still a star - CNN

    Natürlich ist die absolute Anzahl an Subscribers Quark. Aber das haben wir schon ohne Ergebnis an anderer Stelle auseinandergenommen. Die große Zahl liegt daran, dass der Disney-Konzern seine Disney+-Abonnements aktuell in Indien verramscht:
    Quelle: https://thewaltdisneycompany.com/app/uploads/2021/02/q1-fy21-earnings.pdf und Disney is still getting hammered by the pandemic, but Disney+ is still a star - CNN und Disney+ subscribers keep growing, but they’re making Disney less money

    "Je mehr 'Subscribers', desto besser." ist die eigentliche Milchmädchenrechnung. Für 45 Cent im Monat pro indischem Disney+-Subscriber kann Disney außer Verlust nichts einfahren - die Kosten armotisieren sich niemals mit den Einnahmen (nicht: Gewinnen) aus dem US- und EU-Markt.

    Einfach mal https://thewaltdisneycompany.com/app/uploads/2021/02/q1-fy21-earnings.pdf ohne Disney(+)-Brille lesen, dann sieht man, dass der Konzern für sein Streamingangebot extrem wirbt, um sich am Markt zu platzieren. Das Angebot befindet sich aktuell in der Zuschussphase.

    Mehr schreibe ich nicht mehr dazu. Bringt ja vermutlich eh nichts.
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 14. Februar 2021