5G-Auktion überspringt Marke von vier Milliarden Euro

Die deutschen Moblfunkanbieter lernen es leider nie: Die Konsequenz sind dann ein miserabler Netzausbau und teure Preise.

 

Wenn nicht einer dem anderen misstrauen würde, wäre es das Beste gewesen, dem Staat den Stinkefinger zu zeigen, nach dem Motto: Baut euch doch euer 5G Netz selbst. Da wäre aber dann das Kartellamt wegen Absprache eingeschritten.

 

Nö! Wenn sie nicht geboten hätten, könnte man sie dafür nicht bestrafen, selbst wenn sie sich untereinander abgesprochen hätten. Denn ein Kartell wäre dann ja nicht entstanden.

 

Hat bei UMTS auch schon mit den dummen Deutschen geklappt, die sich absurde Smartphone Tarife klaglos zulegen. Warum nicht nochmal versuchen, 10GB 5G Volumen für 69,99 Euro/Monat ohne Handy. Wird sicher wieder ein Renner.

 

...tja so unterscheiden sich die Ansichten.

Für mich sind "dumme Deutsche" eben solche, die immer und überall gegen alles und jeden wettern, was sie persönlich nicht brauchen oder nicht für sinnvoll erachten oder nicht verstehen oder die ganze Bevölkerungen eben scheinbar eher ausnahmslos für "dumm" halten (sich selbst natürlich wohl ausgenommen).

Was ich oder irgendwer sonst mit seinem hart verdienten Geld macht, darf bittesehr immernoch jedem selbst überlassen werden und möchte bitte nicht in ein Licht gebracht werden (der Art: "klaglos") als sei man per se bescheuert und nicht fähig, eine eigene Entscheidung aufgrund eigener Interessen und/oder Bedürfnisse zu fällen - und seien sie auch noch so übertrieben, irrelevant oder für den nächsten nicht nachvollziehbar.

Und bis wir wissen, ob dieser Punkt hier erfüllt wurde oder nicht:

"Bis Ende 2022 sollen 98 Prozent der Haushalte sowie Autobahnen und andere Strecken mit schnellem mobilen Internet versorgt werden."

können wir uns darüber nicht unnötig aufregen und

FALLS 98 Prozent der Haushalte versorgt werden würden (mithin irgendwann jedenfalls), dann ist das eine Option für 98 Prozent der Haushalte, die sie nutzen können oder es eben lassen und FALLS das (mal wieder) nicht so klappt, wie gewünscht, können wir uns hier treffen und wieder darüber ablästern.

 

Die Haushalte, die heute schon versorgt werden, benötigen diese Option nicht wirklich.

Bleibt also ein Rest, vermutlich wesentlich kleiner 98%.

Und wer wird wohl für diese 4 Milliarden + X letztlich aufkommen?

 

Ihr wisst, was in meinetwegen 15 Jahren für Techniken vorhanden sein werden und wie viele unterschiedliche Techniken, die ggf schnelles Internet benötigen? Ich nicht.

Wusste jemand vor 15 Jahren, dass es überhaupt so was wie beispielsweise Netflix via Handy geben wird? Wusste man nicht.

Dabei spielt es natürlich jetzt keine Rolle, ob etwa Netflix via Handy für irgendwen wirklich wichtig sei oder ob es sinnig ist, die Frequenzen mit endlosen Streams zu füllen, es sei nur ein Beispiel.


Es geht nicht immer nur darum, auf dem Balkon eben google zu nutzen oder an der Haltestelle eben ein Selfie zu schicken.

Es wird Techniken geben, die heute niemand im Labor testet und Dinge von Firmen, die es heute noch nicht gibt genau deshalb, weil an mehr Stellen mehr schnelles Internet für mehr Menschen in ausreichender Bandbreite vorhanden sein könnte.

Ich will jetzt nicht auf den mich persönlich nicht sonderlich interessierenden Zug mit irgendwelchen selbstfahrenden Autos aufspringen, ob das so kommt und ob es wen kratzt und so weiter ... Schwamm drüber, völlig irrelevant.

Aber es WIRD Dinge geben, an die heute niemand glaubt und das geht nur, wenn man Techniken vorhält, die es erlauben könnten.

Wenn immer mehr Menschen immer mehr Dinge im Internet zu immer kürzeren Reaktionszeiten benötigen (werden), so geht das nur, wenn dazu eine Grundlage geschaffen wird - OB irgendwas der Art kommt, kann niemand wissen, dass es NICHT kommt, wenn die zugrundeligene Basis nicht geschaffen wird, das ist klar und das wir nahezu alles mögliche und unmögliche via Internet schon heute und erst recht in der Zukunft machen, sei wohl ebenso ausser der Diskussion.

Und ja, natürlich zahlen wir das irgendwie alle, war das bei irgendetwas in der Vergangenheit jemals anders, nein, ist das schön, nein, stehe ich auf weitere Kosten, nein, findet das irgendwer geil, nein.
Könnten - ich betone explizit - könnten wir nicht alle in irgendeiner Form davon profitieren, klares ja.

Und wer das immernoch zu wage hält, der möge darüber nachdenken, wo wir ständen, wenn in der Vergangenheit nicht irgendwer - natürlich aus Habgier - angefangen hätte, schnelleres Internet zunächst in die Wohnungen und dann auf die Strassen zu bringen.

Und zur Sicherheit nochmal: nein es geht nicht nur darum, dass irgendwelche Typen an der Haltestelle eines Tages noch besser Netflix schauen können mit ihrem noch teureren Handy und dem noch teureren Tarif im ungünstigsten Falle selbst wenn für immer und ewig 50 Prozent des Inet Verkehrs auf irgendwelche Streams weggeballert sein werden.
Internet in egal welcher Form über egal welchen Weg ist nicht nur dafür schon jetzt nicht und erst recht nicht in der Zukunft.

 

Würde sagen der Staat lernt es nie. Die Mobilfunkanbieter werden zunächst schauen, die horrenden Summen über ihre Kunden wieder rein zu bekommen. Selbst wenn (was ja auch geschieht) sie sich verpflichten ihr Netz auszubauen, bleibt für mich doch der Zweifel, ob sie es adäquat machen.

 

Ich auch nicht.

Ich weiß nur, wer die 4 Milliarden + X bezahlen müssen wird.
Oder meinst du, dass jemand, der heute mit 4G versorgt wird, morgen auf 5G aufspringt? Ich nicht.

Ist ja nicht so, dass es keine vernünftige gesellschaftlich nützliche Lösung gegeben hätte.

Zuschlag kostenfrei an den, der die weißen Flecken innerhalb einer gesetzten Frist ans Netz bringt.