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Politische Stimmungsmache in den Medien

Dieses Thema im Forum "Politik" wurde erstellt von Gast149901, 28. Januar 2018.

  1. Eike

    Eike von Repgow Premium

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    Ich glaube Petra Gerster war es, die meinte sich über gefühlte 80% des Publikums hinwegsetzen zu müssen und zu gendern, weil sie überzeugte Feministin sei. Das war ihre wörtliche Aussage.
    ZDF-Moderatorin Petra Gerster: Viele wütende Nachrichten zum Gendersternchen

    Als Nachrichtenmoderatorin hat man persönliche Einstellungen nicht einfließen zu lassen. Sonst ist die neutrale Distanz, gerade wichtig für eine Nachrichtensendung, nicht gegeben. Tut mir leid.

    Das ist übrigens das klassische Beispiel das sich Sprache in diesem Fall nicht "von unten" entwickelt, sondern durch ein Massenmedium, neben Parteien und Organisationen, betimmt wird. Ich nenne das Indoktrination.

    Die DDR lassen wir mal außen vor. Ist immer ein Todschlagargument...
    Obwohl, genauso hat das da auch funktioniert. Über Partei, Massenorganisation, Medien.
     
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  2. Terranus

    Terranus ErdFuSt Premium

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    kommt darauf an, wie sie sich ändert. Allgemein durch die Sprecher, oder aber, weil es von oben herab aus akademischen Kreisen künstlich am Reißbrett entworfen wurde, sog. "Gender Studies", die dann solche Sachen erfinden wie das Sternchen, Doppelpunkte etc.

    Das Gendern ist eine künstliche Sprachänderung, die ziemlich heftig daher kommt, da es massiv in die Sprache eingreift. Das Wort "Ministerin" gabs immer schon, aber grammatikalisch-orthographisch sehr fragliche Konstruktionen wie " Ärzt*innen " nicht. Das ist ein komplettes Kunstprodukt. Was ist ein Ärzt ? Es funktioniert hinten und vorne nicht. Mir tun heute schon die Menschen leid, die Deutsch lernen. Die dürfen sich nicht nur mit dem komplizierten dt. Plural rumschlagen, sondern auch noch mit diesen nicht durchdachten, politisch motivierten Konstruktionen.
    Denn das ist das zweite Problem: es ist eben hochumstritten. Anders als zB bei einer Rechtschreibreform, wo man viele Gruppen beteiligt, man offiziell einen Beschluss fasst, wird dieser - weit stärkere Eingriff - einfach so durchgesetzt. Es fand darüber nicht mal eine echte politische Debatte statt.

    Nun kann man sagen, ok jeder kann reden wie er will - richtig. Und jede Firma kann auch soviel (falsch) schreiben wie sie will. Denn offiziell ist diese Schreibweise mit Stern oder Doppelpunkt weiterhin falsch.

    Aber wenn ARD/ZDF - vor allem das ZDF, die ARD verzichtet ja noch weitgehend auf diese Sternchen Konstruktionen - das nun einfach so übernehmen, ohne dass es hierfür überhaupt ein Regelwerk gibt, dann riecht es stark nach politischem Aktivisimus. Und das von Anstalten, die alle zahlen müssen - auch wenn man diesen Spracheingriff ablehnt.
    Die Ablehnung ist ja weit verbreitet - ich glaube man ist sich gerade beim ZDF gar nicht bewusst, wieviele Zuschauer man damit entfremdet, gerade auch Ältere, die oft und viel ÖR Nachrichten schauen.
    Woher sollen viele auch wissen wofür dieser Stern oder Doppelpunkt ( kann man offenbar alles machen wie man will ) überhaupt steht? Es gab ja nie eine echte Diskussion darüber. Man macht es halt, ob's die Leute wollen oder nicht.
     
