Welches Buch lest Ihr gerade?

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So ... weiter geht es mit meinem 5. Buch im April. Nachdem mich "Tempo, Tempo" wie schon das Erstlingswerk "Zufälle" begeistern konnte, bleibe ich beim Genre Krimi.

Hierzu habe ich geradezu "Leichenfledderei" betrieben ... naja, jedenfalls so halb . Es muss so 2012 oder so gewesen sein, als ich folgendes "Best Book" im mittlerweile eingestellten "Club Bertelsmann" erworben habe. Einmal pro Quartal musste man ja was abnehmen. Der Klappentext des damals für 10 EUR erworbenen Buches hatte mich angesprochen.

Blöd nur, dass ich erst zu Hause bemerkt habe, dass es sich um den 4. Teil einer Reihe handelte. Immerhin "bevor" ich das Buch aus der Schutzfolie geholt hatte.

Wer hier mit liest weiß, dass ich die ersten drei Teile mittlerweile auf meinem Kindle gelesen habe ... hat ja nur sieben oder acht Jahre gedauert.
Gestern dann aus der Folie raus geschält, festgestellt, dass der Schnitt auch verpackt nachdunkelt und mich daran gemacht, meinen damals erworbenen "Club Erwerb" endlich zu lesen und zwar exakt in dieser Auflage:

 

Die Art von Nele Neuhaus Geschichten zu erzählen mag ich sehr und habe Schneewittchen muss sterben bereits vor einiger Zeit gelesen.

Derzeit fordert aber das Grundstück seinen Tribut. Das Frühjahr ist erwacht und die Projekte konnten endlich in Angriff genommen werden.
Die Bücher liegen demnach vorerst auf Eis.

 

Mir gefallen ihre Krimis auch sehr gut. Das "Schneewittchen" habe ich jetzt gerade eben zu Ende und ich muss sagen "wow" - das war richtig gut und der mit Abstand bisher bester Teil der Reihe - zum Glück, denn Teil 3 der Reihe "Tiefe Wunden" mit den Altnazis fand ich doch im Vergleich zu den ersten beiden Büchern extrem mittelmäßig.
Band 4 hingegen war richtig richtig gut und vor allem auch richtig spannend, zumal hier die Grenze zwischen Krimi und Thriller extrem ineinander verschwommen ist. As Thriller-Fan ist mir das natürlich Recht.

Bei mir ist es genau anders herum. Aber gut - ich hab auch nur nen Balkon und der lädt bei schönem Wetter geradezu dazu ein, sich mit einem Buch in den Liegestuhl zu setzen.

Natürlich mit dem nächsten Thriller, der wieder mal eine erster Teil einer Reihe ist. Teil 4 liegt hier nämlich auch wieder schon länger herum (war ein Geburtstagsgeschenk):

 

Wenn der Sommer da ist und die jahreszeitlich bedingten Arbeiten erledigt sind, kommt auch wieder die Zeit für Bücher unterm Kirschbaum oder auf der Hollyschaukel.
Ist ja nicht lediglich das Grundstück, welches Zeit beansprucht, hier hat es auch noch Fahrrad und Motorrad, welche mir von April bis November wichtig sind und zum Spielen locken.

 

Nach der harten, aber echt guten "Thriller Kost" folgt nun etwas "leichte" Fantasy:

 

Mistwetter Lesezeit

Rita Falk - Griessnockerl Affäre

 

Puhh ... da muss ich jetzt erst mal durchatmen. Ich gebe zu, dass ich trotz der vielen positiven Rezensionen meine Zweifel hatte, ob mich "Throne of Glass" abholen kann und das nicht doch eher eine Kinderbuchreihe für pubertierende Mädels ist. Der Klappentext lässt das ja vermuten und ja, die Heldin Celaena mag ihre in der Charakterzeichnung zumindest am Anfang doch ihre Schwächen haben und die beiden Männer die ihr zur Seite stehen, dem einen oder anderen feuchten Teenytraum entsprungen sein.

Trotzdem ... zeigt sich bereits nach 50 - 60 Seiten, dass hier eine richtig gute Geschichte lauert und spätestens nach einem drittel des Buches hat es mich dann völlig gepackt.
478 Seiten und damit Band 1 an diesem Wochenende durchgesuchtet und gerade eben bei Thalia den 2. Teil der Reihe bestellt und ich weiß jetzt schon, dass er bei meinem momentanen Leseplan auf jeden Fall dazwischen rutschen wird. Die Reihe ist der Hammer! Respekt Frau Maas. Das ist mal Fantasy wie sie wirklich Spaß macht und danke an die vielen fleißigen Kritiker - sei es in Schriftform oder bei Youtube - die mich dazu verleitet haben, die 10 EUR zu investieren. Zumindes Teil 1 ist ein wahnsinnig toller Auftakt und wenn es stimmt, dass die Reihe von Band zu Band besser werden soll, dann weiß ich echt nicht was da noch kommen soll! Bisher ist der Hype gerechtfertigt

Da wir gerade von Hype sprechen. Bis der 2. Band kommt, widme ich mich dann wieder meinem Lieblingsgenre ... dem Psychothriller und da gleich dem nächsten Hype der aktuell in aller Munde ist und von der Bestsellerliste nicht wegzudenken ist. Das Erstlingswerk von Romy Hausmann steht als nächstes auf dem Plan. Bin gespannt:



Quelle des Covers:
Liebes Kind

 

Soh ... "Liebes Kind" heute morgen vor der Arbeit beendet. Oh mein Gott ... was ein Wahnsinnsdebüt.
Review liefere ich nach, denn darüber muss man reden.

