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Wahlen in Deutschland 2013

Dieses Thema im Forum "Politik" wurde erstellt von XL-MAN, 2. Januar 2013.

  1. Schulger

    Schulger Senior Member

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    AW: Wahlen in Deutschland 2013

    Ich kann ehrlich gesagt nicht nachvollziehen, weshalb die Einführung des 12-jährigen Abiturs ein so großes Problem sein soll. In einigen ostdeutschen Bundesländern und praktisch weltweit funktioniert es seit Jahrzehnten völlig problemlos.
    Vielleicht ist da auch der innere Widerstand direkt Betroffener einfach zu groß und die Planung der jeweiligen Kultusministerien schlecht.
     
  2. AW: Wahlen in Deutschland 2013

    gut, die DDR hatte auch nur 2 Jahre EOS.
    Aber was ich befremdlich finde, ist Lehrstoff, der zuvor zB in 1 Jahr beigebracht wurde, nun den Schülern in 6 Monaten oder noch weniger reingeprügelt wird. Sowas kann nicht gut gehen. Da gibts zwei Möglichkeiten: entweder bleiben die Schüler auf der Strecke o Inhalte - beides ist fatal.
     
  3. Wambologe

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    AW: Wahlen in Deutschland 2013

    Hier in Bayern erfolgt das im Grunde nur nach den Noten im Übertrittszeugnis. 2,33 in den Fächern Deutsch, Mathematik und Heimat- und Sachunterricht und kannst direkt aufs Gymansium. 2,66 eröffnet dir den Weg auf die Realschule. Bist du darunter, musst du in den Probeunterricht. Und wenn du den nicht komplett vergeigst, lassen sie dich auch aufs Gymnasium. Aber egal wie der Übertritt abläuft: eine persönliche Einschätzung vom Lehrer ist nicht dabei.

    Und wie hier schon erwähnt wurde: du musst nicht nach der vierten Klasse aufs Gymnasium wechseln, um später einmal auf Gynmasium zu gehen. Du kannst auch alle Instanzen einzeln durchgehen. Ich sehe da ehrlich gesagt auch kein Problem an "unserem" bayerischen Schulsystem. (Was nicht heißt, dass es perfekt ist - oder die Einführung des G8 besonders durchdacht war)

    Das ist aber das Problem, das hierzulande herrscht. Da blickt man nach Finnland, sieht Einheitsschule und stellt das als die absolute Lösung hin. Aber Einheitsschule ist nicht die Lösung, wie man in Deutschland immer wieder sieht. Finnland profitiert (wie von der erwähnt) von den den geringen Schülerzahlen und der Tatsache, dass es durchaus auch Schulen mit höherem und niedrigerem Niveau gibt und Schüler ähnlich wie hier in Deutschland. Es gibt keine zentral erstellten Lehrpläne. siehe auch: http://www.finland.de/dfgnrw/doku/strukturfinnschulwesen.pdf - Nur gesamt betrachtet sind die Bildungschancen höher.

    Wenn eine Lehrkraft da ist, die langsame Schüler zur Seite nehmen kann und mit denen extra büffelt, dann ist das aber erstmal auch keine Errungenschaft der Einheitsschule. Und um das in Deutschland umzusetzen (kleinere Klassen, mehr Lehrer) kostet erst mal Geld. Genauso wie eine bessere Ausbildung erst mal mehr Geld kostet. Und das Geld gibt niemand aus. Stattdessen wird einmal "Einheitsschule" draufgeklatscht und mit Verweis nach Finnland als "ganz toll" abgestempelt.
     
  4. TV_WW

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    AW: Wahlen in Deutschland 2013

    @gluecksritter
    Naja. Viele Inhalte könnten mit besseren pädagoischen Methoden in kürzeren Zeitspannen weitergegeben werden u. die Inhalte welche den Schülern vermittelt werden gehören sicherlich mal überarbeitet.

    So ist es bekannt dass sehr viele Lehrmethoden nicht gehirngerecht sind u. es bessere Methoden der Wissensvermittlung u. des Fähigkeitserwerbs gibt. Dazu kommt dass jeder Schüler ein wenig anders lernt. Nicht alle Schüler (bzw. Menschen allgemein) lernen mit der selben Lernmethode gleich effektiv.

    Ups. Wir befinden uns erneut bei einer netten Off-Topic-Diskussion...
     
    Zuletzt bearbeitet: 26. September 2013
  5. Martyn

    Martyn Institution

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    AW: Wahlen in Deutschland 2013

    Prinzipiell denke ich euch das eine zweijährige Oberstufe gerade für finanziell schwächere Schüler Vorteile gegenüber eine dreijährigen Oberstufe hat.

