1. Cookies optimieren die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklärst Du dich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen
    Information ausblenden
  2. Willkommen im Forum von DIGITAL FERNSEHEN - dem führenden Portal für digitales Fernsehen, Medien und Entertainment. Wenn du hier neu bist, schau dich ruhig etwas um und melde dich an, um am Forengeschehen teilnehmen zu können.
    Information ausblenden

Verwendete Audiocodecs

Dieses Thema im Forum "Digital TV über Kabel (DVB-C)" wurde erstellt von Radiowaves, 12. Januar 2021.

  1. EinNutzer

    EinNutzer Gold Member

    Registriert seit:
    22. September 2019
    Beiträge:
    1.153
    Zustimmungen:
    430
    Punkte für Erfolge:
    93
    Anzeige
    Es gibt viele SD-Sender außerhalb geschlossener Systeme, die auch auf DVB-S2 und/oder H.264 setzen. Sind die dann streng genommen nicht standardkonform?

    Was diese Verpflichtung beim MP2 im DVB-Standard angeht: Ich verstehe es so, dass Geräte-Hersteller den MP2-Decoder einbauen müssen, um dem DVB-Standard zu entsprechen (Logo auf der Verpackung). Daraus ergibt sich aber nicht die Verpflichtung für Sender, eine MP2-Kodierung für die Tonspuren zu verwenden!

    In der Regel orientieren sich ja die Sender an den Geräten am Markt. Bei SD gab es kaum Dolby-Decoder in den Geräten. Daher brauchte man MP2-Tonspuren.

    Der Dolby-Digital-Decoder ist seit HDTV jetzt immer eingebaut (danke, Amerika; denn das liegt nicht an DVB). Da sollte man davon ausgehen können, dass UHDTV-Geräte auch Dolby Digital dekodieren können, denn die Tendenz scheint derzeit zu Dolby Digital Plus zu gehen bei allen entsprechenden Geräten. Und Dolbys Lizenzmodell sieht vor, dass wenn man diesen Codecs lizenziert, man gleich den älteren Codecs freihaus dazu bekommt.

    Also wäre ich für ein ZDF UHD noch in diesem Jahr mit Dolby-Digital-Tonspur (falls man sich Lizenzkosten für das Ausstrahlen von Dolby Digital Plus sparen möchte) oder gleich E-AC3. Zusätzlich könnte man überlegen, ob man nicht AC-4 mit anbietet, quasi zum Testen (vielleicht gibt es da eine günstige Testlizenz?).

    Dafür sollte man meiner Meinung nach eine UHD-Sendeeinheit mieten, weil die eigenen Geräte noch nicht ihr Lebensende erreicht haben. Finanziert werden könnte es durch reduzierte Internetverkehrskosten (weil ja weniger UHD via HbbTV abgerufen werden wird) und durch ein reduziertes Gehalt für den Intendanten des ZDF, weil er selbst nicht auf diese Idee gekommen ist und weil er seit Abschaltung von ZDF.kultur jedes Jahr 2 Mio. Euro für Transponderkapazitäten verschwendet, die nicht gebraucht wurden.
     
  2. TV_WW

    TV_WW Lexikon

    Registriert seit:
    10. Juli 2004
    Beiträge:
    20.232
    Zustimmungen:
    4.140
    Punkte für Erfolge:
    213
    Nein, da kann ich aus eigener Erfahrung verneinen. Die MP2 Kompression bewirkt an sich keine Audio-Dynamikkompression.
    Wenn eine Dynamikkompression stattfindet dann ist ein Dynamikkompressor dem MP2-Encoder im Signalpfad vorgeschaltet.
     
  3. TV_WW

    TV_WW Lexikon

    Registriert seit:
    10. Juli 2004
    Beiträge:
    20.232
    Zustimmungen:
    4.140
    Punkte für Erfolge:
    213
    Das stimmt so, nur welchen (oder welche) Audiocodec(s) sollen Gerätehersteller zusätzlich implementieren?
    1. Kostet das zusätzlichen Aufwand (mehr ROM, evt. mehr RAM, CPU-Ressourcen) + einmaliger Aufwand der Implementation
    2. Je nach Audiocodec können pro Gerät zusätzliche Lizenzkosten (für Audiocodecs) anfallen.

    Meines Wissens nach sind nur MP2 Audio und Dolby AC-3 (ohne moderne Erweiterungen) derzeit frei von Lizenzgebühren.
    AAC und modernere Dolby Standards in die Receiver (oder TV-Geräte) einzubauen kostet (zusätzliche) Lizenzgebühren.

    Ohne verbindliche Vorgaben implementieren die Hersteller nur das was diese selbst für notwendig erachten in ihre Produkte, über das was Normen ohnehin verlangen hinaus.
     
