Kommentar: Die Zukunft von DVB-T - hat sich RTL verzockt?

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Dass das angebliche "Überallfernsehen" keineswegs überall empfangbar ist und nur in grossen Ballungsräumen mit einem (bis jetzt) die meisten "wichtigen" Sender abdeckenden Angebot aufwarten kann, ist bekannt. Der verfrühte Jubel über die Entscheidung von Pro7 ist erst dann gerechtfertigt, wenn diese auch in die vielen Gegenden "expandieren", in denen sie bisher überhaupt nicht vertreten sind.

 

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Und zu Analogzeiten gab es einwandfreien Empfang ohne Außenantenne? Überallfernsehen bedeutet nicht, dass es auch in der Tiefgarage empfangen werden kann.

 

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Natürlich wäre eine noch bessere Abdeckung und auch ein grösseres Programmangbot (Viva, Nick/CC, Sport1, DMAX) wünschenswert, aber das sich P7S1 zu DVB-T bekennt ist schonmal ein wichtiger Teilerfolg.

 

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Vielleicht hat RTL sich überlegt, wenn die DVB-T Zuschauer schon beim Empfang geizen, d.h. keine regelmäßigen Gebühren zahlen wollen, das diese Zuschauer auch nicht mehr zu einer Gruppe gehören, die durch TV-Werbung ansprechbar ist.

 

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Ob das typische RTL-Stammpublikum Kaufkraft besitzt ist RTL erst mal egal, solange es den werbetreibenden Markenartiklern egal ist, die dort in entsprechender Anmutung Werbespots kaufen lassen.

 

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Unwarscheinlich. RTL-Zuschauer sind laut vielerlei Studien erwiesenermaßen die durchschnittlich ungebildetsten Bürger des Landes. Solche Schichten sind in der Regel auch sehr leicht beeinflussbar durch Werbung.

Ein gebildeter Bürger, der sich der GEZ, Kabelgebühr und Sky unbedingt verweigern will, wird auch über DVB-T trotzdem eher ARD,ZDF, Phoenix und Co. schauen.

 

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und werden sich kaum aktiv um alternative Empfagswege kümmern. Vielleicht wollen sie ja diese Zielgruppe loswerden, da für die die Werbetreibenden weniger Kohle hinblättern wollen.

Nein, Jubel ist übertrieben, aber es ist eben eine begrüßenswerte Entscheidung, die das Ansehen der Sendergruppe stärkt und dadurch denen auch Reichweitengewinn bringen wird. Ich denke, es reicht schon und bringt Vorteile, wenn sie dort, wo RTL aussteigt, einfach weiter senden.
Dort wo es noch keinerlei Private frei über Antenne gibt, ist das Thema IMHO von untergeordneter Bedeutung und wäre lediglich Nice2Have. Dort hat der DVB-T-only-Zuschauer weiterhin die Ö.-Re. und hat Privatsender nicht vermisst, d.h. dem reicht das derzeitige DVB-T-Angebot, wenn er denn überhaupt noch fern sieht. O.K., als Zweitempfangsweg könnte das dann dort auch eine Rolle spielen. Aber dafür alleine stimmt die Kosten-Nutzen-Relation doch nicht mehr...

Jedenfalls ist das weder der Super-Durchmarsch von DVB-T als allein seelig machender Empfangsweg noch ist ein Ende von DVB-T absehbar, sondern es wird seinen Anteil behalten, ein Rückzug von RTL wird denen IMHO durchaus einige spürpare Prozentpunkte Reichweite kosten, von denen P7S1 ein wenig profitieren kann, aber sicherlich nur einen Teil abgreifen wird...
Insgesamt wird es Verschiebungen in alle Richtungen geben, was dann auch davon abhängt, ob und was eventuell als Ersatz aufgeschaltet wird.

Ob der zu erwartende Reichweiten-Verlust RTL ein wenig weh tut oder denen egal ist oder ob die sich eh schon anderweitig verzockt haben, dass sie sich deshalb DVB-T nicht mehr leisten können und das derAnfang von deren Ende ist - wir wissen es noch nicht.

 

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Diese Studien gibt es überhaupt nicht, die Theorie vom "Unterschichtenfernsehen" oder "Ungebildetenfernsehen" ist nun schon lange wiederlegt. Ungebildete schauen einfach mehr Fernsehen als Gebildete, Auswrikungen auf die Senderpräferenzen gibt es nicht.

Volldeppen finden auch bei ARD und ZDF genügend Programme, die sie interessieren. Das Publikum von "Sturm der Liebe" ist sicherlich nicht intelligenter als das von "Gute Zeiten, schlechte Zeiten".

Und durch Werbung beeinflussbar sind auch intelligente Menschen, sie sind für die Werbung treibende Wirtschaft auch interessanter, da sie in der Regel auch mehr Kaufkraft haben.

 

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ich finde dvb-t als zweit-angebot echt gut wenn man kein kabel durch die halbe wohnung legen will . hier im ballungs-gross-raum lübeck - kiel - hamburg ist das senderangebot echt super für zweitgeräte . mit kanalteilung (euronews/channel21 , kika/zdf-neo) und fensterprogrann (hamburg1 mit astro-tv als fensterprogramm) kommen wir hier im ballungsraum hamburg - südholstein auf 32 sender mit aussenantenne mit guter quallität . auch wenn ich mal im wohnzimmer keine lust habe den kabelreceiver anzuschalten sehe ich über dvb-t fern . rtl muss daraus lernen reichweite zu verlieren und damit auskommen . ich glaube nicht das sich das rtl richtig überlegt hat . es giebt hier im norden überdurchschnittlich mehr dvb-t-hauptnutzer als im restlichen bundesgebiet da hie das zweitgrösste angebot giebt nach berlin . auf jeden fall ist das tv-angebot was die sendervielfalt betrifft immer noch grösser über dvb-t bei uns als seid heute die freigeschalteten privaten sender bei der kdg . ach wie war das schön als man über analogantenne wenn man auch zu dieser zeit günsteig gewohnt hat ende der 80er nur 7 tv-sender bekommen hat . das waren noch zeiten mit rtl-sat.1-ard-zdf-n3-ddr1-ddr2 .

 

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Wieso sind für die werbetreibende Industrie überhaupt Leute interessant, die
1.) Mitten im Leben / Familien im Brennpunkt gucken und
2.) um diese Uhrzeit zu Hause sind

Trotzdem werden viele zu SAT, Kabel oder IPTV wechseln. Denn was nutzt ProSiebenSAT1, wenn RTL fehlt?