Sky Deutschland - Der Börsengang/Kursentwicklung -2-

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Es muss gar nicht Sky unbedingt schlecht gehen
Comcast hat für Sky Europe umgerechnet etwa 33 Milliareden Euro bezahlt
wenn man bedenkt, dass Sky in einer unsicheren, disruptiven Industrie tätig ist und kein defensives Unternehmen gehe ich davon aus, dass Comcast schnell auf den Kaufpreis einen EBIT Faktor von 15-20 haben will.
heißt Sky Europe soll pro Jahr umgerechnet etwa 2 Milliaren Euro an Comcast abführen.

 

Na das muss dann Sky UK übernehmen. Sky IT krebste die letzten 2 Jahre auch eher um die schwarze Null herum und SkyD musste subventioniert werden. Nur SkyUK wirft ordentliche Gewinne ab, aber bei weitem nicht in der Größenordnung.

@Schnirps

Die Entlassungen sind finanziell denk ich kein großes Ding. Ja da kommt die ein oder andere Million pro Jahr zusammen. Aber angesichts der Kosten von der wir reden, z.B das was Comcast für Sky bezahlt hat, ist das doch eher Pipifax. Vielmehr scheint SkyD nun endgültig zu einem Franchise Unternehmen umgebaut zu werden. Ein Filialleiter (Schmidt), der Rest ist komplett fremdgesteuert. Am Personal sparen ist übrigens meist der letzte Schritt. Darunter kommt nichts mehr wo man streichen kann, nur zumachen. Und wie ich letztens schon schrieb...wo will Comcast sonst noch bei SkyD sparen? Da ist schon bis auf das Personal alles ausgequetscht.

 

Also Sky Deutschland geht es finanziell grottenschlecht. Aktuelle Zahlen bekommt man ja nicht mehr. Die letzten waren ein EBITA um die schwarze Null. EBITDA = Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern. Gerade die Darlehenszinsen dürften sich bei Sky läppern, Abschreibungen lass ich mal außen vor, sonst wird es erst richtig tiefrot. Aber das EBITA ist nur eine Vergleichsgröße für die Aktionäre. Tatsächlich ist Sky DE hoch verschuldet. Und diese Schulden müssen auch an die Geldgeber, meist Banken zurückgezahlt werden. Tilgungen beeinflussen aber nicht den Gewinn, sondern ist reiner Geldverkehr. Aber dieser Cash-Flow muss ja auch erst mal reinkommen. Wenn das EBITDA schon gerade mal so um die Null ist, dann bleibt für die Steuern, Zinsen und Tilgung aus dem laufenden Geschäft gar nichts mehr übrig. D. h. das Geld für die Tilgung muss durch neue Schulden generiert werden, was das denkbar schlechteste Szenario für eine Firma ist. Oder der Anteilseigner muss dafür einstehen. Gerade Amifirmen wie Comcast sind da rigoros und nehmen gleich mal die Axt. Was ja derzeit geschieht mit den Massenentlassungen bei Sky Deutschland, was meist einer der letzten Akte einer Firma ist.

Ob das jetzt eien Insolvenz ist oder die Aufagbe einer selbständigen Firma sei mal dahin gestellt. Beide Szenarien sind jedenfalls schlecht für Deutschland, wenn Deutschland nur noch so nebenbei von den Briten mitgeschleift wird.

Wie das aussieht, sieht man ja an dem Murksreceiver von Sky Q, dessen britische Software nur absolut mangelhaft und dilettantisch an den deutschen Markt angepasst wurde.

 

Ja, auf in die Zukunft.

 

Bei Sky plc. weiß ich nicht, ob die sich wie manch Forenkollege hier SkyD schöngerechnet haben oder lange wussten was da lief bzw. nicht lief. Bis zum Bericht für das 1. Q 2018 (das echte), als Herrn Darroch der Kragen platzte angesichts der dt. Zahlen (erster Nettoabgang bei Abos nach 10 Jahren), hieß es die Quartale vorher immer "SkyD der Motor im Sky Verbund, Wachstum, Wachstum, Wachstum, die gehen ab". Aber da war doch intern schon zu sehen, wie teuer das erkauft war. Mit Rabattschlachten die immer neue Tiefstpreise hervorbrachten und Teoha und Jürgen hier ein ums andere Mal staunend zurückließen . Der ARPU war schon das ganze Jahr 2017 im Sturzflug und erreichte passenderweise auch Tiefstpreise Anfang 2018. Das müssen die doch gesehen haben. Oder hat der Schmidt denen da was von temporären Effekten erzählt, weil dies und das gerade wegen höheren Gewalt das Finanzergebnis im Quartal X versaut habe und nicht im Ansatz den Erfolg von SkyD abbilden würde? Aber mittlerweile scheint bei Sky plc. die Einsicht gekommen, dass hier irgendwas gewaltig schiefläuft. Mal sehen ob das COMCAST auch merkt.

