Anfängerfrage bzgl. Einkabel

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Hallöchen,

ich (aus Bielefeld kommend) brauche Hilfe bei einigen Themen bzgl. Einkabel.

Derzeit haben wir DVB-C von Unitymedia wollen aber auf DVB-S Umsteigen.
Folgende Situation ist gegeben:

Insgesamt 5 Räume in jedem der Räume ist eine DVB-C Dose (Durchgeschliffen + Enddose)
An der ersten Dose kommt das Signal an darüber greifen wir auf Inet und TV zu von da weiter zur nächsten Dose. Kabelwege sind bekannt.

Da ich ungerne Bohren und neue Kabel verlegen möchte, würde ich gerne die Dosen - ab Dose 2 - und das Kabel weiterverwenden.

Ich habe wirklich versucht das alles zu verstehen und bin bei dem Thema "Einkabel/Unicable" stehengeblieben.
Es soll ja Möglich sein, 8 Teilnehmer über ein Kabel zu versorgen (Veränderte Frequenzen / SCR etc.)

Fragen
1) Ist die Einkabellösung das Richtige? Welche Dosen sind zu benutzen? LNB? Multiswitch?
2) Kann ich - falls 1 zutrifft - vor der ersten Dose das Signal auf 2 Leitungen Splitten? Also 2x4 Teilnehmer? DC fähiger Splitter?

Um das ganze mal Visuell darzustellen, im Anhang ist ein Bild, Schwarz = Ist-Zustand, Rot = Soll Zustand.



Ich bedanke mich schon mal für eure Hilfe!

Gute Nacht

 

"Teilnehmer" ist nicht ganz präzise: Das "alte Unicable" ist auf acht Tuner pro Kabel beschränkt. Receiver wie auch TVs haben heute immer öfter mehr als einen Tuner, so dass ein Anschluss im Haus mehr als eine der acht Unicable-Umsetzungen belegt. Allerdings gibt es seit 2014 (Geräte teils schon früher) die neue Einkabelnorm "JESS", die (im Prinzip) bis zu 32 Tuner pro Kabel möglich macht. Zwar sind leider immer noch nicht alle Empfangsgeräte damit kompatibel, aber die meisten modernen Einkabelumsetzer gestattet die Parallelnutzung von acht Teilnehmerfrequenzen im alten Standard und > 8 im neuen.

Ein teilnehmergesteuertes Einkabelsystem ist die richtige und einzige Option, Sat-TV ohne Einschränkung über ein Kabel auf die gewünschte Zahl von Teilnehmern zu verteilen.

Hängt vor allem von der für mich noch etwas unklaren Topogrphie (siehe unten) und ein wenig von der Quelle (Einkabel-LNB oder ext. Einkabelumsetzer) ab.

Unter Einbeziehung der Kosten nicht ganz einfach zu beantworten: Die modernen dCSS-Einkabel-LNBs mit 24 (oder mehr) Umsetzungen haben den Vorteil, dass nur ein Kabel von der Antenne ins Haus nötig ist, kosten verführerisch wenig, funktionieren aber nicht immer reibungslos. Ob man ein Netzteil ergänzen muss, kann zumindest ich nicht vorhersagen. Mit Netzteil steigen die Betriebskosten. In gewissem Sinn ähnliches Bild bei den externen Umsetzern: Vornehmlich durch unterschiedliche Ansätze zur Signalaufbereitung sind die Preisunterschiede recht groß, wobei dies konkret davon abhängt, wie viele Tuner tatsächlich eingesetzt werden sollen. Diesbezüglich solltest Du konkreter werden. Wenn die Kosten zweitrangig wären, würde ich eine Lösung mit hochwertigem ext. Umsetzer bevorzugen.

Vor allem wegen dieser Frage verstehe ich Deine Planung noch nicht: Wenn doch im Moment alle fünf Dosen in Reihe geschaltet sind, was brächte eine Aufteilung? Außerdem: Was wird mit dem Kabelanschluss? Fällt der komplett weg, oder bleibt der, wenn auch nur für Internet/Fone? Denn dann wäre die erste "Kabel-Dose" ja noch nötig.

 

Hi und danke für die Antwort.

Der DVB-C Anschluss bleibt, da kommt Inet und Telefon an, d.h. es soll erst ab Dose Nr 2 beginnen.

