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Insolvenzverfahren um KirchMedia vor dem Ende

Dieses Thema im Forum "DF-Newsfeed" wurde erstellt von DF-Newsteam, 1. Oktober 2018.

  1. DF-Newsteam

    DF-Newsteam Moderator Mitarbeiter

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    Nach mehr als 16 Jahren steuert das Insolvenzverfahren um den Medienkonzern KirchMedia auf sein Ende zu.

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  2. Televisio

    Televisio Wasserfall

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    trotz aller Widrigkeiten im Nachhinein und der damit verbundenen Umbrüche in der gesamten Fernsehlandschaft fand ich Kirch einen mutigen Unternehmer. Wenn man bedenkt, wieviel Geld er in den Aufbau von Pay-TV gesteckt hat und was im Prinzip davon heute übrig ist. Beachtlich. Deutschland hing ja mindestens 15 Jahre hinterher was die Akzeptanz von Pay-TV anbelangt. Heutzutage investiert kaum noch ein Unternehmen auf diese Weise. Man mag das unvernünftig nennen wollen, aber ich fand immer, dass durch solche Leute auch Neues vorangetrieben wurde. Er hat halt an seine Idee geglaubt, andere fahren heute die Lorbeeren ein (Sky).

    Der Insolvenzantrag über das Vermögen der KirchMedia am 8. April 2002 leitete die damals wirtschaftlich größte Insolvenz der deutschen Nachkriegsgeschichte ein. Die Geschäftstätigkeit der Unternehmen von Dr. Leo Kirch hatten bundesweite wie auch internationale Bedeutung (z.B. Fußballbundesliga; Fußballweltmeisterschaft 2002 und 2006; Senderfamilie: ProSieben, SAT.1, Kabel 1, N24; Formel 1; Axel Springer-Beteiligung; KirchGruppenweit mehr als 11.000 Arbeitsplätze, etc.). In den Medienkonzern KirchMedia waren zum Zeitpunkt der Insolvenz die wesentlichen Firmen und Beteiligungen integriert, die in den Geschäftsfeldern Lizenzhandel, kommerzielles Fernsehen, Programmproduktion und Filmtechnologie aktiv waren. KirchMedia besetzte mit ihren mehreren hundert Tochtergesellschaften, Beteiligungen und Joint Ventures zentrale Positionen in der europäischen Entertainment-Industrie.

    Das Kerngeschäft der KirchMedia bestand in der nationalen Akquisition und Vermarktung von Programmen in Free-TV, Pay-TV und Neue Medien. Die KirchMedia stellte dabei einen der bedeutendsten Programmanbieter Europas dar und verfügte in dieser Eigenschaft über eine der weltweit größten Film- und TV-Bibliotheken. Die KirchMedia war ferner mit 52,2 % des Grundkapitals Hauptaktionär der ProSiebenSat.1 Media AG, dem mit vier Sendern SAT.1, ProSieben, Kabel 1 und N24 größten Fernsehunternehmen Deutschlands.

    Neben der Fußball-Bundesliga hatte die KirchMedia über Tochtergesellschaften vor allem die Fußball-Weltmeisterschaft 2002 und 2006 in ihren Rechteportfolio, wobei die Fußballweltmeisterschaft 2002 großteils während der vorläufigen Insolvenzverwaltung durchgeführt wurde. Da es im Falle einer Betriebseinstellung oder ungeordneten Liquidation von Unternehmensteilen zu einem Übergreifen der wirtschaftlichen Krise der KirchMedia auf gesunde Unternehmensteile und damit zu einem Kollaps sowie einer Wertvernichtung der gesamten KirchGruppe hätte kommen können, bestand einer der vordringlichsten Aufgaben darin, die Betriebstätigkeit in einem siebzehnstöckigen internationalen Konzern mit mehreren hundert Unternehmen vollumfänglich fortzuführen. Es ist in den Folgejahren gelungen alle wesentlichen Vermögenswerte zu erhalten und erfolgreich verwerten.