    Zuletzt bearbeitet: 21. Januar 2021
    EinNutzer gefällt das.
  4. Gorcon

    Gorcon Moderator Premium

    Registriert seit:
    15. Januar 2001
    Beiträge:
    149.213
    Zustimmungen:
    27.216
    Punkte für Erfolge:
    273
    Technisches Equipment:
    VU+ Uno 4K SE mit Neutrino HD + VTi
    Mehr RAM oder (viel mehr ) ROM braucht es da nicht. Sowas wird in der CPU gemacht und nur die Configuration kommt in den Speicher. das ist dann nur 1kb und heute haben die Geräte ja oft mehr als genug Speicher da kleinere teurer sind.
     
  5. Radiowaves

    Radiowaves Gold Member

    Registriert seit:
    23. Oktober 2013
    Beiträge:
    1.548
    Zustimmungen:
    1.144
    Punkte für Erfolge:
    163
    Bei AAC sind es unter 1 USD je Einheit, es gibt Mengenstaffelung. Klingt nach wenig, aber wenn man einige 100.000 Einheiten herstellt und auf den Markt bringt, summiert sich das.

    Ich habe den Eindruck, je "deutscher" ein Gerät, umso höher die Wahrscheinlichkeit, dass kein AAC drin ist. Wurde für den deutschen Markt bislang nicht gebraucht, also blieb es aus Kostengründen draußen. Beispiele: TechniSat Digicorder HD-S2 und HD-K2, TechniSat Digit HD8-S und HD8-C, Technotrend TT-select S845 HD+ (HD+ zertifiziert, Karte steckte gleich drin). Auch die DVB-Kabelradios TechniSat Cablestar 100 und Cablestar 400 sind AAC-frei (was ganz böse ausgehen kann), ebenso wohl die Vistron VDR100, VDR110, VT855, VT855N (ebenfalls: das kann sehr böse ausgehen). Nur das BeNeLux-Modell VDR210 kann AAC, ob korrekt und vollständig, weiß ich nicht.

    Dagegen spielt ein 11 Jahre alter Panasonic- oder LG-TV zumindest einige AAC-Programme klaglos ab. Andere nicht, aber da waren wohl noch mehr Dinge im Argen.

    Eben. Und wenn deren Ressourcen nicht reichen für einen bestimmten Codec, dann gehts halt nicht. Oder: wenn der Chipsatzhersteller in der Referenz-Software irgendwann keine Lust mehr gehabt hat. Es gibt eine Receiver-Familie (DVB-S2/C) aus Deutschland, die kann mit "A"-Firmware AAC-Audio - aber nur LC-AAC in LATM-Verkapselung. HE-AAC kann sie nicht (dumpf und mit an 12 kHz gespiegeltem Output sowie in mono), bei ADTS-Verkapselung hängen sich die Geräte auf. Steht auch so im letzten Datenblatt: https://www.fujitsu.com/downloads/CN/fss/documentation/home-entertainment/MB86H60.pdf - paar Jahre zuvor hatte man noch HE-AAC in Aussicht gestellt.
     
  6. TV_WW

    TV_WW Lexikon

    Registriert seit:
    10. Juli 2004
    Beiträge:
    20.232
    Zustimmungen:
    4.140
    Punkte für Erfolge:
    213
    Es geht bei preisgünstigeren Receivern mittlerweile um Kostenoptimierungen (herstellerseitig) im Bereich 10 Cent pro Gerät, und da spielt es eine Rolle.
    Die Firmware wird umfangreicher wenn zusätzliche Codecs unterstützt werden sollen, denn im Gegensatz zum Videocodec wird Audio per Software und nicht per dedizierter Hardware dekodiert.
     
  7. digfern

    digfern Platin Member

    Registriert seit:
    13. März 2017
    Beiträge:
    2.604
    Zustimmungen:
    1.058
    Punkte für Erfolge:
    163
    Technisches Equipment:
    Siehe Signatur
    Woher bekommt der Sat-Receiver AAC-Surround? Welche Sender auf welchen Satelliten senden AAC-Mehrkanal?
    Das Motto, also im konkreten Fall geht's um den AAC-Codec, heißt Bitraten-Reduzierung.
    Die Dritten via DVB T2 HD haben bei Mehrkanal-AAC ein maximale Bitrate von 262 kbps, steht so in den Audio-Elementar-Stream-Beschreibungen drin. Und das ZDF hat 256 kbps bei E-AC3 in Mehrkanal, also in beiden Fällen das Weiße vom Ei.
     