Daraus eine 2x4 Lösung zu machen würde ich gerne weil mein Bekannter über mir Wohnt und er da mitmachen will.
Sprich ich hätte gerne 2x4 weil die Kabelkanäle pro Wohnung geführt sind.

Grüße

 

Es geht bei Dir also nur noch um vier Dosen. Richtig?

Einen 8er Unicable-Port auf zwei Wohnungen zu splitten ist aus mehreren Gründen unvorteilhaft: Erstens blieben pro Wohnung, wenn man tatsächlich nur mit acht Frequenzen hineingeht, nur vier Frequenzen für vier Tuner übrig. Man wäre, sollten alle vier verbliebenen Dosen verwendet werden, überall auf einen Tuner pro Raum beschränkt. Das wäre alles andere als weitsichtig. Zweitens legt bereits ein versehentlich falsch konfigurierter Receiver oder einer mit fehlerhafter Unicable-Firmware (> zum Glück selten, gibt es aber) die komplette Anlage lahm.

Um das zu verhindern, muss man entweder spezielle, teurere Antennensteckdosen verwenden oder jede Wohnung von getrennten Ports versorgen. Den zweiten Weg halte ich für geeigneter, auch weil man so jeder Wohung acht im älteren Unicable-Standard zu nutzende Frequenzen zur Verfügung stellen könnte. In guter Qualität hat das allerdings seinen Preis: So kostet ein JPS0502-8T mit zwei unabhängigen 8er-Ports inkl. relativ teurem Original-Netzeil fast 300,- €.

 

Also für mich, ja, 4 Dosen.

Die Zimmer die da versorgt werden sollen sind Kinderzimmer, die Beschränkung pro Raum auf einen Tuner ist aus meiner Sicht vollkommen in Ordnung. Ich gebe dir da Recht eher in Richtung Zukunft zu denken, aber es geht um Kinderzimmer.

Die Konstellation der zu versorgenden Räume sind für beide Wohnungen gleich, pro Wohnung 4xSat, pro Zimmer pro Wohnung 1xSat. 4 Zimmer sind zu versorgen.

Grüße und Danke!

 

Mir ist zwar nicht klar, warum man nur für Kinderzimmer auf Sat umsteigt, aber das ist Deine Sache.

So oder so bleibe ich dabei, dass für getrennte Wohnungen eine Versorgung über getrennte Ports vorzuziehen ist. Damit scheidet ein Einkabel-LNB aus. Für externe Router sind die Preisunterschiede wie bereits angedeutet erheblich. Man bekommt in der dCSS-Technik zwei Ports mit je 16 Frequenzen schon ab gut 100,- € (+ vmtl. Aufpreis für die dringend anzuratende Programmierung für getrennte Ausgänge). Empfehlen mag ich diese Umsetzer aber nicht, weil es neben der Mehrzahl von Positiv-Feedbacks meinem Eindruck nach einfach deutlich zu viele Problemschilderungen (funktioniert nicht oder nur instabil) gibt.

Wenn man davon ausgeht, dass auch mittelfristig tatsächlich vier Frequenzen pro Wohnung reichen, würde sich ein JRS0502-4T (knapp 170,- €) anbieten, der mit einem geeigneten LNB (> Beispiel) komplett receivergespeist (= kein Netzteil, niedrige Betriebskosten) zu betreiben ist. Falls doch Reserve eingeplant werden soll, aber der o.g. JPS0502-8T zu teuer erscheint: EXD 1524 (2x12 Frequenzen) arbeitet zwar auch in dCSS-Technik, macht das aber scheinbar (= noch nicht ganz so lange am Markt und noch wenig Feedback) zuverlässiger als die Teile für gut 100,- €, kostet dafür aber auch ab rund 220,- €.

 

Wow vielen Dank für die ausführlichen Antworten hier - hatte nämlich genau die selbe Frage und hoffe ich kann das alles jetzt lösen

 

Bei einem Verteiler darauf achten, dass dieser ein diodenentkoppelter Sat-Verteiler für Unicable/SCR-Systeme ist. Einfache Sat-Verteiler kann man nicht verwenden.

 

Das kann man nicht so pauschal sagen.
Wenn Antennendosen mit Diodenentkopplung vorhanden sind, soll man schon, wegen einen möglichen Schaltspannungsproblem, einen nicht diodenentkoppelten Verteiler verwenden.