Wahlen in Deutschland 2013

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AW: Wahlen in Deutschland 2013

Die letzten Beiträge, einschließlich Nr. 2723, stammen allesamt von Foristen, die ihr Kreuz nicht bei der Linken gemacht haben. Gut, ich weiß natürlich nicht, wen du gewählt hast.

Erstaunlich finde ich übrigens, dass sich das ehemalige stalinistische Teufelchen Sahra W. heute auf Ludwig Erhard (zur Erinnerung: CDU, 2. Bundeskanzler, "Vater" der sozialen Marktwirtschaft) beruft und immer noch als extrem links gilt. Ein Grundproblem unserer Gesellschaft ist der um sich greifende Egoismus und dass extrem nach unten getreten wird. H4-Empfänger haben fast den Status von Aussätzigen.
Ein Großteil der Westdeutschen und die jüngeren Ostdeutschen der Mittel- bis Oberschicht habe doch nie Mangel oder irgendwelchen materiellen Entbehrungen selbst erleben müssen. Die Kriegsgeneration und "Kinder" der DDR hingegen schon. Das wirkt sich auch auf die herrschenden Meinungen bzgl. Sozialpolitik und Chancengleichheit aus. Ich nenne es kurz und knapp moralische Wohlstandsverwahrlosung.

Das Wählerpotenzial für richtige sozialdemokratische Politik - und davon ist die Linke heute nicht weit von entfernt - liegt dank der Deindustrialisierung Ostdeutschlands und der zunehmenden Prekariatisierung eines Teils der Gesellschaft schon heute bei 20% und wird in Zukunft noch zunehmen.

 

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Mutti bleibt Chefin oder Neuwahlen...

 

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Die Linken haben in Ostdeutschland über 20 % Wähler und in Westdeutschland über 5 %. Es gibt immerhin im Bundestag eine rot-rot-grüne Mehrheit. Diese drei Parteien haben mehrere Schnittmengen. Es ist verständlich, dass die SPD Berührungsängste gegenüber den Linken hat, aber Ausschließeritis ist keine Lösung.

 

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Schon? Das wäre ein Allzeit-Tief... Deine Zahl stimmt allerdings auch nicht.

 

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Die Zahl war bewusst tief angesetzt. Wenn man sich die Zahl der SPD-Wähler anschaut, als sie noch sozialdemokratisch war und sich vor Augen hält, wie viele Menschen aufgrund ihrer materiellen Verhältnisse eine sozialdemokratische Partei wählen müssten, bzw. dies aus ideellen Motiven tun würden, ist das Potenzial sicher noch deutlich höher.

Wenn man sich die Einkommen vieler Familien hier so anschaut, müsste die Aufstockerquote eigentlich noch viel höher sein. Viele beantragen dies jedoch nicht, weil sie sich schämen, weil sie es nicht wollen oder weil sie keine Lust haben vor dem Jobcenter die Hosen runterzulassen.

 

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Lass es sein, mit Robert S und Tranqudings über Sozialpolitik zu diskuttieren. Die waren nie auf Sozialleistungen angewiesen und werdens auch nie sein, weil Beamte unkündbar sind.

 

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Aber dass die Linken (die dort de facto die PDS ist) im Osten nur wegen ihrer inhaltlichen Politik die Prozente kriegen (und übrigens diesmal ordentlich verloren haben dort) ist doch auch Wunschkonzert. Da sind - auch wenn es einige nicht hören wollen - einfach noch viele DDR Romantiker unterwegs. Da wird gewählt was man die letzten 40 Jahre gewählt hat. Ansonsten würde der Wähleranteil der Linken nicht derart dramatisch am ehemaligen Eisernen Vorhang abfallen. Selbst wenn man sich Nachbargemeinden entlang der ex-Grenze ansieht fällt es auf, von den Berliner Wahlbezirken gar nicht zu reden. Der Anteil der die Linken wegen ihrer Politik wählt, ist vielleicht 10% im Osten. Der Rest sind -freundlich gesagt - "Traditionsstimmen", Staatspartei (wie hier die CSU )

Man muss einfach die Frage stellen, warum sich die angeblich deutlich linke Mehrheit in Deutschland nicht in den Wahlergebnissen niederschlägt. Linke und Grüne haben merklich eingebüßt, die SPD nur leicht gewonnen. Ich meine wer wirklich realistisch linke Politik will -selbst wenn sie ihm letztlich nicht links genug ist - aber doch etwas linker als die Union, warum wählen die dann nicht SPD ? Die SPD will die Bürgerversicherung, höhere Steuern für besser Verdienende etc. Alles nicht so rigoros wie die Linke, aber immerhin. Also warum wählt man die dann nicht?

 

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2 + 0 = 3. Schon vergessen?

Seitdem wähle ich nur noch kleine (nicht-extremistische) Parteien.

 

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Wenn links gerichtete Wähler der SPD nicht irgendwann verzeihen, wird die CDU noch lange den Kanzler stellen...

 

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Schlicht und ergreifend "Stammwähler". Wenn die stattdessen die SPD stammwählen würden, wären wir der "inneren Einheit" schon deutlich näher.

Vielleicht führt erfolgreiche Wirtschaftspolitik ja doch dazu, dass immer weniger Leute "ganz unten" sind. Und wer etwas zu verlieren hat, überlegt sich zweimal, ob er einen Regierungswechsel möchte, wenn ihm die bisherige Regierung einen Aufstieg ermöglicht hat, den eine andere vielleicht wieder zunichte machen würde.

Vielleicht gibt es ja tatsächlich Lohnaufstocker, die froh sind, nicht mehr arbeitslos zu sein, und deshalb keine linke Partei wählen, weil die ihre Arbeitsverhältnisse gefährden würden...?