Von Thelen bis Koch: Prominente für Ende der Zeitumstellung

Anzeige

Man sollte erst mal aufhören, von "Sommerzeit" und "Winterzeit" zu sprechen. Das ist irreführend und verleitet Leute in Umfragen zu falschen Vorstellungen.

Es gibt erst mal die "Normalzeit". Das ist die Zeit, die am ehesten der natürlichen Sonnenzeit entspricht (so dass die Sonne um 12 Uhr Mittags ganz oben steht).
Wenn man ganzstündige Grenzen definiert, dann liegt Deutschland in der westlichen Hälfte der mitteleuropäischen Normalzeit-Zone. Alle Länder westlich von Deutschland (theoretisch auch schon Köln und Düsseldorf) gehören rechnerisch schon zur westeuropäischen Normalzeit (die auch gleichzeitig Weltzeit ist).
Wenn man Deutschland aus Gründen der Harmonisierung mit anderen Ländern in eine abweichende Zeitzone stecken möchte, würde sich am ehesten die westeuropäische Normalzeit anbieten - aber ganz sicher nicht die osteuropäische Normalzeit. Der psychologische Dreh, dass die osteuropäische Normalzeit beschönigend auch "Mitteleuropäische Sommerzeit" genannt wird, ändert am Stand der Sonne gar nichts.

Für alle Menschen pauschal an der Uhr zu drehen, ist der völlg falsche Ansatz. Denn jeder Vorteil, den man irgendwo rausholt, führt an anderer Stelle zu Nachteilen. Die betreffen dann vielleicht andere Leute, so dass man sie nicht gleich sieht. Zum Beispiel die "ewige Sommerzeit" (ein saublöder Ausdruck, da er falsche Assoziationen weckt) bringt an Sommerabenden eine zusätzliche helle Stunde. Das stellen sich viele sehr schön vor. Aber sie führt eben auch dazu, dass es im Winder erst sehr spät hell wird, was dann für Schüler, Bauarbeiter und andere gezwungene Frühaufsteher von Nachteil ist.

Wenn die Leute mit der Einteilung ihrer Tage (also damit, bei welchem Sonnenstand sie was tun) unzufrieden sind, kann man das auf verschiedene Weise ändern. Man müsste nur den Mut haben, bestimmte "althergebrachte" Zeitpunkte in Frage zu stellen - etwa die ganzjährig gleichen Anfangszeiten der Schulen, die Arbeitszeiten am Bau, die Anfangszeiten von Sendungen im Fernsehen etc. Denn das sind die Zeitpunkte, die tatsächlich unseren Lebensrhythmus bestimmen.

Man kann unsere Arbeits- und Freizeit-Phasen vielleicht besser mit dem Lauf der Sonne in Einklang bringen, indem man einige der gewohnten Zeitvorgaben ändert. Dabei muss man natürlich auch wieder Kompromisse eingehen. Aber man kann doch immerhin etwas zielgerichteter vorgehen als im Fall einer pauschalen Zeitverschiebung für alle.

Mein Vorschlag:
- Abschaffung der Zeitumstellung
- Orientierung der ganzjährigen Zeitzone vorwiegend an der natürlichen Sonnenzeit - in Deutschland also Mitteleuropäische Normalzeit
- Alle anderen gewünschten Zeitanpassungen individuell - nicht pauschal für alle

 

Eigentlich nicht.

Sommer- und Winterzeit im derzeitigen Kontext trifft es schon sehr genau: die Zeit die man im Sommer hat vs. die Zeit die man im Winter hat.

Abends: Später dunkel vs. Früher dunkel
Morgens: Später hell vs. Früher hell

Eines von beiden als "normal" zu bezeichnen in Zeiten künstlichen Lichtes und von Globalisierung, weckt auch falsche Vorstellungen.

--

Man hätte die Sommerzeit damals nicht Sommerzeit nennen dürfen. Daylight Saving Time trifft die damalige Intention schon recht gut. Aber durch die Bezeichnung "Sommer"-Zeit, wird die vorherige "Normal"-Zeit automatisch zur Winterzeit, da Sommer und Winter als Gegenteile im sprachlichen verwendet werden.

 

Dann laßt uns doch gleich alle SI-Einheiten abschaffen, in Zeiten von allgegenwärtigen Taschencomputern und Globalisierung benötigt man doch keine Normen mehr. Auf das die nächste Rakete abstürzt ...

 

. Ich bin zwar allgemein gegen "Äpfel und Birnen", denn man kann beide sehr wohl miteinander vergleichen. Aber das?

Was ist denn Normal? Inch oder Zentimeter? Celsius oder Fahrenheit? Links fahren oder rechts fahren?

Wäre die "Sommerzeit" im Sprachgebrauch die "Tageslichtsparzeit" oder die "Sonderzeit" oder irgendsowas, dann könnte man sich noch darauf berufen, dass diese Zeit abgehoben vom Normal ist.

Aber Winter ist im Sprachgebrauch das Gegenteil von Sommer. Und nicht die Normalität von Sommer.

Von der Länge des Zeitraums ist sogar die "Sommerzeit" die "Normalzeit", denn sie hat mehr Anteil am Jahr, ist also üblicher und damit "normaler"

 

Das hat man nur gemacht, weil man unbedingt mit den Briten gleichziehen wollte, die nichtmal in derselben Zeitzone sind wie wir.

 

Die 24 Zeitzonen sind genauso genormt wie das Meter. Also sollte man sich auch daran halten, soweit es geht.

 

Ich verstehe den Bezug nicht.

In welcher Zeitzone sich ein Land sieht, ist schon je her politisch und nicht mathematisch entschieden worden. Und da gibt es sogar mehr als 24 Zeitzonen, wegen der Datumsgrenze.

Was als Normal gilt, hat auch nichts mit Normung zu tun. Es mag einen wissenschaftlichen Begriff geben für die Winterzeit. Aber den verwendet außerhalb der Wissenschaft keiner. Das ist doch mit "Theorie" nicht viel anders. Außerhalb der Wissenschaft hat das Wort "Theorie" eine ähnliche Bedeutung wie innerhalb das Wort "Hypothese". Es kommt bei Sprache auf den Kontext an. Sowohl welche Worte verwendet werden, als auch was "normal" ist.

Im Duden ist jedenfalls die Normalzeit nur als eine für ein Gebiet geltende Einheitszeit definiert. Also ist im Sommer die Sommerzeit die Normalzeit. Natürlich ist die Sommerzeit über die Winterzeit als Normalzeit definiert, weil sie so eingeführt wurde und umgekehrt wird die Winterzeit in Bezug zur Sommerzeit so definiert. Fakt ist jedenfalls, es gibt das Wort Winterzeit und jeder weiß, was gemeint ist*. Und Normalzeit ist kein Synonym für Winterzeit.

*Und für beides gibt es noch die andere Bedeutung analog zu Begriffen wie Urlaubszeit um schlicht die Zeit im Jahr und nicht die Uhrzeit zu benennen.

 

Wenn man Mitglied der EU ist, ist es vorbei mit unabhängigen Entscheidungen.

 

Das ist falsch, unabhängig von der Wortklauberei. Die Normalzeit ist wenn überhaupt die UTC.

 

Dann schreib dem Duden!