 

Die Zusammenlegung mit Sky.plc war doch eine Zwangsehe auf Murdochs Geheiß. Danach wurden die Zahlen aufgehübscht, um es der angedachten Braut Disney schmackhaft zu machen. Bzw den bis dato Aktionären. Dann kam der Bieterwettkampf zwischen Disney und Comcast, der völlig unverhofft die Preise in astronomische Höhen schraubte, sehr zur Freude von Murdoch. Aber jedem, der in die wahre Bilanz schauen durfte (Sky.plc hat ja nicht umsonst plötzlich nur noch Eckdaten über Sky DE veröffentlicht), war klar, dass Sky DE ein riesiger Verlustbringer im Konzernverbund ist. mit einem ARPU, der bei weitem nicht die Kosten deckt. Da ist die Rabattschlacht ja eher kontraproduktiv, denn je tiefer man mit dem Preis geht, desto mehr Neunutzer braucht man, um das alte Level überhaupt erst mal zu halten. Die Bestandskunden, denen man jetzt zwangsläufig auch die Preise anbieten musste, um sie zu halten, vergrößern ja nur den Schaden noch mehr. Da kommt ja kein neuer Kunde hinzu, sondern der Kunde, der vorigen Monat noch 34,99 € monatlich bezahlt hat, zahlt im neuen Monat plötzlich 10 € weniger, was wiederum mit Neukunden aufgefangen werden muss.

Oder eben durch massive Kosteneinsparungen. Da wurde die Hälfte der Transponderkapazität eingedampft, Drittsender wo es vertraglich ging, rausgeworfen, Verträge nicht mehr verlängert (F1 und PL als prominenteste Beispiele) und letztendlich Mitarbeiter rausgeworfen. Dass man nun die F1 und die PL wieder an Bord hat, ist nackte Not. Weil deswegen die Bestandskunden scharenweise weggelaufen sind oder ihr Abo gekürzt haben (frag mal rum, wieviele hier bei nächster Gelegenheit das Sportabo gekündigt haben).

Bei den von SkyDE produzierten Serien zahlt Sky nur einen kleinen Anteil der Kosten. Die erste Staffel von Babylon Berlin kostete bspw. 25 Millionen für acht Folgen, eine teure, aufwendiger Produktion, keine Frage. Davon bezahlte Sky DE aber nur 4 Millionen, die ARD-Degeto 9 Millionen und den Rest von ca. 12 Millionen bezahlte hauptsächlich eine Filmproduktionsfirma namens „X Filme Creative Pool“ sowie diverse deutsche Filmstiftungen.

Verkauft wurde das den Abonnenten aber als große Sky exklusiv Produktion...

So geht das immer weiter. Und für die Sky Serien von Sky UK und Sky IT muss Sky DE auch bezahlen, geschenkt bekommen die nichts. Das wäre ansonsten eine rechtlich nicht zulässige Verschiebung von Kosten und Einnahmen, sprich Steuerbetrug.

 

Ich verstehe die Aufregung hier überhaupt nicht. Das nach der Übernahme von Sky durch Comcast, diese die Strukturen verändern würden sollte doch für keinen überraschend kommen. Klar ist Sky Deutschland keine Erfolgsgeschichte und wird es wahrscheinlich auch nie werden.
Aber dennoch ist Sky Deutschland für Comcast nicht unwichtig. 5 Millionen Kunden sind eben 5 Millionen Kunden auf die man nicht mal eben verzichten möchte.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass früher oder später Comcast das ganze Konstrukt Sky Europa noch zentraler aufstellen wird und viel aus England oder sogar den USA gesteuert wird. Im Endeffekt wird Sky ähnlich werden wie andere International tätige Unternehmen. Bei Netflix fragt ja auch keiner, wie viel Gewinn bringt Netflix Deutschland oder Netflix Italien. Also intern mit Sicherheit, aber allgemein ist das ja kein großes Thema.

 

Also gemessen an dem was hier im Vorfeld von einigen Kandidaten erwartet wurde, also bspw. massive Investitionen in das Film-und Sportprogramm, Verbesserung des Kundenservice, Rückholung der abgegebenen Transponder usw. dürften die wirklich ersten Maßnahmen, nämlich massenhaft Kündigungen, vielleicht doch etwas überraschend kommen.

 

Ich frag mich ja immer, wo ihr Einsparungen im Programm seht? Meiner Meinung nach investiert Sky so viel ins Programm wie schon lange nicht mehr. Sportrechte wurden ausgebaut und auch in fiktionale Eigenproduktionen investiert man wie nie zu vor.

 

Naja, diese Schwarzrederei ist doch hier Programm seit es Premiere gibt. Heisse Luft.
Weckt mich, wenn Sky seinen Betrieb einstellt.