Geschlechtergerechte Sprache/Gendern - Wie steht ihr dazu?

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Naja. Eigentlich sind es nach wie vor genau 2 Geschlechter. Dass es ein drittes oder noch mehr gibt, ist eine Interpretation. Grammatikalisch gäbe es natürlich das Neutrum.

Divers bedeutet lediglich, dass der Gesetzgeber anerkennt, dass es Personen gibt, die sich keinem der beiden Geschlechter zuordnen lassen, wenn es darauf ankäme, so eine Angabe zu machen. Im Prinzip eine gute Sache, wenn Eltern nach der Geburt nicht unter Zugzwang stehen, wenn es nicht eindeutig ist. Da wurde halt in der Vergangenheit schon ohne medizinische Notwendigkeit zum Messer gegriffen. Mit Transsexuellen hat das alles ja nichts zu tun. Da sind es zum einen psychologische Hintergründe und zum anderen wird ja der Übergang zu einem der beiden eindeutigen Geschlechter angestrebt.

 

Nicht dass ich vorhätte irgendwas zu lesen, was BILD schmiert, aber ... das Saarland??!! Die Gegend in Deutschland, wo erwachsene Frauen sich sprachlich/grammatikalisch als sächlich einordnen? Ernsthaft? Von da soll eine Aussage kommen, die darauf hinausläuft, dass die dort lebenden Frauen sich in Konsequenz als leblose Gegenstände etikettieren?

Und überhaupt. Journalismus, der versucht Fakten zu schaffen, ist per Definition kein Journalismus.

(geklaut aus der Wikipedia)

 

Normalerweise müsste es doch Sexarbeitende (m/w/d/u) heißen? U steht für unbekannt. Gibt es tatsächlich!

 

Ich glaube ich bin wirklich zu alt für diesen Schmarrn…...

 

... oder hast ein richtiges Leben!

 

u hab ich nocht nicht gesehen. aber x statt d.

Das mit dem d oder x oder auch d/u als Anhängsel offenbart die Dämlichkeit der Extranennungen bei Vorhandensein einer unspezifischen Grundform. Die Formulierung sollte lauten "Sexarbeiter" wenn es egal ist und z.B."Sexarbeiter (w)" wenn spezifisch gesucht wird.

Sexarbeitende ist ja sogar eine weibliche Form. Mag sein, dass das zufällig auch die Mehrzahl der umständlichen Form Sexarbeitender ist. Welche auch noch eine leicht andere Bedeutung hat, als Sexarbeiter - nämlich dass die Tätigkeit derzeit ausgeführt wird. Vergleiche "Reisende", "Schlafende","Singende". Singende ist besonders schön. Gesucht: Singende (m/w/d/u) .

Und überhaupt, warum steht da eigentlich immer das m zuerst??

Und in irgend einer Nachrichtensendung hab ich tatsächlich das Wort Mitarbeitende aufgeschnappt.

 

Ich habe auch erst überlegt, ob "Sexarbeitende" tatsächlich neutral ist, habe das dann aber analog zu "Studierende" etc betrachtet .

 

Ist es nicht. Ist nichts von dem Quatsch. Das ist es ja, was es zu Quatsch macht. Und warum Leute mit Sprachverständnis da Anfälle bekommen wollen, wenn sie sowas hören.

Das ist so eine Art Verlaufsform in der Mehrzahl. Du bezeichnest eine Person die eine Tätigkeit ausführt und setzt das in die Mehrzahl. Also z.B. "schreiben" als Verb. "Das Schreiben" als Tätigkeit. "Der Schreibende" und "die Schreibende" als Personen welche die Tätigkeit ausführen. Unbestimmt liest es sich allerdings besser, denn man könnte nun denken, dass m und w generell gleich lauten in der Form, aber das ist nicht wirklich so. "Ein Schreibender" und "Eine Schreibende". Und davon die Mehrzahl ist männlich wie weiblich "Schreibende". Das einzig Neutrale daran ist, dass zufälligerweise beide Mz gleich lauten und viel wichtiger, nicht auf das pöse "-er" enden (so wie Mutter ). Nicht mehr unterscheidbar von Einzahl weiblich und hat noch Implikationen mit bei, weil es eigentlich eine gegenwärtig ausgeführte Tätigkeit der genannten Person ist.

Bei manchen Worten ist das so eingebürgert, dass es die Tätigkeit als Personenbeschreibung faktisch gar nicht gibt, wie etwas einen "Reiser" oder eine "Reiserin". Zurückgedacht von Reisender und Reisende. Denn nur wer tatsächlich auf einer Reise ist, ist ein Reisender. Beim Singen andererseits, wenn ich ein Sänger bin, dann heißt das nicht unbedingt, dass ich jetzt im Moment singe. Wenn ich ein Singender bin, dann schon. Verleiht der, dem oder den Sexarbeitenden noch eine weitere Ebene der Absurdität. Welcher Artikel der richtige ist, erschließt sich übrigens nur aus dem Kontext.

Lustiges Beispiel am Rande. Die Maus frißt die Katze. (Deutlicher wird es mit: Den Fisch frißt die Katze)

 

Wieso männlich/weiß/deutsch, ich dachte das sind alles nette Mädels.

 

Du warst noch nie bei Ljudmilla, der Kugelstoßerin .