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13% der Deutschen sind arm!

Dieses Thema im Forum "Politik" wurde erstellt von fenerdelisi, 18. Mai 2008.

  1. amsp2

    amsp2 Wasserfall

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    AW: 13% der Deutschen sind arm!

    Hier scheinen einige doch für die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft zu arbeiten, deren Mietmäuler verbreiten das selbe: Die Armut ist Überwunden, Niemand ist Arm usw.
     
  2. ukroll96

    ukroll96 Guest

    AW: 13% der Deutschen sind arm!

    Wenn man die Armutskriterien des Armutsberichts von 2005 berücksichtigt, hat sich die Zahl der Armen und 50% erhöht.
    Von 12% (Armutsbericht 2005) auf 18% (Armutsbericht 2008).
    2005 galt ein Single-Haushalt mit 940 € netto als arm. Um die katastrophale Entwicklung zu verschleiern, wurde der Betrag auf 781 € gesenkt.

    Die Politik der jetzigen Regierung posaunt die gleichen "Wahrheiten" wie damals in der Ostzone heraus: Der Fünfjahresplan wurde übererfüllt. Doch in den Läden gab es nichts zu kaufen.

    Und viele glauben noch diese Lügen. Soweit sind wir schon.

    Ich habe gestern in einer schon etwas älteren Zeitschrift geblättert (also ein paar Wochen alt). Dort las ich ein Interview mit Frau Dr. Ursula Gertrud von der Leyen über Armut. Die Frage war: "Was, Frau von der Leyen, würden Sie Menschen empfehlen, die die hohen Nahrungsmittelpreise nicht zahlen können?" Die Antwort der Ministerin:

    "Ich empfehle nur gesunde, naturbelassene Bioprodukte zu kaufen und stets alles frisch, selbst zuzubereiten. Das ist immer günstiger als alles andere."

    Ganz ehrlich: Mir ist fast die Zeitung aus der Hand gefallen. Mein Vorschlag, was die Politik gegen wachsende Armut tun kann:

    Man sollte alle Minister mal eine Woche mit einem unteren Durschnittsgehalt leben und selbst einkaufen gehen lassen. Das dürfte recht heilsam sein und sicherlich dazu beitragen, dass in der Politik so etwas wie ein Gespür für die Situation entwickelt wird.
     
  3. Eike

    Eike von Repgow Premium

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    AW: 13% der Deutschen sind arm!

    Du, ich bin auch schon einiges in der Welt rumgekommen und weiß wie "richtige" Armut aussieht.

    Ich beibe hingegen bei meiner Auffassung das wir das nicht miteinander vergleichen sollten. Die Armut wird in Europa anders definiert.

    Was soll das auch? Ist das eine Rechtfertigung nach dem Motto, solange Menschen noch nicht in der Gosse sitzen und auch kein Süppchen mehr bei der "Tafel" bekommen, so lange kann diese Entwicklung anhalten?
     
  4. Thomas_H

    Thomas_H Silber Member

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    AW: 13% der Deutschen sind arm!

    Die Berechnungsmethode, dass der arm ist, wer "weniger verdient als 60% des Durchschnittseinkommen", ist doch der größte Schwachsinn. Daraus kann man doch nie und nimmer den Armutsgrad herleiten.

    Wenn z.B. jeder hier plötzliche das Doppelte verdienen würde und alles andere bleibt gleich teuer, sind nach dieser Berechnung genauso viele Leute arm wie jetzt! Es sind ja immer noch genauso viele unter dem 60%-Anteil, weil die 781-Euro-Grenze ja auch verdoppelt wäre. Blödsinn...

    Nach dieser Berechnungsmethode kann es u.U. in jedem afrikanischen Staat prozentual genauso viele Arme geben wie bei uns. Blödsinn...

    Man darf nicht relativ zum Durchschnitt betrachten, sondern absolut. D.h. wenn die 781 Euro als Fixbetrag unabhängig vom Durchschnitt ermittelt würde, dann könnte man was draus schließen.

    Aber solange die Berechnung so durchgeführt wird, kann man die Armutsstatistik grad in die Tonne kippen.

    Gruß ThomasH
     
    Zuletzt bearbeitet: 21. Mai 2008
  5. Eike

    Eike von Repgow Premium

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    AW: 13% der Deutschen sind arm!

    Fixbeträge sind natürlich heikel als Armut zu definieren. Ich hingegen habe da meine Auffassung: Wenn die Einkommen nur erlauben sich selbst mit ach und krach auf minimalsten Standard am Leben zu erhalten, und keine Gesellschaftliche Teilnahme mehr stattfinden kann, den bezeichne ich als arm. Daraus ableitend ist auch die Gefahr groß geistig zu verarmen.
     
  6. amsp2

    amsp2 Wasserfall

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    AW: 13% der Deutschen sind arm!

