Was ist los mit Viva?

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Wenn man die Facebooksite von VIVA UK geliked hatte, hat man dann die in MTV Music UK umbenannte Site bei seinen Favoriten gehabt. Mal schauen ob so etwas auch in DE passiert. Immerhin hat VIVA fast doppelt so viele Likes im Vergleich zu MTV Germany.

 

Richtig ist, dass Drittanbietersperren nicht rechtlich verpflichtend waren. Eine Sperre von Premium-SMS-Nummern konnten Anbieter aber schon damals anbieten, wenn sie wollten. Und es haben auch etliche Anbieter auf Wunsch gemacht. Ab Ende 2005 hatte Jamba dann auch auf seiner Webseite einen Dienst angelegt, bei denen Eltern die Handynummer eingeben und so zumindest für Jamba sperren konnten - natürlich nicht groß beworben.

T-Mobile hatte übrigens irgendwann eine eigene Prepaid-Karte für Jugendliche, bei der einige Mehrwertdienste schon direkt gesperrt waren. Klingeltöne musste man aber glaub ich separat sperren lassen. Bis Ende 2005 hatten dann afair alle großen Anbieter ähnliche Angebote mit bereits gesperrten Mehrwertdiensten.

 

Ich habe immer noch das Gefühl, dass uns hier eine Geschichte aufgetischt werden soll. Viva ist nicht daran zugrunde gegangen, dass sich die Menschen alle ins Internet verziehen. Viva ist am Umvermögen der Verantwortlichen gescheitert. Als Viva perfekt lief, begann man, diesen Sender auszupressen wie eine Zitrone. Es wurden immer mehr Moderationsstrecken gestrichen, immer mehr Fremdkörper ins Programm eigestreut. Viacom hatte es geschafft von vier Musiksendern, drei sterben zu lassen (VIVA 2/plus, VH1/MTV2 Pop, VIVA). Erst hatte man die Programmkosten maximal reduziert, dann mit Werbung noch Geld verdient, dann das Programm eingestellt.

Ich (Achtung: subjektiv!) selbst habe Viva in den ersten zehn Jahren geliebt. Doch dann kam das Jamba-Abzockabo, und ich konnte diesen Sender nicht mehr ertragen. Aus einem Begleiter für den ganzen Tag wurde ein Sender, den ich nur noch gezielt einschaltete. Als dann auch noch Reality-Formate und Mangas einzug hielten, war ich weg.

Auch das Viva der letzten Jahre hatte kaum noch etwas mit dem Viva-liebt-dich-Viva zu tun. Aus einem Service-Sender wurde eine Festplattenabspielstation. Garniert wurden die Videos mit immer der gleichen Werbung, mit billigen und sich ewig wiederholenden Hollywood-Einspielern, sowie mit liebloser Eigenwerbung. Die einzige Show, die noch gesendet wurde, waren die Top 100. Und die auch nur aus einem Keller mit Schreibtisch, sowie einem Moderatoren Duo, das bei YT-Nachwuchssternchen noch eine Menge lernen kann.

Klar ist, dass das Viva der letzten Jahre keine Chance mehr in der Zielgruppe hatte. YouToube ist gegen dieses Viva einfach unendlich überlegen. Ein Service-Viva mit Moderationsstrecken, auch live, hätte heute immer noch eine Chance gehabt. Ich glaube sogar, dass diese Nische extrem erfolgreich sein könnte. Ein Musiksender darf nicht nur aus dem Abnudeln von Lenor-Titeln der letzen Jahrzehnte bestehen.

Musik wird immer gehört. Musik gehört zum Lebensgefühl der meisten Menschen dazu. Und ich weigere mich zu glauben, dass Fernsehen nur noch aus Scripted-Reality-Müll bestehen darf. Es gibt hunderte Fernsehsender. Da müsste doch auch ein kleiner Platz für Viva übrig sein. Ich weigere mich zu glauben, dass die Menschen sich nach einem Slang-Englisch, bei denen jeder Englsichlehrer Anfälle bekommen muss, sehnen.

 

Aus einem Keller mit YT-Moderatoren? Die Top 100 werden doch seit einem Jahr wieder in der Fernsehwerft-Studios gedreht mit kompetenten Moderatoren wie Jan Köppen oder Uli Brase. Die anderen zwei weiblichen Damen lasse ich da jetzt mal aussen vor, auf die trifft deine Beschreibung nämlich völlig zu.

