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Wer war denn beim Bund oder bei der Fahne?

Dieses Thema im Forum "Small Talk" wurde erstellt von sunday2, 31. Dezember 2020.

Schlagworte:
  1. Gast 144780

    Gast 144780 Guest

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    So recht wollte ich nicht, man musste halt damals zu DDR Zeiten zur "Fahne" (NVA)...
    Gedient von Mai 1985 bis Oktober 1986, gehörend zur damaligen 41. Fla-Raketenbrigade „Hermann Duncker“ Bernau/Ladeburg. Diese gehörte zur 1. LSK/LV.
    Nach A-Kompanie und Ausbildung als "Planzeichner", in die Stellung der Fla-Raketenabteilung 4124 Beetz/Sommerfald bei Oranienburg abkommandiert (die grüne Hölle). Und dort den Dienst bis zum Schluss versehen.
    War leider nicht in Aschuluk Gefechtsschießen in Ashuluk mit dabei. Das wäre vielleicht interessant gewesen.
    Die U1 und andere Beobachtungen auf dem Territorim der damaligen BRD, wurden natürlich gemacht. Meist nur mittels Funknetz aus Kolkwitz bei Cottbus.
    Die drei Luftkorridore der DDR nach Westen, gehörten nicht zum Einsatzgebiet. Der Auftrag lautetete sinngemäß: Schutz des Luftraums von Berlin.
    Ansonsten war das, wenn man im DHS war, Dienst von 6 Uhr bis 22 Uhr mit zwei Mann hinterm Planchette (durchsichtige Scheibe, wohinter die Luftlage spiegelverkehrt gezeichnet wurde). Immer 2 Std. Dienst, 2 Std. Pause. B1 (Alarm) gab es, wenn die SR71 flog (Nord-Süd Route oder über die Ostsee). Oder einfach so mal. So ein Einsatz im DHS dauerte 2-3 Wochen hintereinander. Danach wieder A-Komplex, Sackgang, Wache schieben, C-Objekt bewachen. Oder einfach mal "Mast" (Nichtstun und bechern).
    Ansonsten zwei "angedeutete Verlegungen" (war mehr oder weniger ein bisl ums Objekt fahrend, bis das Spritkontingent alle war) und 1x Liberose mitgemacht.
    EK Bewgung war normal. Wer weiß wie man das heute nennen würde.:ROFLMAO:
    41. FRBr
    41. Fla-Raketenbrigade (DE-1958 - DE-1958_46bc24d2-bfd6-4c21-93ae-ab855b571075) - Archives Portal Europe
    Untergrund Brandenburg - Der Gefechtsstand der 1. Luftverteidigungsdivision (GS-31) Kolkwitz
     
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  2. Winterkönig

    Winterkönig Guest

    Was ist? :eek:
     
  3. Wolfman563

    Wolfman563 Talk-König

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    Befehl ist Befehl und ein Befehl wird befolgt.
    Und wer einen Befehl nicht befolgt, kommt nach Pfullendorf und wird gef*ckt (hier im Sinne von militärisch geschliffen) ;).

    In Pfullendorf saßen einige (teils selbst ernannte) "Eliteeinheiten" mit entsprechenden Ritualen (gab ja wohl vor einiger Zeit eine Art Skandal um rechte Umtriebe, was aber eigentlich leider zumindest intern schon immer bekannt war).
     
