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DAB Plus in Großbritannien auf dem Vormarsch

Dieses Thema im Forum "DF-Newsfeed" wurde erstellt von DF-Newsteam, 20. Mai 2019.

  1. DF-Newsteam

    DF-Newsteam Moderator Mitarbeiter

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    In Großbritannien hören bereits mehr als die Hälfte der Hörer Digitalradio. DAB Plus erfreut sich auf der Insel an steigenden Hörerzahlen und Rekordwerten.

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  2. Radiowaves

    Radiowaves Gold Member

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    Witzig. DAB+ (plus) ist in UKW kaum vertreten, das klassische DAB beherrscht noch immer die Multiplexe. Nehmen wir London:

    12B BBC National DAB - 13 Servies, alle DAB. Nur einer (BBC Radio 3) mit brauchbarer Bitrate - und auch das nur zeitweise. Dafür 8 mal mono.

    11D D1 National - 14 Services, alle DAB. Keines in brauchbarer Qualität. 12 Services in mono. 2 Services in Stereo mit Klingeltonqualität. 3 Programme nicht nur in mono, sondern auch mit max. ca. 11,5 kHz Audiobandbreite.

    11A SDL National - 20 Services (inkl. geplanter). 13 mal DAB in mono, 5 mal DAB+ in einer hierzulande gar nicht gekannten "Qualität" (24 oder 32 kbps parametric stereo) - das klingt schlimmer als ein "Memo-Kugelschreiber". 7 Programme nicht nur in mono, sondern auch mit max. ca. 11,5 kHz Audiobandbreite.

    12A London 2 - 16 Services (inkl. geplanter). 9 mal DAB in mono. 4 mal DAB+ in 32 kbps parametric stereo. 3 Programme in DAB stereo mit 128 kbps. 6 Programme nicht nur in mono, sondern auch mit max. ca. 11,5 kHz Audiobandbreite.

    11B London 3 - 15 Services, alle DAB. Mindestens 11 davon mono, vermutlich 14 Services mono. 1 Service 112 kbps MP2 joint stereo. 4 Programme nicht nur in mono, sondern auch mit max. ca. 11,5 kHz Audiobandbreite.

    12 C London 1 - 11 Services, davon 9 in DAb und 2 in DAB+. DAB+ in 32 kbps, DAB wohl 2 mal in mono, der rest in stereo mit Bitraten von 112 bzw. 128 kbps.

    Sorry, aber wer für diesen Sondermüll auch nur einen Euro oder ein britisches Pfund ausgibt, hat für mich definitiv nicht mehr alle Latten am Zaun. In den 1970er und 1980er Jahren wären die Leute den Rundfunkanstalten aufs Dach gestiegen, wenn sie sowas als "Zukunft" angeboten hätten. Ok, die Briten kennen ausgiebig Mittelwelle. Aber dass man so schmerzbefreit ist, sich heute auf diesem völlig ruinierten DAB-System etwas anzuhören, das ringt mir Hochachtung ab.
     
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  3. Lady on a Rooftop

    Lady on a Rooftop Talk-König

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    Das ist doch mit der Entwicklung LP -> CD -> MP3 -> Musikstreaming vergleichbar. Beim Bild gibt es seit Jahrzehnten im Mainstream Verbesserungen, beim Ton oft Verschlechterungen.
     
  4. Gorcon

    Gorcon Kanzler Premium

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    Naja da war aber bis zur CD eine deutliche Verbesserung. Bei MP3 kann man sich dann noch die Datenrate aussuchen. Für Stereo reichts wenn man wenigstens 256kbit/s nutzt. Da kommt dann eine LP auch nicht mehr heran (sofern man kein DS nutzen will).
     
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  5. Terranus

    Terranus ErdFuSt Premium

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    Die Briten waren eben zu früh zu erfolgreich bei DAB. Da hatte sich das System noch vor 2010 mit dem alten Audio codec durchgesetzt. Bei uns gab es das ja auch, aber es wurden derart wenige Radios verkauft, dass man es sich erlauben konnte, nach 2010 das alte System recht schnell auslaufen zu lassen und mit dem neuen AAC System zu ersetzen.