Weiter geht es bei mir hiermit:



Quelle Cover:
Kalte Asche / David Hunter Bd.2

 

Anmerkung:
Die folgende Rezension zu "Liebes Kind" von Romy Hausmann habe ich für "lovelybooks.de" geschrieben:
Liebes Kind von Romy Hausmann bei LovelyBooks (Krimi und Thriller)

Jedes Verbrechen hat mehr als nur ein Opfer...

... und Romy Hausmann lässt uns durch ihre Augen blicken!

Zum Inhalt:
14 Jahre ist es her, dass die 23 Jahre alte Studentin Lena Beck entführt wurde. 14 Jahre voll Qual und Pein. Eingesperrt in einer kleinen Hütte, abgeschottet von der Außenwelt, musste sie nicht nur ihrem Entführer als "Ehefrau" zur Verfügung stehen, sondern gebar ihm auch 2 Kinder. 14 Jahre soll es dauern, bis ihr die Flucht gelingt.
Doch dann zeigt sich, dass nichts so ist, wie es scheint.

Meine Meinung:
Ich gebe zu, dass ich nach Lesen der Klappentextes eigentlich wenig Lust auf dieses Buch hatte und mich nur aufgrund der überschwänglichen Rezension dazu durch gerungen habe, dass Buch dann doch spontan in der Bahnhofsbuchhandlung zu kaufen.

Der Grund für die Skepsis ist klar. Spätestens seit den realen Fällen, wie "Kampusch" oder "Josef Fritzl", gibt es zu viele Thriller die sich mit diesem Thema auseinander setzten. Braucht es wirklich noch ein Buch, dass sich mit dem Thema "Mann entführt Frau - sperrt sie Jahrelang ein und zeugt mit ihr Kinder" beschäftigt?
Hat man das nicht schon zigmal in der einen oder anderen Variation gelesen?
Natürlich hat man das! Und trotzdem gelingt Romy Hausmann in ihrem Debüt die Thematik auf eine völlig neue Ebene zu heben und beim Leser ein selten erlebtes Gefühl der Beklemmung und der Nähe zu den Opfern zu erzeugen.

Das geht schon damit los, dass die Geschichte dort aufsetzt, wo die meisten Thriller enden. Bei der geglückten Flucht der Entführten. Was wirklich passiert ist erfährt man dann in Rückblenden. Dabei verweilt Hausmann streng in der "Ich-Perspektive" der Opfer und schafft so eine unheimlich Nähe.
Aber warum eigentlich "die Oper"? Hausmann zeigt in ihrem Debüt ganz klar auf, dass es niemals nur ein Opfer gibt, sondern auch andere Beteiligte "Opfer" sind. So rekonstruieren wir als Leser die Ereignisse nicht nur aus der Sicht der Entführten Lena. Nein, wir wechseln auch in die Sicht von "Matthias", dem Vater von Lena, der in den langen 14 Jahren die Suche nach seiner verschwunden Tochter nie aufgegeben hat. Schon diese beiden Perspektiven, sorgen für Abwechslung und ein recht ungewohntes Lese-Erlebnis. Lena und Matthias unterscheiden sich nicht nur in ihren Gedanken, Überlegungen und Handlungen, sondern auch im Schreibstil. Das bekommt Hausmann wirklich super hin.

Doch das ist nicht alles, denn den wahren "Turbo" - dass was das Buch tatsächlich von anderen unterscheidet und den Leser wirklich schockiert ist die Perspektive des dritten Opfers.

Neben Lena und Matthias bekommen wir die Geschehnisse nämlich noch aus der Sicht von Hannah geschildert. Hannah ist die 13 Jahre alte erstgeborene Tochter von Lena und ihrem Entführer. Geboren in Gefangenschaft, aufgewachsen in Isolation unter einer gepeinigten Mutter und einem "gottgleichen" Vater. Wir erleben die Geschichte aus der Sicht eines Kindes, für das die für uns unvorstellbaren Erlebnisse nichts anderes sind, als Normalität. Hannah ist ein Kind, dass schlicht nichts andere kennt, als die Hütte. Das was uns erschreckt ist für sie das normale Leben - es ist das einzige Leben was sie kennt.

Diese dritte "Ich-Perspektive" ist es, was "Liebes Kind" aus meiner Sicht zu einem Meisterwerk macht und zu einem der gelungensten Debüts der letzten Jahre. Hausmann zeigt, dass es keine massive, plakativ beschriebene Brutalität braucht um zu schockieren. Sie zeigt aber auch, dass es keine extrem ausgeklügelten Wendungen und Wirrungen braucht um zu erschrecken. Letztere sind zwar auch vorhanden, aber letztlich nicht so besonders, dass das Buch 5 Sterne wert wäre. Auch das Ende ist "ok" - aber mehr auch nicht.

Es ist die Art wie Hausmann ihren drei Protagonisten/Opfern die Worte in den Mund legt und sie somit für uns absolut real werden lässt. Diese Art zu schreiben und dieser ureigene Erzähl-Rhythmus machen "Liebes Kind" für mich zu einem der besten Thriller der letzten Jahre.

Wer Thriller mag muss dieses Buch einfach lesen!

 

Da ich "Das verlorene Symbol" und "Inferno" recht enttäuschend fand, habe ich dieses Buch zumindest zum Erscheinen ignoriert.
Zu groß erschien mir die Gefahr der Enttäuschung, dass ich hier Hardcoverpreise bezahlt hätte.
Mittlerweile gibt es das Teil als Taschenbuch und da kann man es mal mitnehmen:



Quelle des Covers: Origin