 

Uli Brase Kompetent?
Ich finde diese Person geht gar nicht. Wirkt für mich richtig talentlos. Wenigstens dürfte diese bei der VIVA Show nicht mitdabei sein. Hatte mit VIVA auch null zu tun.

 

Schade, das Minh Kai und Makatsch, Bockelberg und Co nicht da waren, schließlich verdanken all diese Leute Viva ihre Kariere. Auch die später folgten wie Gülcan , Collien und Milka ...

Das war ne schwache Show. Corny hätte Viva niemals an Viacom verkaufen sollen, dann wäre Viva und Viva2 noch da....

Für Musik TV gibt es auch in Deutschland Chancen, schade finde ich das man das MTV nirgends mehr abonnieren kann. Ich hatte im Kabel und bei der Telekom immer das MTV Paket.

Deluxe Music hat mich nie angesprochen. Bei der Telekom gab es damals 2 Pay TV Sender von Deluxe , Soul noch einer.

Ich war großer Fan vom damaligen VH1.


Ich hoffe , dass nach der Analog Abschaltung im Kabel viele Sender zurück kommen die es mal gab und damals mangels Quote und Frequenzen wieder eingestellt wurden.

Nick ist ja auch wieder gekommen. Nick Toon kann man kaum irgendwo sehen...

 

Das Internet ist sicherlich nicht das einzige Problem von VIVA und VIVA hatte schon Probleme bevor Musik übers Web überhaupt halbwegs so etwas wie Mainstream geworden ist. Aber grundsätzlich ist das das Problem, an dem in den vergangenen Jahren einige Musiksender zugrunde gegangen sind und auch noch einige zugrunde gehen werden. Auf jeden Fall jene, die sich nicht an ein älteres Publikum richten.

Es ist ja auch kein Problem, das nur Musiksender haben. Auch ProSieben leidet ein Stück weit darunter, dass die Kernzielgruppe The Big Bang Theory & Co. eher im Internet gucken als bei ProSieben.

VIVA hatte in den ersten Jahren das Glück, keine Quoten ausgewiesen zu haben und den Sender über "70% finden VIVA cooler als MTV", "VIVA wird als hip und trendy gesehen", "4 Millionen Jugendliche gucken mindestens einmal am Tag VIVA" verkaufen zu können. Das gibt natürlich Freiheiten im Programm. Wenn dann aber ein Aushängeschild wie Charlotte Roche mit ihrem Fast Forward den Tagesschnitt vermiest und den Sender knapp hinter MTV landen lässt, verletzt das den Stolz des Geschäftsführers.. und statt ausgehängt wird Charlotte Roche dann eben versteckt nach Animes und Brainpool-Wiederholungen gezeigt.

Aber es ist ja nicht nur so, dass Gorny es nicht verkraften konnte, mit VIVA die Nummer 2 sein zu müssen und allein deshalb alles auf den Kopf gestellt worden ist. Einige Sachen sind geändert worden, weil es finanziell eben nicht so perfekt war wie das Zuschauerfeedback. Du hast einen GIGA-Avatar, du müsstest eigentlich bestens vertraut sein mit dem Prinzip, dass Kult und perfektes Programm nicht unbedingt synonym zu wirtschaftlichem Erfolg ist. Trotz aller Auszeichnungen und Lob hatte GIGA ja auch nie Gewinn gemacht.

Nun hat VIVA in seiner Lebzeit, auch unter Gorny, anders als GIGA durchaus schon schwarze Zahlen gesehen. Aber finanziell gesehen war es schon lange vor Viacom so, dass VIVA eben nicht mehr überall perfekt lief. Teilweise durchaus hausgemacht, keine Frage. Aber das perfekte VIVA konnte sich finanziell eben nicht an jeder Stelle tragen.

Und wenn man dann sieht, dass MTV2Pop oder das spätere VIVA Plus auch gänzlich ohne Moderationen funktionieren, wird da eben optimiert und sich eben einige Moderationsstrecken gespart.