    Ansonsten gilt im Radiobereich dasselbe wie auch beim Fernsehen: Quantität statt Qualität. Die meisten wollen eben lieber 30 Sender in mono als 15 in stereo. Das ist nunmal so, das verlangt der Markt.
    HiFi im Radiobereich ist sowieso eine Seltenheit, auch via UKW. Das wird auch alles durchprozessiert und komprimiert zu einem Klangbrei. Da steht DAB nicht alleine. 90% der Hörer wollen es so.
    Gerade die BBC, die ansonsten sicher technikaffin ist, macht das sicher nicht freiwillig. Aber man muss sich den Marktgegebenheit anpassen. Mit nur fünf Sendern in HiFi geht man unter.
     
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  6. Eheimz

    Eheimz Institution Premium

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    Ich konnte mich letzten Sommer bei einer Tropolage auch von der Klangqualität des 12B BBC Nat überzeugen.

    Alles in allem: Grausame Qualität, auch in den weiteren Multiplexen wie Humberside war es nicht wirklich besser.
     
  7. conrad2

    conrad2 Silber Member

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    Ich konnte letztes Jahr die BBC Programme als DAB in Frankreich empfangen. Die Sender kamen von den englischen Kanalinseln. Die Qualität war subjektiv im VW Werksradio nicht schlecht. Privatsender waren nicht zu empfangen. Wie hoch die Datenrate war, kann ich leider nicht mehr sagen
     
    Zuletzt bearbeitet: 21. Mai 2019
  8. Radiowaves

    Radiowaves Gold Member

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    Wenn die CD nicht "pervers" gemastert wurde (Why? Because they can!), ziehe ich sie der LP vor: bequemer, störgeräuschfrei, bessere Kanaltrennung, Klirr um Zehnerpotenzen niedriger). Mir reichen schon 192er MP3s in joint stereo bei LAME 3.93.1 (steinalte Version), um für alles, was nicht "Wohnzimmer via HiFi-Anlage" heißt, zufrieden zu sein. Trotzdem bekommt man aus seriösen Quellen heute oft 320er MP3s, wo die Diskussion nur noch ums Prinzip geht (es ist keine volle Qualität, also nicht archivtauglich), zu hören ist der Unterschied kaum bis nie. Und Streaming... das geht heute doch auch in FLAC, und dann auch in Bittiefe und Samplerate weit jenseits der CD...

    Beim Fernsehen gilt das aber nur inhaltlich: Quantität vor Qualität. Beim Bild musste es jahrelang zwingend 1080i sein, über das 720p der Öffis regte man sich maßlos auf. Heute muss alles von der Hardware her UHD sein, am besten noch in 8k-Eskalationsstufe. Völlig egal, dass es dafür im TV-Bereich (fast) nichts an Quellmaterial gibt.

    Und TV-Ton ist meist um Welten besser als Radio-Ton. Man vergleiche mal den Tagesschau-Sprecher mit einem Radio-Nachrichtensprecher, der, da kein Bild, in akustisch optimierter Umgebung und mit optimaler Mikrofonierung arbeiten könnte. Man schaue auch mal, was an Bitrate für Ton auf DVB-T2 (256 oder 128 kbps AAC) geboten wird vs. was auf DAB geboten wird.

    Zumindest kennen sie es so. Klar, ich habe auch ein paarmal von / über Leute gehört, die sich beklagten, dass die CD nicht so "fett" wie der gleiche Hit im Radio klingen würde, für die meisten dürfte der Unterschied, wenn überhaupt für sie wahrnehmbar, aber irrelevant sein.

    Das Kulturprogramm Radio 3 geht, wenn es mit 192 kbps unterwegs ist. DLF Kultur hat vor Jahren mit exakt dieser Bitrate seine UKW-Sender via 23,5° ost versorgt. Hats wen gestört? Man konnte es aber hören: Sprecher lispelten und Applaus klang matschig. In Berlin wurde UKW am alten Standort RIAS/Britz wechselweise via Satellit (192 kbps MP2) und über Leitung zugeführt. Das konnte man als Unterschied hören. Ich fragte mal einen Techniker des DRadio, warum die das machen - er war erstaunt, dass ich es überhaupt bemerkt hatte.

    BBR Radio 1 und die anderen in 128 kbps MP2 klingen in etwa so, wie der DLF zuletzt auf DAB alt geklungen hat. Eigentlich für diese Bitrate noch erstaunlich "gut", aber freilich schon mit heftigen Kollateralschäden.