    So wurde u.a. die Beteiligung an der ProSiebenSat.1 Media AG nach einem Bietergefecht an ein internationales Konsortium sowie die zuvor von der DFL erworbenen Fußballbundesligarechte für die Saisons 2002-2004 sowie die WM 2006-Gesellschaften an eine Investorengruppe um Herrn Günther Netzer verkauft. Das Deutsche Sportfernsehen (DSF) samt PlazaMedia wurde im Rahmen eines Bieterprozesses an EM-Medien verkauft.

    Mit sämtlichen Hollywood-Major-Filmstudios konnten nach umfangreichen Verhandlungen und teilweise massiven Rechtsstreitigkeiten in den USA Vergleiche erreicht werden, so dass die von Dr. Leo Kirch aufgebaute Filmlibrary im Rahmen des Insolvenzverfahrens langfristig verwertet werden kann. Bereits während der vorläufigen Insolvenzverwaltung waren umfangreiche Rechtsstreitigkeiten in den USA in Milliardenhöhe anhängig, deren Ausgang für die zukünftige Entwicklung des Insolvenzverfahrens von großer Bedeutung war.

    Im Prüfungstermin wurden Forderungsanmeldungen in einem angemeldeten Volumen von mehr als € 9,3 Mrd. erfasst. Die über einem Zeitraum von 9 Monaten dauernde Eigenverwaltung bei gleichzeitiger Bestellung von Herrn RA Dr. Michael Jaffé als Sachwalter mit Zustimmungsvorbehalt stellte ein Novum dar. Fast alle der mehr als 11.000 Arbeitsplätze konnten erhalten werden, wobei die vormaligen Konzernunternehmen weiterhin tätig sind.
     
    Zuletzt bearbeitet: 1. Oktober 2018
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  3. sanktnapf

    sanktnapf Guest

    Kirch war auf jeden Fall ein Pionier im PayTV in Deutschland. Meiner Meinung nach hatte er das beste PayTV was Deutschland je gesehen hat. Leider fehltem ihm die Zuschauer.
     
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  4. Televisio

    Televisio Wasserfall

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    also wenn ich an Premiere World denke, habe ich immer ein Wohlgefühl in mir. Weiß nicht warum, aber ich fand das faszinieren damals.
     
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  5. Gorcon

    Gorcon Kanzler Premium

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    Ja kein Vergleich zu Sky heute wo nur noch Masse zählt.
     
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  6. Televisio

    Televisio Wasserfall

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    hätte Kirch die Abozahlen von Sky heute gehabt, dann wäre der Plan aufgegangen und man mag sich gar nicht vorstellen was wir dann heute womöglich hätten. Die Deutsche Bank hat bei mir seit damals noch immer kein gutes Ansehen.
     
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  7. Gorcon

    Gorcon Kanzler Premium

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    Sky hätte damals noch weniger Kunden gehabt. Man war damals noch nicht für Pay-TV empfänglich.
     
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  8. Senso

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    Zu Beginn von "Premiere World", also nach dem Zusammenschluss von Premiere und DF1, haben vor allem die kleineren Spartenkanäle wie Premiere Serie usw. auch noch mit ganz ordentlichen Bitraten gesendet und komplett ohne Senderlogos mit kompletten Vor- und Abspännen.
    Für Serienfans war das echt der absolute Traum damals, vor allem zum Archivieren der Folgen. Ich weiß noch, wie vor jeder einzelnen neuen Serienfolge ein 30-sekündiger Countdown ablief, damit man auch sekundengenau wusste, wann es los ging. Herrlich! :love:

    Irgendwann kurz nach der Jahrtausendwende ging es dann aber los mit den ganzen blöden Senderlogos und Einblendungen und kurze Zeit später habe ich dann auch gekündigt, weil das kein Angebot mehr war, für das ich Geld ausgeben wollte.
    Daran hat sich auch bis heute nichts geändert, die machen viel zuviel komplett falsch.
    Heute investiere ich diese Kohle lieber in Netflix und Blurays. :D
     
    Zuletzt bearbeitet: 2. Oktober 2018
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