    Zuletzt bearbeitet: 31. Dezember 2020
  4. KlausAmSee

    KlausAmSee Wasserfall

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    Meine Bund-Geschichte begann damit, dass ich eine zivile Berufsausbildung bei der Bundeswehr gemacht habe. Da ich aus einer strukturschwachen Region stamme, hat das Land mit dem Bund Ausbildungswerkstätten für Elektroniker auf die Beine gestellt. Bei uns war die z.B. in Leck auf dem Gelände der Standortverwaltung. Die Ausbildung war sehr gut und wir haben auch ein Praktikum in einer Fachgruppe beim benachbarten Aufklärungsgeschwader machen. Da ich zum Jahrgang der allerersten Kommunikationselektroniker gehörte, konnte ich keine vorzeitige Prüfung machen, so dass ich das halbe Jahr zur Fachoberschule im Kalibrierlabor arbeitend verbrachte. Das war hochinteressant, weil der Standort nach dem Mauerfall aufgelöst werden sollte und sich alle "Bediensteten" umgecshaut haben, woe sie denn danach unterkommen. So kam es, dass ich oft allein das Kalibrierlabor "geschmissen" habe.
    Während der Zeit wurde ich auch gemustert. Als alter Handballer habe ich natürlich kaputte Knie und ja auch diverse Allergien. Man meinte, ich sollte dann erst mal studieren, dann sähe man vielleicht weiter. So könnte man mich jedenfalls nicht gebrauchen.
    Also Fachoberschule absolviert und dann mit dem Studium angefangen. Plötzlich wurde ich zur Nachmusterung aufgefordert. Schon Schlimmes ahnend habe ich erst mal den Kriegsdienst verweigert. Offensichtlich brauchte der Bund gerade Elektroniker, denn ich war plötzlich voll tauglich. Meine Anerkennung als KDV war nicht einfach, ich musste in eine Verhandlung und quasi ins "Kreuzverhör" genoimmen. Ich wurde anerkannt, jedoch hat das Kreiswerhrersatzamt Widerspruch eingelegt. Mir wurde eine Einberufung zum 1.4. (das war dann im 2. Semester) geschickt. Es kam zu einer neuen Verhandlung. Wieso ich als ehemaliger ziviler Mitarbeiter verweigern würde. Ich habe dann gersagt, dass ich es genau deswegen tue, ich aber keine militärischen Geheimnisse zur Untermauerung meiner Position ausplaudern würde. Ich wurde wieder anerkannt, das Kreiswerhersatzamt hat wieder Widerspruch eingelegt. Diese riesige Sauerei habe ich erst hinterher kapiert, denn solange das Verfahren schwebte, musste ich der Einberufung nachkommen. Nun musste ich aus der Nähe von Flensburg nach Coesfeld, eine halbe Weltreise. Ich habe den dort verantwortlichen angerufen und ihm meine Situation geschildert. Er sagte, dass ich ihnen nur Arbeit machen würde, er wolle das klären. Später rief er mich zurück und sagte, dass er bei den "Betonköpfen" (an die Wortwahl erinnere ich mich noch heute genau...) keinen Erfolg hatte. Ich müsse am 1.4. erscheinen, damit er mich dann gleich beurlaubt.
    Ich also früh morgens los und da hin. Leider kam ich zu spät für die Beurlaubung an, also hatte ich eine Nacht in einem Einzelzimmer. Die Deppen nebenan hatten einen Ghettoblaster dabei und da lief ständig Status Quo - In the army now. Offensichtlich hatte niemand eine Ahnung, was da gesungen wird. Am nächsten Tag wurde ich beurlaubt, fuhr heim und studierte weiter.
