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T-Bone Crash hatten wir ja 2002 beim Österreich GP auch schon mal (aber weitaus glimpflicher ausgegangen)

Ciao
MS2K

 

"besserer" Winkel und Sato stand nicht ....

 

Die Frage ist doch, wie kann man eine solche Kollision in der Zukunft vermeiden. Durch den Aufprall hatte Hubert leider absolut keine Chance. Durch die Wucht des Aufpralls, den G-Kräften und alles was auf seinen Körper eingewirkt hat - ich glaube da gibt es kein Fahrzeug in welchem der Unfall zu überleben gewesen wäre.

Die eigentliche Ursache ist doch, dass Hubert nach dem ersten (heftigen) Aufprall von den Reifen in die Auslaufzone zurückgeworfen wurde und dann genau im 90 Grad Winkel zur Strecke stand.

Solche Unfälle gibt es in Raidillon fast jedes Wochenende, und jedes mal rasen die Fahrzeug nahezu ungebremst über die Auslaufzone an den verunfallten Fahrzeugen vorbei. Erst vor ein paar Wochen bei einem Rahmenrennen zu den 24 Stunden von Spa gab es fast eine ähnliche Tragödie

Ja, dieser Unfall war an einer leicht anderen Stelle, aber man sieht wie haarscharf die Fahrzeuge da noch vorbeikommen.

Meiner Meinung nach müsste man hier eine Lösung finden, dass die Fahrzeuge nicht mehr von den Reifen auf die Strecke zurückgeworfen werden

 

Safer-Barrier oder Kiesbett am Eingangs links zur Raidillon.

Oder eine engere Variante der gesamten "Kurve".

 

Laut Michael Schmidt hat Marc Surer im persönlichen Gespräch mit ihm vorgeschlagen die Eau Rouge selbst am Bergfuß etwas stärker auszubuchen um die Fahrer leicht vom Gas weg zu zwingen. Die Kurve würde dann etwa 50 km/h langsamer.

 

So ... ich fasse nun Mal das Wochenende aus meiner Sicht zusammen, das leider Gottes durch den Verlust von Hubert definitiv das beschissenste Erlebnis an einer Strecke jemals für mich persönlich war.
Man darf nicht vergessen, dass der Motorsport ein Hobby von uns allen ist ... es uns Spaß macht die "Kranken Kerle" bei Vollgas Rad an Rad und über die schwersten Strecken fahren zu sehen. Diese Faszination des Speeds, der Gefahr und des Bekämpfens fesselt uns Wochenende um Wochenende wieder ... doch so natürlich wie es im Leben ist, vergessen wir oftmals die Gefahr. Niemand von uns denkt an so etwas, könnte doch auch für jeden von uns tag täglich auf der Fahrt zur Arbeit oder zu Freunden das Leben durch unsere Unachtsamkeit oder die Unachtsamkeit eines anderen vorbei sein ... man rechnet nie mit dem Schlimmsten, ist aber dann umso mehr geschockt, wenn es eintritt.

Mir fällt es ehrlich gesagt schwer, etwas positives, schönes von diesem Wochenende zu erzählen ... waren doch die ersten 3 Tage bis zum Unfall doch ganz toll. Donnerstag einen schönen Pitlane Walk erlebt, man wurde von der F1 Fan Zone über das Tor bei Eau Rouge auf die Strecke gelassen und konnte gemütlich zu La Source und den Boxeneingang die Strecke ablaufen ... da merkt man erst, wie steil es zw. T1 und T2 ist ... Wahnsinn! Donnerstag war schon viel los und natürlich auch die Boxen bei Red Bull rappel voll mit VER Fans.
Am Freitag war es dann ebenfalls schon gut besucht, war gegen 7:30 Uhr an der Strecke um den ganzen Verkehr am Morgen zu entgehen. Ich hab mich dann erstmal zur Fan Zone am Fuße der Eau Rouge gemacht. Dort stand noch die Tribüne vom WRX Event, hab mir den besten Platz mit optimaler Sicht auf die Eau Rouge ganz oben geholt und von dort dann den Freitag Vormittag angeschaut. Auch wenn man weit weg von Eau Rouge war, der Speed und diese Steigung, wie die da hochballern ist schon sagenhaft! Zum F2 bin ich dann direkt in den Eau Rouge Knick unten in der Senke gegangen und stand quasi neben der beweglichen Kamera auf der Leitplanke ... und ganz ehrlich, wenn man da den Berg hochschaut und die da mit knappen 280kmh 5m neben dir vorbeischießen, da merkst du erst, wie extrem diese Kurve ist und was die unterm Strich für Mut abverlangt. Leider Gottes dachte ich mir da schon, dass die alle irgendwie keinen Lebenserhaltungssinn haben, denn wenn du die Steigung allein schon hochschaust, ist das einfach nur ein steiler Berg. Zum FP2 und den weiteren Sessions gings dann hoch zu Malmedy, wo ebenfalls eine offene Tribüne stand ... dort verbrachte ich dann den restlichen Nachmittag. Hat mir nicht so gut getan, gleich einen schönen Sonnenbrand am FR geholt.

