Deutschlandradio-Chef: UKW muss endlich abgeschaltet werden

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AW: Deutschlandradio-Chef: UKW muss endlich abgeschaltet werden

Ich kann Gunnar nur 100% zustimmen

 

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Guter Ton gehört überall ins Radio. Da ist es egal ob Dudelfunk, DLR oder DLF. Angepassten Sprachschatz hört man doch - wenn überhaupt - auf den Jugendwellen. Und das war auch schon so, als es noch gar keine Jugendradios und nur diverse Programmschienen auf den anderen Sendern gab.

Soll ich also den ganzen Tag Gequassel oder Klassik hören, damit ich vor Werbung verschont bleibe? In die ÖR-Radios gehört gar keine Werbung! Und da werde ich auch immer weiter wettern, solange es da welche gibt.

Darüber hinaus verstehe ich das Trara um DAB nicht. In anderen Ländern gibt es zw. FM und den Digitalradios auch einen Mischbetrieb, sodass man sich langsam weg von FM entwickeln kann, wenn die Hersteller in ihre Anlagen, Autoradios etc. endlich mal serienmäßig auch einen DAB-Tuner einbauen würden. Das bisschen überteuerte Zeug (gerade bei Autoradios) trägt bestimmt nicht zum Erfolg von DAB bei. Da wäre auch mal die zwangsregulierende EU gefragt. Wer sich schon bei Staubsaugern und Glühbirnen lächerlich macht, kann das auch bei DAB.

BTW:
Wenn man bei Ford z.B. ein Auto erwirben möchte, wo man ein besseres Radio als Ausstattungsmerkmal dazu kaufen muss, blecht man für ein solches Radio ab 100 € aufwärts extra. Das ist eine Frechheit. Ein Nachrüstsatz bei älteren Modellen liegt auch bei gut 350 €, da man mangels DIN-Schacht oft gar kein normales und damit günstigeres Radio nachrüsten kann. Da muss man sich über den mangelnden Erfolg nicht wundern - zumal andere Hersteller da auch ordentlich zulangen.

DAB+ geht deshalb nur, wenn man selbst in den Billigstradios auch einen DAB-Tuner hat. Sonst wird das mit UKW nichts.

 

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Warum ist es Blödsinn das terrestrische Radio analog zu lassen, solange es keinen Nachfolger gibt, welcher ein wirklicher Ersatz ist? Das klingt mir eben eindeutig nach schick, hipp oder basta. Bis jetzt ist mir auch noch kein mobiler DAB+Radioempfänger bekannt, welcher auch nur ansatzweise die energetische Reichweite eines gleichwertigen UKW-Empfängers besitzt. Die anderen Gründe sind bekannt. Für mich, sollte auch hier irgendwann DAB+ verfügbar sein, kommt noch hinzu, da ein Overspill politisch nicht (mehr) gewollt ist und diesem technisch Einhalt geboten würde, dass DAB+ nie eine wirkliche Alternative zu UKW sein wird, sollte man nicht grundsätzlich am gegenwärtigen Konstrukt etwas ändern.
Ich kann dein medienpolitisches Interesse durchaus nachvollziehen/verstehen, nur sollte das nicht auf dem Rücken des Verbrauchers ausgetragen werden mit der Konsequenz, dass sich dieser neue Geräte anschaffen muss, nur um ein System zu hofieren, dessen Erfolg noch mehr als in Frage steht. Das ist meiner Meinung nach schon anmaßend etc. Eine ähnliche Diskussion haben/hatten wir ja auch im Kabelbereich, wo ebenfalls ein Zwang zur Digitalisierung als das Allheilmittel angesehen wird, dabei aber schlichtweg ignoriert wird, dass es eben via Satellit freiwillig erfolgte und beim terrestrischen Fernsehen nur eine sehr kleine Personengruppe vom dortigen Zwang unmittelbar betroffen war.

 

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Hmm - das mit der Freiwilligkeit beim Satelliten verstehe ich nicht....

Irgendwann wird die parallele Ausstrahlung UKW und DAB+ - wie auch beim Satelliten - enden müssen, weil drahtlose Bandbreite ein knappes Gut ist.

Aber solange nicht in einer Region DAB+ ausreichend verfügbar ist sollte man dort UKW natürlich nicht abschalten...

