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Satanlage richtig erden

Dieses Thema im Forum "Digital TV über Satellit (DVB-S)" wurde erstellt von sellerY, 31. Dezember 2008.

  1. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    Motto von PHOENIX CONTACT: Überspannungsableiter sind nur so gut wie ihre Erdung.

    SPD 1 Blitzstrom- wie auch SPD 2 Überspannungsableiter erzeugen bei Erfordernis einen temporären Kurzschluss, bei koaxialen Schutzbausteinen zwischen Schirm und Innenleiter. Auf das Potenzial gegen Erde haben die keinerlei Einfluss.

    Dass man ungeschirmte Twisted-Pair-Kabel vor und hinter ÜSE auf Abstand halten muss, ist logisch. Warum in diesem KATHREIN PDF auf Seite 4 eine Trennung von Ein- und Ausgangskoax dargestellt wird, ist für mich bislang nicht plausibel. Als Prophet für die Einhaltung von Trennungsabständen und Vermeidung gefährlicher Näherungen halte ich kurze Parallelführung bei in den PA einbezogenen Koaxleitungen für unerheblich.
     
    Zuletzt bearbeitet: 24. Februar 2018
  2. Bowser

    Bowser Junior Member

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    Die Trennung von Ein- und Ausgangskoax ist wegen der magnetischen Induktion. Der Blitzstorm im Eingang kann ja über das entstehende Magnetfeld einen Stromfluss im Ausgang erzeugen, der dann die Ableiter umgeht.

    Was ich nicht verstehe: In dem Kathrein KAZ 12 Dokument sind gar keine Erdungsblöcke vorgesehen. Hier widerspricht sich Kathrein in den unterschiedlichen Dokumenten selbst.
     
  3. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    Bei Twisted-Pair-Kabeln leiten die Ableiter das Potenzial von den Adern gegen PE bzw. Erde ab, da sind sowohl galvanische wie auch induktive Blitzstromeinkopplungen möglich. Da aber die Koaxableiter nur einen Schutz zwischen Schirmung und Seele bewirken, würden bei induktiver wie auch galvanischer Blitzstromeinkopplung nicht die Ableiter selbst, sondern deren PA bzw. Erdung "umgangen". Ausgehend von ~1 kA/m von Erdungsleitern ist eine kurze Parallelführung von Koaxkabeln m. E. nicht praxisrelevant. Andernfalls gäbe es dazu Fachbeiträge, ein solcher ist mir in den langen Jahren als Antennenprofi nicht aufgefallen.

    Ein erheblich größerer Sicherheitsgewinn wäre zu erzielen, wenn Erdungsleiter nur noch ohne gefährliche Näherungen von den Antennenträgern zur Erdungsanlage verlegt werden dürften.
    Die Zeiten, zu denen sich RFT blind darauf verlassen konnten, dass Publikationen namhafter Hersteller wie R. HIRSCHMANN, KATHREIN oder WISI im Detail normkonform sind, sind lange dahin.

    Den Grundsatz, dass der PA in Antennenanlagen auch bei Komponentenausbau erhalten bleiben muss, kann man schon in noch nicht harmonisieren musealen DIN VDE 0855-1 nachlesen. Interpretationsunterschiede gibt es erst seitdem auch "temporärer" PA zulässig wurde, der zwar noch nur mit technisch überholten Erdungsschienen in Klemmtechnik möglich war, aber mit den meisten F-Steckern inpraktikabel ist. Weder diese nicht normkonforme Darstellung noch die von anderen Herstellern der Antennentechnik aber auch von Blitzschutzfirmen sind damit zu erklären.

    In den Blitzschutznormen ist es nach Blitzschutzzonenprinzip selbstverständlich, dass der erste PA nebst Blitzstromableiter möglichst nahe der Kabeleinführung angeordnet gehört. Das ist in der DIN VDE 0855-300 für Funksende-/empfangsantennen konsequent in allen Beispielbildern dargestellt, in der für Haushaltsantennen maßgeblichen IEC 60728-11, deutsche Klassifikation DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1) aber nur teilweise.
     
    Zuletzt bearbeitet: 25. Februar 2018
  4. Discone

    Discone Institution

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    Die beste Sicherheit gegen eine Blitzstrom-Einführung bietet Fibre-Sat – Reicheltpedia / Sat Glasfaser Technik
    Ein optisches Twin-Kabel ohne Metallarmierung für die hochspannungsfeste Trennung zur Sat-Hausverteilung einsetzen.
    > Bauckhage - Optisches Twin Kabel, metallfrei / Datenblatt
    > Optisches Twin Kabel GI-5.5 und optische Empfangssysteme und / oder JULTEC JOL0102-90A
    Der 230 V Netzteilanschluss für die Versorgung vom Fibre-Sat System sollte dann mit gutem Überspannungsschutz
    und mit einem separaten FI-LS Schalter ausgestattet werden, für Neubauten ist Überspannungsschutz heute vorgeschrieben:
    DIN VDE 0100-443/-534 - Überspannungsschutz ist jetzt Pflicht - DEHN
    Ein durch Blitzeinwirkung gefährdeter Antennenmast muss immer geerdet oder besser mittels geerdeter Fangstange geschützt werden (wenn die Sat-Antenne nicht im geschützten Bereich montiert werden kann, schraffierter Fassadenbereich, > hier).
     
