Die SMS ist tot: Auch Senioren nutzen Whatsapp

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Na ja.. das ist vielleicht das Ergebnis, wenn man nur die Familie Feuerstein und andere Technik-Legastheniker im Bekanntenkreis hat. Ist nicht altersabhängig, ich bin selbst Bj. 68 und ebenfalls Akademiker. Ich bin aber technisch interessiert, und verweigere mich - auch wegen meiner 17jährigen Tochter - nicht dem Fortschritt. Die Verweigerer und immernochSMSBenutzer sind eher die Ü70er, wie meine Mutter, für die sowas wie das Internet Teufelszeug ist. Zum Schluss: promovierte Physiker sind wohl das weltfremdeste, was es gibt. Mein Cousin ist promovierter Chemiker, Jesus... er knöpft sich regelmäßig die Hose mit der Kneifzange zu, und das mit zwei linken Händen. Aber: auch er nutzt Whatsapp.

 

seit 20 jahren lese ich dass die sms tot ist....und werde vermutlich in 20 jahren dieselben beiträge lesen

 

schwachfug.....alleine 911 hat gezeigt, dass internetnutzung am handy (damals gprs) und telefonieren bei problemen steht. sms kamen alle innerhalb minuten durch. da sie eine andere sende/empfangstechnik haben als datenfunk und sprechfunk. das können auch selbst ernannte "experten" nicht wegdiskutieren. und zb bei hoher nutzung an einem standort.....zb zielbereich skirennen, gestern notre dame..... ist es ebenso. auch wenn sich hier mancher als missionar von whatsapp berufen fühlt

 

Netter Kommentar: Schwachfug. Alles klar

 

WhatsApp muss man das kennen ?

 

Kann ich bestätigen. Habe gestern eine SMS bekommen das ich angeblich nicht erreichbar war, aber keinen Eintrag einer nicht angenommene Telefonverbindung.

Kennen, ja nutzen, nein (es gibt besseres).

 

Datenschutzbedenken können es ja nicht sein, wenn Du den Facebook-Messenger nutzt. Warum magst Du denn Whatsapp nicht?

 

...was bei mir nicht der Fall ist. Der technikaffinste Freak ist mein 85-jähriger Patenonkel. Er hat alles, was neu ist, war der erste mit Windows 10 im Bekanntenkreis, hat sich gerade ein neues Smartphone gekauft - und mindestens 4 mal im Jahr ruft er an: große Katastrophe passiert. Festplatte defekt (heute natürlich: SSD nicht mehr ansprechbar), Browser gehijackt, Betriebssystem bootet nicht, trotz zig Sicherheitskopien und Images die Daten der vergangenen 2 Monate verloren, abstruse Paypal-Abbuchungen für Zeugs, das er nie gekauft hat (Softwaredownloads etc), ... so kann man seine Pensionärszeit auch herumbringen. Immerhin hält ihn die tägliche Hauptbeschäftigung "Software und Hardware pflegen" geistig fit und davon ab, seine eigenen körperlichen Gebrechen zu sehr wahrzunehmen.

Ich gehe in der gesparten Zeit lieber an den FKK-Strand. War vor einer Woche Montag schon im See schwimmen. Saugutes Gefühl!

Ich selbst (45) war mal Technik-geil. So ab 13 waren es Stereoanlagen, mit 15 kurz vor der Wende lötete ich die ersten Platinen für den Eigenbau-Verstärker, der dann nie fertig wurde, da von den Ereignissen 1989/90 überrollt. 1991 ging es mit der "richtigen" HiFi-Anlage los, um 1996 waren da bereits ca. 7 kEUR investiert. Ich hatte die erste Satschüssel in der ganzen Nachbarschaft (nur wegen Radio, damals noch analog). Habe ab 1995/96 im Bekanntenkreis, der Nachbarschaft und später am Institut die Rechner geschraubt, die störrischsten ISA-Karten (ja, gab es mal) zum Laufen gebracht, manches AWARD-BIOS gepatcht (modbin.exe und so), ...

Das Interesse an neuer IT-Technik flaute ab, nachdem das, was ich damit machen wollte, restlos möglich war: CDs brennen (ja, gab es auch mal, war damals ein heißersehnter Wunsch), Audiofiles bearbeiten (Mehrspur-Audiobearbeitung / -schnitt), verlustfrei via S/PDIF vom DAT-Recorder (ich besaß einst 4 Stück) in den PC etc. Das alles war letztlich ab ca. 2000 ausreichend gut und ab ca. 2007 selbst mit second-Hand-Hardware bequem zu erledigen.

Wenn ich erkennbare Vorteile davon hätte, manche "neue" Technologie zu nutzen, könnte ich abwägen, ob ich mich dafür wie heute üblich "nackig" mache, ob es das wert ist. Bislang sehe ich da nichts, was mir akut so heftig fehlen würde.

Da gibt es so schöne Absurditäten, die gar nicht ins Bild passen wollen: mein Onkel (über 70, nicht der Patenonkel) versucht mir bei meinen seltenen, aber dann mehrtägigen Besuchen immer zu verbieten, das Internet zu benutzen (ich habe mein Laptop immer dabei und rufe natürlich meine Mails ab). Ich solle nicht "im Internet spielen", sondern "mich erholen". Das gibt immer Potential für Konflikte. Aber er nutzt Whatsapp, um in Kontakt zu bleiben mit Töchtern und Enkeln. Verstehen kann man das nur, wenn man akzeptiert, dass er von all dem, von Chancen, Nutzen und Risiken, eigentlich keine Ahnung hat.

Dann kennst Du andere als ich. Meine Physiker-Bekannten sind Familienväter, Optikentwickler, Messtechnikentwickler, extrem-Bergsteiger und Weltenbummler, einer ist Unternehmensgründer und konsequenter Anti-Atomkraft-Aktivist, einer hat nach dem Physik-Studium sein Leben lang Gemeinschaften gegründet und begleitet, eine hatte eine Hightech-Beratungsfirma, warf später alles hin und beteiligte sich lieber als Crew-Member an Atlantik-Überführungen von Segelschiffen. Ein bunter Querschnitt durch den eher progressiveren Teil der Gesellschaft.

Nun ist es auch immer eine Frage der Interpretation, was man als "weltfremd" bezeichnet. Üblich ist wohl die: Menschen, die nicht das mitmachen, was fast alle anderen unreflektiert machen. Ich plädiere aber für eine andere: Menschen, die keine Verbindung mehr zu ihrem Heimatplaneten haben. Es wirkt auf mich, als wären beide Mengen nahezu disjunkt.

 

Eindeutiger Fall von "zu viel Zeit"

 

Wenn hier einige von besseren Messenger schreiben, würde ich es ganz gerne wissen, welche es wären.

Threema? Noch was?