Eigentlich sollte man bald so weit sein, daß Software-Radios so kostengünstig sind, daß man einen neuen digitalen Radio-Standard über ein Firmware-Update in seinen Digital-Tuner bekommt...
UKW macht der dann auch gleich mit...

> http://www.heise.de/hardware-hacks/meldung/DVB-T-Stick-als-SDR-Empfaenger-1475228.html

 

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Wo steht denn geschrieben, dass diese enden muss? Letztendlich ist eine Frage des politischen Willens bzw. der jeweiligen Programmanbieter.
Bei der Beendigung der analogen Satellitenausstrahlung haben sich die Programmanbieter und SES auf einen gemeinsamen Termin geeinigt. Da wurde nichts von außen festgelegt. SES hatte sich allerdings/offensichtlich (mehr) Wachstum im HD-Bereich versprochen, ansonsten wäre man an einer weiteren analogen Ausstrahlung durchaus interessiert gewesen.

 

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Das siehst du völlig falsch. Der größte Nachteil bei einem DAB-Umstieg ist der Wegfall bewährter UKW-Sender, die sich nicht physikalisch auf dem Territorium deines Bundeslandes befinden, sondern aus Nachbar-Regionen einstrahlen.

Beispiel: nimm die heutigen Regierungsbezirke Köln und Düsseldorf, die historisch gesehen ab ca. 1823 zur preußischen Rheinprovinz gehörten und mit dem Regierungsbezirk Koblenz eine politische Einheit bildeten.

In der Gegenwart haben wir südlich des Regierungsbezirks Köln die Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz, wo eine andere Rundfunklandschaft besteht als in NRW. Mir persönlich gefällt der SWR wesentlich besser als der WDR, aber ich werde nicht gefragt. Ich muss den WDR zwangsfinanzieren, obwohl ich täglich die Sender aus RLP höre.

Im UKW-Zeitalter strahlen 6 UKW-Sender von Ahweiler, Linz am Rhein, Bad Marienberg, Koblenz und Scharteberg (Eifel) bis weit nach NRW hinein. Der Streifen von NRW, wo 4-5 RLP-Radios richtig gut zu hören sind, hat mehrere Millionen Einwohner.

Würde UKW abgeschaltet, würde sich die Empfangssituation dieser Sender in NRW dramatisch verschlechtern:

SWR 1, SWR 3, SWR 4, RPR 1 und Big FM.

Der Vollständigkeit halber: Für SWR 2 würde sich die Empfangssituation verbessern, weil dieses Programm weder von Linz noch vom Scharteberg auf UKW gesendet wird.

In der Hauptsache höre ich SWR 3, SWR 1 RP, RPR 1, Big FM und 2 x Radio 2 (aus Holland und Belgien).

Will ich diese Sender behalten?

Oder will ich einen sehr guten ÖR-Sender wie SWR 3 opfern, damit ich mehr werbeverseuchte Privatsender aus dem Bundesmux hören kann?

Im Gegensatz zu deiner Darstellung würde es bei einem Komplett-Umsteig zu einer Umverteilung von Werbegeldern zugunsten der Privatradios kommen, weil weniger ÖR gehört werden würden, insbesondere weniger ÖR aus den benachbarten Bundesländern.

Bei DVBT werden die 3. Programme der ARD auf einem gemeinsamen Mux verteilt, hier in NRW also neben dem WDR auch die beiden Nachbarsender NDR und SWR sowie aus politischen Gründen auch MDR.

So hatte nach der Analog-Abschaltung von Kanal 56 Ahrweiler kein Zuschauer einen Nachteil: wofür man in meinem Dorf früher eine UHF-Antenne auf dem Dach brauchte - das geht heute mit Zimmerantenne.

Wer die UHF-Antenne auf dem Dach weiter in Betrieb hat, bekommt heute aus Ahrweiler das Bayerische Fernshen auf DVBT.

Eine vergleichbare Spillover-Regelung für DAB+ fehlt vollständig.

Deshalb bin ich ein strikter Gegner einer UKW-Abschaltung.

