Bundesmux II

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Geht es endlich los mit Raumklang im Radio?

5.1 oder wenigstens Quadrofonie, das würde sich vorzüglich in die vielen Heimkinos in deutschen Haushalten einfügen.

Aber irgendwo ist die Optimierung des Tons seit HiFi-Stereo leider stecken geblieben.

 

Wozu brauchen wir HiFi? Heute wird Kompressionsbrei mit 72 kBit/s als Fortschritt verkauft.

 

Ich sagte ja auch, dass die Optimierung seit HiFi-Stereo stecken geblieben ist.

Aber eigentlich hast du recht: Auch eine Anpassung hin zum schlechteren (maßlose Kompression ohne Bewusstsein für einst existierende Qualität) ist eine "Optimierung". Nur dient diese nicht mehr dem Zuhörer oder dem Medium Musik, sondern ausschließlich dem Geldbeutel der Betreiber.

 

Als auf den CDs noch "AAD" drauf stand, klangen die noch richtig gut. Die ersten "DDD" auch noch, aber danach ging es nur noch bergab. Da hat man mit der CD ein geniales Speichermedium mit enormer Dynamik, aber die "Musik" wurde in die Limiter geschickt und clippend abgemischt, nur damit es möglichst laut klingt. Da hätten auch 8 Bit Auflösung gereicht.
Dank DAB+ höre ich heute Dinge in der Musik, die ich zuvor noch nie gehört hatte. Logisch, sind ja auch Kompressionsartefakte. Für einen Brüllwürfel reicht es, aber meine Stereoanlage (ich besitze so etwas noch) füttere ich damit nicht.

 

Aber warum macht man das?

Mich persönlich nervt es ungemein, dass ich die Lautstärke extrem herunterdrehen muss, wenn ich beginne, eine CD abzuspielen. Das sind mitunter 25 db, die ich da "leiser drücken" muss.

Gibt es Leute, die ihre HiFi-Anlage auf gleichem Lautstärkeniveau belassen und Musik derart laut konsumieren?

 

Projekt mit Modellcharakter: Media Broadcast und TechniSat realisieren DAB+ Empfang in Daun / Eifel - Media Broadcast (media-broadcast.com)

https://www.technisat.com/ajax/getPressMessage/?id=14298&mail=1

 

Cool. Dann hätten ja auch die Hersteller analoger SAT-Receiver einen Satelliten kaufen können. Oder die Hersteller von Kurzwellen-Weltempfängern betreiben demnächst die Sender.
Besser noch, ich buche bei Netflix gleich den notwendigen Internetanschluß dazu, der dann natürlich nur die Web-Adressen von Netflix durchläßt.

 

Also entweder sind die Verantwortlichen heutzutage überall derart naiv, dass sie wirklich denken, 72-kBit/s-Digitalton wäre "beste digitale Qualität", oder es wird hier im großen Stil versucht, die Deutschen nach Strich und Faden zu verarschen.

Nur um es klar zu stellen: Unkomprimiert gesendeten Digitalton - und nur das ist beste digitale Qualität - gab es schon einmal. Über Satellit als Digitales Satelliten-Radio. Rein vom wissenschaftlichen Stand kann man das heute über Satellit verbreitete Radio in DVB-S-Standard (320 kBit/s MP2) auch noch als besonders hochwertig, nahezu beste Qualität bezeichnen.

Aber das, was in Deutschland über den privaten Bundesmux gesendet wird, und jenes, was zum Beispiel der WDR lokal über DAB+ verzapft, kommt dem nicht einmal im Ansatz gleich.

Bei all dem Positiven, was DAB+ uns endlich an Vielfalt bringt, und ich finde auch die Privatkooperation gut, wenn ein Unternehmen in "seiner" Region auf eigene Kosten was auf die Beine stellt: Die Wortwahl "beste digitale Qualität" stößt mir zumindest übel auf. Glauben die das wirklich? Oder reicht ihnen die positive Presse der Aktion allein nicht, sodass man auch noch eine Qualität hinzuerfinden muss, die objektiv und subjektiv nicht da ist?

 

(Wirtschaftlich) "Beste" = "profitabelste"

 

Ich denke nicht, dass man in den beiden Pressemeldungen irgendwie den Bogen zur wirtschaftlichen Sichtweise macht.

Es wird von "bester digitaler Qualität" gesprochen. Das hat mit wirtschaftlicher Sichtweise rein gar nichts zu tun. Ich denke immer mehr, die sind einfach so naiv. Selbst nur Brüllwürfel und In-ear-Kopfhörer verwendend, glauben sie vielleicht tatsächlich, dass die Kompression akzeptabel ist. Krank.