    Zuletzt bearbeitet: 21. Mai 2021
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  3. Terranus

    Terranus ErdFuSt Premium

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    Strikte Regeln bei der Berufsausführung aufstellen. Klare Leitlinien. Daran hat man sich bei Ausübung des Amtes als Polizist zu halten.

    Und das braucht es offenbar bei ARD/ZDF auch.
     
  4. brixmaster

    brixmaster MörderRadiator

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    Anstatt wütende Nachrichten zu der Dame zu schicken, wäre es sinnvoll einfach so zu schreiben, wie es selber gefällt.
    Also ohne diese Sterne.
    Nur wenn sich niemand an den Gender"trend" hält, wird das die Genderbefürworter wirklich treffen. (y)
     
  5. Terranus

    Terranus ErdFuSt Premium

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    Tja, Petra Gerster hat sicher mehr für den Feminismus getan durch eine Sendung wie Mona Lisa. Aber die hat man gestrichen, nicht gut wiederverwertbar, dafür läuft jetzt "Terra Xpress" das kann man leichter wiederholen zum zigten Mal...

    Und wenn es sich bei der Geschichte um ein Experiment handelt - was hier und da auch mal durchklingt - " wir probieren das einfach mal aus " dann muss man sich schon fragen, ob die Hauptnachrichtensendungen dafür die geeignete Spielwiese sind, oder ob man das nicht besser auf Magazine wie Aspekte oder kulturzeit beschränkt.
    Richtig heftig wird es halt, wenn man ein Sprachexperiment bei eigentlich inhaltlich völlig trocken wissenschaftlichen Texten durchführt, wie eben Dokus. Man spielt mit seiner Glaubwürdigkeit, das man die bereit ist aufs Spiel zu setzen sagt schon viel aus.
     
    Zuletzt bearbeitet: 21. Mai 2021
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  6. Eike

    Eike von Repgow Premium

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    Wenn gleichberechtigt Männer und Frauen ansprechen möchte wäre ein Frauenmagazin aber auch eine Männersendung sinnvoller.
     
  7. Monte

    Monte Talk-König

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    Ich hatte versucht, eine Erklärung anzubieten. Die musst du natürlich nicht annehmen. Ich finde es nur schade, dass sie dich überhaupt nicht einmal gestreift hat. Zur Erinnerung: Wir sprechen gerade über Sprache. Ich habe aufgezeigt, wie unterschiedlich Redaktionen damit umgehen. Petra Gerster hat sich nun dafür entschieden, diese öffentliche Sprachdebatte aufzugreifen. Andere tun das nicht. Das ist in diesem Fall keine Frage neutraler Distanz. Dein Argument kannst du übrigens auch umdrehen: Wenn sie jemand dieser Debatte verweigert und sie ignoriert, dann wäre das - deiner Argumentation folgend - auch das Verlieren von Distanz.

    Ganz nebenbei: Auch Nachrichtensprache verändert sich. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie im Deutschlandfunk bei der Namensnennen weiblicher Poliliker immer ein "Frau" vorangesetzt wurde, während Männer nur mit dem Nachnamen erwähnt wurden. Dann wurde es allmählich weniger. Inzwischen habe ich es sehr lange nicht mehr gehört.



    Wenn du das Indokrination nennst, ist es deine Sache. Es ist trotzdem falsch. Indoktrination wäre esmwenn es "von oben" zentral gesteuert würde und du dich nicht dagegen wehren kannst. Dem ist aber nicht so.

    Übrigens: Du behauptest, es hätte sich nicht "von unten" entwickelt? Ich glaube, das Gegenteil ist der Fall. Natürlich gibt es erst Menschen, die die Defizite sehen und dann dagegen ankämpfen - mal mehr, mal weniger erfolgreich. Oder glaubst du, eine Regierung ist eines Morgens aufgewacht und hat gesagt, heute streichen wir mal den Paragraphen 175? Oder heute haben wir Lust, die Sprache zu verändern? Das sind immer Entwicklungen, die "von unten" kommen.