    Es rächt sich halt, dass DAB - obwohl Eureka-Projekt - eine sehr deutsche Entwicklung war: Grundig, R&S, IRT, Fraunhofer, BR. Damals hatte man 4-5 öffentlich-rechtliche und einen Privaten im Land. Da reichte das. Auf die Idee, dass man irgendwann mal mit tausenden Kanälen via IP konkurrieren muss, wäre da wohl niemand gekommen. Es war Ende der 1980er Jahre...

    In 2 britische Muxe (wechselnd) kann man formal hier reinhören: DAB United Kingdom. Derzeit geht das aber nicht wegen Umstellung auf https im Zuge einer Anpassung an die DSGVO. Und wenn man reinhören könnte, bräuchte man bei den wenigen AAC-Streams (DAB+) einen Player, der mit der anderen, von "normalem" AAC abweichenden Datenstruktur von AAC bei DAB+ klarkommt und nicht die falsche Transformationslänge nimmt. Sonst hat man falsche "Abspielgeschwindigkeit" und weil Echtzeit nunmal Echtzeit ist, immer wieder knackende Aussetzer.

    Hier mal BFBS aus dem SDL-Mux (DAB+/HE-AAC v2 Parametric Stereo 24 kbps), wenigstens notdürftig an die korrekte Abspielgeschwindigkeit angepasst (optimal ist es nicht, wie man im Spektrum sieht): BFBS DAB.flac

    Das ist demnach in UK auf dem Vormarsch. Naaa, wer hat Lust darauf, so Radio zu hören? ;)
     
    Zuletzt bearbeitet: 21. Mai 2019
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  9. Mogwai

    Mogwai Silber Member

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    Bei all deinen (interessanten!) technischen Betrachtungen und den tatsächlich hörbaren Verstümmelungen des Klangs in div. Bereichen (ja, der Loudness War auf den meisten CDs ist für mich grauenhaft), muss man über Inhalte und Programme reden. Es könnte nämlich sein, dass nicht DAB in GB erfolgreich ist, sondern es an den Programmen liegt. Dort ist man nämlich recht schnell mit sehr attraktiven Programmen eingestiegen, während man bei uns in D anfangs die gleiche abgestande UKW-Kost bekam. Gerade die BBC hat hervorragende Sparten-, Zielgruppenprogramme über DAB eingeführt.
    Schaut man sich einmal an, wie z.B. BBC 6 Music seine Hörerzahlen zunehmend steigert, mittlerweile einen Spitzenplatz bei den sog.
    "digital only" Programmen hat, dann wird klar, dort machen die Angebote DAB erfolgreich.
    (BTW: Einige ganz kluge BBC-Leute wollten den Sender 2010 wegen zu geringer Hörerzahl abschalten. Ein Sturm des Protests kam,
    in den sich sogar der große David Bowie einklinkte und die Abschaltung als eine Schande für GB bezeichnete. Die Abschalt-Befürworter dürften heute, angesichts des großen Erfolgs des Senders, vor Scham erröten. Ja, manchmal setzt sich Qualität und guter Geschmack durch!)

    BBC Radio 6 Music - listening figures

    Könnte ich BBC 6 Music in D mobil hören, dann würde ich sogar MW hinnehmen. Nuff said?
     
    Zuletzt bearbeitet: 23. Mai 2019
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  10. Nobb66

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    In Großbritannien sind DAB(+) und auch FM/UKW inhaltlich noch lohnenswert.
    Ich zähle selbst zu den regelmäßigen Hörern von BBC Radio 6 Music, höre es hier zu Hause meist über Satellit.
    Ergänzend kommen noch ausgewählte Sendungen anderer BBC Radios hinzu.

    Was hier im mitteldeutschen Empfangsgebiet an Unterhaltungsprogrammen geboten wird, empfinde ich überwiegend als abschreckend, und ich möchte in keiner Weise mit dieser Bedudelung in Verbindung gebracht werden. Als Beispiel für die dominierende entsetzliche Grobschlächtigkeit sei nur an die unsäglichen "Morning Shows" erinnert.

    Mir ist bekannt, dass es regionale Qualitätsunterschiede in Deutschland bei den Radioprorammen gibt, auch wenn der Trend in Richtung Dudelfunk vieles angeglichen hat.

    Stationen mit klassischer Musik kann ich nicht beurteilen, da sie nicht zu meinen Interessen zählt.
     
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