Deine Aufzählung zeigt ja schon ein bisschen das Problem bei der Sache: Sowohl VIVA Media AG als auch Viacom sind ja auch selbst schon mit Musiksendern gescheitert bevor das Internet richtig groß wurde. Und auch für VIVA gab es schon lange vor Viacom anderen Pläne. Dass am Ende VIVA Plus und MTV2 Pop nach der Übernahme gehen mussten, ist kein Wunder. Die Sender hatten auch zuvor nur noch den Sinn, die Konkurrenz zu ärgern und dort Zuschauer abzunehmen. wo es MTV und VIVA selbst aufgrund ihrer Marke nicht tun konnten.

Und es war dann auch eine der ersten Ankündigungen nach der Übernahme, dass nur 2-3 Musiksender erhalten bleiben.

Das größte Missverständnis, das es über VIVA gibt, ist sicherlich, dass es schon immer ein Musiksender war, wenn es eigentlich ein Moderatorensender war, der Musik gespielt hat.

Aber solch ein extremer Erfolg lässt sich mit einem Personalitysender nicht mehr erzielen. Die Zahlen dafür sprechen im In- und Ausland dagegen... man muss da ja auch nur gucken: Wo gibt es sowas denn noch?

Es gibt nur einen Ort, wo das tatsächlich funktioniert.. aber auch nur, weil sich die Werbetreibenden dort (ähnlich wie bei VIVA in den Anfangsjahren) nicht so sehr für konkrete Leistungsdaten interessieren. Jemand hat 500.000 Follower auf Instagram? Egal wo die herkommen und egal wie viele sich die Bilder tatsächlich anschauen: Da schalten wir einfach mal blind Werbung. Gab ja schon Versuche, wo Leute sich Fake-Follower gekauft haben und das Geld dann mit Werbung wieder reingeholt haben, während für die Werber die Werbewirkung bei Null war.

Rocketbeans TV verkauft sich darüber. Da werden die Follower auf den unterschiedlichen Plattformen zusammengerechnet, dann wird mit "bis zu X Millionen Zuschauern" geworben und die Wirklichkeit ist, dass ein paar Tausend Leute das Live-Signal schauen, viele Videos auch auf Abruf nur Werte im unteren 10.000er-Bereich haben und es nur wenige Inhalte gibt, die live oder auf Abruf wirklich ein großes Feedback erzielen.

Ich wünsche es allen Angestellten dort, dass es möglichst lange weitergeht. Sobald aber auch im Web nicht mehr einfach Geld rausgeschossen wird, dürften die vor einem richtig dicken Problem stehen (wobei die dank Funk ja zumindest noch ein Polster haben).

Im TV hast du diesen Luxus leider nicht mehr.

Für ein den Marktbedingungen entsprechend angepassten Musiksender wird es vielleicht noch einen Platz geben, zumindest für ein paar Jahre. Das große Geld wirst du damit aber nicht mehr verdienen.. deshalb machen es die großen Konzerne nicht (mehr), weil 1-2 Millionen den Hahn nicht fett machen und dieser eher niedrige Payout das Risiko nicht rechtfertigen. Und neue Player werden nicht mehr in den allgemein eher schrumpfenden Markt einsteigen.

Und auch wenn du dich weigerst, die Daten sprechen tatsächlich für sich, dass solch Reality-Trash ein größeres Publikum anziehen kann. Hier im Thread wurden schon Beispiele genannt.. ein neues aus Polen, auf das ich gestern gestoßen bin.

Bei MTV hat die jüngste Staffel des lokalen Ex on the Beach-Ablegers im Schnitt 1,08 Prozent Marktanteil erzielt - beim Gesamtpublikum. Der erfolgreichste Musiksender hatte (je nach Monat) im Schnitt 0,6 - 0,7 Prozent Marktanteil. Beim jungen Publikum stehen im Schnitt 2,30 Prozent für Ex on the Beach zu Buche, während der erfolgreichste Musiksender bei 0,9 - 1 Prozent landete.

Jeder kann Musikfernsehen besser finden. Jeder kann das alte VIVA besser finden und subjektiv würde ich mich auch anschließen und sagen, jeder sollte es besser finden. Es ist aber leider nicht die Realität.