    Denn zusätzliche Schulzeit kostet immer Geld bzw. Verdienstausfall, und zwei Jahre sind leichter zu stemmen als drei Jahre.

    Nur hat man in Bayern den Fehler gemacht, das man zu wenig Stoff gekürzt hat, und versucht hat den Stoff von drei Schuljahren in zwei Schuljahren durchzudrücken.

    ********

    Bei der Frage ob ein Gesamtschulsystem mit optionaler Oberstufe oder eine mehrgliedriges Schulsystem besser ist bin ich mir allerdings selber nicht sicher. Weil beides Vor- und Nachteile hat.

    Einerseits ist es natürlich bei den mehrgliedrigen Schulsystemen schon nicht so optimal wenn man die Schüler nach der 4. oder 6. Jahrgangsstufe selektieren muss.

    Andererseits ermöglich tein mehrgliederiges Schulsystem es aber, bzw. im gymnasialen Zweig bereits ab der 5. Jahrgangsstufe den Mittelstufeninhalt beschleunigt zu vermittelt, so das man dann z.B. bereits nach der 8. Jahrgangsstufe den Wissenstand eines Hauptschülers nach der 10. Jahrgangstufe erreicht hat. Dadurch gewinnt man Zeit und Freiraum in der Oberstufe. Kann also dort dann den Stoff langsamer unterrichten, und Zeit für Projektarbeit und Wahlfächer einräumen, sowie die Stundenzahl überschaubar halten.

    Bei einer Gesamtschule muss man sich hingegen bis zur 10. Klasse immer an dem leistungsschwächsten Schülern orientieren, selbst wenn man in einzelenen Fächern Differenzierungen anbietet. Dann hat man bis zur 10. Klasse eben realtiv wenig Inahlte vermittelt, und muss dann die Oberstufeninhalte sehr komprimiert vermitteln, was dann erst Recht zu einem "Turbo-Abitur" führt.
     
  6. Worringer

    Worringer Guest

    AW: Wahlen in Deutschland 2013

    Weshalb werden bei mir bei diesem Beitrag direkt Erinnerungen an das Schulsystem der DDR wach? Jeder, der in der DDR in der Schule war, müßte sofort die Ähnlichkeit erkennen. Das könnte daran liegen, daß Finnland Teile aus dem DDR-Bildungssystem in ihres übernommen hat.

    Naja, aber nach der Wende durfte nicht sein, was nicht sein konnte. Das man in den Gebrauchtbundesländern so holprig mit dem Abitur nach 12 Jahren Schule umgeht, muß doch für Heiterkeit in den neuen Bundesländern sorgen. Aber da sind sich die Kultusministerien der Gebrauchtbundesländer anscheinend zu stolz/fein, mal in denen der neuen Bundesländer nachzufragen, weshalb dort das Abitur nach zwölf Jahren anstandslos funktioniert. Stattdessen wurschtelt man sein Jahren rum.
    Letztendlich gehört aber Bildung in Bundeshand. Nur dann sind Ergebnisse aus den verschiedenen Prüfungen vergleichbar. Auch würde es beim Umzug über die Grenzen des Bundeslands den Wechsel von schulpflichtigen Personen erleichtern. Aber dahinter wird man in den Gebrauchtbundesländern auch noch kommen - und gefühlte zwanzig Jahre brauchen, um das abzustimmen.
     
  7. Worringer

    Worringer Guest

    AW: Wahlen in Deutschland 2013

    Die dritte Möglichkeit wäre es, wenn man sich mit den Kultusministerien zusammensetzen und analysieren würde, weshalb das Abitur nach zwölf Jahren in den neuen Bundesländern funktioniert und in den Gebrauchtbundesländern nicht. Aber dazu ist man sich im Westen anscheinend zu fein.
     
  8. AW: Wahlen in Deutschland 2013

    Vor allem kann man in der 4. o. 6. Klasse noch gar nicht beurteilen, ob n Schüler später in der 11./12.Klasse noch mitkommt u den Stoff kapiert. Das denke ich kann man wirklich erst in der 10.Klasse ansatzweise feststellen.
    Aber an die wirklichen Missstände im Bildungswesen traut sich eh keiner ran. Anstatt die Schulen bzw die Schüler besser auszustatten, werden lieber die Altersbezüge für pensionierte Lehrer angehoben u als Bildungsausgaben hochgejubelt. Ich finds zB auch dreist, dass die Schulen voraussetzen bzw vorschreiben, dass jeder Schüler einen eigenen PC/Notebook haben bzw zum Unterricht mitbringen muss, wenn man zB aufs Gymnasium will.
     
