Digitalradio in NRW

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Radio Bonn/Rhein-Sieg scheint wohl, obwohl sie sich beim Call of Interest gemeldet haben, noch nicht ganz überzeugt zu sein von DAB+.

Radio Bonn-Rhein-Sieg holt zum Rundumschlag gegen DAB+ aus - SatelliFax

 

Also auch hier wieder: "Webradio ist die Zukunft". Kannte man bislang nur von den Stationen aus OWL.
Unter sinnvollen Rahmenbedingungen aber eventuell doch Einstieg bei DAB+
Ist das ein Hilferuf nach finanzieller Förderung ?

Erklärung des Chefredakteursvon Radio Bonn /Rhein-Sieg hier im Original vom 31.01. 19 also vor den Festlegungen der LFM zu den auszuschreibenden Kacheln.
Digitalradio

 

Den letzten Satz finde ich super

So frei nach dem Motto "DAB+ ist super blöd aber wir machen ganz eventuell doch mit, wenn andere mitmachen, sind wir auch dabei"

 

Nun ja, die Aussage hat ja was wahres.
Wenn sie sich dem Wettbewerb verschließen, gehen Marktanteile verloren.
Gerade weil auch die bundesweiten großen Sendergruppen mit DAB+ in NRW endlich Fuß fassen können.

Bis vor wenigen Jahren, war auf Grund der SPD-geführten Regierung DAB+ in NRW ein Tabu-Thema. Nun können sich die Sender dem Wettbewerb nicht mehr entziehen und kommen ins Grübeln.

Besonders in den Regionalmuxen für Düsseldorf und Köln sollten sich die Lokalsender gut überlegen, ob sie sich DAB+ wirklich entziehen wollen. Die Plätze in diesen Muxen werden sehr begehrt sein, weil hier die Ballungsräume Ruhrgebiet, Rhein-Ruhr und Rheinland abgedeckt werden.
Die Lokalsender im Münsterland, OWL und Südwestfalen brauchen sich um fehlende Kapazitäten wohl keine Sorgen machen. Allerdings haben die sich ja auch schon klar gegen DAB+ ausgesprochen.
Westfunk mit seinen zwölf Sendern im Ruhrgebiet hat die Lage anscheinend erkannt und wird wohl seine Sender aud DAB+ platzieren.

 

ich hätte ja Recklinghausen zum Düsseldorfer MUX dazu gepackt. Ich denke die Recklinghausener fühlen sich mehr als Ruhrgebietler als ein Münsterländer. Und die meisten werden auch eher im Ruhrgebiet arbeiten als richtung Norden.
Sie sollten aber wirklich bei 6 Muxen bleiben, sonst werden die Gebiete zu groß und die Verbreitungskosten für die einzelnen Stationen auch.

 

Danke für die Grafik. Damit kommen wir zu der spannenden Frage, über welche Sendetürme die neuen Muxe ausgestrahlt werden. Gibt es schon Prognosen?

Ich bin sehr optimistisch. Wenn der Ruhrgebiet-West-Mux auf den großen Turm in Wesel kommt, wäre das toll. Dazu Ruhrgebiet-Ost auf den Florian und OWL/Sauerland nach Herscheid. Und der Kölner Mux soll bitte mit 10 KW auf den Colonius.

Das würde mir gefallen.

Na klar! Was denn sonst?

Versetz dich doch mal in die Lage des armen Mannes. Der Kölner Mux ist so zugeschnitten, dass alle Lokalradios dem Kölner Stadt-Anzeiger gehören. Warum soll der Konzern für mehrere Lokalradios die DAB-Kosten bezahlen?

Es reicht doch völlig, wenn Radio Köln aufgeschaltet wird. Radio Köln kommt auf UKW mit 500 Watt von der Sternengasse und ist in den Kölner Vororten wesentlich schlechter zu empfangen als Radio Erft bzw. Radio Berg. Ein DAB-Radio Köln könnte deshalb Radio Erft und Radio Berg Hörer abjagen und innerhalb des Konzerns seine Vormachtstellung ausbauen.

Den Regional-Mux mit mehreren Lokalradios vollzukleistern, die 12 Std. am Tag dasselbe Rahmenprogramm ausstrahlen, würde das Ziel von DAB konterkarieren. Besser ist es, alternative Musikfarben zu senden. Vielleicht kommen auch Mitbewerber zum Zug.

Für das Bonner Lokalradio ist DAB also ein Ärgernis sondergleichen. Wenn die DAB-Hörer Radio Köln oder die neuen Musikfarben einschalten, hat der Konzern dadurch keine Nachteile. Aber das Lokalradio in Bonn verliert an Macht und Einfluss, weil es (ohne Fördergelder) bei DAB+ nicht dabei sein wird. (Hoffentlich!)

Deshalb ist es doch nur logisch, dass der Typ, der das sinkende Schiff vertritt, dem neuen Medium die Pest an den Hals wünscht.

 

Man kann nur Hoffen, dass man sich Media Broadcast als Netzbetreiber aussuchen wird. Da hätte man einen enormen Vorteil, weil die auf den guten Sendetürmen schon ihre Antennen für den Bundesmux drauf haben und so der Netzaufbau beschleunigt werden könnte.

Ich denke auch, dass man für den RuhrWest-Mux auf Langenberg (gerichtet) gehen wird. Das würde den Empfang im doch recht hügeligen Essen deutlich verbessern.
Sender Büderich in Wesel fänd ich persönlich super. Dann wäre der Inhouse Empfang bei mir garantiert

 

Nachdem die Gesetzgeber in NRW sich positiv für DAB+ ausgesprochen haben, habe ich den WDR erneut zum Thema angeschrieben und eine doch relativ positive Nachricht erhalten. Bezüglich weiteren Lokalzeiten von WDR 2 ist man wohl noch in den Planungen.
Was den Netzausbau angeht, ist man wohl schon weiter und hat einen Zeitplan.
15 neue Senderstandorte bis Ende 2020 und wohl auch Leistungserhöhungen an bisherigen Sendestandorten:

"Der WDR beschäftigt sich aber intensiv mit dem weiteren Netzausbau für das Digitalradio. Bis Ende 2020 soll das Sendernetz in NRW von derzeit 22 sukzessive auf dann 37 Standorte ausgebaut werden. Dieser Prozess hängt von vielen Faktoren ab, auf die wir als WDR nur bedingt Einfluss haben, wie etwa Ausschreibungen und Genehmigungsverfahren. Außerdem arbeiten wir an Lösungen, um die Regionalisierung der Lokalzeiten über DAB+ weiter zu verfeinern und auch die übrigen Lokalzeiten über DAB+ zu verbreiten. Wann es konkret so weit sein wird, lässt sich zur Zeit aber leider nicht sagen."

 

Lange genug hat der WDR ja geruht, was das Thema Ausbau und Leistungserhöhungen angeht...Da hat sich ja die letzten Jahr gar nichts mehr getan. Die Funzelei außerhalb von Rhein und Ruhr sowie dem Münsterland muss langsam mal ein Ende haben.

 

Offenbar ist der WDR aus dem Digitalradio-Dornröschenschlaf aufgewacht. Es werden 15 neue Sendeanlagen für DAB+ geplant.

Sattelifax hat hierzu eine Meldung.