  8. Radiowaves

    Radiowaves Gold Member

    Registriert seit:
    23. Oktober 2013
    Beiträge:
    1.548
    Zustimmungen:
    1.144
    Punkte für Erfolge:
    163
    ...was uns auch mal zugute kam, denn nach geschätzt 2 Jahren permanenten Trommelns durch einen Hobbykollegen und mich spendierte LaSAT den H60-Receivern eine Firmware, in der das MPEG 1 Layer II Audio-Decoding endlich in Ordnung war und nicht mehr zischte und flirrte. Auch war nun der Einsprung in den seriellen PCM-Datenstrom (S/PDIF) soweit ich mich erinnere gefixt und erfolgte stets sauber mit dem linken Kanal zuerst. Angeblich war der vorherige Codec ein Eigengewächs und der neuere dann ein Zukauf vom Chipsatzhersteller. Das kann aber auch Legende sein.

    ...und könnte uns möglicherweise auch bald beim ARD-Hörfunk via Astra drohen.
     
    EinNutzer gefällt das.
  9. EinNutzer

    EinNutzer Gold Member

    Registriert seit:
    22. September 2019
    Beiträge:
    1.153
    Zustimmungen:
    430
    Punkte für Erfolge:
    93
    Das AAC-Surround kam wie beim Blu-ray-Player vom Stick. Irgend ein Testaudio, das @Gorcon drüben im Arte-Thema verlinkt hatte.

    Möglich ist natürlich, dass ein echter Sender anders verarbeitet werden könnte. Aber bisher gab es noch niemanden, der einen AAC-Bitstream gemeldet hätte - ich bezweifle, dass mein Xoro da - im linearen Wiedergabemodus - sich anders verhalten würde als im Mediaplayer-Modus.

    Nachtrag: Das E-AC3 läuft übrigens in beiden Modi identisch. Sowohl im Mediaplayer als auch früher beim Senderempfang wurde nur AC-3 per HDMI ausgegeben. Mein Humax-Satellitenreceiver gab bei ServusTV linear dagegen früher wirklich das E-AC3 via HDMI aus. Da er die externe Festplatte verschlüsselt und deshalb immer diese am USB-Port hängt, habe ich den Mediaplayer beim Humax nie getestet. Vielleicht sollte ich einmal AAC und E-AC3 vom Mediaplayer bei diesem Gerät testen ... :coffee:

    Ja, aber das ist zumindest nur die Terrestrik. Hier existiert ja wirklich eine Kapazitätsknappheit.

    Über Satellit und Kabel gibt es eine solche Knappheit nicht (abgesehen von Recodierungswahnen bei manchen Kabelanbietern), gerade bei ersterem Verbreitungsweg wird, was die Anmietung von Kapazitäten angeht, geklotzt und nicht gekleckert. Unterm Strich sendet man dann audiotechnisch trotzdem lieber nur das Minimum, was im Hörtest akzeptabel war, und füllt den Rest mit nutzlosen Daten auf. :eek:
     
    Zuletzt bearbeitet: 21. Januar 2021
  10. EinNutzer

    EinNutzer Gold Member

    Registriert seit:
    22. September 2019
    Beiträge:
    1.153
    Zustimmungen:
    430
    Punkte für Erfolge:
    93
    Ich habe noch ein bisschen auf Digitalbitrate geschaut und gesehen, dass der SES UHD Demo Channel auf 10.993 MHz tatsächlich wohl mit einer Dolby-Digital-Plus-Tonspur und einer Tonspur in AC-4 betrieben wird (ausschließlich).

    Beide offenbar in Stereo und mit variabler Datenrate, erstere von 64 kBit/s bis 128 kBit/s schwankend, letztere pendelt zwischen 56 kBit/s und 80 kBit/s. Der Durchschnitt liegt den dortigen Angaben nach bei 96 kBit/s (E-AC3) bzw. 68 kBit/s (AC-4).

    Echt komisch, dass die "richtigen" UHD-Kanäle von Astra nur mit MP2-Tonspur betrieben werden. Setzt das doch kaum einen Anreiz an die Gerätehersteller, auch neuere Codecs zu implementieren. Wenn dagegen schon die Pioniere, die die überteuerten ersten Gerätegenerationen kaufen (und davon kann man heute eigentlich schon nicht mehr sprechen, weil einfach fast jedes neue Gerät UHD-Empfang hat), über fehlenden Ton schimpfen würden (weil nur E-AC3 oder besser nur AC-4 aufgeschaltet wäre), wäre ein Anreiz natürlich viel eher gesetzt, als wenn erst sehr spät im beginnenden Regelbetrieb die Situation aufkommt, dass TV-Sender neuere Verfahren benutzen wollen und dann davon abgebracht werden, weil diese Codecs auf dem Markt gar nicht unterstützt werden. :eek:

    (Siehe auch meinen Beitrag drüben im ZDF-UHD-Thema.)