Hinzu kommt, dass man am Beispiel England sehen kann, dass sich im Bereich der DAB-Privatsender ein erschreckender Konzentrierungs-Prozess abzeichnet. Fast alle Privatsender befinden sich in den Händen weniger Firmen.

Wollen wir das?

 

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... und was ja noch erschwerend hinzu kommt , ist die miserable, stiefmütterliche Vermarktung von DAB (+). Ich behaupte, das ein Großteil der Bevölkerung unter DAB immer noch eine durchaus bekannte Bierbrauerrei aus Dortmund vermutet. Eine weitere Krux: Die DAB-Lobby wirbt fürs neue, tolle Digitalradio nur im selbigen - soll heissen: wenn ich das höre, habe ich bereits ein DAB+ Radio
1. Also neben den eben erwähnten Qualitätsverbesserungen im Sound, Werbung im analogen-Rundfunk-Werbeblock schalten! Die große Masse muß das hören!

2. Aufschaltung von interessanten Zusatzprogrammen und (brachbaren) Datendiensten. Auch regional. Warum soll sonst jemand mit einwandfreiem
UKW-Empfang ein Digitalradio kaufen?

3. flächendeckende Versorgung mit starken Sendern bis 10KW. Ich wohne in der Nähe von Bremen und kann die DAB-Programme kaum ohne Aussetzer empfangen. UKW hingegen tadellos!
Auch der NDR-Sender Steinkimmen (bei UKW einer der NDR-Hauptsender im niedersächsischen Bereich) strahl nur mit einer kleinen Rundstrahlantenne und 1KW ab.
Man kann die NDR-DAB+ Programme bereits in 10-20km Entfernung zum 300m Mast kaum mehr mobil empfangen! Neubau des Senders erst 2015 geplant.
Es gibt hier in der Umgebung mehrere, nahezu ungenutzte Sendemasten / Türme (ehemals Richtfunk-Strecken). Diese müssen in´s Gleichwellennetz überregionaler Angebote mit rein!


Hier im Bereich Niedersachsen, Bremen ist noch kein einziger Privatsender auf DAB+. Meine eMail-Anfragen an AntenneNiedersachen, ffn und Radio21 verliefen komplett im Sande... scheinbar kein Interesse seitens der Sender.

Offiziell gibt es auch von der DAB-Industrie keine Angebote an die Sender, um ihnen eine Ausstrahlung "schmackhaft" zu machen.

Fehler an allen Fronten - Hallo tolles Digitalradio...

 

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Wie kann etwas veraltet sein, was geschätzte 98% der Radiohörer noch nutzen? Wer bestimmt, was veraltet ist?

Es wurde ja hier schon mehrfach angesprochen, qualitätsmäßig ist DAB+ trotz digitaler Austrahlung eher ein Rückschritt. Das gilt ebenso für den Empfang. Ob analog oder digital, das mag beim Fernsehen eine wichtige Rolle spielen. Hier eher nicht.

Was bitte spricht denn dagegen, UKW weiter parallel zu DAB+ zu betreiben?

Aus meiner persönlichen Sicht heraus absolut gar nichts. DAB+ ist in der derzeitigen Form weder was für audiophile Musikliebhaber noch etwas für Ottonormalverbraucher, der überall Empfang haben will. Eher was für Technikfreaks, die immer das neuste haben möchten und auch nicht davor zurückschrecken, teure Geräte zu kaufen, die möglicherweise in ein paar Jahren wieder moderner Technikschrott sind, weil schon wieder ein neuer Standard ausgegeben wird (wie die alten DAB-Empfänger).

UKW brauche ich vor allem für die Lokalsender, deutschlandweite Sender hole ich mir per Internetradio ins Wohnzimmer.

 

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... und daher rechnet alle mal nicht mit einer "UKW-Abschaltung" vor 2025 oder später. Ich stimme Dir komplett zu.

 

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Dazu kommt ja auch noch die unterschiedliche Sendeleistung. Bei meinem "Heimatsendemast" Koblenz-Kühkopf wird der Bundesmuxx mit 10 kW abgestrahlt, der "Landesmuxx" vom SWR dagegen nur mit lächerlichen 0,25 kW = 250 Watt. Da empfängt man im Umland nichts mehr. Vor allem nicht innerhalb von Gebäuden.

Fernmeldeturm Koblenz