Leider dann der Samstag und das Wochenende. SA bin ich wieder gegen 8:00 Uhr an der Strecke gewesen und es ging schon übelst zu. Da die erste Track Action erst um 10:30 mit dem 1. F3 Rennen stattfand, hab ich schön gemütlich einen Morgenspaziergang gemacht. Von Malmedy zu Pouhon, dann durch den Wald gemütlich zu Eau Rouge, den Berg hoch entlang von Kemmel zu Bruxelles und dann zu meiner Tribüne "Speed Corner", welche innen von T9 stand. Dort hab ich dann den ganzen Tag die verschiedenen Sessions angeschaut, während die Sonne abermals richtig runter gebrannt hat. Ordentlich mit Sonnencreme und Cap/Tempo als Gesichts-Seitenschutz den Tag verbracht. Die Tribüne an sich war für den Preis von 195€ für 3 Tage echt nicht schlecht. Wichtig war ein fester Platz halt am SA/SO schon, es nimmt die Stress, dir einen guten Stehplatz zu sichern ... weil dafür musste teilweise am besten schon zum Gate Opening um 6 Uhr an der Strecke sein! Anyway ... hatte am SA Morgen richtig Bock auf den Tag und ab mich echt gefreut, super Wetter ... super Ergebnis dann von Ferrari mit der Doppelpole ... doch leider war dann die ganze positive Energie nach dem Unfall dahin. Ich weiß nicht, ich hab noch nie solch ein "Aufstöhnen" auf einer Tribüne gehört wie an diesem Tag ... denke, dass 80% der Leute sofort realisiert haben, was da passiert ist. Ich denke, wenn man Motorsport über einige Zeit lang schaut, kann man solche Situationen im ersten Moment durchaus einschätzen "schlimm" oder "weniger schlimm". Nachdem dann das Rennen nach glaub 15min sowieso gestrichen wurde, war leider Gottes irgendwie klar, dass da definitiv was Schlimmeres, im Sinne von Tod oder tödlichen Verletzungen vorgefallen ist. Ehrlich gesagt, bin ich froh, dass ich da nicht an Eau Rouge/Radillon stand ... denn ich will sowas einfach nicht LIVE sehen ... ich gehe nicht zu einem Event, um Unfälle /schlimme Unfälle zu sehen, ich will einfach schönen Motorsport sehen. Klar kann das in diesem Sport immer passieren, aber ich war ehrlich gesagt bedient es in der einzigen LIVE Übertragung zu sehen. Aus diesem Grund war ich dann auch froh, dass nicht mehr gefahren wurde, denn die Stimmung kippte dabei von "Ich freu mich hier zu sein" zu "Ich will jetzt einfach nur weg, genug!".