    Ich habe die DDR überhaupt nicht als Argument für oder gegen etwas benutzt. Deshalb erschließt sich mir nicht, wie du in diesem Zusammenhang auf "Totschlagargument" kommst.
     
  8. Schnellfuß

    Schnellfuß Guest

    Gar nicht so einfach, da existieren z.B. Vorgaben für den Schriftverkehr.
    Also richtig von oben nach unten.
     
  9. Monte

    Monte Talk-König

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    Dazu habe ich bereits in meiner Antwort an Eike etwas geschrieben, das muss ich ja nicht wiederholen.

    Deine Aussage "Das Wort Ministerin gab es schon immer" klingt vielleicht gut, ist aber falsch. Höre dir mal Archivmitschnitte von Sendungen aus den 1960er Jahren an - egal ob Ost oder West. Du wirst lange nach dem Begriff "Ministerin" suchen müssen - selbst von weiblichen Ministern die Rede ist.
    Es werden überall Debatten um die Sprache geführt. Ich hatte das ja bereits erwähnt. Es steht noch gar nichts fest, wie sich die Sprache entwickelt. Wenn du all diese Debatten (an einer nimmst du gerade selbst teil) nicht zur Kenntnis nimmst oder alles, was da diskutiert wird, einfach diskreditierst, dann ist das natürlich traurig.


    Aber wenn ARD/ZDF - vor allem das ZDF, die ARD verzichtet ja noch weitgehend auf diese Sternchen Konstruktionen - das nun einfach so übernehmen, ohne dass es hierfür überhaupt ein Regelwerk gibt, dann riecht es stark nach politischem Aktivisimus. Und das von Anstalten, die alle zahlen müssen - auch wenn man diesen Spracheingriff ablehnt.
    Die Ablehnung ist ja weit verbreitet - ich glaube man ist sich gerade beim ZDF gar nicht bewusst, wieviele Zuschauer man damit entfremdet, gerade auch Ältere, die oft und viel ÖR Nachrichten schauen.
    Woher sollen viele auch wissen wofür dieser Stern oder Doppelpunkt ( kann man offenbar alles machen wie man will ) überhaupt steht? Es gab ja nie eine echte Diskussion darüber. Man macht es halt, ob's die Leute wollen oder nicht.[/QUOTE]

    Also was nun, übernehmen ARD und ZDF da etwas oder nicht? Im Prinzip schreibst du ja selbst, dass es eben unterschiedliche Ansätze gibt. Deswegen erübrigt sich doch alles andere. Ja, manche achten sehr auf genergerechte Sprache, andere weniger und wieder andere gar nicht. Wo ist da also der von dir behauptete "politische Aktionismus"?
    Die Probleme, die ich sehe, scheinen mir eher unterschiedliche Lebenswelten zu sein. Da gibt es alte Leute, die am liebsten nichts verändern wollen und jüngere Leute, die sehen, dass eben auch durch Sprache Ungerechtigkeiten manifestiert werden und daran etwas ändern wollen.
     
  10. Eike

    Eike von Repgow Premium

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    @Monte, ich denke da wirst Du mit Deiner Ansicht in der absoluten Minderheit sein. Ich kenne niemanden der Gendert.
    Weder jüngeren noch älteren Geburtsdatums. Einigen ist das egal, die meisten lehnen das ab. Mag in Deinem Umfeld anders sein.

    Meiner Beobachtung nach, macht man das in den ÖR so frontal, dass es schlicht lächerlich und gekünstelt wirkt. Es ist also aufgesetzt. Und zwar bei ARD und ZDF.
    Und natürlich ist das dann per Definition eine Indoktrination. Denn dies kommt in dem Fall von den Medien an den Zuschauer.
     
    Zuletzt bearbeitet: 21. Mai 2021
    master-chief, srumb und Teoha gefällt das.