Formel 1: Saison 2018 Live im TV & über F1 TV

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Ich frag mich trotzdem manchmal, auch beim Fußball. Klar hast du 50.000 - 120.000 Zuschauer (übers WE / manchmal auch alleine nur am Sonntag) vor Ort. Aber die sind nur da, weil Sie bei den anderen 20 Rennen im Jahr einer der 200.000 Millionen TV Zuschauer sind. Weswegen ich da immer sehr kritisch bin, bezüglich vor Ort Erlebnissen. Und wenn man genug hat, die die Show via eigenem TV Angebot schauen, ändert sich auch die Rechnung. Siehe NASCAR. Der Serie geht es jetzt zwar nicht mehr so gut, wie zu Boom-Zeiten, trotzdem hat man da ein Problem, wenn man in Ovalen fährt,wo jeder Zuschauer eigentlich sich quer legen könnte..

Ich habe oft unten in Eau Rouge innen in der Senke direkt an der Leitplanke als Fotograf gestanden. Mit meine Lieblingsstelle, weil es da einfach körperlich wird, nur nur "laut", sondern es vibriert und so blöd es klingt. Ich spüre an dieser Stelle eine Mischung auf Respekt und Angst. Ich weiß, verliert ein Fahrer ein Teil oder verunfallt, kann er mich treffen. Manchmal hat man Glück wie dieses Jahr beim Lamborghini Crash in Spa, als ich 2 min. vor dem Unfall genau an jeder Stelle war, wo der Wagen einschlug. Ich war aber auch schon bei der Formel e und erlebte Tourenwagenrennen. Mir sind die Formel 1 Autos eigentlich laut genug. Mich stört einfach das die Strecken heute doppelt so breit sind und dann dazu daneben Parkplatze sind, die keiner brauch. Ich sag ja nichts, wenn am Ausgang einer Haarnadel wie Hockenheim, Kanada oder China eine Asphaltierte Verlängerung ist, aber dann sollten Sie es so bauen, dass man komplett aussen an den Reifenstapeln das Kiesbett umfahren muss, um dann wieder auf die Strecke geführt zu werden. Aber am Ausgang von Kurven, nach dem Scheitel, dürften nie solche Flächen sein. Ich denke auch das wir Kiesbetten wegen eines anderen Themas verloren haben. Die Planungen der 2000er Strecken von Tilke sind im direkten (auch persönlichen) Eindruck (des Architekten) der Unfälle von Pedro Paulo Diniz und von Wouter van Eeuwijk entstanden. Damals war der "Senna-Schock" abgeklungen und dessen Nachwirkungen auf dem Höhepunkt seines Werdens. Aus all diesen Punkten und Erkenntnissen, aber auch der Angst vor "Wiederholung" vorhandener Ereignisse, ist dann dieses neue "Rennstrecken-Konzept" entstanden, was mit Bahrain und Shanghai begründet wurde.

 

Dazu kommt noch Schumachers Beinbruch 1999. Auf Asphalt hätte er deutlich mehr Geschwindigkeit abbauen können...

In Computersimultationen kann man jeden Teil einer Rennstrecke planen, das Kiesbett ist aber eine große Unbekannte -egal ob mit oder ohne Bremswellen. In solchen Szenen wie bei MSC kommt in 9 von 10 Fällen irgendein Teil so in den Kies, dass sich das ganze Auto "eingräbt" und sanft abgebremst wird.
Dazu kommt noch, dass das Kiesbett nach dem ersten Ausritt nicht mehr die ursprüngliche Form hat. Wenn da nun ein zweiter durch die Furche des ersten reitet, was passiert dann?

Dagegen ist Asphalt deutlich besser kalkulierbar.

Ja, ich vermisse die Kiesbetten auch. Die folgenlosen Ausritte und dann teilweise nötigen Eingriffe der Rennleitung nerven. Es war immer schön zu beobachten, wie es bei jedem Ausflug ins Kiesbett das Risiko gab dort steckenzubleiben und damit auszuscheiden und dann oft lange Wege außenrum in Kauf genommen wurden anstatt da nochmal durchzufahren...