Zum Sonntag .... naja, viel Motivation am frühen Morgen zur Rennstrecke zu fahren hatte ich echt nicht. Keine Ahnung, in gewisser weiße nimmt es einen Fan vielleicht doch etwas mehr mit ... ich mein natürlich betrifft einen dieser Vorfall nicht persönlich, da geht es der Familie bei weitem schlimmer ... aber in gewisser weise hat man doch eine "indirekte Beziehung" zu den Fahrern. Schließlich verfolgt man diese über Woche über Woche und Jahre, sie begeistern einen und machen "unser" Hobby zu dem besonderen, das es für uns ist! Habe mich dann am Sonntag, wieder gegen 8 Uhr an die Strecke gemacht, meinen Morgenspaziergang gemacht und dann mit @roloman ein paar Worte gewechselt. Natürlich über den F2 Vorfall als auch über die F1 diskutiert. Im Endeffekt, schon auch überraschend, meinte doch @roloman er habe am SA Abend noch Bilder gesehen, wo das HALO fehlte ... war es doch auf den Übertragungen bei beiden Autos voll in takt. Man muss schon aufpassen, ich will nicht ausschließen, dass hier irgendwelche Idioten Photoshop oder ähnliches angewandt haben, um in ihren Social Media noch bekannter zu werden - kranke Menschheit einfach!
Leider war dann mit der F3 der nächste "schlimmere Unfall", wie einst Burti 2001 mit Irvine ... ging zum Glück gut aus! Aber es macht natürlich nicht wirklich Hoffnung auf die F1! Unterm Strich war ich dann froh, als das F1 Rennen ohne Zwischenfälle gut verlaufen ist ... dass LEC am Ende gewonnen hat, war toll ... aber ich meine, freuen konnte man sich (zumindest in meinen Fall) an diesem Tag eh nicht wirklich. Motorsport ist ein Hobby, aber ein Menschenleben ist eben doch nochmal etwas anderes - aus diesem Grund wär es für mich auch verständlich gewesen, hätte man den Sonntag komplett abgesagt - auch wenn der ein oder andere nun sagt "The Show must go on" ... ja natürlich muss sie das irgendwie, nur solch ein tödlicher Unfall hinterlässt halt doch Spuren im Kopf usw. Vermutlich ist solch ein Vorfall auch nochmal eine andere Nummer, wenn man vor Ort ist anstatt dies vorm TV zu sehen. Am TV bist du weiter weg ... vor Ort bist du nur "wenige Meter" von der Unfallstelle entfernt und als ich da am Sonntag vorbei gegangen bin Richtung Kemmel, naja ein komisches Gefühl hatte ich da schon im Bauch!

Diesmal leider kein so positiver und freudig emotionaler Bericht von einem F1 GP Besuch ... ich hoffe trotzdem, der ein oder andere kann sich für einen Spa Besuch ein paar Infos hinsichtlich Stehplältze oder Tribüne rauspicken. Hotel hatte ich 50km (einfache Strecke) auf der Deutschen Seite und war damit sehr zufrieden. War jeweils in ca. 40min von Hotel bis Parkplatz am Morgen an der Strecke. Am Abend war es aufgrund des Staus rund um Spa und den Parkplätzen etwas langwierig, aber okay ... damit muss man eben Rechnen.

 

Ich würde da einfach auf beiden Seiten Kies hinmachen.

 

Sehe ich auch so. Wäre neben der Eau Rouge Kies könnten die Fahrer nicht neben der Strecke voll auf dem Gas bleiben und es wäre wahrscheinlich nichts passiert

 

Das glaube ich nämlich auch. So gibt man neben der Strecke einfach weiter Vollgas.

 

Spa to replace Raidillon tarmac run-off with gravel trap


Wie traurig, dass es wohl schon seit einiger Zeit die Überlegung gab, bei Raidillon wieder Kies hinzulegen wegen den Motorrad Regularien....
Auch wenn ich immer dachte, dass gerade die Motorräder Teer wollen, aber das bremst halt ned ab. Naja, was passiert ist, kann man leider auch nicht verändern .... Hubert ist leider verstorben. So gesehen machts keinen Sinn, sich Gedanken darüber zu machen....wer weiß, was bei Kies für ein weiterer freak Zufall aufgetreten wär, an den man aktuell gar nicht denkt.
Wie man machts ist's immer falsch ....