    Nach etwa einem Monat bekam ich einen Anruf vom Bundesamt für Zivildienst. Ich sollte endlich meine Zivildienststelle nachweisen. Ich wartete aber auf eine neue Verhandlung. Die gab es nicht, denn am 1.4. hatte das Kreiswehrersatzamt den Widerspruch gegen meine Anerkennung als Kriegsdienstverweigerer zurückgezogen. Und das war die riesige Sauerei, denn so wurde ich von einem "Soldaten" in einen Kriegsdienstverweigerer umgewandelt. Für eine Zivi-Einberufung hätten die Fristen nicht mehr gereicht, denn ich war ja schon im 2. Semester. Es ging dem Betonkopf also nur darum, mich aus dem Studium zu ziehen, auch wenn er selbst gar nichts davon hat. Die Benachrichtigung meiner Anerkennung ging natürlich an meine "Dienststelle", bei der ich gerade eine Nacht war.
    Nächster Akt, Zivistelle finden. Ich fand diese bei einer Behindertenwerkstatt, die jemanden für die Elektromontage brauchten. Genialerweise etwa 2 km von der Hochschule entfernt. Wir haben einen "Deal" gemacht, ich habe morgens Behinderte von einer Wohnstätte abgeholt und abends gebracht, so habe ich Überstunden gemacht. Die durfte ich dann tagsüber abfeiern, da ich ja Pflichttermine z.B. für Labore hatte. Hätte ich nicht weiter studiert, wäre mir das angebrochene Semester voll angerechnet worden. Zivi und Studium parallel war schon heftig, denn die Vorlesungen aus kopierten Scripten der Kollegen nachzuvollziehen war nicht ohne. Aber die Zivi-Arbeit machte Spaß und es gab ja auch Geld.
    Irgendwann kam der Verwaltungs-Heini auf mich zu und meinte, es würden noch Angaben fehlen. Zum Beispiel die Konfession. Ich habe aber keine, worauf er meinte, dann könnte ich da gar nicht arbeiten weil kirchliche Einrichtung. Wusste ich vorher auch nicht, aber ich sagte "dann werft mich doch raus". Aber das ging auch nicht. Ich fragte, wann eigentlich meine Einstellungsuntersuchung stattfinden würde. Die dachten aber, die hätte beim Bund stattgefunden. Naja, also sollte ich mal zum Zivi-Arzt gehen. Gemacht und getan.
    Nach mehreren Wochen fragte ich nach den Ergebnissen, die aber niemand hatte. Ich rief dann beim Bundesamt für Zivildienst an und die fragten, wo ich denn eigentlich sei. Ich sagte auf meiner Zivi-Stelle. Was ich denn da machen würde, schließlich sei ich ausgemustert. Knie, Allergien und Asthma. Von Asthma wusste ich bis dahin auch nichts. Der Brief war wohl noch irgendwo auf dem Dienstweg.
    Ich also wieder ins Studium, da kam ich gerade noch ins 3. Semester. Für das Vordiplom brauchte ich nur zwei Versuche für Mathe, ansonsten bin ich glatte durchgekommen. Danach war ich aber fix und fertig.
    Heute hört sich das alles unglaublich und lächerlich an, aber es war eine riesige Sauerei. Als junger Mensch, der im Leben noch nicht abgehärtet ist und Eltern hat, die sich juristisch auch nicht auskennen, war das eine echt harte Zeit. Heute würde ich in einem solchen Fall völlig anders reagieren.
    Übrigens, ich habe versucht, auf irgendeine Art und Weise eine gewisse Wiedergutmachung zu bekommen. Keine Chance. Wenn mir genau das in der DDR passiert wäre, dann hätte ich eine Opferzahlung erhalten (ich möchte hier aber keine Neiddebatte lostreten und hätte so etwas auch nicht in der DDR erleben wollen).
    So, das war meine Bund-Geschichte. Ich hoffe, die hat nicht den Rahmen gesprengt.
     
