Über das DU und SIE bei ARD und ZDF

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Wer die Öffis häufig schaut, wird feststellen, dass zwischen Gesprächspartnern und Gastgebern immer mal wieder zwischen dem DU und dem SIE gewechselt wird. Ich schreibe das, weil heute Mittag im "Presseclub" die Ansprache zwischen Tina Hassel und Jörg Schönenborn so stattfand.

Wenn also in diesem Fall ARD-Personal, was sich ja eh meistens kennt, vor der Kamera erstmal auf Sie macht, um während einer Sendung dann zum Du zu kommen, finde ich das irgendwie überflüssig.

Es wird dem Publikum ja zunächst suggeriert, es handelt sich um einen Gast, Experten, Gesprächsteilnehmer, etc. auf Distanz mit der höflichen Sie-Form, die anderen Gästen auch entgegengebracht wird. Wenn doch aber das Personal sich ohnehin bekannt ist, wieso sagt man das denn nicht gleich von vornherein. Dieses Getue finde ich überflüssig. Was meint ihr?

 

Richtig, man kann ja anfangs auch sagen das es Arbeitskollegen sind die man auch gewöhnlich duzt. (Siezen unter Kollegen finde ich übrigens abwertend)

 

ich überlege auch die ganze Zeit ob der Schönenborn nicht irgendwie der Chef von Tina Hassel ist, auch wenn sie räumlich getrennt arbeiten und bei verschiedenen Häusern angestellt sind.

 

Schönenborn war WDR-Chefredakteur, während sie Auslandschefin des WDR war. Dass man sich vor der Kamera siezt, ist zum Teil wohl auch noch ein Überbleibsel von früher, als überhaupt nicht geduzt werden durfte, und es böse Anrufe von Zuschauern hagelte, wenn es doch passierte. Deswegen erläutern manche Moderatoren auch immer noch kurz, warum sie sich mit einem Gesprächspartner duzen. Ich halte es grundsätzlich für sinnvoll, wenn man es in der Sendung hält wie im gewöhnlichen Leben, sonst besteht immer die Gefahr, dass man zwischendurch die Ansprache wechselt. Ein anderer Fall sind Sendungen, in denen generell geduzt wird. Da sollte man nur auf jeden Fall respektieren, wenn jemand in der Sendung trotzdem beim Sie bleiben will.

Strotti

 

First world problems, in meinen Augen.

 

Wird hier im Forum denn was anderes besprochen als First World problems?

Strotti

 

Manch einer macht sich dabei gern lächerlich so wie der Jauch.

 

Naja Sie bringt halt eine gewisse Seriösität rein. Wo sie das auch knallhart durchziehen ist beim Deutschlandfunk. Da sietzen sich alle Reporter und Moderatoren. Obwohl sich die sicher neben dem Mikrofon dutzen. Aber das hat schon seinen Sinn, es kommt einfacher ernsthafter rüber als ein Tratschclub.

Und bei Jauch - naja das ist halt eine Kunstform, das haben sie bei ihm kultiviert. Nur Gottschalk darf ihn dutzen, aber Gottschalk dutzt halt auch fast jeden.
Siehe auch Hella von Sinnen und Hugo-Egon Balder. Die kennen sich seit 40 Jahren und haben noch nie vor der Kamera du zueinander gesagt... reine Show aber eben auch ein Markenzeichen.

 

Dass mit dem Du und dem Sie war schon im DDR Fernsehen ein Thema.
Achte mal bei dieser Talkshow ab Minute 3:40 auf die Erklärung.
Oertel wurde gebeten von Sie auf Du zu wechseln.