  9. Worringer

    Worringer Guest

    AW: Wahlen in Deutschland 2013

    So sieht es aus. Das man an Bildung nicht sparen sollte, haben viele Staaten um uns herum erkannt. Aber warten wir es mal ab, das Katzengejammer geht los, wenn die BRICS-Staaten zum Sprung ansetzen. Ich kann nur sagen, daß die jungen Menschen in diesen Ländern hoch motiviert sind und ebenfalls Wohlstand haben wollen. Diesen wollen sie aber in ihrem Land und das Land will auch, daß die Menschen in ihrem Land bleiben. Also gibt es eine Schnittmenge, welche sich u.a. in den Bildungsausgaben widerspiegelt.

    Was ich in den diversen BRICS-Staaten an hoch motivierten und (sehr) gut ausgebildeten jungen Ingenieuren kennengelernt habe, hat mir zunächst Angst gemacht. Letztendlich kann jeder Ingenieur ein Auto konstruieren, Flugzeuge, Schiffe und Kraftwerke zu bauen ist nun auch kein Hexenwerk, denn das ist alles in diverser Fachliteratur vollumfänglich dokumentiert. Notfalls kauft man das ein. Daher hat Deutschland nur eine Chance auf dem Weltmarkt zu bestehen, wenn wir Forschung und Entwicklung vorantreiben, wenn wir Prozeße verbessern und neue Verfahren entwickeln. Entwicklung und Anwendung neuer Materialien usw.

    Die indischen und chinesischen Ingenieure, welche ich kennengelernt habe, wollen in ihrer Heimat bleiben. Ich habe lange und ausführlich mit ihnen über ihre Motivation gesprochen, weshalb sie eben nicht nach GB, USA, Kanada oder Deutschland auswandern. Klar, sind sie beeindruckt von den Gehältern, welche hierzulande gezahlt werden, aber sie müßten dazu ihre Heimat, Freunde und Familie verlassen. Und das wollen sie nicht. Stattdessen setzen sie alles daran, daß es in ihrem Land aufwärts geht.

    Mal sehen, wie lange es dauert, bis man in Deutschland endlich kapiert, daß gut ausgebildete Menschen das Kapital eines stabilen und guten Wirtschaftsstandorts sind. Vermutlich wird man bis dahin weitere Kokereien und Autofertigungsstraßen nach China verkauft haben, weil "die das ja ohnehin nicht bauen können."

    Mein Fazit ist: Man sollte nicht die Motivation und den Einsatzwillen der dortigen Menschen unterschätzen. Und das sie dort nichts können würden und alle doof seien, ist nun mal nur ein Gerücht.
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 27. September 2013
  10. Robert Schlabbach

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    AW: Wahlen in Deutschland 2013

    Man sollte aber auch nicht den Einfluss der dortigen Kultur unterschätzen.

    Beispiel China: Die waren schon hoch entwickelt, als die Germanen noch mit Holzknüppeln herum liefen und im Wald hausten. Und dennoch sind sie von den "Barbaren" überholt worden. Und das lag nicht an Naturkatastrophen o.ä.

    Beispiel Südkorea: Da darf ein Angestellter erst Feierabend machen, wenn der Vorgesetzte Feierabend macht. In der Folge sitzen die Leute ihre Zeit eher ab und tun beschäftigt, als konzentriert und effizient zu arbeiten.

    Beispiel Japan: Da sitzen die Leute von früh bis spät bei der Arbeit, viele Väter sehen ihre Kinder noch noch schlafend. Und die bleiben nicht so lange bei der Arbeit, weil es so viel zu tun gibt oder sie so enthusiastisch arbeiten. Nein, die haben Angst, dass ihr Arbeitsplatz weg ist, wenn sie nicht so viel wie möglich da sind...

    Ich kenne jedenfalls Ingenieure aus Südkorea, die hier arbeiten, weil ihnen dort die Lebensqualität zu niedrig ist: Hektik, Stress, ineffizientes Arbeiten, wenig Freizeit. Daraus leite ich ab, dass es dort zwar Ingenieure gibt, die gut arbeiten könnten, sich aber aufgrund der Umstände dort nicht so gut entfalten können wie hier. Das mag sicher auch vom Individuum abhängen, wo sich einer wohler fühlt - einer ist auch zurück nach Südkorea gegangen, aber den würde ich als "Workaholic" einstufen, der braucht Stress und Hektik ;)
     
    Zuletzt bearbeitet: 27. September 2013