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  5. Wolfman563

    Wolfman563 Talk-König

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    Zu meiner Zeit wurde jeder eingezogen, der halbwegs aus eigener Kraft gehen konnte.

    In der Grundausbildung hatten wir einen Kameraden mit einer Herz- und Kreislaufschwäche, der ständig umgekippt und in Ohnmacht gefallen ist.
    So auch beim Gelöbnis, wo ihn dann rechts und links je einer festhalten musste.
    Ob er später ausgemustert wurde, weiß ich nicht mehr.

    Ein Schulkamerad von mir wollte erst verweigern und sich nach der Ablehnung als Zeitsoldat verpflichten ;).
    Später waren wir dann in derselben Kompanie, er hatte es zum Fahrer des Bataillonskommandeurs geschafft und war somit mehr oder weniger vom normalen Dienst befreit.

    Ich wurde, nachdem ich einen Stabsoffizier nicht vorschriftsgemäß gegrüßt hatte, zum Dienst in der Waffenkammer versetzt, was sich letztlich als Glücksfall für mich herausstellte, weil ich da weitestgehend mein eigener Chef war und z.B. den Kompaniechef rügen durfte, wenn er mit einer brennenden Zigarette rein kam :D.

    Der war bei einer Übung, wo ich was an den Waffen nachsehen sollte dann übrigens mal mein Fahrer, weil ich keinen BW-Führerschein machen durfte ;).


    Die Blicke, als der Hauptmann auf der Fahrer- und der Obergefreite statt mindestens eines Obersts auf der Beifahrerseite ausstieg - unbezahlbar :LOL:
     
    Zuletzt bearbeitet: 31. Dezember 2020
  6. pedi

    pedi Talk-König

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    mich wollten die nicht.
    ersatzreserve 2.
    passt.:)
     
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  7. otto67

    otto67 Guest

    Ich brauchte nicht zum Bund weil meine beiden älteren Brüder schon waren.
    Hab ich aber auch erst über nen Kumpel erfahren, dass es diese Regelung gab.
     
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  8. sunday2

    sunday2 Gold Member

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    u.a.
    Da hört sich ja vieles wie ein Aprilscherz an in deiner Geschichte. Da passt ja der Termin. :)

    Nein, ich kann mir vorstellen, wie sehr dich das damals genervt hat und irgendwie immer noch beschäftigt. Sonst wäre dein Beitrag ja nicht so lang geworden - vielen Dank auch dafür, auch wenn ich ursprünglich nicht an so etwas gedacht habe.

    Ich hatte durchaus in meinen letzten Monaten Grund zum Ärger. Die Verkürzung des Wehrdienstes auf 15 Monate war damals beschlossene Sache. Ich musste dagegen noch 18 Monate ableisten. Um ein Semester und damit ein halbes Jahr zu retten, habe ich seinerzeit diverse Vorschläge gemacht. Ferner habe ich etliche Stellen bis hin zum Wehrbeauftragten eingeschaltet, aber es hat alles nichts gebracht.

    Naja, wenigstens war mir der Führerschein Klasse 2 später noch mehrfach nützlich.
     
  9. KlausAmSee

    KlausAmSee Wasserfall

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    Ja das war in der Tat alles andere als witzig.

    Tatsächlich hatte ich noch jahrelang damit zu tun. Immer wieder hat mir die Rentenversicherung die "Doppelzeit" gestrichen. Es war einfach nicht vorgesehen, gleichzeitg Zivi zu machen und zu studieren. Da ist es gut, wenn man selbst noch den dicken Aktenordner und alte Lohnzettel hat.
     
  10. onzlaught

    onzlaught Platin Member

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    eigene Satanlage
    1998-99 als W10,
    eingerückt mit der Idee vielleicht mitten drin die Hand heben zu wollen und als SAZ beim Bund studieren zu wollen. (Da hatte ich schon Gesellenbrief RFT und Fachabi) Bis Ende der Grundausbildung dachte ich den typischen Manta Proll gibts nur im Kino. Dann lernte ich Unteroffiziere kennen die mich kurierten. Die völlige Abhängigkeit von unfähigen Vorgesetzten erstickte den Wunsch mich als SAZ zu melden. Acht Monate Verwendung in der Elo Inst,
    Feldtelefone (Technik aus dem WW2, manche mit ausgefrästem Reichsadler) reparieren.

    Mit mir hat einer angefangen der war Kriegsdienstverweigerer, Antrag aber noch nicht final entschieden, deshalb musste er einrücken. Hat keine Waffe angefasst, Rücken & Kreislauf kaputt, deshalb auch 2kg Schein, auf Märschen zweimal zusammengeklappt. Dem haben sie am Ende der 10Monate angeboten um 5 Monate zu verlängern, denn so kaputt wie er war haben die ihn gleich ins Geschäftszimmer der Kompanie gesteckt, wo er den Laden bald allein gerockt hat.