Digitalradio in NRW

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Ein sehr interessanter Artikel bei "teltarif.de" zu der DAB+ Problematik, vor allem in NRW:

Warum DAB+ in der Schweiz besser läuft

 

Wie auch in diesem Therad erwähnt

Bundesweiter Multiplex

ist der Sender Münster von MB auf 5C auf Sendung!

 

ich habe gestern eine Rückmeldung zu meiner Petition (DAB+ in NRW) bekommen. Ihr findet sie hier:

Petition_DAB_NRW.pdf

 

Dankeschön für die Mühe und herzlichen Glückwunsch für den (Erst-)-Erfolg . Wollen wir hoffen, das sich bald etwas tut. Die Situation in NRW ist unhaltbar.

 

Sauber!
Hoffe auch, das der Stein endlich ins Rollen kommt!

 

"die BNetzA teilte ende Juli mit, dass ein Landesweites Versorgungsnetz mit regionaler Auseinanderschaltung aussicht auf frequenztechnische Umsetzung hat." (letzter Absatz)
was mag das wohl konkret heißen? Ich vermisse in dem Ganzen irgendwie die Info wie es jetzt konkret weiter geht

 

Interessant, wenn ich das richtig verstehe, wird derzeit untersucht, ob ein Ensemble doch regional auseinander schalten kann. Würde das irgendwo schon mal getestet?

 

Ich meine der NDR hat das überlegt/probiert. Eventuell geht das aber auch einfacher, da die NDR DAB Sender an sich ja kein echtes SFN sind.

 

NLM: NLM-Modellversuch zur Weiterentwicklung von DAB+

 

Was ist unhaltbar an der Situation, dass ich morgens auf der Fahrt zur Arbeit im Autoradio Nachrichten in englischer Sprache höre?

Seit ich ein kleiner Junge war, habe ich Spaß daran, ausländische Sender zu hören. In der Region, wo ich meine erste (gut bezahlte) Arbeitsstelle hatte, kann man jederzeit auf UKW in hervorragender Ton-Qualität Nachrichten in englischer Sprache hören. Das Bundesland Nordrhein-Westfalen ist bekanntlich ein Produkt der britischen Militärregierung, und bis zum heutigen Tag unterhält der britische Militärsender BFBS in Westfalen eine sehr leistungsstarke UKW-Frequenz.

Auf der Strecke, die ich zurzeit 5 x die Woche fahre, klappt das mit BFBS auf UKW inzwischen nicht mehr so gut. Ich höre aber weiterhin zu Hause BFBS (über Satellit), und für unterwegs habe ich mich mit BBC Radio 4 angefreundet. So kann ich weiterhin jeden Tag - auch im Autoradio - Nachrichten in englischer Sprache hören.

Und wenn ich genug BBC Radio 4 gehört habe, schalte ich auch manchmal um auf hr info. Das kommt auf 99,6 von der Sackpfeife und ist im Verlauf der Strecke durchaus gestört, aber zum Nachrichten-Hören reicht es meistens.

Von den deutschsprachigen Radiosendern höre ich am meisten SWR 3, der auf 92,8 und 94,8 herein kommt, und auch RPR 1 hat auf meinem Autoradio feste Stationstasten für 102,9 und 103,5 MHz. SWR 1 RP hat den Vorteil, dass es - zusätzlich zu Bad Marienberg und Linz am Rhein - auch vom Scharteberg auf 91,1 herein kommt.

Bei der ganzen Digialisierungs-Debatte wird immer wieder übersehen, dass ein erheblicher Teil dessen, was jetzt meine UKW-Landschaft darstellt, bei einem Zwangs-Umstieg wegfallen würde.

Zu allererst brauchen wir eine Änderung der Landesrundfunkgesetze. Bei DVB-T und DVB-T2 ist es allgemein akzeptiert, dass zusätzliche ARD-Regionalprogramme ausgestrahlt werden, die mit dem eigenen Bundesland nix zu tun haben.

Ich fordere eine vergleichbare Regelung auch für das Radio.

Die DAB+ Fanboys behaupten immer wieder, das sei alles nicht schlimm: ich könne doch SWR 3 und RPR 1 weiter auf UKW hören.

Ich habe ein vom Werk eingebauges Autoradio. Das hat den Vorteil, dass die Freisprecheinrichtung bei ein- und ausgehenden Telefongesprächen das Radio unterbricht und ich das Telefon vom Lenkrad aus bedienen kann.

Das soll eigentlich so bleiben.

Letztens habe ich mir bei einem Vertragshändler meiner Automarke einen "jungen Gebrauchten" angeguckt. Der hatte tatsächlich ein DAB+ Autoradio eingebaut (serienmäßig). Damit konnte man im Showroom des Händlers Absolute Relax hören.

Aber kein BBC Radio 4. Mittelwelle ja, aber kein BBC Radio 4.

Würde ich mir dieses schicke Auto kaufen, könnte ich morgens Verkehrsfunk auf DAB+ hören, und alle neumodischen Digitalsender aus dem Bundesmux. Und das katholische Domradio.

Aber mit meinen englischen Nachrichten, an die ich seit 20 Jahren gewöhnt bin, wäre es vorbei.

Will ich das wirklich?

Wenn die Alternative darin bestände, über preiswerte UMTS- / LTE-Flatrates mobiles Internet ins Auto zu holen, könnte ich meine englischen Nachrichten behalten.

Deswegen weiß ich nicht, ob wir wirklich DAB+ brauchen oder ob dies nicht eine Sackgasse der technischen Evolution ist.

Wenn der Preisverfall im Mobilfunk anhält, geht der Weg vielleicht an DAB+ vorbei, und jeder hört im Autoradio wirklich das, was er will (über das Internet).

Dazu kommen die Streaming-Dienste. Die bezahle ich in bar. Die klassischen Rundfunk-Sender haben mehrheitlich Werbung. Ich will aber keine Werbung hören, jedenfalls keine in deutscher Sprache für den deutschen Markt.

Ich finde die Belästigung durch Hörfunk-Werbung ein erhebliches Ärgernis. Wenn wir in DAB+ investieren, wird diese Belästigung größer. Setzen wir auf mobiles Internet, entscheide ich selber, wie viel Werbung ich bestelle.

Ist es mein Ziel, mich im Autoradio mit kommerzieller Produkt-Werbung vollklatschen zu lassen?

Bei Soldatensendern wie AFN muss ich mir Verhaltensregeln für betrunkene Soldaten anhören, weil das eben in den US-Kasernen ein wichtiges Thema ist. Aber von kommerzieller Produkt-Werbung bleibe ich auf AFN, BFBS und BBC Radio 4 vollständig verschont.

Haben wir alle mobiles Internet, kann man sich relativ einfach durch Bezahlung von der Werbung frei kaufen.

Zusammenfassend mache ich ein großes Fragezeichen daran, ob DAB+ wirklich die Zukunft ist.