 

Natürlich hat Viacom alle Clips. Es ist nur die Frage, ob man die senden möchte. Unter der Marke "Viva" ist das bis zuletzt auch mal möglich gewesen. Einem "MTV" würde es jetzt nicht schlecht tun, ab und zu auch mal diese Clips zu senden. Ganz im Sinne der Abwechslung. Meiner Meinung nach ausschlaggebend für den Erfolg eines breit aufgestellten Senders. Mit den Top-10-Rap-Videos in Dauerrotation hat man natürlich keine Chance.

Tja, allzugerne würde ich mal eine Glaskugel befragen, was in den nächsten Wochen bei Viacom geschieht.

Aber irgendwie muss es dann doch funktionieren, oder es muss noch immer ein hinreichend großer Optimismus bestehen. Denn sonst wären die Sender schon längst in Masse in der Versenkung verschwunden.

Überigens laufen auf den Musiksendern mit angeblich kaum messbaren Marktanteil den ganzen Tag über Werbung wie bei uns nur auf den großen Sendern in der Prime-Time.

 

Das stimmt, das VIVA-Gefühl war irgendwann einfach weg. VIVA war ein treuer Tagesbegleiter. Das konnte den ganzen Tag laufen. Zum Schluss wirkte alles aber nur noch billig. Die Werbedröhnung wurde immer penetranter - auch im Teletext.

Man hat sich einfach verkalkuliert bzw. hat Probleme bekommen, die man nicht voraus sah: Die neue Börsenblase war geplatzt, MTV griff auf ASTRA an, die Musikbranche kriselte, die Auslandsexpansion war kein Erflog. VIVA hätte sich anders neu erfinden müssen als geschehen.

Jein. VIVA war wie MTV Europe ein Musik- und Jugendkanal. Die Kombination stimmte einfach. Bei beiden Sendern. Bei den MTVs der 2000-er war die Ausstrahlungsfrequenz und Programmierung halt immer daneben. Wie aktuell bei Comedy Central: Einerseits ist es ja gut zu wissen, dass immer wenn man einschaltet South Park läuft, auf der anderen Seite ist das aber auch sehr belastend. Diese Marathonsendungen verbrennen schon sehr das ausgestrahlte Material.

Auch so Dating-Sendungen und "Asso on the beach" können im richtigen Programmumfeld auf so einem Sender wie MTV funktionieren. Aber erstens nicht als Marathon und zweitens haben wir schon RTL II - und die müssen nicht untertiteln oder eine Synchro zweiter Wahl ausstrahlen. Denke auch das ist ein wichtiger lokaler Faktor, weshalb bei uns solche Ware nicht so zündet wie in anderen Märkten.

 

MTV hat nicht angegriffen. MTV hat sich vom Kabel Exklusiv Deal verabschiedet.
Viva hätte nicht verkauft werden dürfen, das ist alles.

Viacom war in Deutschland nie verlässlich. Erst gab es MTV über Sat, dann nur über Kabel, VH1 nur über Kabel und Abends nach Nick 4 Stunden. Dann wurde Nickelodeon wieder eingestellt. Nach Jahre wieder neu gestartet. Mtv verschlüsselt und wieder frei, ins Pay Tv, dann ins grundverschlüsselte Free TV zu HD+, dann wieder SD frei.

VH1 zu MTV2 Pop, MTV2 Pop wieder eingestellt. Comedy Central gestartet, dann auf 24 Stunden ausgeweitet und dann wieder zum Nachmittagsprogramm zusammengeschrumpft und nun wieder 24 Stunden.

Nach Nick gab es den Versuch 2004 nach dem Kinderprogramm Sitcoms zu senden unter den Namen Nick Comedy.

Nick night wurde wieder eingestellt und nun gibt es MTV+, wer weiß schon wie lange... Nick night gibt es weiter in Österreich und Schweiz.

Viacom Deutschland ist ein Kack-Haufen und der potentielle Zuschauer wird seit Jahrzehnte verkaspert.


Man weiß als Zuschauer nie woran man nun ist und schon Morgen kann MTV wieder Pay Tv sein und Übermorgen kann es wieder VH1 geben oder sonstiges, was in 3 Tage wieder verschwunden sein kann.

Der Zuschauer fühlt sich von Viacom verarscht und meidet deshalb die Sender.


In UK laufen die Musik-Sender und britische Jugendliche und junge Erwachsene sind nicht anders als Deutsche, auch dort gibt es You Tube und Co.

Das Problem ist nicht der Zuschauer, sondern Viacom Deutschland