    Aus geistiger Verarmung folgt volkswirtschaftlicher Schaden. Auch das ist inzwischen wissenschaftlich erwiesen, das menschliche Gehirn will beschäftigt werden.
     
  7. LHB

    LHB Institution

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    AW: 13% der Deutschen sind arm!

    wir sind uns aber alle einig, daß man in D mit mehr geld arm ist als in vielen anderen ländern !? der lebensstandart ist hier in unserer gesellschaft nunmal ein anderer als in z.b. afrika ! man muss das ja immer relativ zur gesammten bevölkerung sehn !
     
  8. Idiot

    Idiot Senior Member

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    AW: 13% der Deutschen sind arm!

    Natürlich! Die Lebenshaltungskosten sind in D wesentlich höher als in Entwicklungsländern. In manchen Teilen Deutschlands ist der Anteil der Monatsmiete, der auf die Grundstückspreise zurückzuführen ist, wesentlich höher als das Monatseinkommen in manchen Entwicklungsländern - und da ist noch nicht einmal ein höherer Lebensstandard drin, nur das wohlstandsbedingt höhere Grundstückspreisniveau.
     
  9. Muhhase

    Muhhase Senior Member

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    AW: 13% der Deutschen sind arm!

    Unsere Weltwirtschaft befindet sich in einem Wandel der nur mit den Veränderungen der Weltwirtschaft um 43/44/45 vergleichbar ist.

    Damals wusten die Menschen welcher wirtschaftlichen Herausforderung sie sich stelten und die Ziele waren ebenfall klar definiert. Daher wuste jeder woran er war.
    Heute aber in einer Zeit wo die Weltwirtschaft genauso rasant im Wachstum und Umbruch ist wie seinerzeit gibt es keine Ziele und auch keine definition der Positionen einzelner Nationen in diesem Umbruch ( der auch Globalisierung genannt wird )

    Vergleicht man die Wirtschaftliche Geschichte jener Zeit und die Entwicklungen heute so wird man viele Parallelen erkennen. Vor allem auch was die Rohstoffversorgung und Rohstoffpreise angeht.

    Das große Problem heute ist das es kein Ziel gibt welches es zu erreichen gilt.
    Wir erleben etwas kaum vergleichbares und bemerken dessen Ausmass nur an diversen Statistischen Zahlen die uns hier über den Bildschirm flattern.

    Es bringt daher nichts über die Auswirkungen dieser Entwicklung zu senieren ( oder schuldige für die Armut oder den Reichtum zu suchen ) wenn man das Grundgefüge dieser Entwicklung in der Geschichte nicht einordnen kann.

    Die Weltwirtschaft ist heute ein extrem kompliziertes Gefüge und viele Menschen glauben mit ihrer Schulbildung der 70er oder 80er Jahre zu wissen wie dieses System Funktioniert. Aber dem ist eben nicht so.

    - noch die "Reichen" sind schuld daran das es Armut gibt.
    - noch sind die "Armen" selbst schuld daran das sie arm sind.
    - es sind auch keine Spekulanten die Schuld am hohen Ölpreis sind ( das drolligste was man immer wieder zu lesen bekommt )

    Was wir erleben ist ein Wandel in der Welt welcher durch die Geschichte Analysiert werden wird. Aber wir heute die wir Teil dieses Wandels sind können das ganze nur schwer oder gar nicht beurteilen !!!
    In 50 Jahren werden unsere Enkel oder Uhrenkel uns vielleicht fragen wie es damals war als die Welt Globalisiert wurde und wie die Welt davor ausgesehen hat als es noch echte Grenzen mit Zäunen und Mauern gab.

    Irgendwelche Volkgruppe ob Arme, Reiche, Spekulanten,Chinesen, Manager oder Linke usw... für Lokale Ereignisse wie die "Armut" " Arbeitsplatzverlagerungen" " hohe Energiekosten " in Deutschland verantwortlich zu machen ist nur ein Zeugniss der Hilflosigkeit vieler Menschen welche nicht in der Lage sind dem rasanten Wandel dieser Welt zu folgen.

    All diese Ereignisse sind eine Verkettung von Reaktionen auf Ereignisse welche diese Welt zu einer Globalen Wirtschaftszone formen, in welcher China im Moment zur Werkbank der Welt geworden ist.
     
  10. nevers

    nevers Gold Member

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    AW: 13% der Deutschen sind arm!

    Verhungern diese 13 Prozent? Haben diese Leute kein Dach über den Kopf? Erfrieren sie im Winter? Haben sie eine Überlebenschance?

    Solange die Armut relativ ist, wird es immer Armut geben. Selbst wenn sich der Ärmste einen Porsche in der Garage hat und alle anderen einen Privatjet, so ist dieser arm.