Auslöschung

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Ich nehme den Film mal mit hier rein, auch wenn er statt einer Kinoauswertung zu Netflix gewandert ist, weil er sehenswert war.


INHALT: Vor drei Jahren erschütterte ein mysteriöses Ereignis das Gebiet, das jetzt als Area X bekannt ist. Abgeschnitten von jeglicher Zivilisation begräbt die Natur die spärlichen Überreste menschlicher Kultur unter sich. Die geheime Regierungsorganisation „Southern Reach“ ist dafür zuständig, herauszufinden, was in Area X vorgefallen ist und was nun hinter der unsichtbaren Grenze geschieht. Mehrere Expeditionen sandte Southern Reach in das kontaminierte Gebiet - nur der Soldat Kane (Oscar Isaac) kam lebend zurück. Ein neues Team bestehend aus den Wissenschaftlerinnen Lena (Natalie Portman), Anya Thorensen (Gina Rodriguez), Cass Shepard (Tuva Novotny), Josie Radek (Tessa Thompson) und Leiterin Dr. Ventress (Jennifer Jason Leigh) soll nun endgültig die Geheimnisse der Region lüften – das Gebiet kartographieren, Flora und Fauna katalogisieren und die Beobachtungen dokumentieren. Doch sind es nicht nur die Mysterien von Area X, sondern die Geheimnisse der Frauen untereinander, die die Expedition gefährden...



MEINE KRITIK: Eigentlich, war der Film für die große Leinwand geplant! Aus verschiedenen Gründen, hat sich Netflix nun die Rechte gesichert und schnappt den Kinos diesen intelligenten Sci Fi Film vor der Nase weg. Einer der Gründe war was ich hörte, daß der Film welch Wunder für die Verleiher wohl nicht massenkompatibel eingeschätzt wurde.
Man muss befürchten, dass das in Zukunft wohl öfter passieren wird. Der Film soll aber trotzdem später auf Kauf Blu Ray erscheinen. Ohne viel vom Inhalt zu verraten, hat dieser Film viele spannende und philosophische Ansätze und Fragen in seinem Portfolio wie die Existenz der Menschheit, daß ganze Leben des Universums, die Evolution und die Rache von Natur und Tierwelt durch all die raffgierigen Eigenschaften der Spezis Mensch! Alex Garland, hat schon mit Ex Machina bewiesen, daß er anspruchsvolles Sci Fi Kino beherrscht und hier zeigt er es wieder. Auch der Cast ist sehr gut besetzt u.a. mit der wunderbaren Natalie Portman. Auslöschung, liefert mehr Fragen als Antworten und könnte beim normalen Mainstream Zuschauer ein Kopfschütteln hervorrufen. Wer aber gern seinen Kopf einschaltet, bekommt einen atmosphärisch dichten und klugen Sci Fi Reißer mit philosophischen Aspekten aber auch deftigen Szenen und bietet nach dem Gesehenen viel Diskussionsstoff. Kein Meilenstein, aber auf der großen Leinwand sicher noch effektiver und spektakulärer.




7/10

 

Man hätte aber mehr aus der Idee machen können. Er war mir nicht tiefgründig genug. 4/10

 

Die Einschätzung, dass der Film nicht massenkompatibel ist vollkommen richtig, weil das große Spekatakel ausfällt und man eben etwas Hirn benötigt. Wenn der Film auf Blockbuster getrimmt worden wäre ... nein daran will ich lieber nicht denken.

Schließe mich der Kritik von Hoffi an und auch von mir 7/10 .