    Zuletzt bearbeitet: 25. Februar 2018
  5. Bowser

    Bowser Junior Member

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    Von der Satschüssel zum 1. Erdungsblock habe ich parallel zwei Leerrohre gezogen. Ich bekomme nicht alle vier Koaxialkabel und das 4mm² in ein Rohr.
    Da der 4mm² Potentialausgleichsleiter gemeinsam mit dem Kabeln im Rohr geführt werden soll:
    Soll ich dann einfach jeweils zwei Koaxialleiter und ein 4mm² pro Rohr legen?
     
  6. Dipol

    Dipol Wasserfall

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    Bei nebeneinander verlegten Rohren ensteht zwischen Koax und 4 mm² PA-Leiter bei beiden Varianten keine Schleifenfläche wegen der kritisch hohe induktive Blitzstromeinkopplungen zu erwarten sind. Wichtiger ist, dass die Koaxleitungen nicht zu stark gezogen werden.
     
  7. Bowser

    Bowser Junior Member

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    Damit ich es nicht falsch verstehe: Es wäre dann auch möglich nur in ein Rohr den 4mm² mitzulegen und im anderen nicht? Oder soll ich trotzdem in beiden den 4mm² einziehen, da keine Schleife entstehen kann und dann alle Kabel geschützt sind?
     
  8. raceroad

    raceroad Wasserfall

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    Auch wenn in beide Leerrohre zusätzlich zu Antennenkabeln einen PA-Leiter eingezogen werden würde, bildete man eine Schleife. Das passiert selbst dann, wenn alle Antennenkabel und der PA-Leiter in ein Leerrohr passen. Nur sollte die von der Schleife eingeschlossenen Fläche nicht zu groß werden. Dies ist hinreichend auch dann erfüllt, wenn man in ein Leerrohr die Antennenkabel und zwar in ein anderes, aber direkt daneben verlaufendes Leerrohr den PA-Leiter einzieht.
     
  9. Discone

    Discone Institution

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    In der Nähe der Sat-Antenne soll der erste Erdungswinkel montiert werden, über diesen werden die Schirme aller Koaxialleitungen und auch der PA-Leiter geführt, der bei einer direkt geerdeten Antenne mit dem Antennenmast / in Antennennähe mit dem ungeschnittenen Erdungsleiter verbunden wird. Die Abschirmungen der Koaxialleitungen sind dann ein zusätzlicher PA-Leiter, deren Summen-Querschnitt kann zum 4 mm² PA-Leiter hinzu addiert werden. Auch gemäß der aktuellen DIN EN 60728-11 VDE 0855-1:2017-10 soll eine zuzsätzliche Verbindung mit der HES vermieden werden, Verhinderung der direkten Schleifenbildung.

    Hier dann ein Video zur Antennen-Mast-Montage, dabei wurde anscheinend der PA-Leiter vergessen? Für die Antennenerdung würde ich einen massiven 16 mm² Erdungsleiter bevorzugen und auch noch mit einer geprüften Erdungsschelle DEHN 540103 (100 kA) zusätzlich mit dem Mast verbinden:

    Wo kann dann an einem so montierten Antennenmast der antennennahe Erdungswinkel untergebracht werden, in einem Regenschutzgehäuse hinter der Sat-Antenne oder in der Dachisolierung (Zugang mit Dachziegel-Entfernung möglich)?

    Nachtrag, Hinweise von unserem Erdungsspezialist @Dipol: Satanlage richtig erden
    Nunmehr darf auch an Fußpunkten von Verteilnetzen zusätzlich vermascht werden, wie es schon bei Direkterdung an Blitzschutzanlagen Pflicht war.

    Mein Kommentar:
    In der Vorgängernorm (VDE 0855-1 :2011-06) wurde im Schaltbild für direkt geerdete Antennen (ohne LPS) ausdrücklich auf eine Schleife / die zusätzliche PA-Verbindung mit der HES verzichtet.

    Ein extern geführter Erdungsleiter sollte bevorzugt montiert werden, Bild von Fa. DEHN:
    [​IMG]
     
    Zuletzt bearbeitet: 7. März 2018
  10. KlausAmSee

    KlausAmSee Wasserfall

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    Sorry, aber unter 11.3.1.2 ("Schutz durch zusätzliche Entlastungsleiter") in der zitierten Norm sind genau diese zusätzlichen Verbindungen zur HES beschrieben (dazu auch Bild 17, wobei zu klären wäre, ob das auch für eine Anlage ohne LPS gilt). Es steht nirgendwo, dass diese Verbindungen vermieden werden sollen. In einer älteren Ausgabe der Norm wurde sogar eine Vermaschung empfohlen.