 

Nur vergisst man auch eines in solchen Rechnungen. Auch die Autos halten heute einiges mehr aus als damals. Der "Beinbruch", sorry, ich muss lachen und heulen in Anbetracht wer den Beinbruch hatte (wir wissen, wie diese Geschichte geendet ist). Es war nur ein verdammter Beinbruch. Ein Beinbruch ist ja so gesehen nichts schlimmes und passiert x-fach im Alltag in jeder Stadt. Nur dieser Schaden der damals diesen Beinbruch ausgelöst hat, war nicht das Kiesbett. Der Einschlag mit 109 Km/h war nicht mal sehr hoch. Die Nase ist gebrochen. Das passiert heute nicht mehr. Bei Diniz / van Eeuwijk sind die Überrollbügel gebrochen. Das passiert heute (hoffentlich, wurde aber seit dem nochmal x fach verstärkt und viel intensiver getestet) ich mehr. Selbst wenn, hat man ja jetzt auch (ich denke an Mr. Richie - "HALLO - it´s me") dieses Halo. Nein, die Entwicklung der Autos, der Helme, des HANS, aber auch die Fahrerentwicklung, die Form von Sicherheitseinrichtungen. Du könntest mit modernen Autos auf den 70er Jahren Strecken fahren und ich wette, wir hätten bei gleichen Unfällen mindestens 90 % Tote und und 90 % verletzte weniger...

 

@roloman: Ja, das alles ist schon klar, mir ging es vor allem um den "Eindruck", den die damaligen Unfälle machten und da kam das Kiesbett nicht gut bei weg (auch wenn man gerade bei van Eeuwijk in der gleichen Situation auf einer Asphaltauslaufzone evtl. sogar hätte mehr passieren können, man möchte gar nicht an hohe Curbs denken, über die er noch geholpert wäre... ).
Die ganzen Fälle, in denen es perfekt funktioniert hat, blendet man dabei aus.

 

Sicher ich nicht. Aber manchmal muss man einsehen, wenn man es zusehr perfektioniert oder zu sicher macht, verliert ein Produkt, eine Sache einfach seinen Reiz und seine DNA. Damals mag es in folge richtig gewesen sein. Das Problem ist nur, damals gab es oft viele Situationen wo die heutigen Autos mehr gebracht hätten. Das was die Sicherheit der Wagen heute kann, wird ja in Relation weniger benötigt zu zeigen als z.B. in den 90ern. Auch weil wir weniger Autos auf der Strecke haben, die oft breiter ist und wir diese großen Ausläufe haben und die ganzen Fahrzeuge an sich auf viel besser Fahren (erinnere an die 70er Jahre Videos von vor paar Tage auch nur Onboards der 90er Jahre). Deswegen sag ich eines... Baut wieder Kiesbetten, macht die Strecken wieder "wilder". Lasst Sie mal wieder über den Wald fahren oder über Strecken wie das alte Spa... Ganz ehrlich. Dieser ganze Bus-Stop Umbau hätte es nicht gebraucht. Gebt dem Sport wieder mehr Aktion und auch die Chance das Fehler bestraft werden. Alleine das macht für mich die Hamilton Rekorde absurdum. Nicht nur das sein Mercedes besser ist als der Ferrari von Michael. In der Gesamtkarriere hatte der viele Ausfälle mehr... Auch wenigen Kiesbetten und Technik.

 

Tja, das passt aber nicht zur heutigen "klinisch sauberen" F1, in der sogar die Auslaufzonen schick durchgestylt sind und in der fast jeder Motorschaden eine zusätzliche Bestrafung nach sich zieht...

 

Hachja, MSC letztes Podium! Man erinnere sich noch, dass es am Ende ne Untersuchung gab, weil er DRS unter Gelb offen hatte weil 800m vor ihm HAM und MAL zusammengekracht sind!

Ich hab teilweise lustige Infos reingeschrieben:

Spielberg 2000 - 1. LIVE Rennen - MSC von Zonta in T1 abgeschossen =>Heulbild Zonta Motorschaden vor Tribüne zur Anfahrt Remus Kurve => Jubelbild
Ein Rennen, das mir auch sehr im Kopf hängt ist Deutschland 2000! Das war auch solch ein chaotisches Rennen, mein lieber Mann.

Silverstone 2003 - Rennen verpasst wegen scheiß Firmung! Diskussion ob ich in die Nachmittagskirche muss ging nach hinten los.

 

Meine Firmung lief am Tag von Frankreich 2004, müsste es gewesen sein. Da wir eine Wohnzimmerparty gaben und kurz vorher der große Fernseher defekt ging, besorgte mein Vater noch einen Beamer (mein einziges f1 Rennen im Kinostyle) und die Gesellschaft schaute das Rennen Zusammen. erst am Abend, glaub 17h stand nochmal Kirche an...

 

Das bitterste an MSCs silberner Zeit war für mich das er die Pole in Monaco erfahren hat und dann wegen Strafe ausm Vorrennen auf P6 musste, das war so bitter ich wollte es nicht wahr haben. Wenn er nicht Opfer eines Undercuts geworden wäre und der Start Gepasst hätte dann wäre Sieg 92 fast sicher gewesen. Den Kommentar dazu von Schulz hab ich immer noch im Kopf.

Nochmal zum mithören.

 

Interessant:
Canopy could be solution to Halo's poor aesthetics - Wolff · RaceFans