 

7/10 geht in Ordnung, ich würde aber sogar eher zu einer 8/10 tendieren. Für mich gibt es ein Kriterium welches einen Film interessant macht, und das ist die Zeit in Minuten bis man abschätzen kann wie der Film enden wird. Bei manchen Filmen weiß man sogar schon bevor man sie schaut wie sie enden.
(Die Helden/die Guten/die Amerikaner - retten eine Person/das Land/die Welt/das Universum - und die Bösen verlieren/sterben/werden getötet.)
Bei vielen Filmen weiß man nach spätestens 15 Minuten wie die Enden. Die Akteure sind vorgestellt, gut und böse haben Stellung bezogen, familiäre Verbindungen sind geklärt... man weiß wer gewinnt, wer verliert, wer heiratet.
Und dann gibt es Filme, da sieht man mehrere mögliche Enden, das hält eine Zeit lang die Spannung. Und es gibt Filme, da hat man selbst 5 Minuten vor Schluss nicht die geringste Idee wie er enden könnte, und solche Filme fesseln mich meist deutlich mehr als jene deren Plot nach 5 Minuten geklärt ist. Dann gibt es natürlich noch besondere Highlights, wie "The Sixth Sense" oder "Die üblichen Verdächtigen". Eigentlich ist nach 5 Minuten alles klar, aber das Ende wirft das komplette Verständnis des Films über den Haufen, und rückblickend ist alles anders.

Jedenfalls fällt "Auslöschung" in die Kategorie der Filme, die ein nicht zu früh erkennbares Ende bieten, das hält eine gewisse Spannung. Das Ende selbst bietet dann ebenfalls noch genug Stoff zum spekulieren... Wer das Buch "Picknick am Wegesrand" der Strugatzkis kennt, der wird sich an vielen Momenten des Films daran erinnert fühlen. Die Bilder passen oft perfekt zu dem Buch, besser als die der eigentlichen Verfilmung "Stalker". Die Ähnlichkeiten enden aber nach 3/4 des Films, da das Ende von "Picknick am Wegesrand" komplett anders ist. Und genau da enttäuscht "Auslöschung" auch ein wenig. Das Ende ist irgendwie... wie soll ich das sagen... Es ist des Filmes unwürdig. Der Film hätte ein "besseres" Ende verdient. Nicht besser im Sinne positiverer Ereignisse, sondern besser im Sinne eines passenderen, eines angemesseneren Endes. Es fehlte einfach das "WOW" am Ende.
Ich hatte den Eindruck man versuchte sich durch das Ende krampfhaft die Option einer Fortsetzung offen zu halten, und das passt einfach nicht zu dem Film.

 

Ich habe von einer Testvorführung gelesen, nach welcher Paramount Nachbesserungen forderte, welche der Regisseur aber verweigerte. Diesen Disput hat dann wohl Netflix genutzt und durch den Erwerb eines Teils der Rechte dann wohl dafür gesorgt, dass der Film "unangepasst" gezeigt werden konnte. Das würde ich natürlich als eine höchst willkommene Entwicklung betrachten, auch macht es meine Netflix Beiträge noch einmal sinnvoller.

Man denke nur an die erste Fassung von Bladerunner, mit diesem angehefteten Happy End. Furchtbar! Dazu noch geklaut aus dem Anfang von Shining:

 

Aus wirtschaftlichen Gründen bzw. der Einspielergebnisse ist es leider eher unwahrscheinlich, dass "Authority" und "Acceptance" in absehbarer Zeit verfilmt werden.

 

Diese beiden Arten von Filmen schaue ich auch am liebsten.
Aber so etwas ist nicht massenkompatibel.

 

Man hat die Story im Film wohl auch stark geändert. Ich habe die Bücher nicht gelesen, aber die Story soll im Buch gegen Ende einen komplett anderen Verlauf nehmen. Das Ende vom Film lässt die Fortsetzung mit dem zweiten Buch wohl nicht zu, da müsste noch viel angepasst werden.

 

Garland hat in einem Interview gesagt, dass er das Buch einmal gelesen und dann " als Traum von einem Buch" verfilmt hat, es sich also um eine freie Adaption handelt. Ich kann das nicht beurteilen, weil ich die Bücher (Noch) nicht gelesen habe.

 

Fand ihn auch in Ordnung, hatte aber anscheinend zu hohe Erwartungen...bin mit sonem Interstellar/Arrival-Feeling an den Film gegangen, das war er letztendlich dann definitv nicht.

Würde ihm auch 7/10 geben